Erstens hat meine Semesteranzahl nichts mit diesem Thread zu tun (das geht nämlich in der Tat niemanden was an) und zweitens muss man zB nicht sofort nach der Schule mit dem Studium beginnen, man kann sein Studium auch wechseln und man darf auch nicht nur ein Studium zu Ende bringen, sondern kann danach noch was anderes studieren
Du solltest nicht alles gleich als Vorwurf auffassen. Wenn jemand sein Studium wechselt, und schon überhaupt wer "noch was anderes studiert", ist das schon einmal ein deutlicher Hinweis auf mangelnde Karrieregeilheit. Während Du noch Deinen Horizont erweiterst, sind andere Menschen in Deinem Alter bereits Aussenminister (und glaub mir, das halte ich für die deutlich schlechtere Option).
Und nein, "karrieregeil" im klassischen Sinn bin ich in der Tat nicht [...]
Eben.
Man muss sich also keine Sorgen um mich machen [...]
Mache ich auch gar nicht, ich merke nur meine Gedanken zu Dingen an, die andere Menschen schreiben. Allerdings: Von doch einigen Menschen, die sich in dieser Branche versucht haben, hat das nur genau eine langfristig in ihr Leben integriert. Die ist allerdings ziemlich bemerkenswert und hat eine (vermutlich erfolgreiche) akademische Karriere gegen ein Domina-Studio getauscht.
Das Gefühl von Verliebtsein ist ja durch Hormone bzw. biochemische Reaktionen im Körper bestimmt, wobei die Aktivitäten des Gehirns eine ganze Reihe von Prozessen anstoßen und es zur Ausschüttung bestimmter Hormone kommt. Diese verursachen dann eben unter anderem auch diese "Schmetterlinge im Bauch", das Kribbeln, Bedürfnis nach Nähe, die Euphorie etc.. Diese Hormonausschüttung lässt im Alter natürlich nach, aber es gibt durchaus auch 60-Jährige, die sich fühlen wie verliebte Teenys
Ist das denn erwiesen, dass die Hormonausschüttung im Alter nachlässt? Meine Beobachtung legt Zweifel nahe - dass die Zahl der Frischverliebten in den 60ern nicht mehr ganz so hoch ist, dürfte wesentlich pragmatischere Gründe haben.
Für mich sind diese Hormonausschüttungen bzw. biochemischen Reaktionen im Körper und die damit verbundenen Gefühle etwas sehr schönes und gehören zum Verliebtsein einfach dazu. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand, der frisch verliebt ist in diesem Zustand Sex mit irgendwelchen anderen Menschen haben will
Nun, dann kann ich Deiner Vorstellung eventuell auf die Sprünge helfen: Ich wollte schon immer Sex mit irgendwelchen anderen Menschen haben, und zwar in so ziemlich jedem Zustand abgesehen von Erkrankungen. Frisch verliebt nach einer tollen Nacht bei der neuen Freundin am Heimweg habe ich in Gedanken die hübsche Frau in der U-Bahn vernascht - in praktisch allen Fällen ist es aus verschiedenen Gründen bei den Gedanken geblieben, aber am
Wollen wäre es ganz bestimmt nicht gescheitert.
Dies kann er eigentlich schon alleine deshalb nicht wollen, weil er unter dem Einfluss dieser Hormone steht. Wenn ich wirklich verliebt bin, nehme ich andere Männer nicht mal wahr, geschweige denn mit ihnen Sex haben zu wollen
Und drum kann nicht sein, was nicht sein darf? Glaub mir, ich war auch (immer wieder einmal) bis über beide Ohren verliebt, und trotzdem habe ich andere Frauen noch als solche wahrgenommen. Wie in sehr vielen Dingen gibt es wohl auch hier große Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen.
Würde ich mich also verlieben und diesen Job weiterhin machen, wäre es für mich eine Qual [...]
Weshalb Du das auch nicht tun wirst. Ich würde es auch nicht tun, wenngleich aus völlig anderen Gründen. Wieder anderen ist es jedoch egal - und schon ist die Welt wieder ein Stück bunter