Fremdgehen

Treu oder nicht Treu?

  • Treu

    Stimmen: 208 57,0%
  • nicht Treu

    Stimmen: 157 43,0%

  • Umfrageteilnehmer
    365
Ich denke mal, jemandem auf Lebenszeit ein natürliches Bedürfnis zu untersagen wiegt schwerer.
Und nur fürs Protokoll, ich bin gegens fremdgehen - aber für Lösungen, die die Bedürfnisse beider Partner berücksichtigen.
 
egoismus ? das könnte im Gegensatz dann auch demjenigen unterstellen der verlangt, dass jemand für ihn sein komplettes Wertesystem über den Haufen wirft ! ;)



Betrug zum Erhalt von Wertesystemen? Liest sich originell.


In der Zeit, als ich im Bereich häusl. Behindertenbetreuung gearbeitet habe, gab's Fälle, wo Fremdgehen bzw. Heimlichkeit vorkam und ich's verstehen konnte. Bei schweren Erkrankungen wie Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Trauma, Demenz - Situationen, wo ein Partner nicht mehr voll entscheidungsfähig oder so angewiesen ist auf die Zuverlässigkeit und Präsenz des Partners, daß das Wissen um sexuelle Aktivitäten mit anderen einfach existentiell bedrohlich wirken muß - wer will da schon urteilen, ich jedenfalls nicht.

Aber sonst? Entweder man hat und lebt nach seinem Wertesystem - dann aber mit aller Konsequenz - oder man gibt dem Partner die Möglichkeit, sich zu trennen, wenn er einerseits keinen Sex will und andererseits nicht akzeptiert, daß man seine Bedürfnisse mit anderen befriedigt.
 
Dabei unterstellst du aber, dass es auch immer Lösungen gibt (abgesehen von Trennung oder Betrügen).

Wenn du sagst sein Bedürfnis nach Sex wiegt schwerer als ihr Bedüfnis nach monogamie ist dieser Schluss durchaus leicht, aber ich glaube nicht, dass manes sich so einfach machen darf / kann.

Um es mal etwas übertrieben / deutlicher zu machen: stellt dir einfach mal vor, dass sie wirklich erz katholisch ist, 2* die Woche 40km fährt nur um eine lateinische Messe zu besuchen und wirklich davor Angst hat sie könne in die Hölle kommen (und ja - so etwas gibt es noch wirklich - wir haben so eine Frau als Mieterin - mitte 40). Glaubst du wirklich, dass diese Frau sich irgendwie von der katholischen Wertevorstellung der Monogamie trennen könnte ? Definitiv nicht !

Sicher ist dies ein wirklich seltener und extremer Fall, aber vielleicht macht er deutlich, dass man sich von einmal verinnerlichen, dass Werte ebenso fest in einem verankert sein können wie das Bedürfnis nach Sex und man sie nicht einfach mal so über den haufen werfen kann, weil sie auch eil der eigenen PErsönlichkeit sein können / sind.
 
So ist es... die Macht einer Frau :)))
Der Reiz einer Frau...
Aufregend...

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Dabei unterstellst du aber, dass es auch immer Lösungen gibt (abgesehen von Trennung oder Betrügen).

Wenn du sagst sein Bedürfnis nach Sex wiegt schwerer als ihr Bedüfnis nach monogamie ist dieser Schluss durchaus leicht, aber ich glaube nicht, dass manes sich so einfach machen darf / kann.

Um es mal etwas übertrieben / deutlicher zu machen: stellt dir einfach mal vor, dass sie wirklich erz katholisch ist, 2* die Woche 40km fährt nur um eine lateinische Messe zu besuchen und wirklich davor Angst hat sie könne in die Hölle kommen (und ja - so etwas gibt es noch wirklich - wir haben so eine Frau als Mieterin - mitte 40). Glaubst du wirklich, dass diese Frau sich irgendwie von der katholischen Wertevorstellung der Monogamie trennen könnte ? Definitiv nicht !

Sicher ist dies ein wirklich seltener und extremer Fall, aber vielleicht macht er deutlich, dass man sich von einmal verinnerlichen, dass Werte ebenso fest in einem verankert sein können wie das Bedürfnis nach Sex und man sie nicht einfach mal so über den haufen werfen kann, weil sie auch eil der eigenen PErsönlichkeit sein können / sind.
 
Wenn eine erzkatholische Frau von ihrem Mann verlassen wird, hat sie die Arschkarte. Betrogen werden hätte immerhin 'nen Märtyrer-Touch. Verlassenwerden allerdings auch.

Warum bleibt jemand bei einer Partnerin, die weder Sex will noch es mit ihrem Wertesystem vereinbaren kann, ihn "sündigen" zu lassen? Entweder er teilt ihren Glauben - dann wiegt sein Betrug doppelt schwer. Oder er lebt mit einem Menschen zusammen, dessen Wertesystem er nicht teilt. Was kann er also machen? Betrügen oder sich trennen.

Betrügen: also Zusammenleben mit einem Menschen, dessen Wertvorstellungen man nicht teilt und zusätzlich noch Zusammenleben mit einem Menschen, dem man sich verheimlichen muß, um ihn nicht zu verlieren. Was bleibt denn dann noch von echter Partnerschaft übrig? Mag sein, daß das heute noch vorkommt, für mich unvorstellbar und Kategorie: Selbstbetrug, weil das, was ich unter Partnerschaft verstehe, nicht mit Heimlichkeiten und Betrug zusammenpaßt.

Trennen: ja, das wäre meine Lösung. Allerdings würde ich so oder so nicht mit einem Menschen zusammengegangen sein, dessen Wertesystem so stark von meinem abweicht. Vielleicht ist das der springende Punkt. Für viele scheint Beziehung vor allem auch an sexueller Übereinstimmung oder zumindest ähnlichen Ansichten darüber verankert zu sein. Für mich ist Beziehung nur mit einem Menschen möglich, der in weltanschaulichen und religiösen Fragen ähnlich denkt wie ich, alles andere ist dem nachrangig.
 
Betrug zum Erhalt von Wertesystemen? Liest sich originell.

Dein Satz auch, denn von "Betrug zum Erhalt eines Wertesystems" habe ich nirgendwo etwas geschrieben ! ;)

Umformuliert steht da, dass der potentiell Betrügende egoistisch ist, weil er vom Monogamen verlangt sein komplettes Wertesystem zu überwerfen nur damit er (der potentiell Betrügende) irgendwie an Sex kommt.
 
Wer wen als egoistisch empfindet ist ja immer von einem selbst abhängig.

Wer wen bescheißt - die einen finden "gute" Begründungen, andere finden's widerlich. Ich finde Betrug widerlich, ich finde es außerdem idiotisch, sein Leben mit jemandem zu teilen, dessen Wertvorstellungen man nicht teilt und sich ihnen dennoch unterwirft - und sei's durch das Mittel Betrug. Ob jemand, der seinen Sextrieb ausleben will, "egoistisch" ist - völlig absurd nach meinem Empfinden - mag ich in dem Zusammenhang gar nicht überlegen, ist für mich auch nicht relevant.

Letzten Endes tun die Leute ohnehin das, was in ihr eigenes Wertesystem paßt - und wenn das Betrug, Heimlichkeiten, den Partner bescheißen mit einschließt, bin ich ganz entspannt: solche inkonsequenten Weicheier haben in meinem Leben nix verloren. Was nicht schad drum ist, den meisten bin ich eh zu anstrengend. :mrgreen:
 
Ich bin jetzt einmal recht bös und stelle die Behauptung auf, JEDES WERTESYSTEM wird irgendwo durch Betrug aufrechterhalten...



:haha: :haha: :haha:


... war halbernst, halb unernst eingeworfen.
 
Selbst wenn das stimmen würde (davon bin ich nicht überzeugt :mrgreen:) - gelten kann doch immer nur das eigene Wertesystem, zumindest wenn es darum geht, sein Leben so zu leben, daß es nicht aus faulen, weil unehrlichen Kompromissen besteht.

Diskussionen um Fremdgehen oder nicht gab's schon immer und wird's immer wieder geben. Eine "endgültig richtige Antwort" kann's so oder so nicht geben, jemand der aus der Überzeugung heraus, daß Betrug am eigenen Partner legitim sei, diese Einstellung vertritt, wird's so oder so tun und sogar noch behaupten, er täte damit seiner Beziehung einen Gefallen. Andere sind der grundsätzlichen Auffassung, daß Fremdgehen immer verwerflich ist - ich halt's da mit der Einstellung, daß manchmal im Leben lediglich die Wahl des kleineren Übels steht, wie halt in vielen anderen Lebensbereichen auch. Wo da die Grenze zu ziehen ist kann wieder nur jeder für sich selbst feststellen.

Deswegen sagte ich: für MICH ist Betrug ein direkter Widerspruch zu dem, was Partnerschaft für mich ausmacht - ergo: in erster Linie Selbstbetrug, in zweiter Linie auch so eine Art Entmündigung des Menschen, mit dem man sein Leben teilt. Für MICH ist der engere Kontakt mit Menschen, die Fremdgehen als legitimes Mittel sehen, aus dem simplen Grund nicht erstrebenswert, weil ich davon ausgehe, daß jemand, der schon den Menschen, der ihm am nächsten stehen sollte, bescheißt, keinen Grund haben wird, mich nicht ebenfalls auf die eine oder andere Art zu bescheißen, sobald's ihm in den Kram paßt. Ob und wie diese Leute ihr Leben führen geht mir allerdings ansonsten auch am Allerwertesten vorbei, interessiert mich nicht, solange sie mich nicht behelligen.

Ich denke, darum geht's bei solchen Diskussionen immer in irgend einer Form, andernfalls würde diese Frage ja nicht immer wieder neu gestellt werden. Wäre die Sache für diejenigen, die's betrifft, so eindeutig, würde darüber nicht so vehement diskutiert. Ob dann die individuellen Wertesystem ehrlich, egoistisch oder einfach nur dumm, weil einseitig sind: ist so lange wurscht, bis jemand daherkommt und raunzt, er sei so unglücklich, weil er ja keine andere Wahl hätte - weil es nur selten wirklich "keine andere Wahl" gibt.
 
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Verwöhnen lassen...verwöhnt werden...ohne Schmerz mit viel gunst einander gegenüber. . . Liebe ist Liebe. . . Lust und der Spaß an Lust
 
Ich finde wenn man in einer beziehung ist soll treue und vertrauen an erster stelle stehen!! Wenn einer der partner nicht eine monogame beziehung anstrebt klärt man sowas ja eh im vorhinein ab...entweder es wird akzeptiert oder nicht.
 
Für MICH ist der engere Kontakt mit Menschen, die Fremdgehen als legitimes Mittel sehen, aus dem simplen Grund nicht erstrebenswert, weil ich davon ausgehe, daß jemand, der schon den Menschen, der ihm am nächsten stehen sollte, bescheißt, keinen Grund haben wird, mich nicht ebenfalls auf die eine oder andere Art zu bescheißen, sobald's ihm in den Kram paßt. Ob und wie diese Leute ihr Leben führen geht mir allerdings ansonsten auch am Allerwertesten vorbei, interessiert mich nicht, solange sie mich nicht behelligen.

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Fritzie du bringst es auf den Punkt. Dazu wollte ich nämlich eh schon was schreiben.

Denn ich hab die Erfahrung gemacht, jemand der bescheisst, tut es eventuell auch wieder. Beispiel eine meiner Exfreudinnen, hat mich betrogen, und ihren nächsten Typen dann auch, und zwar mit mir. :roll: Gibt natürlich auch noch genug andere Negativ-Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, egal ob männlich oder weiblich.

Meine letzte Freundin hat mir gestanden dass sie ihren Ex über Jahre hinweg mit vielen Männern betrogen hat. Das war für mich irgendwie wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hab ihr ihre Ehrlichkeit darüber zwar hoch angerechnet, aber ich hatte IMMER ein ungutes Gefühl. Was wenn sie dasselbe früher oder später auch bei mir abzieht? Dieser Gedanke war leider allgegenwärtig.
Ich kann nicht sagen obs mir lieber gewesen wäre, wenn sie mir nix davon erzählt hätte, vielleicht wäre einiges anders gelaufen, oder ich hätte Entscheidungen anders getroffen. Andererseits sollte ich vielleicht froh sein dass sich das ganze eh erledigt hat... keine Ahnung....
 
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.... Was wenn sie dasselbe früher oder später auch bei mir abzieht? Dieser Gedanke war leider allgegenwärtig.....

Deine Geschichte ist ein typisches Beispiel (also ein sehr häufiges leider) - wo ein Mensch einen anderen Menschen für seine Ehrlichkeit straft, und so quasi darum bettelt, in Zukunft belogen zu werden. Dass dir deine damalige Freundin von früherem Fremdgehen erzählt, ist doch der klarste Hinweis darauf, dass sie vorhat, das nicht mehr zu tun - im anderen Fall hätte sie den Mund gehalten, und es einfach getan :haha: Vermutlich hat sie daraus gelernt, und ist bei keinem ihrer späteren Partner je wieder so offenherzig und ehrlich...
 
Deine Geschichte ist ein typisches Beispiel (also ein sehr häufiges leider) - wo ein Mensch einen anderen Menschen für seine Ehrlichkeit straft, und so quasi darum bettelt, in Zukunft belogen zu werden. Dass dir deine damalige Freundin von früherem Fremdgehen erzählt, ist doch der klarste Hinweis darauf, dass sie vorhat, das nicht mehr zu tun - im anderen Fall hätte sie den Mund gehalten, und es einfach getan :haha: Vermutlich hat sie daraus gelernt, und ist bei keinem ihrer späteren Partner je wieder so offenherzig und ehrlich...
Bevor du mich verurteilst muesstest du die ganze geschichte kennen, denn ehrlich war sie ansonsten leider ueberhaupt nicht.
 
Bevor du mich verurteilst muesstest du die ganze geschichte kennen, denn ehrlich war sie ansonsten leider ueberhaupt nicht.

Das kann sein, da ich naturgemäß eben den Sachverhalt einzig nach den Grundlagen beurteilen werde, die du (zuerst) beschreibst. Übrigens war es nicht der Versuch eines MORALISCHEN Urteils, es war der Versuch, eine eine mögliche AUSWIRKUNG einzuschätzen.
 
Das kann sein, da ich naturgemäß eben den Sachverhalt einzig nach den Grundlagen beurteilen werde, die du (zuerst) beschreibst. Übrigens war es nicht der Versuch eines MORALISCHEN Urteils, es war der Versuch, eine eine mögliche AUSWIRKUNG einzuschätzen.
wie gesagt ich müsste wirklich alles erzählen, aber das wäre viel zu privat.

Einen oder wenige "Ausrutscher" in der Vergangenheit einer neuen Bekanntschaft würde ich vermutlich nicht so skeptisch sehen, wie Jahre langes Fremdgehen mit verschiedenen Männern. Zudem war von Reue irgendwie wenig zu spüren, eher so als wäre ihrer Meinung nach nur ihr Ex schuld dran gewesen dass sie fremdgegangen ist... :roll:
 
Deine Geschichte ist ein typisches Beispiel (also ein sehr häufiges leider) - wo ein Mensch einen anderen Menschen für seine Ehrlichkeit straft, und so quasi darum bettelt, in Zukunft belogen zu werden. Dass dir deine damalige Freundin von früherem Fremdgehen erzählt, ist doch der klarste Hinweis darauf, dass sie vorhat, das nicht mehr zu tun - im anderen Fall hätte sie den Mund gehalten, und es einfach getan :haha: Vermutlich hat sie daraus gelernt, und ist bei keinem ihrer späteren Partner je wieder so offenherzig und ehrlich...

Sorry, aber wenn ich beschliesse ehrlich zu sein dann kann mich nichts davon abbringen, auch nicht jemand der es nicht glaubt.
Diese Entscheidungs- und Handlungsfreiheit haben alle Menschen.
Alles andere ist eine faule Ausrede!
 
Deine Geschichte ist ein typisches Beispiel (also ein sehr häufiges leider) - wo ein Mensch einen anderen Menschen für seine Ehrlichkeit straft, und so quasi darum bettelt, in Zukunft belogen zu werden. Dass dir deine damalige Freundin von früherem Fremdgehen erzählt, ist doch der klarste Hinweis darauf, dass sie vorhat, das nicht mehr zu tun - im anderen Fall hätte sie den Mund gehalten, und es einfach getan :haha: Vermutlich hat sie daraus gelernt, und ist bei keinem ihrer späteren Partner je wieder so offenherzig und ehrlich...
Der klarste Hinweis darauf? :shock: Schön wär's.
Ich kenne das eher anders, nämlich, dass die Menschen sich nicht wirklich viel dabei denken, wenn sie solche "Geheimnisse" ausplaudern. Manche wollen angeben, manche machen sich sogar "lustig" über die Ex-Partner, weil die nichts gemerkt haben oder wie eine Kollegin letzte Woche ... sie ist seit vier Jahren in einer festen, monogamen Beziehung. Vor einigen Wochen hat sich ihr Ex nach einigen Jahren bei ihr gemeldet und sie war sofort Feuer und Flamme für ihn. Hat ihrem Partner dann "nebenbei" gesagt, dass sie ihren letzten Partner mit mehreren Männern betrogen hat.

Ihr Grund: sie will Sex mit dem Ex und ihr Gewissen ist beruhigt, wenn der neue Partner weiß, dass sie "so drauf" ist und TROTZDEM bei ihr bleibt. Also ist das ok für ihn, dass/wenn sie fremdgeht ;) Sie muss ihm nicht direkt sagen, dass sie ihn betrügt.
Das "Beste" an der ganzen Geschichte ist, dass sie schon gerne mit dem Ex zusammen sein möchte ... für immer ... aber der hat irgendwie immer seine anderen Partnerinnen betrogen, also könnte er sie auch betrügen. Und sie will nicht betrogen werden. Sehr einleuchtend.
 
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