Yep. Ich möchte nur in den Raum stellen, ob 'Überwältigen' nicht eine 'Eskalationsstufe' von 'Verführen' sein kann...
Umgekehrte Betrachtung: 'Mann' macht 'Frau' Avancen. 'Frau' ist verheiratet, 'Mann' weiß das nicht. 'Frau' lehnt ab. In einer Welt mit zugewiesenen Geschlechterrollen, in der stillschweigend davon ausgegangen wird, dass der 'Mann' in einer Beziehungsanbahnung den 'Ersten Schritt' zu machen hat (siehe z.B. gesellschaftliche Rituale beim Tanz) und eine Frau 'sich zu zieren' hat (und ich wage zu behaupten, in so einer Welt leben wir), kann er nicht wissen ob sie aus Vernunftgründen ablehnt, oder einfach 'erobert' werden will (weiterer problematischer Begriff: ich kenne kein Beispiel für eine 'ERoberung', die kein Gewaltakt ist) - also muss er entscheiden, ob er weitermacht, oder nicht.
Angenommen der Typ war in der Vergangenheit tatsächlich so dermaßen Übergriffig, wie kolportiert wird und es wurden ihm nie Grenzen gesetzt: der scheint in einer Welt zu leben, in der er keinen Grund hat, davon auszugehen, dass die das nicht 'wollte'...oder zumindest nicht, das sie es dediziert 'nicht wollte'. So gesehen hat er einfach die 'Avancen übersprungen' und sie sich 'genommen' (auch ein Begriff, den man problematisch sehen könnte, der oft und gerne in Verbindung mit Sex verwendet wird. Das ist ja schon beinahe Militärsprache: wenn man (sich) etwas 'nimmt', tut man es üblicherweise ohne Rücksichtnahme auf Andere(s).
Aber das ist nur Sprachphilosophische Hirnwixerei.