Ich bin überrascht, dass ausgerechnet yucca diejenige ist (und Bulsara), die als Einzige zu verstehen scheint, was mein Problem ist.
Nö, verstehen kann ich dich besser, als du denkst, schließlich kämpfe ich nach 10 Jahren Beziehung bzw. 7 Jahre Ehe ähnlich wie du, wenn auch in anderen Zusammenhängen. Daß dich "ausgerechnet" Yucca (interessante Wortwahl
) und Bulsara so gut zu verstehen scheinen - nee, anders: daß sie dir gewünschte Antworten liefern, die sie bei anderen Leuten nicht geben würden, überrascht mich allerdings auch. Ich hab bislang jedenfalls noch nie mitgekriegt, daß die beiden versuchen, manipulativem Veränderungsverhalten am Partner das Wort zu reden, bislang hatte ich bei beiden den Eindruck, daß sie sehr viel von
Eigenverantwortung halten.
Phai, es interessiert mich nicht die Bohne, ob du flirtest oder nicht (tu ich auch, wenn mir danach ist) - ich halte das nicht für verwerflich. Nur: ich bin ziemlich sicher, daß das ein Ausweichverhalten ist, du bekommst dabei die Bestätigung, die dir zu fehlen scheint, und die du auch erwähnt hast in dem Zusammenhang, daß du denkst, dein Freund würde dir was vorspielen. Selbst wenn: warum, glaubst du, würde er das tun? Weil du ihm egal bist?
Du machst einen der ältesten Beziehungsfehler überhaupt (und tröste dich: hab ich auch schon hinter mir und erwische mich auch heute noch gelegentlich dabei, wenn ich nicht aufpasse): du verlagerst DEINE Probleme auf deinen Freund, willst IHN zur Lösung seines angeblichen Problems nötigen, statt dich darum zu kümmern, was deine Vermutung in DIR auslöst, du machst ein Vertrauensfaß auf, von dem
er inzwischen genervt ist, weißt sicher wie jeder andere auch, daß es kaum etwas Lästigeres gibt als eine Partnerin oder einen Partner, der einen zu ändern versucht. Wenn du weiter insistierst, wird er irgendwann die Schnauze voll haben, den Sex mit dir einstellen oder sich eine andere Freundin suchen. Auch eine Möglichkeit, eigene Befürchtungen wahr werden zu lassen.
Er wird sich nicht ändern, das einzige, was du machen kannst ist, ihm klipp und klar sagen: "Ich traue dir in dieser Sache nicht, ich glaube dir nicht, daß du kein Problem hast, und weil das so ist, trenne ich mich / schlafe ich nicht mehr mit dir / leide ich stumm vor mich hin / werde dich regelmäßig kontrollieren, ob du endlich mal in mir abgespritzt hast" - Konsequenzen gäb's ja genug, die du ankündigen kannst. Damit würdest du signalisieren, daß du selbst ein Problem hast, an ihm wäre es dann, zu entscheiden, ob er darauf eingehen will und mit dir gemeinsam eine Lösung suchen will oder auch nicht.
Es geht darum, daß DU den Handlungsablauf zu übernehmen hast, weil DU mit ihm ein Problem hast. So einfach ist das im Grunde. Daß das in der Praxis ungemütlich sein kann, weiß ich nur zu gut.
Was nützen dir Vorschläge von uns, wenn sie in dieselben Strategien münden, die du seit 4 Jahren ohnehin schon erfolglos versucht hast?