Wenn ich mit jmd. Sex haben will, dann will ich dafür nicht bezahlt werden... Der Mann sollte es wert sein mich ficken zu dürfen - nicht ich sollte einen (Geld)Wert bekommen...
Hm. Also die Einstellung "mich ficken zu
dürfen" kickt mich jetzt ungefährt so sehr, wie die Aussicht, dafür bezahlen zu müssen. Bei einem wie dem anderen ist es letztendlich eine Gnade, die die Frau gewährt, und das passt einfach nicht.
Ich gehe einmal davon aus, dass jemand mit enorm viel Geld nicht darauf angewiesen ist, jemand zu erniedrigen, das kann er jeden Tag haben....darum denke ich auch eher, dass die Motiviation für so ein Angebot wohl in deiner Annahme [i.e. Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit, Anm.] besteht.
Das glaube ich eher weniger. In dem Teilabschnitt ging es ja gerade um "sehr viel Geld", und wenn jemand sehr viel Geld hat, dann kann er sich a) mit deutlich weniger Geld genau das gleiche kaufen (nämlich die sich vermutlich reichlich schal anfühlende Atrappe von Nähe) und b) wird ihm das auch wohl bewusst sein. Die einzige Motivation, die ich mir überhaupt vorstellen kann, weshalb jemand einer x-beliebigen Frau ein im Prinzip vollkommen absurdes Angebot macht ist, dass er
genau dieses Spiel mit
genau dieser Frau spielen will, d.h. sie zu etwas bringen, was sie an und für sich niemals will, sprich: es ginge um reine Machtausübung. Irgendwo in meinem Kopf spukt ein Roman herum, in dem ein Star-Dirigent einer seiner Geigerinnen vor jeder Aufführung eine etwas höhere Summe bietet, bis diese die Nacht tatsächlich über sich ergehen lässt, weil halt das Geld... in der Art und Weise klingt das für mich vom Ablauf her einigermaßen realistisch.
Ansonsten: es ist bei solchen Gedankenspielen immer recht leicht zu sagen "ich würde" oder "ich würde nicht", weil man ja ohnehin nie in die Verlegenheit kommt. Wer bietet mir schon eine Million, um mich hinter der Autobahnraststätte rannehmen zu dürfen? Wenn es doch jemand täte, wäre es nicht ernst gemeint - und wenn es doch ernst gemeint wäre, würde ich das vermutlich nicht glauben. Es bräuchte, siehe den oben zitierten Roman, jedenfalls die notwendige Zeit und das notwendige Setting, um das Angebot plausibel wirken zu lassen, und um überhaupt einen Bezug zum gebotenen Gegenwert zu bekommen. Mit der gern zitierten Million wäre ich finanziell unabhängig. Hey, das ist schon nicht so übel... Ich schätze, das wäre mir so in etwa jedes Erlebnis wert, welches keine körperlichen Schäden und kein körperliches Trauma bei mir hinterlässt. Der Depp, der mir so viel Geld gibt, muss allerdings wohl erst geboren werden.