Mensch - ein Beziehungswesen?

Lässt sich denn so ein Thema überhaupt "verwissenschaftlichen"??

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Natürlich. Zufriedenheit ist (durchaus umstritten) messbar. Gesundheit auch. Und man kann rechnerisch Faktoren finden, die mit dem Ergebnis im Zusammenhang stehen. Unter bestimmten Umständen lassen sich manche Gegebenheiten durchaus generalisieren...Abgesehen davon wüßt ich jetzt nicht, warum individuell sein und Wissenschaft einander auschließen?


@ Ursache/Wirkung, wie Lexor geschrieben hat:

Das ist ja auch im Endeffekt nur sekundär. Du hast eine nette %Reihung aufgelistet - wieviel erlernt ist, angeboren usw - Die Wissenschaft hat meines Wissens den Konsens gefunden, dass es kaum möglich ist herauszufinden, wieviel wovon verantwortlich ist (zumindest in solchen Fragen). Wenn jemand Gitarre spielt, zuwieviel % ist der Klang vom Musiker abhängig? Zu wieviel vom Instrument? Diese Frage wirst Du nicht beantworten können.

Und auch biochem Prozesse verändern sich mit dem Verhalten - Unser ganzer Organismus ist durch ein ständiges Wechselspiel aus lernen und Veranlagung geprägt. Da macht es für mich in diesem Zusammenhang keinen Sinn über Affen, Gene u dgl zu philosophieren.

Vor allem die Frage nach Monogamie oder nicht ist in diesem Thread definitiv nicht das eigentliche Thema.

Salome, vielleicht kannst Du nochmal formulieren, was Dein Anliegen ist. Geht es um die Frage, ob biochem. Prz unsere "Bindungsfähigkeit" beeinflussen? Willst Du das zur Diskussion stellen? Oder, ob Menschen in Beziehungen glücklicher sind?
 
Lässt sich denn so ein Thema überhaupt "verwissenschaftlichen"??

Natürlich. Zufriedenheit ist (durchaus umstritten) messbar.

aber natürlich, alles läßt sich wissenschaftlich bewerten. warum die grauen haare grad an den schläfen zuerst da sind, warum bei mir der linke große nagel 1/2 mm schneller wächst als der rechte, ob die palingenia longicauda in ihrem kurzem leben nur einen oder mehrere orgasmen erlebt ? ........ :shock:

nur weißt ? ich halte die ganze wissenschaftliche bewerterei von themen, die wir lieber so nehmen sollten wie sie sind, für einen großen blödsinn ! warum reicht es uns nicht, diverse stimmungen, launen usw. nicht einfach als das zu sehen, was sie sind, nämlich lust, trauer, freude, wut und vieles mehr. und warum geben wir uns nicht mit den logischen dazupassenden antworten zufrieden ? wozu diese ewige hinterfragerei ???? damit wieder irgendwelche psychologen aufgrund eines aha-erlebnisses wissenschaftliche abwandlungen schreiben, welche von denen seines berufskollegen vor 10 jahren grundlegend abweichen, bis der nächste mit was neuem kommt ? :shock:

so, jetzt bin ich messbar zufrieden, danke und schönen tag noch ........ :lol:
 
Ja, eh. Über die Sinnhaftigkeit dessen hab ich ja nicht geredet. Nur über die Möglichkeit ;)
 
> "...die in sexuel und emotional intakten Beziehung..."

Das ist nun das wo ich trennen möchte: die sexuelle und die emotionale Ebene sind meiner Einschätzung nach viel schwächer miteinander verknüpft als so "im Mainstream" angenommen wird. Und die sexuelle Gratifikation muss nicht zwangsläufig im Gleichschritt mit der emotionalen Beziehung laufen... und so entstehen mMn immer wieder diese "Monogamie-Debatten"

Das sehe ich so nicht. "Sexuel intakt" kann auch bedeuten, dass sich ein Paar gefunden hat, die wenig bis gar keine "klassiche" Sexualität miteinander leben, aber es für beide sehr gut passt. "Sexuel intakt" kann auch bedeutet, dass beide oder einer sexuell nicht monogam ist, wenn es für beide passt. "Sexuel intakt" kann aber auch bedeuten, dass beide eine erfüllende Sexualität (wie immer sie das für sich definieren) miteinander leben.

Salome, vielleicht kannst Du nochmal formulieren, was Dein Anliegen ist. Geht es um die Frage, ob biochem. Prz unsere "Bindungsfähigkeit" beeinflussen? Willst Du das zur Diskussion stellen? Oder, ob Menschen in Beziehungen glücklicher sind?

Es waren eigentlich mehrere Fragen :)

Die Grundfrage war, ob ihr der These zustimmt, dass der Mensch ein Beziehungswesen ist und Menschen, die in keinen Beziehungen leben, von der Norm abweichen (der Mediziner nannte es "gestört"). Unter Beziehungen verstand er deutlich die Liebesbeziehung, wenn in diesem Thread auch schon sehr viele gute Beiträge zu anderen, emotional innigen Beziehung verfasst wurden. Aber er meinte "sexuel und emotional intakte Liebesbeziehungen".

Eine weitere These war, dass der Mensch zwar auf Beziehung ausgerichtet ist, dass er diese Beziehungsfähigkeit jedoch erlernen muss und diese wieder verkümmern kann...
 
Zur "Wissenschaft":
Gerade wenn ein Mediziner (ist auch ein Wissenschaftler) einen Zusammenhang zwischen Liebesbeziehung und "langem Leben" über biochemische Prozesse herleitet muss er das sehr gut wissenschaftlich begründet haben.
Gerade Aussagen über Störung, Krankheit oder besonders (Ab-)Normalität haben sehr viel mit Statistik und deren Interpretation zu tun.

Und wenn all diese schönen wissenschaftlichen Worte in der Frage vorkommen versuche ich da ganz instinktiv "wissenschaftlich" zu antworten... das scheint irgendwie anerzogen zu sein ;)


> Das ist nun das wo ich trennen möchte: die sexuelle und die emotionale Ebene sind meiner Einschätzung nach viel schwächer miteinander verknüpft als so "im Mainstream" angenommen wird. Und die sexuelle Gratifikation muss nicht zwangsläufig im Gleichschritt mit der emotionalen Beziehung laufen... und so entstehen mMn immer wieder diese "Monogamie-Debatten[...]
Das sehe ich so nicht. "Sexuel intakt" kann auch bedeuten, dass sich ein Paar gefunden hat, die wenig bis gar keine "klassiche" Sexualität miteinander leben, aber es für beide sehr gut passt.

Anscheinend habe ich hier unvorteilhaft ausgedrückt (zuviel auf einmal), denn auf genau das wollte ich eigentlich hinaus.

Eigentlich auf zwei Dinge:

1. Es kommt weniger auf die Art der Beziehung an (Ehe, Lebenspartnerschaft, Monogamie, Poygamie, ...), sondern eben darauf, dass "die Liebe" passen muss, damit sich die beschriebenen positiven Effekte einstellen. Im "Mainstream" aber immer noch "langfristige Liebesbeziehung" häufig mit monogamer Mann/Frau Beziehung gleichgesetzt wird, die ich aber nicht für diesen Effekt verantwortlich mache. (ich möchte das Thema aber jetzt nicht wieder aufreißen)

2. Und dass die sexuelle Ebene (meiner Meinung nach) für die hier beschriebenen positiven Effekte eigentlich keine so große Rolle spielt.
Ich würde sagen 80% emotionaler Einfluss und nur 20% Sexueller, wenn überhaupt.

("Warum kommt er jetzt schon wieder mit diesen %Zahlen, die er sich offensichtlich selbst aus der Nase zieht?" wird sich so mancher jetzt vielleicht fragen. -> weil ich mich damit genauer ausdrücken will, wie ich "keine so große Rolle" meine. Die Zahlen selbst sind nicht so wichtig. Ihr sollt nur wissen, dass ich "sowas im oberen Viertel" meine.)



aber natürlich halte die ganze wissenschaftliche bewerterei von themen, die wir lieber so nehmen sollten wie sie sind, für einen großen blödsinn ! warum reicht es uns nicht, diverse stimmungen, launen usw. nicht einfach als das zu sehen, was sie sind, nämlich lust, trauer, freude, wut und vieles mehr. und warum geben wir uns nicht mit den logischen dazupassenden antworten zufrieden ? wozu diese ewige hinterfragerei ???? damit wieder irgendwelche psychologen aufgrund eines aha-erlebnisses wissenschaftliche abwandlungen schreiben, welche von denen seines berufskollegen vor 10 jahren grundlegend abweichen, bis der nächste mit was neuem kommt ? :shock:

Ganz einfach: Neugierde
Wissen zu wollen wie etwas funktioniert, warum etwas so ist wie es ist, genau das zu hinterfragen was uns bewegt und sich eben nicht damit zufrieden zu geben was andere vor 10 Jahren gesagt haben ist der Antrieb für jeden guten Wissenschaftler.
Und warum sollten so wichtige Dinge wie "Liebesbeziehungen" nicht mit "biochemischen Prozessen" hinterfragt werden?
Das tut der Liebesbeziehung doch nicht weh, oder?


@Salome
Könntest Du bitte den Titel des Vortrags und den Namen des Vortragenden posten.
Der hat dies sicherlich irgendwo publiziert und ich würde mir das gerne genauer ansehen.
 
Ganz einfach: Neugierde
Wissen zu wollen wie etwas funktioniert, warum etwas so ist wie es ist, genau das zu hinterfragen was uns bewegt und sich eben nicht damit zufrieden zu geben was andere vor 10 Jahren gesagt haben ist der Antrieb für jeden guten Wissenschaftler.
Und warum sollten so wichtige Dinge wie "Liebesbeziehungen" nicht mit "biochemischen Prozessen" hinterfragt werden?
Das tut der Liebesbeziehung doch nicht weh, oder?

wohin uns diese neugierde auf anderen gebieten gebracht hat, is eh ein eigenes thema. der planet wird's und danken !

und nein, diese neugierde tut der liebesbeziehung nicht weh ! nur hab ich mir schon öfter derart wissenschaftliche 'hinterfragungen' durchgelesen, wo du dann nach lektüre einer ganzen dr.-arbeit am schluß zu dem einen satz (sprich ergebnis) kommst, der von anfang an klar war !? :roll: und nit bös sein, so gesehen war - zumindest für mich halt - die ganze arbeit für'n hugo ! womit ich dich aber jetzt ersuche, mich nicht falsch zu verstehen ! wenn so eine - um wieder bei deiner formulierung zu bleiben - 'hinterfragung' einen konkreten ansatzpunkt für verbesserungen auf dem jeweiligen sachthema nach sich zieht, ist das durchaus positiv zu bewerten. nur meine ich damit auch KONKRET ! und nicht nur eine weitere basis für weitere 'hinterfragungen', welche weitere ...... blablabla ! ;):)
 
ich glaube das der mensch sehr wohl ein beziehungsmensch ist . er muss nur den richtigen deckel gefunden haben , ich habe gute 50 jahre danach gesucht und habe ihn gott sei dank gefunden . manche haben dieses glück halt nicht , weil soetwas geschied im leben nur einmal wenn man:down: glück hat.
 
Abgesehen davon wüßt ich jetzt nicht, warum individuell sein und Wissenschaft einander auschließen?

Zur "Wissenschaft":
Gerade wenn ein Mediziner (ist auch ein Wissenschaftler) einen Zusammenhang zwischen Liebesbeziehung und "langem Leben" über biochemische Prozesse herleitet muss er das sehr gut wissenschaftlich begründet haben.

Wissenschaft hin oder her, es reicht ein gesunder Menschenverstand!

nur hab ich mir schon öfter derart wissenschaftliche 'hinterfragungen' durchgelesen, wo du dann nach lektüre einer ganzen dr.-arbeit am schluß zu dem einen satz (sprich ergebnis) kommst, der von anfang an klar war !? und nit bös sein, so gesehen war - zumindest für mich halt - die ganze arbeit für'n hugo !

nd nicht nur eine weitere basis für weitere 'hinterfragungen', welche weitere ...... blablabla !

:daumen::daumen::daumen:

Alles analysieren, wissenschaftlich belegen, beobachten... Gefühle sind zum fühlen da (auch in einer Beziehung) und zu schade für die "Wissenschaft"...

Liebe Grüße :winke:,
RR
 
ich glaube das der mensch sehr wohl ein beziehungsmensch ist . er muss nur den richtigen deckel gefunden haben , ich habe gute 50 jahre danach gesucht und habe ihn gott sei dank gefunden . manche haben dieses glück halt nicht , weil soetwas geschied im leben nur einmal wenn man:down: glück hat.
Was ich mich erinnere,hast du das die letzen Jahre schon 2 mal hier verkündet....wie sagte Salome....
serieller Typ...:)
 
weil soetwas geschied im leben nur einmal wenn man:down: glück hat.

Beziehungen fußen nicht auf Zufall oder Glück. Und für jeden Topf gibts viele passende Deckel.

Es liegt nur an dir, was du aus dir und damit aus deinem Leben machst. ;)
 
@gratsliza

Ich bekomme langsam Verfolgungswahn... Soll ich noch mal den Einstein zitieren? Oder bei manche nützt es nicht, wenn ich es "unendlich" tue?

Zitat von bulsara
Es liegt nur an dir, was du aus dir und damit aus deinem Leben machst.

:daumen:
 
Zur "Wissenschaft":
Gerade wenn ein Mediziner (ist auch ein Wissenschaftler) einen Zusammenhang zwischen Liebesbeziehung und "langem Leben" über biochemische Prozesse herleitet muss er das sehr gut wissenschaftlich begründet haben.
Gerade Aussagen über Störung, Krankheit oder besonders (Ab-)Normalität haben sehr viel mit Statistik und deren Interpretation zu tun.

Mediziner(innen) argumentieren anders, wie Sozialwissenschaftler(innen) und diese anders, wie Wirtschaftler(innen) oder Theolog(inn)en. Und das ist gut so. Darum finde ich es immer eine Art schummeln, wenn man sich zu allen Themen "nur" sozialwissenschaftlich äußert. Wenngleich auch das die Art des denkens und argumentierens ist, die mir am meisten liegt :)

Was medizinisch als "gestört" oder "krank" bezeichnet wird, habe ich ja schon öfters benannt.

In der Psychiatrie wurde übrigens sogar der Begriff psychische Krankheit/Erkrankung mit dem der psychischen Störung ausgetauscht :)


@Salome
Könntest Du bitte den Titel des Vortrags und den Namen des Vortragenden posten.
Der hat dies sicherlich irgendwo publiziert und ich würde mir das gerne genauer ansehen.

Ich hab die Powerpointpräsentation des Vortrages, die ich dir gerne maile. Name des Vortragenden veröffentliche ich natürlich nicht, auch den Vortrag nicht. Das wäre urheberrechtlich nicht gedeckt.
 

In der Psychiatrie wurde übrigens sogar der Begriff psychische Krankheit/Erkrankung mit dem der psychischen Störung ausgetauscht :)

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Was im Grunde nur politisch korrekte Kosmetik ist und den Betroffenen überhaupt nichts bringt.
Aber man kann sich dabei so richtig gut fühlen wenn man Probleme mit neuen Begriffen zukleistert.
 
Was im Grunde nur politisch korrekte Kosmetik ist und den Betroffenen überhaupt nichts bringt.
Aber man kann sich dabei so richtig gut fühlen wenn man Probleme mit neuen Begriffen zukleistert.

Seh ich nicht so. Ich arbeite sehr viel mit psychisch belasteten/erkrankten/gestörten Personen. Und ich versprech dir: einige von denen haben keine Krankheit sondern eine Störung. Ich hätte den Begriff nicht ausgetauscht, sondern durch die Störung erweitert. Denn, einige würde ich tatsächlich als krank bezeichnen :)
 
, weil soetwas geschied im leben nur einmal wenn man:down: glück hat.

ich hatte in meinem bisherigen Leben schon "mehrere" große Lieben und auch das Glück, diese zu erleben. Auch wenn diese nicht für immer hielten, bin ich dankbar, sie erlebt zu haben!
Also: Das Glück klopft nicht nur EINMAL im Leben an .... man muss es nur wahrhaben!
 
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