heftige aussagen... hört sich für mich so an als würdest du hierarchien und dazugehörige herrschaftsstrukturen als was natürliches empfinden!
"Eine gewisse Rangordnung gibts ja eigentlich fast überall unter Menschen." -- LEIDER! weil machthabende meistens daran arbeiten ihre macht beizubehalten...
ich finde nicht, dass es in einer beziehung eine "rangordnung" geben kann, weil das meiner meinung nach eine bewertung von handlungen impliziert. ich will jetzt nicht wie ein typischer anarchist rüberkommen, aber ich halte gleichberechtigung für was sehr wichtiges...
was meinst du überhaupt damit, dass du der devote beziehungstyp bist? und inwiefern stört es dich?
ob man will oder nicht, in der tierwelt (und ja, wir gehören dazu) gab es schon immer rangordnungen, hierarchien oder wie auch immer man das nennen will
hängt euch hier mal nicht so an dem wort rangordnung auf, aber logisch gibt es diese
das haben verhaltensforscher immer wieder belegt
ein mann, der zum beispiel eine ältere schwester hat, wird immer etwas weicher und weiblicher, einfühlsamer sein
ein mann, der der zweitgeborene unter zwei brüdern ist, wird immer dem größeren den vorrang geben
etc. etc.
es gibt dutzende beispiele
der/die erstegborene ist meist das leittier/alphatier
einzelkinder sind auch besonders speziell, weil sie nie mit jemandem teilen mussten etc.
all diese verhaltensmuster bringt jemand in eine beziehung ein und damit gibt es meist automatisch eine "rangordnung/hierarchie"
wenn ich mal unsere beziehung nehme, ist das ziemlich einfach:
ich bin die erstgeborene, lasse mir von nichts und niemandem gern was sagen. scheiße auf die meinung anderer und fahre gern meine ellenbogen aus. ich erreiche immer, was ich will und ich bekomme auch immer was ich will. ich bekleide eben dadurch auch eine führungsposition. ich kann furchtbar schlecht verantwortung abgeben, kontrolliere gern und kann bestens allein im leben zurechtkommen.
mein mann, ist der beste mensch, der mir begegnen konnte, aber er ist der zweitgeborene unter einer schwester und ist somit viel weicher, sehr fürsorglich, reißt sich ständig den arsch für mich auf und hält mir den rücken frei. jetzt könnten machoärsche ihm vorwerfen, er wäre ein weichei, aber das ist er ganz und gar nicht. seine stärke besteht nämlich darin, jemanden mit meinen eigenschaften uneingeschränkt zu lieben und auch meine launen hinzunehmen. gut, ich bin nicht immer das anschmiegsame liebe weibchen, was abends das essen auf den tisch bringt (obwohl ich sehr gut kochen kann) und es gibt mit sicherheit bestimmte sachen, die ich mich verweigere zu tun, weil ich denke, dass das männersachen sind, aber er macht mich stark und dadurch ist er stark.
außerdem sieht die rollenverteilung im bett dagegen ganz anders aus, da bin ich alles andere als dominant
alles in allem würde ich schon behaupten wollen, das wir trotz der unterschiedlichen persönlichkeiten gleichberechtigte partner sind, nur, dass ich gern meinen herrschaftsanspruch deutlich mache
und wenn ich nochmal so nen scheiß höre, wie es sollte in beziehungen keine "rangordnung" geben, drehe ich durch, denn es gibt sie eben auf natürliche weise immer
im leben würde ein starker dominanter mann mit mir nie klar kommen, weil er sich von mir bedroht fühlen würde. diese erfahrung habe ich schon sehr oft gemacht und fühlte mich von solchen partnern auch zu sehr "unterdrückt"