Darf ich Dir die Lektüre machstehender Artikel empfehlen:
Sie beziehen sich zwar nicht auf Österreich, doch laufen Preisregelungen weltweit ziemlich gleich ab.
No One Ever Learns (Or Do They): The Argentine Price Freeze
Argentina resumes price freeze; understand the anti-inflation measure
Why the price freeze in Argentina will not work
Dazu eine meiner zahlreichen persönlichen Erfahrungen aus den 1980er Jahren in Argentinien:
Regierung erläßt Gesetz zur Preisregelung. Produkte verschwinden aus den Regalen, Tankstellen verweigern die Treibstoffabgabe. Nächster Schritt: Der Handel wird per Gesetz gezwungen, alle auf Lager befindlichen Produkte zum behördlich festgesetzten Preis abzugeben. Wenn ein Händler dies nicht tut, kann er angezeigt werden und muss mit saftigen Strafen rechnen.
Es trug sich Folgendes zu: In einer entlegenen Gegend sah ich zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wie ein Tankwagen die Tanks einer Tankstelle befüllte. Ich wollte die Gelegenheit nützen, um meinen Wagen zu betanken. Pech gehabt, dieser Zeitpunkt war außerhalb der Betriebszeit, Tanken war nicht möglich. Kurz nach dem offiziellen Beginn der Betriebszeit fand ich mich abermals bei der Tankstelle ein. Kommentar des Tankwarts: Bedaure, alle Tanks leer. Handys oder Digitalkameras gab es zu dieser Zeit nicht, doch ich hatte mir genaue Uhrzeit, Kennzeichen und Firmenname des Tankwagens notiert. Ich drohte mit einer Anzeige, falls man mir den Tank nicht füllt. Daraufhin wollte man mit mir einen Schwarzmarktpreis verhandeln, worauf ich natürlich nicht einstieg. Schließlich führte man mich mit meinem Wagen in eine Garage und füllte meinen Tank mit Kanister zum gesetzlichen Höchstpreis. Es sollte niemand sehen, dass es ohnehin Treibstoff gab.
Also ganz schön viel Aufwand, um ein Auto aufzutanken.
Mich als Wirtschaftsliberalen schmerzt es bis heute, auf einen gedeckelten Preis bestanden zu haben, doch Schwarzmarktpreise zahlen ist auch keine Lösung.
Ad Verstaatlichung: Soll sich das österreichische Drama der 1970er und 1980er Jahre wiederholen?