In guten wie in schlechten Zeiten

Hi,

Ich habe am Anfang des Threads auch nichts vom Thema Pflege mitbekommen. Ich verstand das Thema weitgefasster und alle (unbenannte) Kriesen und schwere Zeiten betreffend. Zeiten von finanziellen Sorgen zB oder Trauer.

in einer Zeit der Krise bewältige ich diese. Trifft sie nicht mich sondern wen den ich liebe, dann empfinde ich Mitleid, versuche zu trösten. Wenn meine Partnerin leidet tut mir das weh, da nehme ich mich maximal zurück und achte besonders darauf, zuvorkommend und hilfreich zu sein.


Wenn diese Gefühle Liebe wären, würde ich Liebe ablehnen.

LG Tom
 
Hi,



in einer Zeit der Krise bewältige ich diese. Trifft sie nicht mich sondern wen den ich liebe, dann empfinde ich Mitleid, versuche zu trösten. Wenn meine Partnerin leidet tut mir das weh, da nehme ich mich maximal zurück und achte besonders darauf, zuvorkommend und hilfreich zu sein.


Wenn diese Gefühle Liebe wären, würde ich Liebe ablehnen.

LG Tom
Tom, ich weiß nicht wie du Liebe definierst, aber in meiner "Welt" lebt man mit seinem Partner zusammen und verbringt das Leben miteinander, wohnt zusammen und sieht sich eben nicht nur in den Sonnenstunden des Lebens. Manche Krisen bestehen auch über Monate oder Jahre. Nimm nur die Coronakrise und die finanziellen Nöte der Menschen in der (zB) Veranstaltungsbranche. Auch betreffen viele Krisen nicht nur den einen Partner. ZB eine schwere Erkrankung (ich meine hier keine Pflegebedürftigkeit) von Partner oder Kind. Als unsere Tochter so krank wurde und der Schock, das Bangen und Hoffen uns immer wieder lähmte und dann die Trauer, da zeigte sich Verbundenheit und die Tragfähigkeit unserer Partnerschaft und ein weiter im "WIR" zu bleiben. Das Leben verläuft nicht immer leicht und wenn man zusammen lebt, dann durchlebt man alle Höhen und Tiefen des Lebens miteinander.
 
Hi,

Tom, ich weiß nicht wie du Liebe definierst,

das ist z.B. das Kribbeln um Bauch, wenn ich sie sehe. Die Freude, die ich in ihrer Nähe empfinde, usw.


aber in meiner "Welt" lebt man mit seinem Partner zusammen und verbringt das Leben miteinander, wohnt zusammen und sieht sich eben nicht nur in den Sonnenstunden des Lebens.

Das ist meistens so.


Manche Krisen bestehen auch über Monate oder Jahre. Nimm nur die Coronakrise und die finanziellen Nöte der Menschen in der (zB) Veranstaltungsbranche.

Ähhh .... Unfug. Kann sein, dass Pflegepersonal und Ärzte etc. in der Zeit im Dauerstress standen, alle anderen nicht. Wer es nicht schaffte, die letzten Jahre Zeiten der Freude und des Spaßes zu haben, spazieren zu gehen, ein Picknick im Wald, gemeinsam mit dem Partner qualitativ gute Zeit zu verbringen, Sport zu machen, usw., ist ein Miesepeter, ein Zeitdieb, der in meinem Leben keinen Platz hat.

Nöte hat man rasch, es ist jedermanns eigene Entscheidung, ihnen die Dominanz über das eigene Leben zu überlassen.

Man freut sich über die kleinen Dinge im Leben, ein Sonnenuntergang, die frische Luft am Morgen in einem Park, die Ruhe der menschenleeren Straßen in der Großstadt, ....

Und sich wer wirklich die letzten Jahre verbarrikadiert hat, nur Trübsal geblasen hat, dann ist der nix für mich, so kann ich nicht leben, der zieht mich runter ich hab nicht genug Freude für mich und so einen Menschen.

Ich habe die letzten Jahre so viel Spaß und Freude und Fröhlichkeit erlebt, dass die Ängste, die Befürchtungen, die Zweifel relativ bedeutungslos im Alltag gewesen sind.


Auch betreffen viele Krisen nicht nur den einen Partner. ZB eine schwere Erkrankung (ich meine hier keine Pflegebedürftigkeit) von Partner oder Kind. Als unsere Tochter so krank wurde und der Schock, das Bangen und Hoffen uns immer wieder lähmte und dann die Trauer, da zeigte sich Verbundenheit und die Tragfähigkeit unserer Partnerschaft und ein weiter im "WIR" zu bleiben. Das Leben verläuft nicht immer leicht und wenn man zusammen lebt, dann durchlebt man alle Höhen und Tiefen des Lebens miteinander.

Du beschreibst viele schöne Dinge und viele schlimme Dinge, aber nicht Liebe. Auch wenn es nicht exakt das selbe ist, in solchen schweren Zeiten bin ich auch für Freunde da.

Du beschreibst Dinge, die selbstverständlich sind in Partnerschaften, aber nicht nur dort. Was tätest Du erwarten? Dass der Partner sagt "Das gefällt mir nicht, ich mach Schluß"? Wenn ein Partner da nicht für einen da wäre, wäre er ein Arsch.

Aber Du beschreibst nicht ein Gefühl, das ich als "Liebe" einstufen würde. Allenfalls Dankbarkeit, Mitgefühl, ...

Vor allem, bedenke die Konsequenz: würde das nicht bedeuten, dass man wirklich intensive Liebe nur dann erfahren kann, wenn es einem furchtbar dreckig geht?


LG Tom
 
Hi,



das ist z.B. das Kribbeln um Bauch, wenn ich sie sehe. Die Freude, die ich in ihrer Nähe empfinde, usw.




Das ist meistens so.




Ähhh .... Unfug. Kann sein, dass Pflegepersonal und Ärzte etc. in der Zeit im Dauerstress standen, alle anderen nicht. Wer es nicht schaffte, die letzten Jahre Zeiten der Freude und des Spaßes zu haben, spazieren zu gehen, ein Picknick im Wald, gemeinsam mit dem Partner qualitativ gute Zeit zu verbringen, Sport zu machen, usw., ist ein Miesepeter, ein Zeitdieb, der in meinem Leben keinen Platz hat.

Nöte hat man rasch, es ist jedermanns eigene Entscheidung, ihnen die Dominanz über das eigene Leben zu überlassen.

Man freut sich über die kleinen Dinge im Leben, ein Sonnenuntergang, die frische Luft am Morgen in einem Park, die Ruhe der menschenleeren Straßen in der Großstadt, ....

Und sich wer wirklich die letzten Jahre verbarrikadiert hat, nur Trübsal geblasen hat, dann ist der nix für mich, so kann ich nicht leben, der zieht mich runter ich hab nicht genug Freude für mich und so einen Menschen.

Ich habe die letzten Jahre so viel Spaß und Freude und Fröhlichkeit erlebt, dass die Ängste, die Befürchtungen, die Zweifel relativ bedeutungslos im Alltag gewesen sind.




Du beschreibst viele schöne Dinge und viele schlimme Dinge, aber nicht Liebe. Auch wenn es nicht exakt das selbe ist, in solchen schweren Zeiten bin ich auch für Freunde da.

Du beschreibst Dinge, die selbstverständlich sind in Partnerschaften, aber nicht nur dort. Was tätest Du erwarten? Dass der Partner sagt "Das gefällt mir nicht, ich mach Schluß"? Wenn ein Partner da nicht für einen da wäre, wäre er ein Arsch.

Aber Du beschreibst nicht ein Gefühl, das ich als "Liebe" einstufen würde. Allenfalls Dankbarkeit, Mitgefühl, ...

Vor allem, bedenke die Konsequenz: würde das nicht bedeuten, dass man wirklich intensive Liebe nur dann erfahren kann, wenn es einem furchtbar dreckig geht?


LG Tom
Aber Liebe - das Gefühl von Verbundenheit, Wertschätzung, Führsorge, Verantwortung und vieles mehr- trägt einen durch schwere Zeiten und ist dann der Kitt! In den leichten Zeiten des Lebens sagt man schnell "ich liebe"....aber gemeinsam durch die schweren Zeiten zu kommen und zu sagen "ich liebe" -in Guten wie im Schlechten- das zeigt Liebe für mich. Das hat nichts damit zu tun, dass man immer harte Zeiten durchmachen muss um zu lieben, aber es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl zu wissen man hat auch schlechte Zeiten durchgestanden und wird auch weitere Stürme überstehen.
 
Hi,

Aber Liebe - das Gefühl von Verbundenheit, Wertschätzung, Führsorge, Verantwortung und vieles mehr- trägt einen durch schwere Zeiten und ist dann der Kitt! In den leichten Zeiten des Lebens sagt man schnell "ich liebe"....aber gemeinsam durch die schweren Zeiten zu kommen und zu sagen "ich liebe" -in Guten wie im Schlechten- das zeigt Liebe für mich. Das hat nichts damit zu tun, dass man immer harte Zeiten durchmachen muss um zu lieben, aber es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl zu wissen man hat auch schlechte Zeiten durchgestanden und wird auch weitere Stürme überstehen.

alles schön und gut, die Frage war aber, wann Du Liebe am stärksten spürst. Nicht, wann sie sich am stärksten zeigt.

LG Tom
 
Hi,

Die Gewissheit ist dann stärker!

das war immer noch nicht die Frage! :haha:


Und ich will Dich keineswegs erschüttern, aber ich kenne viele Menschen, die einen Partner oder auch einen Ex-Partner oder auch nur einen guten Freund pflegen, ihm beistehen, etc.etc. - ganz ohne Liebe. Sei es aus Mitgefühl (auch zu Fremden, siehe z.B. Mutter Theresa), aus Pflichtgefühl, aus Sozialräson, ....

Eine besondere Gewissheit, dass der andere einen liebt kann ich da nicht konstruieren.

LG Tom
 
Hi,



das war immer noch nicht die Frage! :haha:


Und ich will Dich keineswegs erschüttern, aber ich kenne viele Menschen, die einen Partner oder auch einen Ex-Partner oder auch nur einen guten Freund pflegen, ihm beistehen, etc.etc. - ganz ohne Liebe. Sei es aus Mitgefühl (auch zu Fremden, siehe z.B. Mutter Theresa), aus Pflichtgefühl, aus Sozialräson, ....

Eine besondere Gewissheit, dass der andere einen liebt kann ich da nicht konstruieren.

LG Tom
Es geht aber auch nicht um Pflege!
 
Hi,

Es geht aber auch nicht um Pflege!

und? Ich habe das als Extrembeispiel angeführt. Alle anderen Dinge, die Du als "schlechte Zeiten" definiert hast, werden ebenso aus viele Gründen wie Verantwortungsgefühl & Co. bewältigt, nicht aus Liebe.

Deshalb hab ich geschrieben "... pflegen, ihm beistehen, etc.etc. ...". All die Dinge tun Menschen auch ohne denjenigen zu lieben, daher sollte man den Umstand, dass jemand was tut, nicht als Indikator für seine Liebe sehen.


LG Tom


PS.: In Deiner Sig soll es wohl "kleinen Kinder" sein.
 
Hi,



und? Ich habe das als Extrembeispiel angeführt. Alle anderen Dinge, die Du als "schlechte Zeiten" definiert hast, werden ebenso aus viele Gründen wie Verantwortungsgefühl & Co. bewältigt, nicht aus Liebe.

Deshalb hab ich geschrieben "... pflegen, ihm beistehen, etc.etc. ...". All die Dinge tun Menschen auch ohne denjenigen zu lieben, daher sollte man den Umstand, dass jemand was tut, nicht als Indikator für seine Liebe sehen.


LG Tom


PS.: In Deiner Sig soll es wohl "kleinen Kinder" sein.
Zum PS: Das Zitat ist kopiert. Sage deinen Korrekturwunsch den Seitenbetreibern.
 
ganz allgemein gesprochen: es scheint viel leichter zu sein, einem blinden die abhandlung über farbnuancen zwischen rot und blau auszureden, als egomanen und soziopathen nahezubringen, besser die finger von themen wie empathie, liebe und beziehung zu lassen.
 
Mir stellt sich gerade (wieder einmal) die Frage, in welchen Situationen man die Liebe zum Partner am stärksten spürt. Wobei ich die anfängliche Verliebtheit als hormonelle Umnachtung überhaupt herausnehme. Das ist (noch) keine "Liebe", wie ich sie meine / definiere und die eine Beziehung langfristig durchs Leben trägt.

Und zum Rest: Sind es die Glücksmomente, wo man diese Liebe zum anderen am stärksten spürt - oder das Leid? Wo man tiefe Sorge um den anderen hat. Wo man oft hilflos dem Schmerz und Leiden des anderen gegenübersteht. Ihm am liebsten alles davon einfach wegzaubern würde, aber das oft nicht kann. Bei mir z.B. ist es eindeutig letzteres.

Und weil ich schon manche "egoistische Verlustangst" rufen höre: Da geht es nicht um "ersatzweise einen perfekten Service-Lieferanten beschaffen" - speziell da spürt man ganz genau: Es geht um DIE Person. DIE - und NUR DIE!

Daher meine Frage: Spürt man in den schlechten Zeiten - v.a. der eigenen Hilflosigkeit - die Liebe zum Partner nicht noch viel stärker als im Glück?
Aus unserer gemeinsamen Zeit hat sich für mich drauf eine einfache Antwort ergeben!

Meine Frau stellte mir einst frei, mich aus der Ehe lösen zu können. Sie wollte mir das freistellen als klar wurde, das es ein normales Gesund für sie nicht mehr geben wird!

Stelle ich mir also heute die Frage, ob es mein Weg sein könnte, ohne sie weiter zu gehen…
- um mich jünger neu zu binden
- um mich reich neu zu binden
- um mich für mehr Sex neu zu binden
…dann stelle ich mir vor wie das wäre, oder sein könnte. Würde ein neuer Weg mit einer jungen, geilen und reichen Frau mein Leben bereichern? On Top…natürlich erfüllt sie alle meine Neigungen und Vorlieben…also eine völlig utopische Vorstellung!

Nein… denn wenn ich nicht daheim bin, sorge ich mich und denke an Sie. Ich freue mich Heim zu kommen…ich freue mich auf unsere Gemeinschaft mit unseren Hunden. Wenn ich mal länger weg bin (kann sowohl beruflich als auch privat mal passieren)…dann wird es nach ein bis zwei Tagen schwer für mich!

Ob das Liebe ist ? Keine Ahnung…

Als im letzten Jahr mal wieder KKH Marathon fällig war und man mich wegen Corona von meiner Frau trennen wollte (ich habe sie selber kollabiert dort eingeliefert)…ist etwas in mir durchgegangen. Mein altes Ich ist immer noch ein Teil von mir. Man drohte mir mit Gewalt durch die Security. Das es meine Ehefrau sei, spiele keine Rolle! Das sich sich in dem Zustand nicht zu Krankheitsverläufe und Medikationen nicht äußern könnte, sei egal…

Die Security…Männer mit Bart und Ehre…würde mir schon zeigen, was meine Rechte sind und wo der Abend für mich endet. Tunnelblick…
Jacke abgelegt, Wallet, Handy und Schlüssel aus den Taschen…ruhiger Puls, klare Linie - lass sie kommen und ruf die Polizei direkt dazu! Auch wenn in Deutschland keiner mehr das Wort Nein kennt, alle nur Nicken und folgen, hier ist jetzt Schluss…

“Ihre Station steuert auf eine havarie zu, die sie zwei so in ihrem jungen Leben noch nicht erfahren haben! Keiner fast mich an, keiner trennt mich von meiner Frau“!

Ich habe früher keinerlei Konflikt dieser Art gemieden…ich brauche das heute nicht mehr! Aber ich bin immer noch Willens eine Grenze zu ziehen und ich hätte mich dort nicht entfernen lassen! Niemand stellt sich zwischen mich und meine Frau…besonders dann nicht, wenn sie in einem solchen Zustand ist!

Ich denke es sind tägliche und undramatische Situationen, als auch solche Lagen, in denen man sich bewusst wird, was der andere für einen bedeutet!

Vielleicht sehe aber auch nur ich das so!
 
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