Narzismus in einer Beziehung - und dessen Folgen

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Hallo Ihr


Mich würde interessieren, ob ihr auch schon Erfahrungen zu diesem Thema gemacht habt.
In meiner vorherigen Beziehung hatte ich eine Partnerin, die Rückblickend meiner Ansicht nach starke Narzisstische Züge hatte. Aufgefallen war mir dir dies aktiv aber erst spät (na ja, die Rosarote Sonnenbrille...und vielleicht war auch viel schönreden dabei). Jedenfalls habe ich es bewusst wahrgenommen, als wir zusammengezogen sind.
Ständig stellte sie sich in den Mittelpunkt, hob sich selbst in den Himmel, während andere um sie herum nichts wert waren, Entscheidungen hatte nur sie zum treffen, da alle anderen (mich eingeschlossen) ja keine Ahnung haben und nach ihrer Sichtweise einfach nur "dumm" waren.
Ich möchte jetzt nicht alle Einzelheiten aufzählen, denn dass könnte länger werden.
So war sie so weit ich das mitbekommen habe halt auch zu ihrer Familie, Verwandte, Freunde, Chefs...
Ständig wollte sie mich zu jemanden machen, der ich nicht sein wollte- bis es mir endgültig gereicht hatte...


Ich selbst bin seit ein paar Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung mit einer Frau, die mich so akzeptiert wie ich bin, die mich meinen Hobbys nachgehen lässt- und die mich über alles liebt.
Das weiß ich sehr zu schätzen- und gebe ihr auch gleiches zurück.
Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl (selten - von Zeit zu Zeit), dass ich manchmal bei gewissen Entscheidungen noch unter der alten Beziehung "leide".

Wer hat von euch auch schon mal in einer Beziehung gelebt, in der ein Partner stark narzistisch veranlagt war?
Wie seit ihr damit umgegangen?
 
Das hört sich jetzt nicht unbedingt nach einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung an - die ist viel tiefgehender und hat weitaus mehr Symptome als bloß selbstverliebt sein. Ich hab da noch keine Erfahrungen gacht, aber bestimmt ist es schwierig, mit einer Person, die darunter leidet eine Beziehung zu führen, diese Leute sind ja auch wahnsinnig labil. Dafür muss man halt stark genug sein, so wie bei jeder Persönlichkeitsstörung.
 
Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl (selten - von Zeit zu Zeit), dass ich manchmal bei gewissen Entscheidungen noch unter der alten Beziehung "leide".

Narzissten neigen zur Selbstüberschätzung, teils zur Hyperaktivität und tun alles, um Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu bekommen, die sie selbst aber Anderen nur zum Schein zuteil werden lassen, um sie belehren zu können.

Wenn das auch noch mit Borderline-Symptomen verbunden ist, wirds in einer persönlichen Beziehung unerträglich. Das ist ohne professionelle Hilfe nicht zu stemmen. Wenn das nichts nutzt, bleibt nur die Trennung. Ohne Reue.

PS: Ich bin mit einem Paar befreundet, das seit Jahren darunter leidet, sich aber nicht trennen kann, weil zusätzlich eine DOM/DEV-Abhängigkeit eine Rolle spielt.
 
Wer hat von euch auch schon mal in einer Beziehung gelebt, in der ein Partner stark narzistisch veranlagt war?
Wie seit ihr damit umgegangen?
Also ich hatte eine Beziehung mit einem Besserwisser, der auch noch eifersüchtig und kontrollierend war.
Der meinte mir auch sagen zu müssen wie ich mich zu verhalten habe, wenn mich z.B. ein Mann anspricht. Oder mir vorzuschreiben mit wem ich befreundet sein soll. Oder einige Entscheidungen, die ich gebracht habe als nicht gut zu betiteln, obwohl die für mich richtig waren. Er hat sehr oft gesagt, dass er eh einen höheren IQ hat als all die anderen Menschen in seiner Umgebung und dass es ein Fluch ist, dass er immer im Recht ist. Dann wollte er immer seinen Willen durchsetzen, weil ich eh keine Ahnung von Beziehungen habe - denn er hatte viel mehr Beziehungen als ich. Klar, das spricht auch für jemanden in 2 Jahren 6 Beziehungen zu haben :roll:

Was ich gemacht habe? Ihm nach drei Monaten einen Tritt in den Allerwertesten gegeben.
 
Ob es jetzt Narzismus war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Mir ist es halt nur extrem aufgefallen, wie sie sich immer in den Mittelpunkt gedrängt hat, während alle anderem um sie herum schlecht waren- auch auf Familie und Freunde bezogen.
Vielleicht war sie auch nur narzistisch "angehaucht" - ich kann mir vorstellen, dass es beim Narzismus sicher auch unterschiedliche "Stärken" gibt.

Aber einen extremen kontroll-Zwang hatte sie schon.
Wollte mir dann vorschreiben, was ich anziehen soll, wer meine Freunde sind, was für Musik zu mir passt- usw.
Ich fühlte mich halt nicht gut, und als Mensch total beschissen behandelt- noch extremer als Freund.
 
Ein Funken Narzissmus ist ausgesprochen förderlich im Leben!
Allerdings in einer Beziehung hat der Narzissmus nix zu suchen, er zerstört jede Form der Beziehung.
 
Mein Exmann war auch extrem selbstverliebt, seine eigenen Bedürfnisse standen immer an erster Stelle. So richtig klar geworden ist mir das leider erst, als wir ein Kind hatten. Er machte mich ständig runter, was ich anhatte, welche Frisur ich hatte, alles machte er lächerlich. Dann war er immer und überall der Arme, in der Arbeit waren alle gemein zu ihm und auch sonst - Wenn er scheiterte, waren es immer die anderen, die dafür verantwortlich waren.

Jetzt hat er ein 20 jähriges Mädel, die ihm hörig ist und ihm wahrscheinlich 10 Mal am Tag sagt, wie toll er ist. Und genau sowas braucht er!
 
Echt arg was da manche erleben oder erlebt haben.
Kenn ich nicht, würde nicht funktionieren.
Ich mag keine selbstgefälligen Arschlöcher und Arschlöchinnen.
Einzige Ausnahme Bekleidung da schafft die Frau an, a bisserl bemuttern
hat Mann doch ganz gern.
 
Hmmm .... machen das nicht alle na ja die meisten - Frauen?

'Welchen Pullover ziehst du zu der schwarzen Jean an? ' "Den XXXXX" ' Wieso DEN?' " Weil er ganz oben gelegen ist!" 'Zetter, Kreisch,.... '

Ich habe das noch nie gemacht, sondern gleich am Anfang darauf geachtet, dass der Mann Stil hat und nicht auf eine Weise herumläuft, die mir den Angstschweiß auf die Stirn treibt. :)
 
Es hängt wohl von der Ausprägung und der Art wie man es in Beziehung integriert und den Umgang miteinander, ob eine narzisstische Tendenz ein Problem ist oder nicht.
Ich habe in dom/dev-Konstellationen oft schon erlebt, dass beide narzisstische Tendenzen haben, aber nicht so ungut stark ausgeprägt, dass man sich gegenseitig hochgeschaueklt hat, sondern eher so, dass man gemeinsam das auf harmlose Weise ausagieren konnte.
Also indem man sich gegenseitig erhöht, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt und die gesamte Insenierung auf den/die andere ausrichtet usw.
Richtige Beziehungen im Sinne von Zusammensein und Liebesschwüre waren das aber in meinem Fall nicht, also habe ich keine Ahnung, wie sich das dann entwickelt, wenn man sich eventuell täglich sieht und der Alltag regiert.
 
Ständig wollte sie mich zu jemanden machen, der ich nicht sein wollte-

Ist das nicht sowieso eine allgemein weibliche Eigenschaft? :lalala:
:ironie:
Aber nun Spaß beiseite

Es hängt wohl von der Ausprägung und der Art wie man es in Beziehung integriert und den Umgang miteinander, ob eine narzisstische Tendenz ein Problem ist oder nicht.
Ich habe in dom/dev-Konstellationen oft schon erlebt, dass beide narzisstische Tendenzen haben, aber nicht so ungut stark ausgeprägt, dass man sich gegenseitig hochgeschaueklt hat, sondern eher so, dass man gemeinsam das auf harmlose Weise ausagieren konnte.
Also indem man sich gegenseitig erhöht, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt und die gesamte Insenierung auf den/die andere ausrichtet usw.

:hmm:

Die Dosis macht’s doch wie bei allem im Leben aus. Zuwenig ist eben so ungut wie zu viel.

Narzissmus kann sicherlich ein arges Problem werden, aber im Gegensatz dazu ist auch eine Art Unterwürfigkeit (so auch hier die Dosis zu hoch würde) auch nicht minder problematisch.
 
:hmm:

Die Dosis macht’s doch wie bei allem im Leben aus. Zuwenig ist eben so ungut wie zu viel.

Narzissmus kann sicherlich ein arges Problem werden, aber im Gegensatz dazu ist auch eine Art Unterwürfigkeit (so auch hier die Dosis zu hoch würde) auch nicht minder problematisch.

Ich denke mal, dass bei den allermeisten Menschen diverse neurotische Verhaltensweisen vorhanden sind, nur sind sie sich dessen gar nicht bewusst und oft ist die Ausprägung eher unspektakulär, sodass man im Alltag und in der Beziehung meistens problemlos damit umgehen kann.
Schwierig bis unpackbar wird es eben erst bei der Überdosis, wie du richtig feststellst.
 
Einzige Ausnahme Bekleidung da schafft die Frau an, a bisserl bemuttern
hat Mann doch ganz gern.

zu dem Thema könnt ma an neuen Thread aufmachen... also ich brauch des gar net. Weder Bemutterung noch dass mir jemand das Gwand aussucht. (Vorschläge in vernünftigem Rahmen sind ok und werden auch goutiert)

Ich habe das noch nie gemacht, sondern gleich am Anfang darauf geachtet, dass der Mann Stil hat und nicht auf eine Weise herumläuft, die mir den Angstschweiß auf die Stirn treibt. :)

Hat das die Auswahl nicht ziemlich eingeschränkt?
 
Schwierig bis unpackbar wird es eben erst bei der Überdosis, wie du richtig feststellst.
Oftmals wird ein Partner vom anderen ja grad wegen "seiner Marotten" geliebt. Aber wenn es mal eskaliert und krankhaft wird, na dann gute Nacht.
Will ich mir gar nicht erst mehr vorstellen. Solche Erfahungen hatte ich persönlich bislang nur beruflich. Und da hätte ich sie auch gern missen können.
 
Oftmals wird ein Partner vom anderen ja grad wegen "seiner Marotten" geliebt. Aber wenn es mal eskaliert und krankhaft wird, na dann gute Nacht.
Will ich mir gar nicht erst mehr vorstellen. Solche Erfahungen hatte ich persönlich bislang nur beruflich. Und da hätte ich sie auch gern missen können.

Im Idealfall liebt man das Gesamtpaket. :)

Sei froh, wenn dir so etwas privat erspart geblieben ist, wobei es im Job klarerweise genauso wenig Spaß macht. :(
 
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