gwenis Jammerthred - das übliche, der Sex klappt nimmer....

G

Gast

(Gelöschter Account)
Hallo Allerseits,

schon lange ringe ich mit mir, meinen eigenen "Jammernthread" zu erstellen. In der Kurzdarstellung ist mein Problem das der meisten, mein Partner und ich haben kaum noch Sex, dieses Jahr noch gar nicht und davor nur noch alle 4 bis 8 Wochen.

En détail: Mein Partner lässt sich extrem von der Arbeit runterziehen (wenig frei, keine angemessene Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen allgemein) und ist dadurch total unzufrieden mit allem. Das schlimme ist, dass es ihm nicht allzuviel nutzen wird, sich eine andere Stelle zu suchen, in seinem Bereich geht es überall so zu (er hat schon einige Arbeitgeber hinter sich). Das ganze schlägt sich ziemlich auf unsere Beziehung im allgemeinen und wie schon gesagt auf unser Sexleben im speziellen nieder.
Ich hab eigentlich schon alles durch, was in diversen Threads zu dem Thema vorgeschlagen wird: Urlaub zum abschalten, Verführen in sexy Dessous, gar nicht mehr die Intitative ergreifen, reden, im Haushalt die Arbeit möglichst komplett abnehmen...
Was beim Reden rausgekommen ist, ist dass er sehr wohl versteht, dass ich den Sex vermisse, dass es ihm auch leid tut, dass wir keinen mehr haben, aber dass er einfach nicht abschalten kann.

Seitdem schwanke ich immer so zwischen Frust und Verständnis hin und her. Auch merke ich, dass ich selbst schon weniger Lust auf Sex habe als vorher, insbesondere seit diesem Jahr. Da SB mittlerweile ja keine schöne Ergänzung, sondern ein Ersatz für mein fehlendes Sexleben ist, hab ich oft nicht mal mehr Lust, hand anzulegen. Ich hab ein wenig die Sorge, dass ich irgendwann die Lust auf ihn oder noch gleich die Lust überhaupt ganz verliere.

Auch hemmt mich die ganze Sache darin, mich mit Frauen zu treffen, weil ich in dieser schwierigen Situation es echt nicht gebrauchen kann, mich zu verknallen (und das passiert schon mal, wenn ich mit ner tollen Frau schlafen - wohl gemerkt ändert dass allerdings nix an der Liebe zu meinem Partner, aber dennoch kann das für ein ordentliches Gefühlschaos sorgen, wenn es in der Beziehung nicht richtig stimmt).

Natürlich habe ich auch die Option "Trennung" durchdacht, aber ich liebe diesen Mann, er gibt mir etwas, dass ich gar nicht so richtig in Worte fassen kann, wir sind ein super Team, seine Nähe gibt mir einfach so viel, er ist ein warmherziger, eigentlich fröhlicher Mensch.

Auch die Option "Fremdgehen" mit nem Mann hab ich schon mehr als einmal durchdacht - mit dem gleichen Ergebnis, wie wenn ich mich mit ner Frau treffen würde - ich hätte einfach zuviel Angst, dass mir das ein riesen Gefühlchaos bescheren würde und ich dadurch unsere Beziehung gefährde. Davon abgesehen, will ich ihm auch nicht weh tun, deshalb scheidet das sowieso aus.

Bis gerade eben hatte ich mal wieder die Hoffnung, dass er in den nächste 4 Tage doch mal wieder Lust hat - er war nämlich diese Woche auf einem Lehrgang, hat mal was ganz anderes gesehen - nur leider kam vorhin die sms, dass er durch die Abschlußprüfung durchgefallen ist und von daher kann ich es jetzt schon vergessen, auch nur ansatzweise irgendwelche Verführungsversuche zu starten. Ich versuche deshalb grade etwas runterzukommen, weil es nicht grade hilfreich für ihn sein wird, wenn er depri heim kommt und ich auch noch schlecht gelaunt bin.

Anfang Mai fahren wir in Urlaub, ich denke nicht, dass wir da vorher noch Sex haben werden. Und ob es im Urlaub klappt glaub ich auch noch nicht...

Oh je, jetzt ist es ganz schön lang geworden... Ich wollte einfach mal alles los werden. Wenn jemand einen schlauen neuen innovativen Rat weiß, der noch nicht in sämtlichen anderen Threads zu dem Thema aufgetaucht ist, nur her damit. Reden tun wir oft - darüber, über seine Arbeit, über Lösungsmöglichkeiten.
Ich will weder ihn verlieren, noch meine Libido, aber ich weiß auch nicht, wie lange ich dass noch mitmachen kann....

Danke fürs virtuelle "Zuhören"

gweni
 
Bis gerade eben hatte ich mal wieder die Hoffnung, dass er in den nächste 4 Tage doch mal wieder Lust hat


Anfang Mai fahren wir in Urlaub, ich denke nicht, dass wir da vorher noch Sex haben werden. Und ob es im Urlaub klappt glaub ich auch noch nicht...


Die Hoffnung, dass durch Umstände von aussen sich neue Lust einstellt, wird meist vergeblich bleiben. Ihr müsst für euch einen Weg finden, das Begehren neu in eurem Partner zu wecken. Kein leichter Weg, aber Wert gegangen zu werden, wenn ihr euch liebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gerade ein wenig mitgerissen von deinen Schilderungen gweni. Das ist echt eine traurige Situation finde ich. Aber wenn ihn das ganze schon so belastet, dass er nicht mal mehr Sex zum Ausgleich will, dann ist er wirklich schon sehr eingefahren. Hat er schon überlegt, beruflich etwas ganz anderes zu machen? Einfach einen Job in einer anderen Branche zu Suchen? Zu spät ist es nie auch wenn man finanziell zurückstecken muss. Aber das hat zu großen Einfluss auf euer Privatleben also würde ich es auch mal in betracht ziehen. Ansonsten fiele mir ausser Bulsaras Vorschlag leider im Moment zu deiner Situation auch nichts ein.
 
Es wäre schön, wenn man Liebe und körperliche Befriedigung trennen könnte. Du hast das Recht auf beides. Wenn Selbstbefriedigung nicht ausreicht, hast Du doch einfach das Recht auf Befriedigung. Sicherlich wäre ein offenes Verhältnis (von dem Dein Mann auch vielleicht weiß) mit einer Frau besser. Vielleicht würde das auch deinen Mann wieder anregen, weil es einfach etwas Neues in Eure Beziehung bringt. Kenn das aus eigner Erfahrung, war nachher für alle sehr schön und meine Bi-Freundin brachte ab und zu eine neue Freundin mit. Dein Mann müsste doch auch damit einverstanden sein, dass Du Dich woanders umschaust. Und mit einer Frauenbeziehung ist das für ihn sicherlich einfacher.
 
Bulsara: Danke, ich muß mal in mich gehen und schauen, wie ich diesen Weg für mich umsetzen kann. Im Moment bin ich mal wieder kurz vor der Resignation, und dass ist einer Wiederbelebung des Begehrens halt nicht förderlich. Ich glaub, ich muß da auch erstmal wieder mit mir selbst ins reine kommen, eh ich diesen Teil der Beziehungsarbeit wieder angehen kann.

Reepeek: Das sind wir alles regelmäßig am Durchsprechen. Seine eigentliche Arbeit macht ihm ja auch noch Spaß, aber die ganzen Rahmenbedingungen sind einfach nur ätzend. Er ist auch mittlerweile zu soweit, dass lieber zu nem großen Autohersteller ans Band geht, als sich das weiter anzutun. Nur so ganz gibt er wohl die Hoffnung nicht auf, in seinem Beruf wenigstens entweder regelmäßige Arbeitszeiten oder ein anständiges Gehalt zu bekommen.
Es ist halt ein Problem unserer Gesellschaft, stupide Arbeit an toten Machinen ist mehr wert als verantwortungsvolles Arbeiten mit lebenden Menschen. Ich glaube, an dieser Erkenntnis hat er auch noch viel zu knabbern.

Klaus-H:
Mein Partner hat ja auch nichts dagegen, wenn ich mich mit Frauen treffe (hab ich vll etwas unklar geschrieben). Das Problem hab im Moment ich, weil ich halt finde, er sollten erst dann weitere Personen in eine Beziehung involviert werden, wenn die Beziehung auch stimmt. Weil ich mich eben kenne und weiß, wie schnell ich da Gefühlschaos habe.
 
Dein Partner braucht wohl dringend psychologische bzw. medikamentöse Hilfe....seine Unlust hört sich für mich nach Depressionen oder/und burn out an.
Wenn ein Mensch nicht mal beim Sex mehr abschalten kann, die Probleme ihn aufzufressen drohen, nützt auch Urlaub ned viel, sondern nur proffessionelle Hilfe.
 
liebe....festhalten..alles wichtig .... aber das Ziel ist doch: ICH WILL GLÜCKLICH SEIN! Ich hab das Gefühl, du schaust mehr auf deinen Partner und dessen Glück, als auf dein eigenes. Kümmere dich um deine Bedürfnisse, und nicht um die anderer, denn sonst wirst du unweigerlich untergehen. Wie Bulsara geschrieben hat, versucht gemeinsam einen Weg zu finden... aber hier liegt ja die Betonung auf gemeinsam! Was macht denn dein Partner für die Beziehung?
 
aber das Ziel ist doch: ICH WILL GLÜCKLICH SEIN!
Das lese ich aber anders heraus ... das Ziel scheint mir eher zu sein: ich will mit ihm glücklich sein.. ;)

Und das bedingt nun mal absolut ein intensives Sich-Auseinandersetzen mit dem Problem .. :cool:

Wobei ich eine Lösung auch nicht mal ansatzweise weiss, aber ich finde Deine Einstellung richtig und super, gweni ... :daumen:
 
Lösung hab ich auch nicht, nur das Ihr das ZUSAMMEN machen müsst. Wenn nur Du alleine machst und tust und er sich weiter bezüglich seiner Arbeit so aufreibt - seh ich tiefschwarz. :confused:

Ihr müsst in ruhigen Minuten klären wo Ihr hin wollt und dann zusammen schauen wo Ihr ansetzt. Wobei ich denke solange es beruflich so kracht bei Deinem Schatz, wird das verdammt schwierig. :roll:

Er muss lernen seine Prioritäten gleichzusetzen, Beziehung und Job sind gleichwertig und in Beide müssen gleich stark investiert werden. Das ist für mich der Punkt und ich nehm mich da auch nicht aus, in längeren Beziehungen wird man manchmal betriebsblind, der Partner wird als selbstverständlich gesehen und 101 Dinge sind wichtiger, dringender usw.

Dein Freund muss erkennen das Eure Beziehung weiterhin ein Pflänzchen ist, dass gehegt und gepflegt werden muss.

Eventuell wär ein therapeutischer Ansatz nicht der verkehrteste.

Viel Kraft gweni.
 
Ich bin ungefähr derselben Meinung wie badmanu... die Situation, wie du sie schilderst, klingt so, dass es dringend nötig wäre sich Hilfe von ausserhalb zu holen... Psychotherapie... evt. eine Paartherapie? Manchmal hilft ein Anstoss von aussen, alles plötzlich in einem ganz anderen Licht zu sehen... ;)
 
Man kann eine Beziehung durch zu langes "dran Festhalten ohne das sich etwas ändert" auch töten (kann ich aus eigener Erfahrung sagen). Abstand zum rechten Zeitpunk ist, denke ich, ein gutes Mittel.
Aus einer veränderten Position praktisch neu auf die Beziehung schauen zu können, fühlen zu können, ob einem etwas fehlt, wenn ja, was usw. usw., kann einem u.U. viel mehr über den Zustand der Beziehung sagen, als tausend Gespräche.

Ich wünsche dir sehr, dass du den für dich richtigen und besten Weg findest!
 
Hallo Gweni,

Manchmal braucht es härtere Bandagen und einen "großen Gong" um den Partner aufzurütteln.

Hast Du ihm Deinen Leidensdruck auch schon so "intensiv" und strukturiert vermittelt, wie uns hier?

In dem Zusammenhang: Wurden Deinserseits die Varianten "Fremdgehen (Mann)" und "Trennung" schon explizit auf den Tisch gebracht und mit Ihm durchdiskutiert?

Respekt übrigens zu deiner Einstellung gegenüber externen Sexparter(innen/n) - deine Statement dazu ist treffend.


LG Bär
 
Manchmal braucht es härtere Bandagen und einen "großen Gong" um den Partner aufzurütteln.


Aufrütteln ja. Aber davon kommt die Lust nicht wieder. ;)

Der Hinweis von badmanu/LaFemme bezüglich eines burnout syndroms und professioneller Hilfe scheint mir recht hilfreich zu sein. Denn erst wenn ein allfälliges Problem in dieser Hinsicht behoben ist, hat die Lust wieder eine Chance.
 
Aufrütteln ja. Aber davon kommt die Lust nicht wieder. ;)

Der Hinweis von badmanu/LaFemme bezüglich eines burnout syndroms und professioneller Hilfe scheint mir recht hilfreich zu sein. Denn erst wenn ein allfälliges Problem in dieser Hinsicht behoben ist, hat die Lust wieder eine Chance.

Lust kann wieder.kommen wenn eine Richtungsänderung durchgeführt wird. Das wird üblicherweise nur dann gelingen, wenn der Partner wirklich mit einem "harten Schlag" aufgerüttelt wird.

Wesentliche Faktoren dabei sind: Beziehung, Gesundheit, Beruf .... oft dann auch in unterschiedlicher Kombination und Ausprägung.

Burn Out und Depression gehen oftmals Hand in Hand respektive ineinander über, der Betroffenen fühlt sich dann auch schon mal wie ein, ich versuche mich anzunähern, ein "Leerengleiter".

Der Hinweis von badManu und LaFemme, zur Einbeziehung Professioneller Dritter sind aus meiner Sicht ja dann schon ein nächster Schritt .... die Motivation zum Tun erfolgt wohl im Wesentlichen aus den drei genannten Faktoren und in der Beziehung kann es dann der Partner über die genannten "härteren Bandagen" besser und Nachhaltiger Kommunizieren als mit einem beiläufigen Kommentar zwischen "Tür und Angel". Ob dieser Richtungsschwenk aus den genannten Aspekten, ohne externe Hilfe, tatsächlich gelingt ist sicher von Fall zu Fall verschieden.


Anders formuliert .... Wenn das Schiff auf den Eisberg zusteuert, ist eine laute Sirene besser als ein leise dahingehauchtes "Jö schau, da ist ein Eisberg" ;)

Nebstbei hast in gewissen Phasen solcher psychischer und physischer Beeinträchtigungen dann mitunter auch Phasen einer sexuellen Hyperkompensation .... d.h. der für Gweni vorhandene sexuelle Leidensdruck wäre dann für ein Zeit'l nicht mehr exsistent :cool:

Ob der Sex dann tatsächlich allerdings lediglich mangelnde Erfolgserlebnisse und Rückschläge in anderen Bereichen substituieren oder Distress dann mit Eustress (Sex) "bekämpft" werden soll, sei einmal dahingestellt.


LG Bär
 
Lust kann wieder.kommen wenn eine Richtungsänderung durchgeführt wird. Das wird üblicherweise nur dann gelingen, wenn der Partner wirklich mit einem "harten Schlag" aufgerüttelt wird.


Lust kann man nicht erzwingen, Lust kann man nicht willentlich herbeiführen.

Ein aufrütteln kann eine Person dazu bringen, die Defizite seines Partners wahrzunehmen und der Erotik/Sex mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Nur gibt mir Sex, weil sich meine Partnerin bemüht meine Defizite auszugleichen, absolut nix. Und ich glaube auch nicht, dass diese sexuelle Zuwendung von Dauer ist und/oder sonderlich befriedigend wäre.
 
Puh, Burn-out? Ich denke noch nicht, schließlich besteht unser Leben ja nicht nur aus Arbeit und Sex. Aber ich befürchtet ihr könntet insofern recht damit haben, dass er sich auf dem Weg dorthin befindet... wobei es ja wirklich nur der Sex ist, zu dem er keine Lust hat, ansonsten kuscheln wir viel, er hat ne recht robuste Gesundheit, wir treffen uns oft mit Freunden, machen viel an der frischen Luft... Ich denke, ich werde ihn aber mal behutsam drauf ansprechen und auch die Möglichkeit einer Paartheapie anklingen lassen.

Was das gemeinsam angeht, da habt ihr schon recht, im Moment hängt mehr an mir. Bzw. ich weiß nicht, in weit er sich mit unserem Problem beschäftigt, wenn ich nix dazu sage (und ich rede ja net täglich darüber). Und ja, ich neige schon dazu meine Probleme hinten an zu stellen wenn es ihm schlecht geht, ihm immer viel Verständnis entgegen zu bringen.
Wobei ich aber noch sagen möchte, dass ich trotz der Probleme mich nicht als unglücklich bezeichnen würde. Das ist vielleicht schwieirig zu vermitteln, natürlich ist da eine Unzufriedenheit die immer mal wieder nagt - aber auf der anderen Seite gibt es eine teife Zufriedenheit zum einen in mir selbst, ganz unabhängig von meinem Partner, und dann gibt es auch noch ein tiefes Vertrauen darin, dass wir diese Kriese schon irgendwie überstehen. Nur diese "irgendwie", die Unzufriedenheit, schlägt halt manchmal um sich und fordert das Vertrauen und die Zufriedenheit zum Kampf heraus. Heute morgen, als ich den Thread erstellt hatte, war der Kampf grad voll im Gange - im Moment herrscht wieder Waffenruhe. (versteht wer, was ich da meine? Ja? Nein? Dann ignoriert den Absatz einfach)

MausUndBär: Nein, ich habe die Themen Trennung und Fremdgehen noch nicht mit ihm diskutiert. Weil ich Angst habe, dass ich damit genau das Gegenteil erreiche, nämlich dass er dann noch mehr Druck hat und gar nix mehr geht.

Alles in allem lautet der erste Schritt jetzt wohl doch: Reden.
Ich glaube, ich muss mir da einiges erstmal im Kopf vorstrukturieren und den Input von euch überdenken.

Danke für eure Denkanstöße und für eure lieben Worte.
 
Also vorab mal ein großes Kompliment, dass Du auch in einer schwierigen Situation zu Deinem Partner stehst,
und ihn nicht gleich mit welcher Keule auch immer "bedrohst" - sowas ist ja nicht selbstverständlich heute.

Ich vermute Mal, dass auch Eure asexuellen Aktivitäten mehr von Dir betrieben werden.
Wenn er von sich aus sonst keine Aktivitäten hat die ihm Freude machen,
kann man durchaus von allgemeiner Lustlosigkeit sprechen, und das sind alles klassische Anzeichen eines Burn-outs,
einer Depression, etc .
Der kommt ja nicht über Nacht, und ist ein schleichender Prozess - die Anzeichen die Du hier schilderst schauen
ganz danach aus.

Ob eine Paar-Therapie das ideale ist weiß ich nicht, denn Eure Partnerschaft scheint ja sonst sehr gut zu sein.
Ich denke, dass er vorwiegend alleine was gegen seinen Burnout machen muss:
a) lernen mit seiner beruflichen Situation positiv umzugehen oder
b) diese nachhaltig zu verändern

In diesem Moment "Druck" auszuüben ist völlig verkehrt. Ich erinnere mich selbst an eine Periode,
in der ich auch wenig Lust auf Sex verspürt habe.
Die Gründe dafür lagen auch nicht in der Partnerschaft - sondern waren beruflich bedingt.

Wenn meine damalige Freundin auf meinen Schwanz gegriffen hat - war da keine Regung.
Das lag aber nicht an Partnerschaftsproblemen o.ä. sondern ich war zwar physisch bei ihr -
psychisch aber ganz wo anders, bei einem Projekt im Büro, etc ...

Ich habe dann quasi mich selbst überlistet ...
z.B. bei der oralen Befriedigung meiner Partnerin konnte ich quasi "abschalten" -
und habe dann entweder im Zuge des Liebesspiels selbst wieder Lust bekommen.

Oder sie begann mich zu verwöhnen, und wenn sich nichts regte, war sie
relativ verständnisvoll, und fragte: "na wo bist du denn schon wieder ?"
Von einem Moment auf den anderen war ich wieder "da" - und kamen sowohl
Lust als auch Erregung und Erektion binnen Sekundenbruchteilen.

Das wichtigste Sexualorgan ist halt immer noch zwischen den Ohren ;)
 
Liebe Gweni!
Es ist ja schon Einiges gepostet worden und ich erlaube mir, mich mit ein Wenig dranzuhängen...

En détail: Mein Partner lässt sich extrem von der Arbeit runterziehen (wenig frei, keine angemessene Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen allgemein) und ist dadurch total unzufrieden mit allem. Das schlimme ist, dass es ihm nicht allzuviel nutzen wird, sich eine andere Stelle zu suchen, in seinem Bereich geht es überall so zu (er hat schon einige Arbeitgeber hinter sich). Das ganze schlägt sich ziemlich auf unsere Beziehung im allgemeinen und wie schon gesagt auf unser Sexleben im speziellen nieder.
...
Was beim Reden rausgekommen ist, ist dass er sehr wohl versteht, dass ich den Sex vermisse, dass es ihm auch leid tut, dass wir keinen mehr haben, aber dass er einfach nicht abschalten kann. ...
Burn-out und Depression sind schon gefallen. Und die Faktoren die du hier nennst sind die stärksten Auslöser dafür. Entgegen landläufiger Vorstellungen.
Nicht abschalten können ist bereits mehr als ein Alarmsignal!! Libidoverlust detto.
Hände weg vom 'Alleine da rauskommen'! Und nimmer lang warten - bald etwas angehen. Was immer zu euch passt - Therapie, Meditation, Energiearbeit..
Umschulung andenken. 'Was will ich? Was würde mir Freude machen? Wofür würde ich kämpfen bis zum Umfallen?" Dann Schlüsse ziehen....

...Seitdem schwanke ich immer so zwischen Frust und Verständnis hin und her. Auch merke ich, dass ich selbst schon weniger Lust auf Sex habe als vorher, insbesondere seit diesem Jahr. Da SB mittlerweile ja keine schöne Ergänzung, sondern ein Ersatz für mein fehlendes Sexleben ist, hab ich oft nicht mal mehr Lust, hand anzulegen. Ich hab ein wenig die Sorge, dass ich irgendwann die Lust auf ihn oder noch gleich die Lust überhaupt ganz verliere.
...es ist eine "ansteckende" Erkrankung. Es wird niemals der Kranke vom Gesunden sondern nur der Gesunde vom Kranken angesteckt.
Die Libidoprobleme sind allerdings nicht die Ursache, sie sind das Symptom - würde ich mir als 'Arbeitstitel' vorgeben. Und - ich meine, deine Angst ist berechtigt. Auch die Angst, beim 'Fremdgehen' zwar die Libido wieder zu gewinnen, aber alles Andere zu verlieren. Dann gibt es womöglich keinen Weg mehr zurück sondern nur mehr raus.

Diese Art von 'Treue' ist es, was wirklich etwas bedeutet und wofür man so Vieles geben und investieren tut - wenn man sie fühlt. Ich ahne schon, dass du sehr bald nicht 'verstehen' sondern kämpfen wirst.

... Bis gerade eben hatte ich mal wieder die Hoffnung, dass er in den nächste 4 Tage doch mal wieder Lust hat - er war nämlich diese Woche auf einem Lehrgang, hat mal was ganz anderes gesehen - nur leider kam vorhin die sms, dass er durch die Abschlußprüfung durchgefallen ist und von daher kann ich es jetzt schon vergessen, auch nur ansatzweise irgendwelche Verführungsversuche zu starten. Ich versuche deshalb grade etwas runterzukommen, weil es nicht grade hilfreich für ihn sein wird, wenn er depri heim kommt und ich auch noch schlecht gelaunt bin.
Ist das nicht etwas voreilig? Fällt dir ein Weg ein, ihm zu zeigen und 'lehren', dass die Prüfung wenig und er selbst und eure Liebe viel mehr sind? Wir sind dem mittlerweile falschen Ansatz "Arbeit" als Sinn und Identität stiftend fast wehrlos ausgesetzt, in diesen vom Neoliberalismus zernagten Zeiten. Die angelsächsisch 'geschulten' Menschen haben da mehr Distanz und verbinden vor allem nicht ihr Selbstwertgefühl mit dem Arbeitsplatz.

Anfang Mai fahren wir in Urlaub, ich denke nicht, dass wir da vorher noch Sex haben werden. Und ob es im Urlaub klappt glaub ich auch noch nicht...
Krankenstand und Abstand. Und bis Mai ist es noch 5 Wochen.... ;)

.... Reden tun wir oft - darüber, über seine Arbeit, über Lösungsmöglichkeiten.
Ich will weder ihn verlieren, noch meine Libido, aber ich weiß auch nicht, wie lange ich dass noch mitmachen kann....
gweni
Reden ohne Handeln hilft exakt nix. Burn-out Beratung umgehend aufsuchen. Und auch die AK.
Du beobachtest das richtig und schätzt es richtig ein - so wie du klingst hältst du das nimmer lang durch.

Aber - du erweckst sehr stark den Eindruck, das in den Griff zu bekommen.

Liebe Gweni - alles Gute an euch! Und - es soll dir Mut und Aussicht geben: nicht nur ich sondern fast alle meiner Bekannten, die solche Probleme haben oder hatten, haben es mit ein wenig professioneller Unterstützung in den Griff bekommen.

Lieben Gruß, calamos.
 
Hi Gweni,

finde es supertoll, dass Du so zu Deinem Partner stehst. Er schätzt das sicher auch sehr an Dir. Anscheinend kommt er bzw. Ihr aus dieser Situation nicht mehr selbst raus. Da hilft natürlich nur professionelle Hilfe dh. Therapie(Einzeln oder Paar). Geht zu einem Therapeuten, wenn er alleine gehen will OK, wenn Ihr zusammen gehen wollt auch OK. Der hilft Euch dann schon weiter. Noch ein Tip: Es muss nach einigen Sitzungen merklich in eine Richtung gehen. Therapeuten die nur "herumpsychologisieren" sind wertlos!
Ich fürchte, das ist die einzige Lösung. Wenn Euch etwas weh tut, geht Ihr doch auch zum Arzt?!
Alles Gute, W.
 
Hallo ihr Lieben,

nur kurz zum aktuellen Stand, ich habe das Thema Burnout heute mal bei meinem Freund angesprochen und er hat mir versprochen, diese Woche erstmal mit seiner Hausärtzin drüber zu rede. Da er selbst schon mit psychisch kranken Menschen gearbeitet hat, kennt er das Krankheitsbild ja und konnte meine Ängste auch verstehen. Und ich kenn es in der Theorie ja auch, weil ich schon einen Fall in der Familie hatte. Aber wenn man selbst betroffen ist, wird man wahrscheinlich betriebsblind und will es nicht wahrhaben.

Danke für euer aufrüttelnden Worte.
Wir haben heute mal darüber geredet wie es ihm geht und wo er hin will - er will seinen Beruf wechseln, aber das geht halt nicht von heut auf morgen. Er ist halt sehr auf (finanzielle) Sicherheit bedacht, als dass er von heut auf morgen kündigen würde. Aber ich denke mal das ist ok.

Ich werde diese Woche wahrscheinlich nicht soviel online sein, weil er frei bzw. Frühschicht hat und ich das nutzen will, dass wir quasi eine ganze Woche lang abends zusammen sein können (hatten wir schon lange nicht mehr) - Freue mich aber trotzdem, wenn noch jemand input loswerden lassen will.

Liebe Grüße
gweni
 
Zurück
Oben