Ehrlichkeit immer ganz oben in der Prioritätenliste.
Weiss ich nicht...ob ich das (für mich) SO unterschreiben wollen würde.
Nachdem ich bemerkt hatte, dass die Beziehung im Grunde genommen schon kurz vor der Klippe mit dem Wasserfall schippert...
...und ich eine Affäre mit einer anderen Frau anfing...
...da war dies dann sozusagen die "Erkenntnis", dass es SO nicht weitergehen könne.
Ich bekam von der Geliebten all das, was ich zuvor so (gefühlt unendlich) lange vermisst hatte. Wonach ich mich gesehnt hatte...
Nicht nur Sex...nein...Gefühl, Zärtlichkeit, Nähe usw.
Also wurde eine Trennung "unumgehbar" für mich.
Doch WAS hätte DA dann eine (schonungslose) Ehrlichkeit gebracht? Was hätte sie bewirkt?
Wozu soll ich ihr noch auf die Nase binden, dass es eine andere Frau gibt? Warum sollte ich ihr dann noch erzählen, dass diese 15 Jahre jünger, hübscher, intelligenter und charismatischer ist? Dass sie eine 1000fach höhere Libido hat und im Bett wesentlich aufregender ist?
Ändert DAS etwas an der Tatsache, dass die Beziehung eh schon im Grunde genommen in Scherben lag? Dass "unser Problem" nicht zu lösen war?
Alles, was ich mit einer solchen "Beicht-Ehrlichkeit" erreicht hätte, wäre gewesen, dass sie sich schlecht(er) gefühlt hätte - und ich mein schlechtes Gewissen aus egoistischen Gründen erleichtert hätte - auf sie abgeladen.
So hingegen...haben wir uns im Guten getrennt - und verstanden uns hinterher besser als vorher.
Wozu also "auf Teufel komm raus" IMMER schonungslos ehrlich sein?
Damit ich morgens in den Spiegel schauen kann? Damit ich MIR nichts vorzuwerfen habe?
Deshalb dem "Noch-Partner" weh tun?
Wie gesagt: mein Entschluss stand da eh schon fest. Getrennt hätte ich mich so oder so. Unabhängig davon, ob sie mir "verziehen" hätte...mir Absolution erteilt hätte...oder auch nicht.
Von daher...wozu Wunden noch tiefer reißen als es eh schon nötig ist?
Der "Ehrlichkeit" halber?