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Der @Mitglied #469517 hat es mittlerweile eh ganz gut beschrieben. Es is eine Frage der Wertigkeiten mit denen man aufwächst, eine Frage inwiefern man als Kind oder junger Erwachsener vom elterlichen Umfeld gefōrdert wird oder nicht.
Ich hab da auch einige Fälle im Bekanntenkreis, wo es schlicht und einfach an Perspektiven, bzw. guten Vorbildern mangelt.
Eltern ohne jeglichen Abschluss kōnnen ihren Kindern hundertmal sagen, tu gut und brav lernen, such Dir einen guten Job, mach eine vernünftige Ausbildung, wenn sie selbst es nie auf die Reihe bekommen haben.
Und so haben sie auch keine Mōglichkeit dem Kind beim einfachen Pflichtschulabschluss z. B. in Mathe zu helfen, das Umfeld, die Peergroup in der Schule kannst schmeißen, Kohle für Nachhilfe ist sowieso keine da....
Es mag Einzelfälle geben die es da raus schaffen, aber die große Mehrheit sieht, dass es bei den Eltern auch irgendwie funktioniert und findet nicht raus, weil sie es einfach nicht anders kennen.
Wir hatten damals genauso einige sehr schwierige Fãlle in der Schule, kein Bildungshintergrund, keine Kohle da, nix. Es ist gelungen das zu puffern, die anderen Eltern haben denen Klassenfahrt, wenn notwendig Nachhilfe oder was auch immer finanziert. Sie hatten einen Freundeskreis dem es monetär und vom Umfeld her besser erging, haben mitgelernt, sind unabhängig von zu Hause mitgewachsen, űber das familiäre Umfeld hinausgewachsen...da ist keiner hinten geblieben, alle haben sie einen Lehrabschluss oder gar noch eine hōhere Schule geschafft alle leben sie heute um einiges besser als damals ihre Eltern.
Die paar zugezogenen aus Fremdstaaten leben voll integriert mit Lehrabschluss und sprechen im steirischen Dialekt, weil das Umfeld das einfach ermōglicht hat.
Und vom Umfeld her ist eben auch die Politik gefordert, "Ghettobildung" gehōrt vermieden, die unsichtbare Hand des freien Marktes schafft das nämlich nicht. Eenn der Anteil sozial schwacher Familien quer durch Wien und anderen Städten breiter gesträut wäre, anstatt sich in Problembezirken zu sammeln, dann kämen da auch mehr Jugendliche raus.
Es muss ein homogene Umfeld geschaffen werden und diesbezüglich hat man auf voller Linie versagt.
Es ist ja nicht so, dass die alle dumm oder unfähig wären, im Gegenteil.
Abstraktes, kreatives Denken muss man auch lernen, und wenn das von zu Hause oder dem sozialen Umfeld nirgendwo daherkommt, wird das nix.
Und abstraktes, kreatives Denken braucht man, wenn man sich in eine Situation hineinentwickeln will, die einem im Grunde vollkommen fremd ist.
Richtige und wichtige Aspekte, das soziale und vor allem familiäre Umfeld … Auch hier würde ich aber zuerst dort die Versäumnisse suchen bzw. vermuten, dann erst in der Politik. Aber es stimmt, die Rahmenbedingungen (z.B. erwähnte Ghettoisierung) müssen sich ändern / aufgelöst werden. Übrigens behaupte ich nicht, dass es einfach ist, den quasi sozialisationsbedingten Realitätshorizont zu überwinden …