Die Aussage sie hätte sich nicht anders wehren können, das wird jetzt auch breit getreten. Aber wie Heer Rami sagt, das stimmt nicht.
Das Verweisen auf den Zivilrechtsweg ist natürlich legitim, das ist aber auch mit viel Aufwand und Risiko verbunden. Für Leute oder Firmen, die regelmäßig Zivilprozesse führen, mag es Routine sein, für alle anderen stellt das eine sehr hohe Hürde da - insbesondere da Anfang der 2000er die Gerichtskosten massiv angehoben wurden.
In einem Land mit Meinungsfreiheit sollte es nie verboten sein, die Wahrheit zu veröffentlichen. Das ist auch ein adäquates, günstiges und schnelles Mittel, um sich zu wehren, finde ich. Daher hoffe ich auf Nachahmer von Frau Maurer, bis dann eine rechtlich wasserdichte, unangreifbare Formulierung auch einmal von einem Gericht bestätigt wird. Wenn Verfassern von Hassmails die öffentliche Vorführung droht, werden es sich diese Leute vermutlich dreimal überlegen, bevor sie etwas in dieser Richtung verfassen. Frau Maurer wurde in einer der jüngsten veröffentlichten Zuschriften im Übrigen von irgendjemandem auch körperlicher Schaden angedroht, vielleicht folgt da ja noch eine Anzeige wegen gefährlicher Drohung.
Und mag sein, dass das leichter zu beweisen gewesen wäre in dem speziellen Fall, ich warne nur davor Aufgrund von Interviews einen Freibrief für solches Vorgehen zu basteln.
Wir wissen nicht was der Wirt alles ins Feld geführt hat bei Gericht und nicht was es für ein Prozess geworden wäre wenn sie es so formuliert hätte noch wie es weiter ausgeht.
Naja, die Meinung bisher aller juristischen Experten, die sich zu diesem Prozess bisher zu Wort gemeldet haben, ist in diesem Aspekt einhellig. Mir ist zumindest niemand bekannt, der eine Gegenmeinung vertreten hätte.
Du meinst wie die Frau Maurer die selber nie verlegen war provokant in der Öffentlichkeit aufzutreten?
Tatsächlich? Mir ist da noch nichts aufgefallen. Sie vertrat zuweilen politische Meinungen, die nicht die meinen sind, aber das würde ich nicht als Provokation sehen

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Abgesehen davon ist Dein Vergleich schon starker Tobak. Ich habe gemeint, wenn jemand ein Hassposting verfasst, das dann ungekürzt an die Öffentlichkeit gelangt, wäre er selbst schuld. Du antwortest, wenn eine Politikerin provokant in der Öffentlichkeit auftritt und ihr dann ein unfreiwilliger Arschfick angedroht wird, sei sie auch selbst schuld??
Du hältst das für die gleiche Relation?
Mal abwarten was das letzte Urteil sein wird.
Ja. Wird spannend.
Nicht wirklich, sie macht ja die Absender unkenntlich.
Ich meinte nicht Frau Maurer, sondern den Kurier. Siehe Zitat

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"Sie (oder - um genau zu bleiben - irgendjemand mit Zugang zu ihrem Account)" ist eine juristisch wasserdichte Formulierung. Auch wenn's wohl ironisch gemeint ist

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