Mir war es immer wichtig, selbständig leben zu können, auch mit den Kindern. Ich wollte nie "abhängig" sein, sondern immer die Wahl haben, jederzeit gehen zu können und meine bescheidenes Lebensauskommen zu haben. Hab ich auch gemacht
Minus wird überbewertet, nur kann man es sich leisten, wenn man es sich leisten kann
Ich komme aus einer schrecklichen Familie, Geld war immer das Oberthema, weil es keins gab und die Verhältnisse ärmlich waren, Hauptsache war, dass Tschick genug da waren (und zwar nicht wenige, drei Packeln pro Elternteil mindestens). Aber Jausengeld gabs nicht für uns, Taschengeld, das wir von dem Großmüttern bekamen, wurde sofort eingezogen und man hat sich über mich schon als junges Kind lustig gemacht, weil ich das Kakaogeld (kennt das noch jemand?) nicht mitbringen konnte. Ärmlich nicht aus unglücklichen Umständen heraus, sondern aus Dummheit und Ignoranz und weil sich eh immer wieder jemand fand, dem man Geld aus der Tasche ziehen konnte (ging schon ins Betrügerische). Hauptsache, "am 1." lauter Scheiß kaufen und keinen Tag vorausdenken. Schon allein darum wollte ich nienienie so leben/sein. D.h. ich gebe dir Recht, wenn man mal solche Sorgen NICHT hat, ist es eine gute Basis, Glück und Zufriedenheit zu erreichen (hat aber natürlich nichts mit Reichtum zu tun).
Ich kenne einige Personen, die richtig viel Kohle haben und entsprechend leben. Mein Eindruck ist durchaus, dass es Leute (vorwiegend Frauen) gibt, die sehr wohl nach solchen Ausschau halten und ihre Netze auswerfen. Viel zu oft sogar, ich sehe das beruflich und es scheint zu funktionieren. Ich finds grauslich.