In guten wie in schlechten Zeiten

Weißt du was für ein Knochenjob das ist? Wie es auf die eigene Psyche geht?

ja, ich weiß es. ich hatte damals als ich jung war meinen vater ohne jegliche auswärtige unterstützung in langzeitpflege. und nein, es gab nicht die grosse kohle, es waren damals knapp 1.500 schilling pflegegeld!

wen hattest du schon alles in langzeitpflege?

Und jetzt überlegst du dir bitte nochmal, ob 1700 Euro dafür so super sind.

pendel mal 4 tage in der woche 6 stunden täglich in die arbeit, anstatt mitten in der stadt neben der u-bahn zu hocken und dann reden wir weiter!
 
schön das du mich toll findest ... :) und was an gelebter realität in der heimpflege oder an stoffwindeln böse ist erschliesst sich für mich nicht ganz. bekannte nehmen sie mittlerweile für das zweite kind!
Pflege doch nur einmal eine Woche lang einen bettlägerigen Menschen. Dann kannst Du mitreden. Es ist nicht nur ekelig sondern geht noch auf die Psyche und anstrengend ist es auch. Geduld brauchst du auch sehr viel.
Und Pause gibt es nicht. Nur beim Pinkelflasche halten.
 
Ich frage mich in letzter Zeit des öfteren, was wohl mit dir passiert sein mag....

Es mag sein, dass ein winzig kleiner Teil der Menschen ihre Angehörigen des Geldes wegen pflegen, der Großteil macht es jedoch nicht deswegen. Weißt du was für ein Knochenjob das ist? Wie es auf die eigene Psyche geht? Du hast quasi kein eigenes Leben mehr, du kannst nicht einfach mal sagen "ah, heute hab ich keine Lust, also einfach mal krank machen", du kannst nicht in Urlaub fahren und selbst wenn du mal einen Tag weg bist und Spaß haben willst, hast du ständig die zu pflegende Person im Hinterkopf und machst dir Gedanken, ob eh alles in Ordnung ist.

Windel wechseln ist das Wenigste, Körperpflege, eventuell mobilisieren, Scheiße und Erbrochenes wegwischen, richtige Lagerung, eventuell Wundversorgung,.. noch dazu kommt jeden Tag dabei zusehen zu müssen wie es demjenigen immer schlechter geht, wie er immer weniger selber kann. Es geht hier um einen Angehörigen, um eine Person die man liebt, du kannst dir nicht im Ansatz vorstellen wie schwierig das ist.

Ein Elternteil zu pflegen, aus Dankbarkeit, Liebe, vielleicht auch aus Pflichtgefühl, wo es vorkommen kann, dass sie es dir nicht danken sondern im Gegenteil richtig garstig zu dir sind, weil sie psychisch einfach nicht mehr fit sind, weil sie nicht mehr wissen, dass du ihr Sohn bist.
Die Menschen, die dich aufgezogen haben und die für dich immer stark waren dahinsiechen zu sehen.

Und jetzt überlegst du dir bitte nochmal, ob 1700 Euro dafür so super sind.
Ein paar Sätze, die es auf den Punkt bringen :up::up::up:
Steht zu fürchten, dass es im Dunst von Frust und Aggression verhallt...
 
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ja, ich weiß es. ich hatte damals als ich jung war meinen vater ohne jegliche auswärtige unterstützung in langzeitpflege. und nein, es gab nicht die grosse kohle, es waren damals knapp 1.500 schilling pflegegeld!

wen hattest du schon alles in langzeitpflege?



pendel mal 4 tage in der woche 6 stunden täglich in die arbeit, anstatt mitten in der stadt neben der u-bahn zu hocken und dann reden wir weiter!

Umso schlimmer wie du darüber schreibst.

Ich pendle im übrigen, da ich schon seit über einem Jahr in einer ~3000 Einwohner Gemeinde in NÖ wohne :)
 
Umso schlimmer wie du darüber schreibst.

dann erklär mir doch was genau derartig auch deinen unmut erregt? einige seiten vorher wird gerätselt warum menschen einstmals ungliebte anghörige pflegen. ich erkläre anhand eines persönlich bekannten falles das es auch gründe abseits der nächstenliebe gibt, was grosses aufheulen verursacht. warum? was ist daran so schwer zu akzeptieren, dass es auch menschen gibt die pflege nicht aus bedingungsloser liebe zur omi machen?

und nochmals meine frage die du ja elegant übergangen bist: da du mir ja ausführlich in beeindruckenden worten schilderst was pflege bedeutet: wieviele menschen hattest du schon in langzeitpflege?
 
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ja gotterkeit, für die einen zu wenig, die andere sagen das reicht schon. oder nehmen stoffwindeln dazu oder, oder ...
Der Stoff aus dem deine Träume sind...

Zum einen kommt ein Arzt, der die Einstufung wegen des Pglegegeldes macht... da hättest du schon größere Probleme als Sparfuchs.
Zum anderen musst du schon Halbtot sein und eine intensivste Betreuung benötigen um auf diese hohe Stufe zu kommen.
@Mitglied #490845 hat die Realität schon ganz gut geschildert.
 

vielleicht gelingt dort ein weniger emotionaler neustart zum pflegethema generell, das ja ein überaus wichtiges ist - aber in diesem thread in dieser breite eigentlich gar nichts zu suchen hat.
 
der arzt begutachtet welche windel getragen wird? dazu passt ganz gut ...
Man sollte, wenn man keine Ahnung hat, auch einfach hin und wieder man die Klappe halten.

Als jemand der in diesem Bereich sehr sehr viel professionelle Erfahrung hat, kann ich dir sagen, dass eine Person mit Pflegestufe 7, die nicht mehr selbstständig essen, trinken und auf die Toilette gehen kann, bestimmt nicht den, nebenbei lächerlichen, Betrag von ~1780€ für vieles nutzen kann außer für die sehr intensive Pflege.

Dies ist ein Bereich in dem du dir deine „natürlich“ und was auch immer sonst wo hin schieben kannst als Antwort. Solange du nicht unzählige solcher Fälle betreut hast in den letzten 10 Jahren, würde ich dir nahe legen einfach mal zuzuhören statt zu senden, denn viel Sinnvolles hast du erneut nicht von dir gegeben.
 
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Dies ist ein Bereich in dem du dir deine „natürlich“ und was auch immer sonst wo hin schieben kannst als Antwort.
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Als jemand der in diesem Bereich sehr sehr viel professionelle Erfahrung hat, kann ich dir sagen, dass eine Person mit Pflegestufe 7, die nicht mehr selbstständig Essen, Trinken und auf die Toilette gehen kann, bestimmt nicht den, nebenbei lächerlichen, Betrag von ~1780€ für vieles Nutzen kann außer für die sehr intensive Pflege.

und was genau ändert das daran, dass in heimpflege ausreichende geld übrig bleibt um einer 1.000 euro jobberin zu ermöglichen anstatt arbeiten zu gehen die pflege zu übernehmen?
 
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und was genau ändert das daran, dass in heimpflege ausreichende geld übrig bleibt um einer 1.000 euro jobberin zu ermöglichen anstatt arbeiten zu gehen die pflege zu übernehmen?
Du hast halt null Ahnung was es bedeutet jemanden täglich pflegen zu müssen. Du siehst die Zahlen und denkst deine Rechnung geht auf aber selbst da bist du weit entfernt von der Realität.
 
Du hast halt null Ahnung was es bedeutet jemanden täglich pflegen zu müssen.

na dann erklär es mir doch bitte. was muss eine hausfrau, die - im konkreten fall den ich kenne ein kind - als pflegefall der höchsten stufe im haus hat, alles 24/7 tun? jede minute am bett verbringen? rund um die uhr füttern, umlagern und windeln wechseln?
 
Man sollte, wenn man keine Ahnung hat, auch einfach hin und wieder man die Klappe halten.
….. du nicht unzählige solcher Fälle betreut hast in den letzten 10 Jahren, würde ich dir nahe legen einfach mal zuzuhören statt zu senden, denn viel Sinnvolles hast du erneut nicht von dir gegeben.
Prolet bleibt Prolet, ist einfach eine Frage der Gesinnung.
 
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