Nicht, dass ich etwas anderes erwartet habe, aber die Hoffnung bestand doch.
Meiner bescheidenen Erfahrung nach gibt es zum Thema "fremdgehen" (jaja, auch wenn man ihn/sie kennt), betrügen ('ist das auch der fall, wenn der andere es weiss?'), hintergehen ('und wenn man es vor ihren/seinen augen getan hat?') und wasauchimmer man für eine Bezeichnung wählen will nur eine einzige Möglichkeit, wie alles zur Zufriedenheit aller Beteiligten ablaufen kann:
Was immer man tut, man tut niemandem dabei weh.
Auch wenn "Moralisten" da gern aufschrein, wenn ein Partner die halbe Welt pimpert aber er es nie erfährt oder bemerkt und aus seiner Sicht mit seiner Beziehung zufrieden ist, dann ist es gut. Wenn alle Beteiligten alles wissen und alle damit einverstanden sind genauso. "Was ich nicht weiss macht mich nicht heiss" mag abgedroschen sein, aber es ist nunmal eine Wahrheit.
Wenn jemand - und alle Aussagen hier sind vollkommen geschlechtsneutral, ich will mich nur nicht mit diesem Binnen-I oder der/die Artikeln rumschlagen - mit einer anderen Person ausser seinem Partner etwas tut, was von diesem als ein Akt des Fremdgehens angesehen werden könnte (manche haben Probleme damit, wenn der Partner nur Phantasien über andere hat, andere bei (Fremd)Körperkontakt, andere beim Küssen, und andern is es egal mit wem der Partner fickt, solang .. wasauchimmer, jeder hat eine Grenze .. ), dann soll er ihm nicht wehtun (SM-gschichtln jetzt mal aussen vor gelassen). Wie auch immer das gesellcshaftlich, organisatorisch, gesundheitlich, moralisch, finanziell, etc.. aussehen mag, ist die Problemstellung des Fremdgängers.
Meiner (nochmals betont: bescheidenen) Erfahrung nach liegt das Hauptproblem darin, dass das herausfinden der Grenzen des Partners das grösste Problem darstellt. Wie schon darauf hingewiesen wurde, Männer tun sich (biologisch, etc) leichter, mal wo fremd einzuzumpferln und ggf auch dafür zu bezahlen (finanziell), aber würden sie das auch ihrer Frau zugestehen? Und Frauen wiederum neigen dazu, ihrem Männchen mehr Freiraum zu geben, als sie eigentlich verkraften können. Gespräche über dieses Thema in einer Beziehung schüren zusätzlich grundsätzlich die in irgendeiner Form immer (zumindest latent) vorhandene Eifersucht: "Warum fragt er das? Will er querschlafen? Hat er schon??" Die meisten Leute in so einer Situation können dann weder in Ruhe noch unvoreingenommen oder gar (sich selbst gegenüber) objektiv nachdenken. Das Ergebnis ist, dass keiner der Beteiligten die eigentlich gewünschte oder benötigte Information erhält, der potentielle Fremdgänger somit ziemlich sicher irgendwas falsch macht, egal wie sehr er sich bemüht, und am Ende wurde wieder wem weh getan.
Nein, ich bin nicht für die (bedingungslose) Treue in einer Beziehung. Ich kenne zu viele Beziehungen von denen ich weiss, dass sie ohne Fremdgehen in die Brüche gegangen wären, sicher mehr als durch Fremdgehen in die Brüche gegangen sind. Genausowenig bin ich für die "freie Liebe", in der jeder schnackselt mit wem immer er will. Ich plädiere fürs Nachdenken, Abwägen, miteinander reden, Vertrauen und Offenheit, aber was immer ihr tut: seid lieb zu einander, macht dem andern eine Freude, und wenn schon das nicht, so tut ihm zumindest niemals weh.
Achja: viel Spass beim Bumsen - mit wem auch immer ihr es tut
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