Nutte als Partnerin

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Nach wie vor bin ich jedoch der Ansicht, dass viele dieser Frauen in der Vergangenheit und/oder Gegenwart einiges an unvorstellbarem Leid erfuhren/erfahren, welches eine Persönlichkeit nachhaltig zum Nachteil prägen kann. Traumatische Erlebnisse, mangelndes Vertrauen, diffuse Ängste, Existenzängste, Suchtverhalten, Selbstbestrafung...


EIN PROBLEM bei der ganzen Diskussion ist die Frage, was ist jetzt mit Sexworkerin gemeint. Denn, es gibt ein unglaubliches Spektrum an Möglichkeiten. Da sind Frauen, die auf abenteuerliche Art aus diversen entfernten Gebieten Osteuropas unter Anwendung von Gewalt hierhergebracht wurden. Da sind Hausfrauen oder Studentinnen, die sich etwas dazuverdienen. Da sind 50jährige Unternehmerinnen, die mit einer Boutique insolvent wurden. Da sind Akademikerinnnen, die drei Jahre durch die Swingerclubs tingeln, bis sie auf die Ideekommen, einfach ab jetzt Geld zu verlangen. Da gibt es Beischlaf, Sexhotlines, Dominas, Massage, mit Penetration, ohne Penetration und und und und. Ich glaube, da gibt es ein ganz breites Feld an verschiedenen möglichen Lebensgeschichten, Lebensumständen, Servicespektren. Was wird überhaupt genau getan, wie oft, wie eigenverantwortlich, welche Randbedingungen...

Unter diesem großen Bereich der Sexarbeit ist allerdings ein nicht unbeträchtlicher Teil (nach meiner Vermutung), welcher sich noch immer im Naheverhältnis bzw. unter Kontrolle und Einfluß von organisierten Verbrechern passiert. Das Problem ist, wenn man das Lebensbild von eigenverantwortlichen (meist einheimischen oder deutschen) Sexarbeiterinnen in den Vordergrund stellt, dann läuft man in Gefahr die abgründigen Lebensvehältnisse von einigen anderen Bereichen zu verharmlosen. Stellt man wiederum deren Umstände in den Mittelpunkt, dann wird man fast zwangsweise gerade die eigenverantwortlichen Sexarbeiterinnen in ein völlig falsches Licht rücken (in dem man sie pauschal in eine unzutreffende Opferrolle drängt).

Und unter den eigenverantwortlichen gibt es wiederum auch wieder eine große Anzahl von Persönlichkeiten. Inwieweit sie es eben mehr oder weniger wirklich selbst verantworten können, bzw. selbst überhaupt begreifen, was sie tun. Oder anders ausgedrückt, was sie sich antun. Ich will damit sagen, darum ist mir so eine Aussage "Sexarbeiterinnen leiden an..." "Sexarbeiterinnen sind so und so..." bzw. auch die feministische Position schwedischer Ausprägung "Sexarbeit verletzt die Würde der Frau" suspekt. Wenn man über die Sache länger nachdenkt, kann keine dieser Aussagen so einfach pauschal getroffen werden.
 
Schicksal wird immer dann bemüht, wenn man keine Verantwortung für's eigene Fühlen und Handeln übernehmen will.

Einst las ich mal so einen schönen Satz: Jeder ist für seine eigenen Gefühle verantwortlich. Streng genommen richtig. Aber irgendwo gibt es Grenzen für die Auslöser der eigenen Gefühle.

Naja, keine leichte Sache, das Ganze... Am besten das Verliebtsein abschaffen und verbieten. :mrgreen:
 
Unter diesem großen Bereich der Sexarbeit ist allerdings ein nicht unbeträchtlicher Teil (nach meiner Vermutung), welcher sich noch immer im Naheverhältnis bzw. unter Kontrolle und Einfluß von organisierten Verbrechern passiert. Das Problem ist, wenn man das Lebensbild von eigenverantwortlichen (meist einheimischen oder deutschen) Sexarbeiterinnen in den Vordergrund stellt, dann läuft man in Gefahr die abgründigen Lebensvehältnisse von einigen anderen Bereichen zu verharmlosen. Stellt man wiederum deren Umstände in den Mittelpunkt, dann wird man fast zwangsweise gerade die eigenverantwortlichen Sexarbeiterinnen in ein völlig falsches Licht rücken (in dem man sie pauschal in eine unzutreffende Opferrolle drängt).
Joah, eh...

Darum sollte man die Probleme oder halt ihr nicht Vorhandensein nicht so sehr am Beruf festmachen, sondern am Milieu.

@Thoreth:

Ich kenne "normale" Frauen, bei denen es genauso läuft wie bei dem von dir beschriebenen Extrembeispiel;
ich kenne Promiskutive (keine SWs) bei denen der Partner überhaupt nicht darunter leidet, weil er davon weis (es also nicht als Betrug empfindet) und sich sicher sein kann, dass sie am Ende des Tages immer noch bei ihm ist und ihn an ihrem Leben teilhaben lässt.

Und niemand ist für den Zustand einer anderen Person zuständig, geschweige denn in der Lage (von ein paar mit der richtigen Ausbildung mal abgesehen) den zu ändern.
Das bedeutet jetzt nicht, dass einem andere deswegen egal sein sollten, oder man ihre Gefühle mutwillig verletzen sollte.
Aber wenn dir ein Mensch mehr schadet als positiv Gefühle spendet, dann verlässt du ihn halt und aus. Und wenn du da genug einsteckst, dann hört sich das Verliebtsein eigentlich auch recht schnell wieder auf.
Mit ein bisschen Glück wird sogar Hass draus, der hilft super beim Verarbeiten:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Secutor:

Das sagst Du so leicht... Bin eh schon länger überm Berg, doch ich habe gelernt, dass keine Bücher und Theorien der Welt einen am eigenen Leib erfahrenen Ist-Zustand solcher Tragweite auch nur ansatzweise gefühlsmäßig beschreiben können, obwohl einiges Schwarz auf Weiß drinsteht. ;)

Oft wird - auch bei mir - von der eigenen Person auf andere geschlossen. Das kann einer interessanten Diskussion förderlich sein, stellt jedoch zeitweise auch ein Hindernis dar. ;)
 
Bin eh schon länger überm Berg, doch ich habe gelernt, dass keine Bücher und Theorien der Welt einen am eigenen Leib erfahrenen Ist-Zustand solcher Tragweite auch nur ansatzweise gefühlsmäßig beschreiben können, obwohl einiges Schwarz auf Weiß drinsteht
Tori könntest vielleicht so lieb sein und einen eigenen Thread für Dich aufmachen ? Vielleicht hilft es Dir ja, das alles immer und immer wieder niederzuschreiben, aber es hat nichts mit dem Thema zu tun. ;)
 
@Manon:

Hab nur Stellungnahme bezogen. Drum auch die Anmerkung mit der Tragweite. :mrgreen:

Passt scho. ;)
 
"...dass eine Vollbluthure einen Mann nur wegen dem Geld nimmt.
schliesslich ist er nur dann ein Mann wenn er auch Geld hat..."

„Ein Urteil läßt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.“
Marie von Ebner-Eschenbach
 
Dieser Fred ist ein Wahnsinn. So lange Meldungen, da lese ich nicht mal ein Drittel:ersterkaffee:
 
Kann man eigentlich nur, wenns mit dem Thema was zu tun hat ;)

Kann man eigentlich bei jeder Aussage, wenns offtopic mit einem vorangegangenen Posting was zu tun hat. ;)

ontopic: Selbstverständlich würd ich mir eine Beziehung mit einer Sexworkerin niemals antun. Allerdings entscheidet die Liebe, wo sie hinfällt. Zumindest kurzfristig...
 
ja, ich bin sowas wie eine Vertrauensperson .. hahaha ..

ausserdem bin ich der Ansicht, dass eine Vollbluthure einen Mann nur wegen dem Geld nimmt.
schliesslich ist er nur dann ein Mann wenn er auch Geld hat.

Darüber sollte sich auch der Mann im Klaren sein - also wenn man das als Partnerschaft bezeichnen will, dann bitte.

Etwas anderes kann ich nicht nachvollziehen - weil ich es nicht verstehe. Wozu soll das gut sein?!?

Falsch. Eine gute Hure hat selbst Geld genug, die kann sich den aussuchen den sie wirklich als Person will, nicht als Geldsack.
 
Beispiel einer Beziehung mit einer SW und einer "normale" Beziehung:

SW: Schlimme frühkindliche Bedrohungsszenarien vorhanden, PTBS liegt vor, kein Urvertrauen gegeben, Schlafstörungen, Promiskuität, Medikation wird eingenommen. Partner hängt an ihr, obwohl bereits 2 Jahre zusammen. Leidet sehr unter ihrem angebotenen "Girlfriendsex" und überhaupt unter dem in seinen Augen andauernden Fremdgehen seiner Partnerin. Für Außenstehende paradoxe Verhaltensweise garnieren den Alltag, Eiseskälte gepaart mit einem eklatanten Mangel an emotionaler Vertrautheit machen das Leben zur Hölle.

"normale" Beziehung: Sie Verkäuferin im Einzelhandel, er Mechatroniker. 2 Kinder. Keine Gewalterfahrungen. Geregeltes Gefühlsleben, stabile Persönlichkeiten, keinerlei zerstörerisch wirkende Bedrohungen sowohl in Vorgeschichte als auch im Augenblick vorhanden. Keine Eiertänze vonnöten.

Natürlich ein Extrembeispiel. ;)

Der Blinde will uns das Malen erklären. Bitte hör doch auf.
 
Der Blinde will uns das Malen erklären. Bitte hör doch auf.

Dann bring mal Du bitte irgendwas Handfestes oder anhand eines Beispieles, damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie das ablaufen könnte.

Ich wünsch Dir alles liebe, vorallem, das Du überhaupt mal eine Beziehung bekommst.

Das klang jetzt aber ehrlich und mitfühlend... :mrgreen:

Keine Sorge, hatte schon mehrere Beziehungen. Darunter eine 8 Jahre. ;)

Und weiter zum Thema:

Warum ich keine Beziehung mit einer Sexworkerin eingehen wollen würde? Weil ich davon überzeugt bin, dass es massive Probleme gäbe als in einer "normalen" Beziehung, die in Art und Intensität weit mehr an der Substanz zehren.

Richtig, zu Problemen gehören immer zwei. Lässt der eine Partner alles über sich ergehen, dann passts jo...
 
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