Rangordnung in einer Beziehung

@steirerbua...

und weiter? Im übrigen hab ich nicht von Rollenbilder der Gesellschaft gesprochen, sondern von Rollen. Deine Antwort hat einen guten Überblick geliefert, was unter Rollen zu verstehen ist. Aber wie gesagt, halte ich auch dein gezeichnetes Bild einer möglichen Partnerschaft für ein Ideal...

Nur eines hab ich anzumerken: Mit hierarchischen Strukturen meinte ich jene Positionen, die sich im Laufe jeder Gruppenentwicklung (und eine Beziehung zwischen zwei Menschen halte ich für die kleinstmögliche Gruppe) festigen. Diese Positionen sind veränderbar, allerdings gerade in Partnerschaften sind sie verhärtet... nona, ist gut an den Konfliktsituationen erkennbar, in denen die sich die Leute wundern, warum diese immer wieder gleich ablaufen. Die Frage ist nicht, ob Hierarchie gut oder schlecht ist, die Frage ist, ob es Hierarchie immer braucht, oder ob es ab einem Zeitpunkt, wie du eh ausgeführt hast, mit einer respektvollen Gleichberechtigung auch tut. Naja... ich denke, dass viele glauben, sie würden in einer respektvollen und gleichberechtigten Partnerschaft leben, aber wenn man sich die Details anschaut, sind die meisten doch noch recht weit entfernt davon. Drum sag ich auch, dass es, auch in Zeiten der demokratischen Beziehungsgestaltung, noch ein Ideal ist.
 
Dabei ist weniger von Bedeutung, wer sich als Alpha vorkommt, sondern in der Praxis wird das bedeuten, dass ausschließlich die sachliche Kompetenz für die Lösung der anstehenden Probleme entscheidet, wer von den beiden Partnern dabei einvernehmlich wortführend tätig sein wird.

Schön wär's. Es kommt aber oft genug vor, dass eine/r zurücksteckt und meint, das Thema wäre keinen Streit wert. Dann entscheidet Sturheit, :confused:
 
Schön wär's. Es kommt aber oft genug vor, dass eine/r zurücksteckt und meint, das Thema wäre keinen Streit wert. Dann entscheidet Sturheit, :confused:
Nein, dann entscheidet Uneinsichtigkeit. Wenn ich ein Thema einer Auseinandersetzung nicht für wert ansehe, dann muss ich konsequenterweise alles, was daraus folgt, akzeptieren. Zuerst dieser Diskussion aus dem Weg zu gehen, und hinterher zu motschkern, kann gar nix. Und schon gar nicht kann ich mein eigenes Verhalten dem Partner anlasten, der ja auf Grund meines Schweigens von meiner Zustimmung auszugehen glaubt.

Oder seh' ich da was falsch?
 
Oder seh' ich da was falsch?

Ja. :cool:

der ja auf Grund meines Schweigens von meiner Zustimmung auszugehen glaubt.

Das. Der Partner weiß das oft sehr wohl bzw. sollte das wissen, denn typischerweise streiten Paare immer um die selben Themen.

Also gibt es die Optionen:
- endloser Streit
- einer gibt entgegen seiner Überzeugung nach
- Trennung

Es gibt immer Streitthemen und nicht immer eine gemeinsame Lösung. Nachgeben ist daher oft die sinnvollste Version. Muss ja nicht immer der gleiche Partner nachgeben, dann gleicht sich das in einer gesunden Beziehung schon aus. Kritisch wird nur Asymmetrie.
 
Ja. :cool:



Das. Der Partner weiß das oft sehr wohl bzw. sollte das wissen, denn typischerweise streiten Paare immer um die selben Themen.

Also gibt es die Optionen:
- endloser Streit
- einer gibt entgegen seiner Überzeugung nach
- Trennung

Es gibt immer Streitthemen und nicht immer eine gemeinsame Lösung. Nachgeben ist daher oft die sinnvollste Version. Muss ja nicht immer der gleiche Partner nachgeben, dann gleicht sich das in einer gesunden Beziehung schon aus. Kritisch wird nur Asymmetrie.

Nachgeben kann nur ein Schritt hin zu einer Lösung sein. Aber sicher keine auf Dauer befriedigende. Es kommt natürlich auf die Themen drauf an, aber vl sollte man sich auch fragen, weswegen sich das Nachgeben eher anbietet. Ich glaube, dass das Nachgeben erst in einer verkorksten Situation ein Schritt darstellt, wenn sich in dieser Situation keine der Parteien klar ist, worum es eigentlich geht. Und vielfach sind Konfliktsituationen nicht klar, weil dahinter auch meist verletzte oder nicht befriedigte Bedürfnisse stehen, die sich die alltäglichen Problemchen als Mäntelchen umhängen. Nachgeben ist keine Lösung, sondern eine Strategie in meinen Augen. Mehr nicht.
 
Ich finde, in unserer Gesellschaft herrscht noch immer das Bild vor, dass eher der Mann das Sagen hat.

Ja, sicher. ER entscheidet die wirklich großen Fragen, zB wie es in Afghanistan weitergehen soll. Und SIE bestimmt, wo es im nächsten Urlaub hingeht.
 
Seid ihr der Meinung, dass es eine Beziehung ohne Rangordnung geben kann? Und bitte hier nicht vom Allerextremsten, sondern von banalen (fast unmerklichen) Dingen ausgehen. Eine gewisse Rangordnung gibts ja eigentlich fast überall unter Menschen.
Ich habe das Gefühl, dass es in den meisten Beziehungen Einen gibt, der mehr führt und mehr den Ton angibt, als der Andere oder anders gesagt: einer der Partner ist meist der Dominantere.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, diese Rangordnung zu ändern?
Ich denke es kann zu einem großen Problem werden, wenn der schwächere Partner nach Jahren mal die Nase voll hat und auch mal die Führungsposition will.
Selber bin ich ja auch ein devoter Beziehungstyp und würde das gerne ändern, weiß aber nicht wie. Wobei diese Position auch bequem sein kann.
Ich freue mich auf interessanten Input und Erfahrungberichte ;)

Lustiges Thema ....

Ich denke es ist die Aufgabe des zu Beginn "stärkeren" Parts den Partner an seiner Seite ebenso "stark" zu machen.

Wichtige Entscheidungen müssen gemeinsam getroffen werden auf, rationaler Basis und, wenn notwendig, mittels Diskussion geklärt werden.

Persönlich könnte nichts mit einer Partnerin anfangen, die immer unselbständig wie ein kleines Kind wegen jeder Kleinigkeit antrabt und Entscheidungen abgenommen haben will - ich denke wennst Kinder etc. hast, beruflich sehr eingespannt und/oder außer Landes bist funktioniert das auch gar nicht - was wenn die Frau über das Leben (medizinische [Weiter-] Versorgung) ihres Mannes entscheiden muß?

Über die Jahre hinweg kann ich nur sagen, dass sehr viele Dinge einfach auch nicht mehr "Wichtig genug" sind - um sie entscheiden zu wollen, weils auch für das eigene Ego nimmer so wichtig ist wer eine Entscheidung trifft, sondern dass es die Richtige ist ;)

Und wenn sich Einer Unsicher oder Unwohl in einem Thema oder der Position seines Partners demgegenüber fühlt, dann inkludiert er von sich aus den Partner in den Entscheidungsprozess.


LG Bär
 
Aus Sicht der Anthropologie sind Hierarchien schlicht artgerecht.
Gesellschaftlich betrachtet sind hierarchische Systeme historisch (bisher) die erfolgreichsten.
Und privat hat sie sich so bewährt dass ich nicht wüsste warum ich daran rütteln sollte.
 
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Seid ihr der Meinung, dass es eine Beziehung ohne Rangordnung geben kann? Und bitte hier nicht vom Allerextremsten, sondern von banalen (fast unmerklichen) Dingen ausgehen. Eine gewisse Rangordnung gibts ja eigentlich fast überall unter Menschen.
Ich habe das Gefühl, dass es in den meisten Beziehungen Einen gibt, der mehr führt und mehr den Ton angibt, als der Andere oder anders gesagt: einer der Partner ist meist der Dominantere.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, diese Rangordnung zu ändern?
Ich denke es kann zu einem großen Problem werden, wenn der schwächere Partner nach Jahren mal die Nase voll hat und auch mal die Führungsposition will.
Selber bin ich ja auch ein devoter Beziehungstyp und würde das gerne ändern, weiß aber nicht wie. Wobei diese Position auch bequem sein kann.
Ich freue mich auf interessanten Input und Erfahrungberichte ;)


Nur dieses Posting gelesen.

RANGORDNUNG warum denke ich jetzt an Hunde?

Nein ich bin nicht deiner Meinung, ich mag es sehr auf selber Augenhöhe.
 
für mich gibt es in einer guten beziehung keine "rangordnung". es mag rollenspiele geben, und eine aufgabenteilung. mag sein auch eine ungleiche. aber ab dem zeitpunkt, wo von einem der beteiligten eine "rangordnung" im sinn von "die bedürfnisse des einen sind wichtiger als die bedürfnisse des anderen" gelebt oder wahrgenommen wird, ab dem gibt es eine schiefe ebene in der beziehung. und dann folgt alles, was auf dieser ebene vorhanden ist den gesetzen der schwerkraft und geht letztendlich den bach hinunter.
 
Ich mag zwar tierisch geilen Sex aber keine tierische Lebensform.
Meine Frau und ich haben unsere Stärken und Schwächen. Unsere Stärken setzen wir zum Wohle der Partnerschaft und Familie entsprechend und wechselweise ein. Ohne Absprachen erfolgen keine wichtigen Entscheidungen, wer das Ergebnis umsetzt ist egal.
Ich habe in einem hirachisch organisierten Beruf gearbeitet und war in einer Führungsposition. Hatte den Respekt und die Achtung meiner Mitarbeiter, weil ich einfach menschlich, kameradschaftlich und auch kompetent in der Umsetzung der beruflichen Ziele war.
 
Bei uns gibt es keine "Rangordnung". Wir sind gleichberechtigte Partner, egal, ob im täglichen Umgang oder auch im Bett. Wir lassen uns trotzdem unsere Freiheiten und genießen unsere liebevolle Partnerschaft, nein richtiger LIEBE!
 
Bei meinem Freund und mir ist das durch unsere Charaktere schon relativ klar - er ist eher der Dominantere und ich eher die "Devotere" - wobei das nicht heisst, dass wir Entscheidungen nicht gemeinsam treffen und ich nichts zu sagen habe.

Generell denke ich, dass sich das in einer gesunden Beziehung ausgleicht - dass jeder seine Bereiche hat, in denen er den Ton angibt...

punchline.
 
Ja, ja, die Alphatiere. Die erinnern mich immer an die gern zitierte "gleiche Augenhöhe". Da glaubt auch immer ein jeder das er ganz oben auf der Leiter steht und über alle anderen drüberblickt ... :haha:

Meine Meinung zur Rangordnung: Je weiter ein Mensch in seiner Persönlichkeit entwickelt und gefestigt ist, umso weniger benötigt er Hirarchien, Rangordnungen oder Statussymbole um sich behaupten zu können. Egal nun ob in einer Beziehung, beruflich oder im restlichen Leben.

Rangordnungen in Beziehungen hingegen dienen u.a. dazu, gegenseitig eigene Schwächen im Anderen zu erkennen und diese zu korrigieren. Dies wiederum erfordert jedoch die Fähigkeit über sich selbst nachdenken - öha, reflektieren wollt ich ja sagen :D - zu können und sich selbst nicht automatisch als - vermeintlich - überlegen einzustufen. Eine Fähigkeit die nicht jeder entwickelt hat ... ;)

Der Begriff "Alphatier", der aus der Wolfsforschung stammt, wurde ohnehin, zumindest im allgemeinen Verständnis, ziemlich falsch interpretiert. Bei den Wölfen sind die Alphatiere schlicht die Eltern. Diese kümmern sich zwei Jahre um ihre Nachkommen, bis diese eigene Rudel bilden. So gesehen hängt das "Alpha"-Sein sehr eng mit der Verantwortung innerhalb einer Gruppe zusammen...mit Verpflichtungen und Aufgaben. Die sich daraus ergebende "Hierarchie" ist dabei eher als natürlich entstehendes Verhältnis anzusehen.
 
Seid ihr der Meinung, dass es eine Beziehung ohne Rangordnung geben kann? Und bitte hier nicht vom Allerextremsten, sondern von banalen (fast unmerklichen) Dingen ausgehen. Eine gewisse Rangordnung gibts ja eigentlich fast überall unter Menschen.
Ich habe das Gefühl, dass es in den meisten Beziehungen Einen gibt, der mehr führt und mehr den Ton angibt, als der Andere oder anders gesagt: einer der Partner ist meist der Dominantere.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, diese Rangordnung zu ändern?
Ich denke es kann zu einem großen Problem werden, wenn der schwächere Partner nach Jahren mal die Nase voll hat und auch mal die Führungsposition will.
Selber bin ich ja auch ein devoter Beziehungstyp und würde das gerne ändern, weiß aber nicht wie. Wobei diese Position auch bequem sein kann.
Ich freue mich auf interessanten Input und Erfahrungberichte ;)

Es reicht doch schon, wen wir Rangordnungen im Militär haben. Da braucht es für Beziehungen solches nicht.;):D
 
Seid ihr der Meinung, dass es eine Beziehung ohne Rangordnung geben kann? Und bitte hier nicht vom Allerextremsten, sondern von banalen (fast unmerklichen) Dingen ausgehen. Eine gewisse Rangordnung gibts ja eigentlich fast überall unter Menschen.
Ich habe das Gefühl, dass es in den meisten Beziehungen Einen gibt, der mehr führt und mehr den Ton angibt, als der Andere oder anders gesagt: einer der Partner ist meist der Dominantere.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, diese Rangordnung zu ändern?
Ich denke es kann zu einem großen Problem werden, wenn der schwächere Partner nach Jahren mal die Nase voll hat und auch mal die Führungsposition will.
Selber bin ich ja auch ein devoter Beziehungstyp und würde das gerne ändern, weiß aber nicht wie. Wobei diese Position auch bequem sein kann.
Ich freue mich auf interessanten Input und Erfahrungberichte ;)
jo - i Chef - du bongo.......probiere es bei einer normalen frau u du wirst deine frage zur Rangordnung gleich beantwortet haben........
 
Das Wort "Rangordnung" ist aus meiner Sicht wohl das falsche in Zusammenhang mit einer Eher/Beziehung. Es geht weit eher um Kompetenzen/Fähigkeiten. In unserer Ehe gibt es Bereiche in denen der eine "die Hosen anhat" und Bereiche in denen dies der andere hat. Ich koche zB. Und bin daher auch vor allem fürs Einkaufen zuständig. Meine Frau ist vordergründig für die Schulsachen der Kinder zuständig und auch eher für technische Angelegenheiten im Haushalt zuständig. Diese Liste ließe sich beliebig fortführen. Jeder von uns hat Bereiche in denen er/sie federführend ist. Damit verändern sich andauernd die Situationen in denen der eine oder der andere "dominant" ist. Beim Sex liebe ich es z.B. Mitunter den Ton anzugeben und zu führen, mitunter händige ich mich völlig aus. Eine völlig einseitige Beziehung in der die Rollen einzementiert und immer gleich sind, wäre nichts für mich.
 
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