Also, warum verachten wir oder doch manche Menschen, Freier?
Na, weil die Welt eben ungerecht ist.
@QueenEscort: du schreibst weiter oben "Wasser predigen, Wein saufen" - gut, wenn du so ein Negativbild gegenüber meiner Einstellung zeichnen willst, sei dir das unbenommen. Ich halte mich in vielem für aufgeschlossen, aber ich halte auch viel von dem Spruch: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein" - wir alle haben unsere persönlichen No-gos und Verhaltensweisen, die wir für schlimmer bewerten als andere.
Es ist nicht so, daß ich mich nicht mit dem Thema auseinandersetzen würde, das tu ich viel, auch im Versuch, die Sache "von der anderen Seite" zu betrachten (andernfalls hätte ich nicht so eine Geschichte wie den Spezialauftrag schreiben können - ziemlich verunglückter Versuch, wie ich finde, weil ich dabei versucht habe, die Hure als Selbständige und Bestimmende darzustellen) und ich habe durchaus auch freundliche (hoffe ich doch)
Kontakte zu Männern, von denen ich weiß, daß sie zu Prostituierten gehen.
Die meisten Argumente, die hier vorgebracht worden sind, kenne ich bereits, sie haben durchaus einiges für sich (übrigens gefällt mir der überwiegend sachliche Diskussionsstil hier sehr gut). Nur: wir diskutieren hier in einer sehr freizügigen Plattform unter Leuten, die ich für überwiegend aufgeschlossen halte, was sexuelle Dinge angeht. In anderen Plattformen lese ich von Sexworkerinnen, die nach weniger als 5 Jahren nervlich und körperlich am Ende sind (ich erinnere mich besonders an eine, die glaubte, auf diese Weise ihre Kinder und ihren versoffenen Exmann ernähren und sich selbst aus Schulden rausvögeln zu können), ich lese von unglaublich abwertenden Sichtweisen von Männern gegen Frauen (Hure, Nutte usw. ist nicht nur Negativbezeichnung für Sexworkerinnen, sondern wird gerne auch für Frauen verwendet, die man verächtlich machen will), ich lese / spreche mit Huren, die nach vielen Jahren aus dem Beruf aussteigen und kaum eine Möglichkeit finden, ins Sozialsystem (Krankenversicherung, Rentenversicherung usw.) zurückzufinden usw. - erzählt mir doch bitte nicht das Märchen, daß es die Norm sei, daß Prostituierte gleichwertige Partnerinnen in einem ganz normalen Dienstleistungsgewerbe wären! Das mag für einige junge, selbstbewußte, toughe Frauen vielleicht gelten, aber will mir wirklich einer sagen, daß in einem Beruf, in dem mit 40 oder 45 schon außergewöhnliche Praktiken angeboten werden müssen, damit überhaupt noch Kunden anspringen, ein fairer Umgang gegeben ist?
Guckt euch hier doch in den einschlägigen Threads durch, wenn sich beschwert wird, daß eine SW älter, dicker oder faltiger aussieht als auf ihren Fotos - da wird nicht einfach reklamiert, das wird oft in einer abfälligen Art und Weise gemacht, die die ganze Frau abwertet.