Zur "Wissenschaft":
Gerade wenn ein Mediziner (ist auch ein Wissenschaftler) einen Zusammenhang zwischen Liebesbeziehung und "langem Leben" über biochemische Prozesse herleitet muss er das sehr gut wissenschaftlich begründet haben.
Gerade Aussagen über Störung, Krankheit oder besonders (Ab-)Normalität haben sehr viel mit Statistik und deren Interpretation zu tun.
Und wenn all diese schönen wissenschaftlichen Worte in der Frage vorkommen versuche ich da ganz instinktiv "wissenschaftlich" zu antworten... das scheint irgendwie anerzogen zu sein
> Das ist nun das wo ich trennen möchte: die sexuelle und die emotionale Ebene sind meiner Einschätzung nach viel schwächer miteinander verknüpft als so "im Mainstream" angenommen wird. Und die sexuelle Gratifikation muss nicht zwangsläufig im Gleichschritt mit der emotionalen Beziehung laufen... und so entstehen mMn immer wieder diese "Monogamie-Debatten[...]
Das sehe ich so nicht. "Sexuel intakt" kann auch bedeuten, dass sich ein Paar gefunden hat, die wenig bis gar keine "klassiche" Sexualität miteinander leben, aber es für beide sehr gut passt.
Anscheinend habe ich hier unvorteilhaft ausgedrückt (zuviel auf einmal), denn auf genau das wollte ich eigentlich hinaus.
Eigentlich auf zwei Dinge:
1. Es kommt weniger auf die Art der Beziehung an (Ehe, Lebenspartnerschaft, Monogamie, Poygamie, ...), sondern eben darauf, dass "die Liebe" passen muss, damit sich die beschriebenen positiven Effekte einstellen. Im "Mainstream" aber immer noch "langfristige Liebesbeziehung" häufig mit monogamer Mann/Frau Beziehung gleichgesetzt wird, die ich aber nicht für diesen Effekt verantwortlich mache. (ich möchte das Thema aber jetzt nicht wieder aufreißen)
2. Und dass die sexuelle Ebene (meiner Meinung nach) für die hier beschriebenen positiven Effekte eigentlich keine so große Rolle spielt.
Ich würde sagen 80% emotionaler Einfluss und nur 20% Sexueller, wenn überhaupt.
("Warum kommt er jetzt schon wieder mit diesen %Zahlen, die er sich offensichtlich selbst aus der Nase zieht?" wird sich so mancher jetzt vielleicht fragen. -> weil ich mich damit genauer ausdrücken will, wie ich "keine so große Rolle" meine. Die Zahlen selbst sind nicht so wichtig. Ihr sollt nur wissen, dass ich "sowas im oberen Viertel" meine.)
aber natürlich halte die ganze wissenschaftliche bewerterei von themen, die wir lieber so nehmen sollten wie sie sind, für einen großen blödsinn ! warum reicht es uns nicht, diverse stimmungen, launen usw. nicht einfach als das zu sehen, was sie sind, nämlich lust, trauer, freude, wut und vieles mehr. und warum geben wir uns nicht mit den logischen dazupassenden antworten zufrieden ? wozu diese ewige hinterfragerei ???? damit wieder irgendwelche psychologen aufgrund eines aha-erlebnisses wissenschaftliche abwandlungen schreiben, welche von denen seines berufskollegen vor 10 jahren grundlegend abweichen, bis der nächste mit was neuem kommt ?
Ganz einfach:
Neugierde
Wissen zu wollen wie etwas funktioniert, warum etwas so ist wie es ist, genau das zu hinterfragen was uns bewegt und sich eben nicht damit zufrieden zu geben was andere vor 10 Jahren gesagt haben ist der Antrieb für jeden guten Wissenschaftler.
Und warum sollten so wichtige Dinge wie "Liebesbeziehungen" nicht mit "biochemischen Prozessen" hinterfragt werden?
Das tut der Liebesbeziehung doch nicht weh, oder?
@Salome
Könntest Du bitte den Titel des Vortrags und den Namen des Vortragenden posten.
Der hat dies sicherlich irgendwo publiziert und ich würde mir das gerne genauer ansehen.