Polyamorie oder die altbewährte Liebe?
Warum NUR das ODER das?
Ich bin
polygam und
monoamor.
Das bedeutet in meinem Fall:
das Herz bindet sich nur an eine Person, wohingegen ich körperlich mich auf mehrere Personen einlassen kann.
(Und ich denke, da geht es vielen ähnlich, denn wie oft habe ich hier und auf anderen erotischen Plattformen schon gelesen "ich liebe sie, aber ich brauche eben Abwechslung im Bett."
Da hab ich auch einstmals im Radio auf Radio Wien darüber gesprochen.
(Beitrag dazu ist noch vorhanden, wen es interessiert, mir eine PN mit der Betreffzeile "Radiointerview" schreiben bitte.)
Bedeutet Polyamorie wirklich bedingungslose Freiheit und das Ausleben unserer emotionalen Bedürfnisse? Oder öffnet sie die Tür für Chaos und Unsicherheit? Und was ist mit den herkömmlichen Beziehungen? Sind die wirklich ein sicherer und erfüllender "Hafen"? Sind die nicht eintönig, und man scheitert am Ende ja doch, weil alles langweilig wird und gewisse Wünsche vom Partner dann doch nicht erfüllt werden?
Ist dann Polyamorie die richtige Antwort darauf, oder doch nur eine flüchtige Modeerscheinung, die nur unsere Sehnsucht nach Nervenkitzel befriedigt? Oder ist das die ehrliche und vielschichtige Zukunft der Beziehungsformen?
Ich denke, es soll jeder und jede das leben, was für ihn/sie passend und stimmig ist. Aber dann eben auch offen dazu stehen, keine Heimlichtuereien. Denn wenn man offen dazu steht, gerät man früher oder später - zumindest seh ich das so - auch in die jeweiligen Kreise, gemäß: "Ah echt, du auch?" Dadurch wird es offener, "normaler" in der Gesellschaft (wie man es ja auch z.B. bei der LGBTQAI+ Bewegung sieht).
Das ist mir erst neulich passiert: Ich hab mich ganz banal und harmlos mit einer Gruppe wildfremder Leute auf der die Freizeit-Seite
gemeinsam erleben zu einem Spaziergang in Wien (welcher von einer Buchautorin geführt wurde) verabredet und dann bin ich mit einer jungen Frau ins Gespräch gekommen (selber Jahrgang wie ich) und wir kamen dann auch von einem ins andere und auf einmal ging es um unsere offenen Beziehungen die wir beide führen, dass wir beide bi sind und die Schwelle Wien kennen. :-D
Ich sehe es jedenfalls nicht als flüchtige Modeerscheinung sondern als Befreiung für jene Menschen, die sich in dem Korsett der Monogamie zu eingeengt und niemals wohlgefühlt haben. Daher ist es in meinen Augen eine tolle Variante einer Beziehungsform. Wichtig ist hierbei nur, dass man offen, ehrlich und reflektiert sein kann, um über alles zu sprechen und sich an die vereinbarten Regeln hält, die dann für die offene Beziehung (oder wie auch immer das Paar es dann tituliert) vereinbart wurden (z.B. nur Sex mit Gummi, keine Übernachtungen bei wem anderen, nicht rummachen in den eigenen vier Wänden,....).