In der Psychologie wird das Ego unter anderem definiert als der Teil von uns, der dafür verantwortlich ist, unsere Realität zu analysieren und die Auffassung unserer persönlichen Identität zu bekräftigen. Die Hauptaufgabe unseres Egos ist es, sicherzustellen, dass unsere Grundbedürfnisse erfüllt werden: Nahrungsaufnahme, Schutz und die Überwachung der Umwelt, um sich zu vergewissern, dass wir nicht in Gefahr sind.
Das Ego analysiert die Zukunft und drängt uns dazu, Pläne zu machen. Für Dinge die mit Sicherheit eintreten werden oder auch solche, die nur potentiell eintreten können. Außerdem reminisziert es über unsere Erinnerungen und vergangene Ereignisse. Es möchte feststellen, ob wir etwas anders hätten machen können, das den Ausgang der Situation oder unsere Zukunft verbessert hätten.
Das klingt ja erstmal ziemlich gut: Das Ego möchte unser Überleben sichern. Das Problem daran ist, dass wir heutzutage gar nicht mehr so stark auf unser Ego angewiesen sind. Unsere Höhlenmenschen-Vorfahren waren stark auf ihr Ego und ihre Überlebensinstinkte angewiesen; schließlich bestand ihr Alltag oftmals aus Kampf- oder Fluchtreaktionen (die Psychologie bezeichnet das als “fight or flight response” oder auch als “fight, flight or freeze response). Mittlerweile leben wir in einer vergleichsweise sehr sicheren und organisierten Welt und brauchen unseren Ego eigentlich viel weniger. Unser Gehirn (und die Reaktionen unseres Körpers) verändert sich jedoch nicht so schnell wie unsere Umwelt. Deswegen dominiert und steuert das Ego uns immer noch. Die Präsenz unseres Egos kann von Stress über Angst bis hin zu depressiven Episoden führen.