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wer ist den schwach? willst du ein religionsbekenntnis mit 1,2 mrd. mitgliedern als SCHWACH bezeichnen? als machtlos?
Ich habe von Menschen geschrieben, nicht vom Islam als eine Religion, die in vielen Ländern imstande ist, Macht auszuüben. Und wiewohl ich dem Islam äußerst kritisch gegenüber stehe, so gilt für mich der Satz aus dem vom Vorposter verlinkten Artikel.
So erklärte Marty Baron, Chefredakteur der „Washington Post“, dass es zur „Praxis“ seines Blattes gehöre, „keine Inhalte zu publizieren, die religiöse Gruppen ostentativ, absichtlich oder unnötig kränken“.
Dümmliche Verspottungen - nichts anderes sind diese Karikaturen - sind eine absichtliche und vor allem unnötige Kränkung einer Gruppe, deren Anwesenheit in Frankreich eine logische Folge rassistischer und überheblicher französischer Kolonialpolitik ist. Algerien, flächenmäßig das größte Land des afrikanischen Kontinents, haben sich die Franzosen seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im wahrsten Sinne des Wortes "untertan" gemacht. Französische Siedler strömten ins Land und vertreiben die Einheimischen von den fruchtbaren Ländereien. Mit dem Code de l’indigénat wurden 2 Klassen von Bürgern geschaffen, die französischen Siedler waren Staatsbürger, welche die indigene Bevölkerung als ihre Untertanen betrachteten (Wie war das noch mit den angeblichen Werten der französischen Revolution? Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?).
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich eine starke Unabhängigkeitsbewegung, die Frankreich dadurch aufhalten wollte, indem es alle Algerier zu französischen Staatsbürgern und Algerien zu einem Teil des Mutterlandes machte. Der Rest ist wohl bekannt. Als Folge dieses verzweifelten Schrittes kamen aber besonders aus Algerien viele Muslime nach Frankreich und sind heute Franzosen. Viele von ihnen sind (wirtschaftlich und im Hinblick auf Bildung) unterprivilegiert und schwach. Auf Kosten dieser Menschen publiziert Charlie Hebdo seine niveaulosen Karikaturen.
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