Dann schreib ich halt als anderes deutsches Forumsmitglied
Ich als nicht besonders starkes Mannweib
![Zunge raus :p :p](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
hab in jüngeren Jahren gelegentlich Männer auf die Bretter geschickt, die eigentlich stärker waren als ich. Nie in Beziehungen, immer in Situationen, in denen ich mich potentiell und gelegentlich auch tatsächlich bedroht sah. Warum auch immer: ich war der "schlagende" Part auch wenn das mit Gewalt in Beziehungen als Situation nicht vergleichbar war. Ausschlaggebend war meine Angst und auch meine Wut, dem konnten die Typen nichts entgegensetzen. Erstens weil "mann" Frauen nicht schlägt, zweitens weil das Überraschungsmoment, daß Frau tatsächlich zuschlägt, ziemlich viel Vorteil verschafft, nicht zuletzt auch weil ich Männern gegenüber schlicht keinerlei Hemmung hatte, zuzuschlagen - habe und hätte ich einer Frau gegenüber niemals so getan.
Mit Blick zur guten Marlene: dein "Wissen" ist eher theoretischer Natur. Es stimmt, daß Frauen häufiger Opfer von Gewalt werden (und häufiger Täterinnen, wenn es um verbale Gewalt geht - auch das ist nicht zu unterschätzen, in dem Bereich sind Männer oft unterlegen). Daß sie durchaus auch gewaltbereit sind zeigt sich auch in Lesbenbeziehungen (vor über 20 Jahren weigerten sich Frauenhäuser, lesbische Opfer von Gewalt in Beziehungen aufzunehmen, ein "feministisch" geführtes Haus, das ich zum Thema interviewen wollte, untersagte mir die Berichterstattung darüber mit dem Argument, daß Lesben ohnehin schon einen schlechten Ruf hätten...). Und die von dir so geschmähten "Mannweiber" habe ich nicht als "typische Täterinnen" ausmachen können, sondern - wie auch bei Hetens - vor allem nach außen oft "dominante", in Wirklichkeit vor allem Frauen von schwachem Selbstwertgefühl, von "feminin" bis "Macker" und von allen Bildungsschichten.
Was Frau-gegen-Mann-Gewalt unterscheidet ist lediglich, daß Mann noch weniger auf Verständnis und damit Unterstützung hoffen kann als Frau, weil er als Opfer noch weniger dem Klischee entspricht als "Opfer Frau" - das sagt einiges darüber aus, welcher Wert Frauen auch heute noch zugeschrieben wird.