Mir stellt sich gerade (wieder einmal) die Frage, in welchen Situationen man die Liebe zum Partner am stärksten spürt. Wobei ich die anfängliche Verliebtheit als hormonelle Umnachtung überhaupt herausnehme. Das ist (noch) keine "Liebe", wie ich sie meine / definiere und die eine Beziehung langfristig durchs Leben trägt.
Und zum Rest: Sind es die Glücksmomente, wo man diese Liebe zum anderen am stärksten spürt - oder das Leid? Wo man tiefe Sorge um den anderen hat. Wo man oft hilflos dem Schmerz und Leiden des anderen gegenübersteht. Ihm am liebsten alles davon einfach wegzaubern würde, aber das oft nicht kann. Bei mir z.B. ist es eindeutig letzteres.
Und weil ich schon manche "egoistische Verlustangst" rufen höre: Da geht es nicht um "ersatzweise einen perfekten Service-Lieferanten beschaffen" - speziell da spürt man ganz genau: Es geht um DIE Person. DIE - und NUR DIE!
Daher meine Frage: Spürt man in den schlechten Zeiten - v.a. der eigenen Hilflosigkeit - die Liebe zum Partner nicht noch viel stärker als im Glück?
Aus unserer gemeinsamen Zeit hat sich für mich drauf eine einfache Antwort ergeben!
Meine Frau stellte mir einst frei, mich aus der Ehe lösen zu können. Sie wollte mir das freistellen als klar wurde, das es ein normales Gesund für sie nicht mehr geben wird!
Stelle ich mir also heute die Frage, ob es mein Weg sein könnte, ohne sie weiter zu gehen…
- um mich jünger neu zu binden
- um mich reich neu zu binden
- um mich für mehr Sex neu zu binden
…dann stelle ich mir vor wie das wäre, oder sein könnte. Würde ein neuer Weg mit einer jungen, geilen und reichen Frau mein Leben bereichern? On Top…natürlich erfüllt sie alle meine Neigungen und Vorlieben…also eine völlig utopische Vorstellung!
Nein… denn wenn ich nicht daheim bin, sorge ich mich und denke an Sie. Ich freue mich Heim zu kommen…ich freue mich auf unsere Gemeinschaft mit unseren Hunden. Wenn ich mal länger weg bin (kann sowohl beruflich als auch privat mal passieren)…dann wird es nach ein bis zwei Tagen schwer für mich!
Ob das Liebe ist ? Keine Ahnung…
Als im letzten Jahr mal wieder KKH Marathon fällig war und man mich wegen Corona von meiner Frau trennen wollte (ich habe sie selber kollabiert dort eingeliefert)…ist etwas in mir durchgegangen. Mein altes Ich ist immer noch ein Teil von mir. Man drohte mir mit Gewalt durch die Security. Das es meine Ehefrau sei, spiele keine Rolle! Das sich sich in dem Zustand nicht zu Krankheitsverläufe und Medikationen nicht äußern könnte, sei egal…
Die Security…Männer mit Bart und Ehre…würde mir schon zeigen, was meine Rechte sind und wo der Abend für mich endet. Tunnelblick…
Jacke abgelegt, Wallet, Handy und Schlüssel aus den Taschen…ruhiger Puls, klare Linie - lass sie kommen und ruf die Polizei direkt dazu! Auch wenn in Deutschland keiner mehr das Wort Nein kennt, alle nur Nicken und folgen, hier ist jetzt Schluss…
“Ihre Station steuert auf eine havarie zu, die sie zwei so in ihrem jungen Leben noch nicht erfahren haben! Keiner fast mich an, keiner trennt mich von meiner Frau“!
Ich habe früher keinerlei Konflikt dieser Art gemieden…ich brauche das heute nicht mehr! Aber ich bin immer noch Willens eine Grenze zu ziehen und ich hätte mich dort nicht entfernen lassen! Niemand stellt sich zwischen mich und meine Frau…besonders dann nicht, wenn sie in einem solchen Zustand ist!
Ich denke es sind tägliche und undramatische Situationen, als auch solche Lagen, in denen man sich bewusst wird, was der andere für einen bedeutet!
Vielleicht sehe aber auch nur ich das so!