Partner "fällt krankheitsbedingt aus" - was soll ich ihr raten ?

Mitglied #67897

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So jetzt muss ich Euch mal mit einer schwierigen Thematik befassen.
Betrifft mich zum Glück selbst nicht, aber ich bin "als Freund der Familie" dennoch involviert.

Situation:
Studienkollege ist seit knapp 20 Jahren mit seiner Frau verheiratet,
sie haben ein Kind im Teenageralter.
Klassische Speckgürtelvorortidylle, Kind, Hund, Haus mit Pool, ....
Beide sehr glücklich miteinander -

bis ein Unfall den MANN durch ein Schädelhirntrauma mehr oder minder
in ein Kleinkind zurückgebombt hat. Er lebt jetzt in einer Betreuungseinrichtung
für solche Fälle - ein Pflege daheim wäre nicht möglich. Er ist eine "unguided missile".

Nun ist die Frau etwa Mitte 40, quasi in der Blüte ihrer Jahre - und ich weiß nicht,
was ich ihr raten soll. Neben Arbeit, den Teenager großziehen etc. hat sie sicherlich
doch auch ein Bedürfnis nach einer Partnerschaft - doch wie soll sie das lösen ?

Mal ab und an hormonellen Ausgleich kriegt sie sicher - wenn sie ihn will - sie ist recht attraktiv.
Aber sie will sicher mehr, als ab und an durchgevögelt zu werden -
nur wie soll sie das anstellen ?
Einerseits liebt sie ihren Mann, aber der hat nix mehr mit dem Mann zu tun,
in den sie sich verliebt und auch geheiratet hat.

Sie ist mit Anfang 40 quasi Witwe - aber eben auch nicht - denn er lebt ja noch,
und sie besucht ihn regelmäßig.

Eine "Zweitbeziehung" daneben ?
Welcher Mann spielt da mit ? Und natürlich: wie reagiert seine Familie drauf -
die sind noch dazu recht konservativ - andererseits helfen sie ihr natürlich sehr
sehr viel - auch finanziell.

Vielleicht hat ja jemand da Erfahrungen - würde mich über alle konstruktiven Beiträge.

p.S. NEIN ich will mir nix anfangen mit ihr. Frauen von Studienfreunden gelten
als quasi "geschlechtslos". Ich habe ihr schon bei einigen Sachen geholfen,
mach das auch weiterhin - mehr aber sicher nicht - nur um irgendwelchen
zotigen Bemerkungen zuvor zu kommen.
 
Nenn es wie du willst: Zweit-, Nebenbeziehung, Partnerschaft. Ganz egal. Nur eines ist nicht egal: Ohne erfüllende Beziehung wird sie bzw. ihre Liebe zu ihrem Mann zerbrechen.

Und wenn er sie wirklich liebt/geliebt hat, würde er ihrem Glück nicht im Wege stehen. ;)
 
Nenn es wie du willst: Zweit-, Nebenbeziehung, Partnerschaft. Ganz egal. Nur eines ist nicht egal: Ohne erfüllende Beziehung wird sie bzw. ihre Liebe zu ihrem Mann zerbrechen.

Und wenn er sie wirklich liebt/geliebt hat, würde er ihrem Glück nicht im Wege stehen. ;)

Na der kapiert gar nix - da ist ja das Problem. Er kennt sie zwar, manchmal ist sie für ihn seine Schwester,
dann wieder seine Frau zu der er heim will. Wir geben die Hoffnung schön langsam auf,
dass sich die Synapsen wieder richtig finden. Er weiß zwar, wie die Telefonnummer seiner Eltern ist,
aber meint, dass sein Kind viel kleiner sein müsse - nona ist des in den letzten 3 Jahren gewachsen.
 
Nenn es wie du willst: Zweit-, Nebenbeziehung, Partnerschaft. Ganz egal. Nur eines ist nicht egal: Ohne erfüllende Beziehung wird sie bzw. ihre Liebe zu ihrem Mann zerbrechen.

Und wenn er sie wirklich liebt/geliebt hat, würde er ihrem Glück nicht im Wege stehen. ;)

Ja schon, wobei man da durchaus auch auf die Situation der Kinder achten muss...ausschlaggebend ist da wie alt sie sind, wie lange der Vater schon "weg" ist und wie sie damit umgehen. MMn ist da höchstmögliche Behutsamkeit erforderlich.
 
ob es da einen wirklich zielführenden ratschlag gibt....ich könnt es nicht sagen. wobei wahrscheinlich die familie des mannes das größere problem darstellen würde. zumindest wenn ich nach dem gelesenen gehe.
 
Du bist ja ein schlauer Kerl...

Wie ist deine Sichtweise dazu?

Kann man jemanden etwas raten wenn man gefühlt eigentlich die Situation nicht mal annähernd nach empfinden kann?

Ganz ohne groß zu überlegen würde ich mir irgendwann einfach einen Freund + suchen...

Ich kenn nur einen Fall wo das sehr ähnlich war:
Sie bemühte sich jahrelang um ihn. Eine Therapie nach dem anderen. Sein Zustand wurde besser, aber noch immer weit weit weit von gesund entfernt. An ein normales Leben gemeinsam war nicht zu denken.
Und irgendwann ging es nicht mehr. Irgendwann kam bei ihr der Moment wo es dämmerte, ob das jetzt alles ist?
Sie hat alles getan, alles für ihn und seine Familie. Bis zum Tag X wo sie wieder zu leben begann.
Mittlerweile ist sie verheiratet und hat ein Kind.
Der andere ist nach wie vor ein Pflegefall, lebt im Heim und wird regelmäßig von ihr besucht. Und das wars.

Ich glaub man kann die Situation nicht nachempfinden. Von der Emotion her...

Irgendwann muss man auch, um wieder sich selbst zu sein, sich davon lösen was andere denken...
es heißt ja nicht wenn sie einen Freund hätte, dass sie nicht mehr da ist für ihren Mann... man kann das sicher gut regeln...

Ratschläge kann man da keine erteilen. Ich glaub, es kommt alles von selbst. Irgendwann...
 
Puh....schwer. Ich würde zunächst mal einige Zeit zuwarten. Da sie ihn liebt wird sie sich sicher nicht sofort nach anderem umschauen. Sollte dies über einige Jahre gehen, würde ich ihr raten auch an sich selbst zu denken und über alles nachzudenken.

Abgesehen davon schaut die Situation in ein zwei Jahren womöglich anders aus.
 
Ich glaube dass eine "unverbindliche " Beziehung zu einem Mann ihr vielleicht die Kraft geben kann, mit dieser Situation umzugehen. Vielleicht ist es für sie leichter eine Beziehung zu einem verheirateten Mann, dem auch emotional und sexuell etwas fehlt zuzulassen. Jemanden mit dem sie schöne Augenblicke genießen kann. Ab und zu dem Alltag entfliehen. So kann sie trotzdem zu ihrem Mann stehen.
 
wobei wahrscheinlich die familie des mannes das größere problem darstellen würde. zumindest wenn ich nach dem gelesenen gehe.

Voellig wurscht. Meine verheiratete Freundin mit Kind ( ich war 17 und sie deutlich aelter) kam aus sehr gutem und konservativem Haus. Genauso wie ihr Mann. Trotzdem hatten wir 11 Jahre eine glueckliche Beziehung mit allem drum und dran .....
 
ob es da einen wirklich zielführenden ratschlag gibt....ich könnt es nicht sagen. wobei wahrscheinlich die familie des mannes das größere problem darstellen würde. zumindest wenn ich nach dem gelesenen gehe.

Fürchte ich auch.

Du bist ja ein schlauer Kerl...

Wie ist deine Sichtweise dazu?

Kann man jemanden etwas raten wenn man gefühlt eigentlich die Situation nicht mal annähernd nach empfinden kann?

Ganz ohne groß zu überlegen würde ich mir irgendwann einfach einen Freund + suchen...

Ich kenn nur einen Fall wo das sehr ähnlich war:
Sie bemühte sich jahrelang um ihn. Eine Therapie nach dem anderen. Sein Zustand wurde besser, aber noch immer weit weit weit von gesund entfernt. An ein normales Leben gemeinsam war nicht zu denken.
Und irgendwann ging es nicht mehr. Irgendwann kam bei ihr der Moment wo es dämmerte, ob das jetzt alles ist?
Sie hat alles getan, alles für ihn und seine Familie. Bis zum Tag X wo sie wieder zu leben begann.
Mittlerweile ist sie verheiratet und hat ein Kind.
Der andere ist nach wie vor ein Pflegefall, lebt im Heim und wird regelmäßig von ihr besucht. Und das wars.

Ich glaub man kann die Situation nicht nachempfinden. Von der Emotion her...

Irgendwann muss man auch, um wieder sich selbst zu sein, sich davon lösen was andere denken...
es heißt ja nicht wenn sie einen Freund hätte, dass sie nicht mehr da ist für ihren Mann... man kann das sicher gut regeln...

Ratschläge kann man da keine erteilen. Ich glaub, es kommt alles von selbst. Irgendwann...

Das hast schon Recht - war vielleicht a bissl blöd formuliert. Aber Erfahrungen wie der von Dir geschilderte Fall sind auch hilfreich. Danke !

Abgesehen davon schaut die Situation in ein zwei Jahren womöglich anders aus.

Die Hoffnung hatten wir am Anfang - der Unfall war vor drei Jahren.
Nach mehreren Monaten Wachkoma gab's eine Besserung.
Er erkannte uns, hat uns aber teilweise als Studienkollegen seinem Gymnasium "zugeteilt".
Aber ein Pensionist aus unserem Freundeskreis hat mit ihm Lateintexte übersetzt.
Da war er richtig gut. Seit zwei Jahren scheint aber eine Stagnation eingesetzt zu haben.
 
Voellig wurscht. Meine verheiratete Freundin mit Kind ( ich war 17 und sie deutlich aelter) kam aus sehr gutem und konservativem Haus. Genauso wie ihr Mann. Trotzdem hatten wir 11 Jahre eine glueckliche Beziehung mit allem drum und dran .....
du kanst aber dein erlebstes nicht automatisch auf andere übertragen........so funktioniert leben selten.
 
Für mein Verständnis ist hier überhaupt nichts zu raten.
Das ist eine Sache, mit der sie sich ganz allein auseinandersetzen muss.
Sie ist schließlich auch die einzige, die damit zurechtkommen muss. Unerheblich, wie ihre Entscheidung auch ausfällt. So überhaupt etwas für sie zu entscheiden ist.
Da sind unter Anderem auch unendlich viele "Kinkerlitzchen" im Spiel, die mehr oder weniger Bedeutung haben.... das ist für Aussenstehende nicht zu deuten.
Jegliche "Einmischung", "good will", egal was...... alles, was nicht allein auf "ihrem Mist" gewachsen ist, oder daraus hervorgeht, wird irgendwer irgendwann bitter bereuen.

Ist vielleicht ein schwerer Kampf mit ihr selbst, und wird mitunter enorm Zeit in Anspruch nehmen, bis sie sich nach etlichen "Umentscheidungen" zu einer "Situation" durchgerungen hat, mit der sie klarkommt, aber sie kriegts gebacken! Vertrau darauf ;)

So siehts ein Verweigerer....
 
Ich glaube nicht, dass das hier der geeignete Ort ist, um deiner Bekannten Ratschläge mitzuteilen... wahrscheinlich würde es ihr eher helfen, sich mit der Familie ihres Mannes auszusprechen, eventuell auch ein Therapeut, sie sollte auf jeden Fall nicht alleine mit der Situation sein und jemanden haben, der objektiv mit ihr darüber sprechen kann.
 
du kanst aber dein erlebstes nicht automatisch auf andere übertragen........so funktioniert leben selten.

Na sicher kann ichs uebertragen. Nicht meine konkrete Loesung, sondern die Tatsache, dass man sein Leben in die Hand nimmt. Und sich nicht von anderen oder der Familie beirren laesst.
 
Ich kenne einen ähnlich gelagerten Fall...der Mann fit und gut trainiert erlitt einen Schlaganfall...du merkst ihm die Folgen auf den ersten Blick nix an, aber er hat kein Gedächtnis mehr...befindet sic in einer Pflegeeinrichtung und ist dort bestens integriert...Frau ließ sich nach einiger Zeit scheiden und lebt wieder in einer Beziehung...nur bei der Familie ist sie deswegen der schlechteste Mensch der Welt, weil sie ihren Mann ja aus "eigennutz" kläglich verlassen haben...

Ich denke, man kann in so einer Situation kein Patentrezept erteilen...wenn die Frau es psychisch aushält, soll sie sich meiner nach um einen neuen Partner umsehen...ist natürlich gegenüber ihrer Kinder nicht ganz einfach, denen das beizubringen ;)
 
das ja, nur obs funktioniert. keiner weiß ja wirklich wie die familie vom mann reagiert. kann gut gehen oder in einem desaster enden.

Entweder Klartext reden oder ohne Wissen der Familie machen. Ganz nach Belieben. Handeln und das Spiel machen. Und sich nicht zum mitspielen zwingen lassen .....
 
Ich glaube nicht, dass das hier der geeignete Ort ist, um deiner Bekannten Ratschläge mitzuteilen... wahrscheinlich würde es ihr eher helfen, sich mit der Familie ihres Mannes auszusprechen, eventuell auch ein Therapeut, sie sollte auf jeden Fall nicht alleine mit der Situation sein und jemanden haben, der objektiv mit ihr darüber sprechen kann.

Auch das ist ein Hinweis. Hängt Euch nicht so am Thema Ratschlag auf.
UND HIER erteile ich ja sowieso keine Ratschläge.
Nenn es Sammeln von Ideen, Erfahrungen anderer hören, das Spektrum für's Gesamtbild erweitern.
 
Entweder Klartext reden oder ohne Wissen der Familie machen. Ganz nach Belieben. Handeln und das Spiel machen. Und sich nicht zum mitspielen zwingen lassen .....
das sagst du, und ich wahrscheinlich auch, weil wir dürften beide in unserer jugend durch eine harte schule gegangen sein......nur ob die frau das sagen kann. weiß ja keiner wie ihr innenleben aussieht. vor allem was ist mit dem kind. teenageralter is eh ein blödes alter. und keine mutter setzt mutwillig die beziehung zu ihrem kind aufs spiel.
 
Nenn es Sammeln von Ideen, Erfahrungen anderer hören, das Spektrum für's Gesamtbild erweitern.

so seh ich das auch. das gilt ja für sehr viele threads in diesem forumbereich. jeder kann sich über darüber gedanken machen.

was dann jemand der eine frage gestellt hat schlussendlich daraus macht (und wenns nix ist) ist und bleibt ja seine sache.
 
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