Seid ihr den Religiös?

da bist du aber ein seltsamer buddhist, wenn du glaubst irgendein lebewesen wird in der hölle schmoren. wenn du buddhist bist solltest du dich mit deiner lehre auch auseinandersetzen, dein oberes posting ist jedenfalls völlig konträr zu einer buddhistischen einstellung. nicht nur wegen der hölle im allgemeinen, sondern auch wegen deiner sichtweise der gesetze und vieles mehr.

welche form von buddhismus praktizierst du denn? alle mir bekannten formen lehnen genau dieses denken (gesetz/bedtrafung/hölle) ab und glauben eher an eine entwicklung des individuums, indem durchaus auch fehler und rückschläge eingeplant sind.

es gibt im buddhismus sogar richtungen (tantra), die das übertreten solcher religöser und moralischer gesetze bewusst wagen, um sich eben auch davon zu befreien.

ich will dir nichts unterstellen - aber in mitteleuropa bezeichnen sich viele menschen als buddhisten, die vom buddhismus nicht einmal die wichtigsten grundsätze kennen.
 
@KJUPAAR:
Interessantes Statement, fürwahr! Nach katholischer Doktrin schmoren Sie prima facie natürlich in der Hölle (wie der Buddhist R6 völlig zutreffend meint), da Sie beide eine Todsünde begehen.

:lehrer: Bei nährerer Betrachtung muß man allerdings differenzieren: wenn z.B. das Begehren derart stark ist, daß die daraus resultierende Geilheit die Verstandes- und Willenskräfte zu beeinträchtigen beginnt, ist natürlich von der subjektiven Tatseite eine Todsünde nicht erfüllt. Vielmehr begeht man eine läßliche Sünde, für die man dann (soferne sie nicht rechtzeitig bereut und durch geeignete Bußwerke abgebüßt wird) im Fegefeuer zeitliche Sündenstrafen zu erleiden hat.

Das Problem ist: wie erkenne ich, ob meine Verstandes- und Willenskräfte soweit beeinträchtigt waren, daß eine Todsünde nicht vorliegt. Sicherheitshalber daher in regelmäßigen Abständen beichten gehen. Problem dabei hinwiederum, daß eine Beichte nur bei aufrichtiger Reue und Vorsatz, die betreffende Sünde nicht mehr zu begehen, gültig ist - sonst handelt man sich durch eine sakrilegische Beichte noch eine zusätzliche Sünde ein ....

Fazit: wie man's macht, ist's falsch!

MfG

Spencer
 
da bist du aber ein seltsamer buddhist, wenn du glaubst irgendein lebewesen wird in der hölle schmoren. wenn du buddhist bist solltest du dich mit deiner lehre auch auseinandersetzen, dein oberes posting ist jedenfalls völlig konträr zu einer buddhistischen einstellung. nicht nur wegen der hölle im allgemeinen, sondern auch wegen deiner sichtweise der gesetze und vieles mehr.

Sorry schlecht ausgedrückt:
Wenn DU als Katholik solche Praktiken liebst, dann musst DU als solcher, wohl in der Hölle schmoren.
Das deckt sich natürlich nicht mit meiner Einstellung.
und war im übrigen nicht sooo ernst gemeint (siehe mein lachendes Smilie daneben)

welche form von buddhismus praktizierst du denn? alle mir bekannten formen lehnen genau dieses denken (gesetz/bedtrafung/hölle) ab und glauben eher an eine entwicklung des individuums, indem durchaus auch fehler und rückschläge eingeplant sind.

Hinayana, der Glaube, dass ich alleine durch MEIN Leben ins Nirvana gelange.
das trifft aber nicht auf ALLE richtungen zu:
Im Gegensatz dazu Mahayana, wo nur die Gesamtheit dieses Ziel erreichen kann.
Weiteres würde wirklich zu weit fühen, da es eine schier unendliche Anzahl versch. Gruppierungen gibt. Im Grunde setzt es sich aber aus diesen beiden Gruppierungen zusammen (Vajrayana kam erst später in Japan auf...). alles weitere würde den Rahmen des Internets sprengen ;)

es gibt im buddhismus sogar richtungen (tantra), die das übertreten solcher religöser und moralischer gesetze bewusst wagen, um sich eben auch davon zu befreien.

OJE, daran ist ja alles falsch.
im Buddhismus gibt es kein einziges Gesetz oder Gebot.
Also kann ich ein solches auch nie übertreten.
Buddhismus ist keine Religion, sondern eine Lebensweisheit mit versch. Beschreibungen (Richtungen des B.) das Nirvana (=die Erlösung vom Leben=Leiden) zu erreichen.
Tantra ist eine Art der Meditation und des Selbsterkennens (ähnlich Yoga) unter ausdrücklicher Miteinbeziehung der Sexualität (ist wohl einzigartig in allen Glaubensrichtungen bzw. Religionen)

ich will dir nichts unterstellen - aber in mitteleuropa bezeichnen sich viele menschen als buddhisten, die vom buddhismus nicht einmal die wichtigsten grundsätze kennen.

Unterstellen könntest du viel, aber bringen wird es nichts - Kannst ja meine anderen Postings durchlesen, dann wirst sehen welche "Richtung" ich bevorzuge.
wobei du mit einem Recht hast, einige bezeichnen sich blos als Buddhist, ohne auch nur im geringsten eine Ahnung zu haben.
Aber was solls? Ein Buddhist will niemanden bekehren.

Auch gibt es keine Erlösung wie im christentum:
Heute lege ich einen um, morgen beichte ich und komm in den Himmel.

also ich bleibe dabei: Ihr werdet schmoren
...und ich als Wurm wiedergeboren :twisted:
 
Ich weiß gar nicht, wo ich mit dem Kommentieren anfangen soll. Am meisten brennt es beim "die". Lass mich dein Argument ein wenig verändern und dir entgegenhalten.

Wenn die (Juden) sich immer so aufführen wunderts mich nicht dass die seit 7.000 Jahren verfolgt werden...
Naja, wahrscheinlich bist du Österreicher, denn die reden ja immer in Verallgemeinerungen und kompensieren fehlende intellektuelle Fähigkeiten durch verbale Stammtischrülpser.

Habe ich, indem ich genau deinen Argumentationsgang benutzt und nur das Wort "Juden" durch "Österreicher" und nur die Eigenschaft "sich aufführen" (was auch immer das genau sein soll) durch eine andere schlechte Eigenschaft ersetzt habe, deutlich gemacht, was mit dieser Argumentation nicht in Ordnung ist?

Dann aber zu den harten Fakten: Was genau hat jeder jüdische Mensch, der jemals gelebt hat oder jetzt lebt, getan, das du als "so Aufführen" bezeichnen würdest? Ich kenne nur sehr wenige Gemeinsamkeiten, die alle Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaft haben; am ehesten gibt es da noch bestimmte körperliche Prozesse wie Atmung oder Verdauung. Daran sehe ich aber nichts Schuldhaftes, und falls doch: Ich möchte dich ungern erschrecken, aber Atmung und Verdauung funktionieren bei allen nichtjüdischen Menschen -auch bei Österreichern- ganz genauso...

Irgendwie is es doch schon Fakt dass der Staat Israel - seit es ihn gibt - sich ständig im clinch mit der arabischen Welt befindet.
Auch dieses Argument ist auf vielen Ebenen problematisch.

Zunächst einmal spricht es ja nicht unbedingt gegen jemanden, wenn er -um bei deiner Diktion zu bleiben- mit jemand anderem "im Clinch" ist. So war zum Beispiel England "im Clinch" mit Hitlerdeutschland - spricht das in irgendeiner Weise gegen England? Und es stehen immer wieder Staatsbürger "im Clinch" mit den Behörden -z.B. wegen fehlerhafter Steuerbescheide- und Kunden im Clinch mit Unternehmen - spricht das gegen die Staatsbürger, spricht es gegen die Kunden?

In einem Punkt ist die Analogie des "im Clinch Seins" jedoch entlarvend: Im Clinch sind immer zwei Parteien miteinander. Clinch sagt nicht aus, wer in dieser Beziehung "der Böse" oder "der Gute" ist. Die Überzeugung, dass im konkreten Fall Israel "der Böse" sei, trägst also du als Vorüberzeugung in die Formulierung hinein, sie ist nichts, das im Argument oder in der Formulierung vorkommt.

Schließlich bleibt das Tatsachensubstrat. Kriegshandlungen sind ja nun nicht gerade einseitig; schon seit der Frühzeit des Staates Isreal -den damals kein einziger arabischer Staat anerkannte- organisiert und unterstützt die arabische Welt den Terror gegen Israel.

Und auch militärisch ist die Geschichte doch deutlich anders, als du suggerierst. Schon im Gründungsjahr 1948 wurde Israel von den Armeen der arabischen Staaten überfallen, darunter Ägypten, Syrien, Libanon, Saudi-Arabien und der Irak. Naja gut, die Angreifer haben verloren, aber das kann ja wohl keine moralische Legitimation für den Angriff selber sein...

vielleicht hätte man den einzigen jüdischen Staat woanders hinpflanzen sollen?
Mag schon sein, dass auf den Kontinenten Europa oder Amerika ein Staat Israel besser aufgenommen worden und nicht von den vereinten Armeen der Nachbarstaaten überfallen worden wäre. Das Überfallenwerden ist aber keine Schuldhaftigkeit des Überfallenen, sondern eine des Überfallenden.

Und, um nicht missverstanden zu werden: Ich unterstelle nicht "den Moslems" irgendeine Schuldhaftigkeit, auch nicht "der arabischen Welt". Sehr wohl weise ich aber solche den jeweiligen Diktatoren der jeweiligen arabischen Staaten zur jeweiligen Zeit zu. Daraus hat sich ein eigendynamischer Prozess entwickelt, in dessen Verlauf Vertreter aller beteiligten Parteien richtig und falsch gehandelt, Fehler gemacht und Verbrechen begangen haben.

Zu sagen, dass "die Araber" sich nicht zu wundern brauchen, dass sie immer verfolgt werden, weil sie doch ständig mit Israel "im Clinch" liegen, wäre jedenfalls zu billig.
 
@ausgezogen:
Will mich ansich nicht über die Auslassungen von Martin82 verbreitern, aber an Ihre Adresse muß ich schon vermerken, daß die Gründung Israels ja nicht quasi "im Niemandsland", sondern in einem seit der Vertreibung der Juden durch die Römer im 1./2. Jhd. n.Chr. (sic!) von vorwiegend arabischen und syrischen Völkern bevölkerten Raum erfolgte. Stellen Sie sich einmal vor, was hätten Sie (oder Ihr Vater etc.) dazu gesagt, wenn 1945 durch ein UNO-Dekret Österreich - das ja vor zweitausend Jahren keltisch war - auf einmal den keltischen Minderheiten Irlands, Schottlands, der Bretagne etc. zugesprochen worden wäre. Die in Österreich lebenden Nicht-Kelten (also wohl mehr als 90% der Bevölkerung) wären - wie die Palästinenser in Israel - von ihrem Grund und Boden vertrieben worden, hätten nur eingeschränkte Bürgerrechte, müßten eine künstlich geschaffene neu-keltische Amtssprache verwenden, etc. etc.

Daß unter diesen Umständen schwere Konflikte, Bürgerkriege und schlußendlich Kriege mit Nachbarstaaten (deren Territorien ja schließlich mitbetroffen waren) fast unvermeidlich sind, ist begreiflich. Daß die Juden in Israel ihre Leiden unter den Nazis sehr geschickt dazu einsetzten, in den folgenden Jahrzehnten jeden, der ihre Vorgangsweise gegenüber den Palästinensern empörend fand, als ewiggestriges Nazischwein zu denunzieren, ist wohl ebenso unbestreitbar.

Jetzt sind wir also in einer total verfahrenen Situation im Nahen Osten, und die unbedarften Aktionen der letzten Jahre seitens Bush & Sharon haben die Lage auch nicht gerade entspannt. Wir können nur beten (schließlich befinden wir uns in einem "einschlägigen" Thread), daß die ganze Chose nicht heut oder morgen in die Luft fliegt!

Zum Abschluß eine kleine Anekdote zur Gründung des Staates Israel (Humor - auch wenn verzweifelt - ist immer gut):

Zwei alte Juden sitzen in der Emigration in Amerika im Kaffeehaus und lesen in der Zeitung, daß Churchill angekündigt habe, die Juden bekämen Israel als neues Heimatland. Meint der eine kopfschüttelnd zum anderen: "Na, wenn und die Engländer schon schenken a Land, was ihnen net gehört, warum hat's net können sein die Schweiz?!"

MfG

Spencer
 
@ ausgezogen:
Du stellst die Geschichte nicht richtig dar.

@ spencer:
so unglaublich ist Dein Szenario ja gar nicht.
Es entspricht aber genau den "Europäischen Werten"

Ich möchte hier im Forum nicht politisieren, trotzdem stellt sich die Frage
warum Juden in der ganzen Welt unbeliebt sind ?!?
 
Ich möchte hier im Forum nicht politisieren, trotzdem stellt sich die Frage
warum Juden in der ganzen Welt unbeliebt sind ?!?
Ach du heiliger Kuckkuck....ich hab mit Politik größtenteils nix am Hut.
Und der Nahostkonglikt ist wohl ein immenses pol. Problem, bei dem sich alle immer wieder fehlverhalten.

Aber ich nehme an mit deinem Ausspruch willst du andeuten, Juden wären und waren überall und immer unbeliebt weil sie sich falsch verhalten...etcetc?

Wie kommst du denn auf so was? Wo in aller Wlet sind sie denn unbeleibt?
Vielleicht hörst du ja nur Leuten zu dei Antisemiten sind....?

Schon allein dass du wie so viele wiedermal einfach nur völlig pauschalisieren(DIE Juden) ist völlig daneben.

Wer weiß wieviele Juden du kennst, oder mit denen du schon zu tun gehabt hast, und du noch nicht mal eine Ahnung gehabt hast, sie wären Juden.

Meine letzte Freundin war Jüdin...und somit auch deren Bruder und Eltern..und nein,,nicht alle Juden sprechen jiddisch,nicht alle haben ne Knollennase, oder tragen Kippas oder gar Schläfenlocken..nicht alle älteren Juden sind Juweliere oder Ärzte..und nicht alle wünschen allen Arabern den Tod.

...aber manche werdens halt nie lernen.....
 
.......Ach du heiliger Kuckkuck....

Orjegerl, da bin ich etwas mißverstanden worden.

Meine pauschalisierende Ausdrucksweise in diesem Fall bezieht sich auf die Problemstellung (damit will ich jetzt nicht dezitiert sagen, daß ich hier ein Problem sehe). Es ist auch nicht möglich über jeden Menschen einzeln zu diskutieren. Die Unbeliebtheit die ich angesprochen habe erkenne ich aus meiner persönlichen Erfahrung. Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden. Das hat aber nichts mit meinen zwischenmenschlichen Erfahrungen mit einzelnen Menschen zu tun. Einzelerfahrungen sind nicht sehr repräsentiv. Trotzdem ein Beispiel: Ich kenne einen Araber, das klassische Beispiel eines fiesen Arschlochs "die Sau die arabische Person" mag ich nicht und er mag mich nicht, is halt so. Deswegen verallgemeinere ich das auch nicht.

Ein Israelischer Politiker hat mal gesagt:
"Jeder der gegen Israel ist, ist ein Antisemit!"
In diesem Sinne bin ich ein Antisemit, und bin stolz darauf.
Ich werde auch nie in ein faschistoides Land fahren, zB nach Israel.
Jedes Land hat die Regierung die es verdient. Da fällt mir ein, vieleicht sollte ich doch auswandern (ich halt in dieser Beziehung ein bissl schwerfällig).
 
Stellen Sie sich einmal vor, was hätten Sie (oder Ihr Vater etc.) dazu gesagt, wenn 1945 durch ein UNO-Dekret Österreich - das ja vor zweitausend Jahren keltisch war - auf einmal den keltischen Minderheiten Irlands, Schottlands, der Bretagne etc. zugesprochen worden wäre.
Der Vergleich ist gar nicht so schlecht, denn überspitzt gesagt ist Österreich 1918 tatsächlich auf vergleichbare Weise entstanden. Auch da gab es Anfeindungen und militärische Grenzkonflikte; auch da gab es eine starke Gruppe -die Deutschnationalen-, die durch Agitation und Terror Österreich zerstören und einen Anschluss an die "deutsche Welt" erreichen wollten.

Die Geschichte kann nicht jedem alle Wünsche erfüllen, aber aus Österreich ist eigentlich ein ganz brauchbarer Staat geworden. Die Deutschnationalen sind weitgehend ausgestorben oder bekehrt, die Vorarlberger, Kärntner und Burgenländer überwiegend recht zufrieden damit, keine Schweizer, Slowenen bzw. Ungarn geworden zu sein. Es gibt auch nur mehr sehr wenig separationistischen Terror. ;)

Die in Österreich lebenden Nicht-Kelten (also wohl mehr als 90% der Bevölkerung) wären - wie die Palästinenser in Israel - von ihrem Grund und Boden vertrieben worden, hätten nur eingeschränkte Bürgerrechte, müßten eine künstlich geschaffene neu-keltische Amtssprache verwenden, etc. etc.
Die in Österrech lebenden Nicht-Deutschsprachigen sind in weiten Zügen leider tatsächlich benachteiligt; nicht einmal zweisprachige Ortstafeln will man ihnen in manchen Regionen zugestehen, und ohne Deutschkenntnisse ist es sehr schwer, im Land zurecht zu kommen. Dennoch ist ein militärischer Überfall von den vereinten Armeen Ungarns, Sloweniens, der Schweiz, Deutschlands und Italiens bisher ausgeblieben.

Die in Israel lebenden Palästinenser sind nicht von Israel systematisch vertrieben worden (auch wenn es leider auf subalterner Ebene Übergriffe gab). Ein Staat Palästina wurde nach dem Krieg von 1948 aber nicht aus Schuld Israels nicht gegründet, sondern weil die arabischen Staaten den UN-Teilungsplan nicht akzeptierten und auf die Vernichtung Israels hofften.

Daß unter diesen Umständen schwere Konflikte, Bürgerkriege und schlußendlich Kriege mit Nachbarstaaten fast unvermeidlich sind, ist begreiflich.
Dann wundert es mich, dass nicht ganz Europa in Bürgerkrieg und Krieg entbrennt. Minderheiten gibt es hier überall.

Damit bleibt die Suche nach dem Unterschied, der Erklärung dafür, warum in Europa ein (einigermaßen) friedliches Zusammenleben möglich ist, im Nahen Osten nicht. Vielleicht sind Militärdiktaturen doch keine so guten Hüter der Freiheit und des Ausgleichs von Volksgruppen...? Vielleicht waren bei den militärischen Angriffen doch andere Motive neben der Sorge um die palästinensische Minderheit im Spiel?

...wobei die heutige Situation von Teilen der palästinensischen Minderheit möglicherweise wirklich inakzeptabel schlecht ist. Das ist leider die Folge des jahrzehntelangen Aufschaukelns der Situation, aber nicht der "Masterplan" der israelischen Staatsgründer.

Daß die Juden in Israel ihre Leiden unter den Nazis sehr geschickt dazu einsetzten, in den folgenden Jahrzehnten jeden, der ihre Vorgangsweise gegenüber den Palästinensern empörend fand, als ewiggestriges Nazischwein zu denunzieren, ist wohl ebenso unbestreitbar.
Schon wieder: "die" Juden. Ich kenne persönlich nur drei Personen jüdischen Glaubens, und keine/r davon verwendet die von Ihnen zitierte Redefigur. Ihre Aussage, dass "die Juden (...) geschickt einsetzen (...)" ist also sachlich widerlegt.

Wenn Sie sagen wollen, dass es Politiker, Einzelpersonen oder Gruppen gibt, die so argumentieren, dann tun Sie das bitte. Es trifft das sicher zu, aber was genau soll daraus folgen? Auch österreichische, arabische, sonstige Politiker argumentieren sehr viel, wenn der Wahlkampf lang ist; was soll daraus folgen? Doch wohl nicht eine generelle moralische Minderwertigkeit des österreichischen Volkes oder der arabischen Welt?!?

Jetzt sind wir also in einer total verfahrenen Situation im Nahen Osten, und die unbedarften Aktionen der letzten Jahre seitens Bush & Sharon haben die Lage auch nicht gerade entspannt.
Gut, in diesem Punkt können wir auf der Sachebene vollkommen übereinstimmen. Auf der konnotativen Ebene stört mich aber, dass Sie "unbedarften Aktionen" von israelischer Seite kritisieren, über so Kleinigkeiten wie den organisierten Terrorismus der anderen Seite:down: aber gar nicht sprechen. Einseitig zu kritisieren vermittelt den Eindruck der Solidarität mit der jeweils anderen Seite.

@ ausgezogen:
Du stellst die Geschichte nicht richtig dar.
Das ist mir ein bisschen zu wenig. In welchem Punkt habe ich mich geirrt?

Ich möchte hier im Forum nicht politisieren, trotzdem stellt sich die Frage
warum Juden in der ganzen Welt unbeliebt sind ?!?
Keine Sorge, das ist kein Politisieren (und auch keine Frage), sondern ein -gar nicht so unterschwelliges- Hetzen.

Zum Tatsachensubstrat sei gesagt, dass Juden durchaus nicht "in der ganzen Welt unbeliebt sind". Für mich ist z.B. die kabbalistische Interpretation der Bibel -um ein bisschen zum eigentlichen Thema beizutragen- die einzige, die mir vor diesem für mich sehr seltsamen und absurden Text Achtung abringt.

Zur Frage der Beliebtheit möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Meinungen, die Menschen -ob viele oder wenige- über eine Sachfrage oder von mir aus über eine Person haben, nicht das mindeste über die Frage selbst oder gar über die Person aussagen. Die meisten Menschen glauben, dass der Strom vom Plus- zum Minuspol fließt; die meisten Menschen finden das Steuerzahlen schlecht; die meisten Menschen halten Studenten für arbeitsscheu. Nichts davon hat irgendetwas mit der Wirklichkeit zu tun.

Viele Grüße,
N.N.
 
@ "ausgezogen"
Du schreibst:
Mag schon sein, dass auf den Kontinenten Europa oder Amerika ein Staat Israel besser aufgenommen worden und nicht von den vereinten Armeen der Nachbarstaaten überfallen worden wäre. Das Überfallenwerden ist aber keine Schuldhaftigkeit des Überfallenen, sondern eine des Überfallenden.
damit verschleierst Du die Tatsache daß ohne die dort wohnenden Araber zu fragen ein (jüdischer) Staat gegründet wurde. Aber immerhin sagst Du:
Das Überfallenwerden ist aber keine Schuldhaftigkeit des Überfallenen, sondern eine des Überfallenden.

Geschichte scheint ja nicht gerade deine Stärke zu sein:
Der Vergleich ist gar nicht so schlecht, denn überspitzt gesagt ist Österreich 1918 tatsächlich auf vergleichbare Weise entstanden. Auch da gab es Anfeindungen und militärische Grenzkonflikte; auch da gab es eine starke Gruppe -die Deutschnationalen-, die durch Agitation und Terror Österreich zerstören und einen Anschluss an die "deutsche Welt" erreichen wollten.
In dem Vielvölkerstaat gab es tatsächlich unzählige Nationalisten. So ganz nebenbei: T. Herzl war auch einer von denen! Nachdem alle ihre Beute gesichert hatten ist ein (damals relativ unbrauchbarer) Teil übriggeblieben. Aber trotzdem:
.....aus Österreich ist eigentlich ein ganz brauchbarer Staat geworden......

.....Die in Österrech lebenden Nicht-Deutschsprachigen sind in weiten Zügen leider tatsächlich benachteiligt; nicht einmal zweisprachige Ortstafeln will man ihnen in manchen Regionen zugestehen....
Die nicht in Österrech lebenden Deutschsprachigen sind in weiten Zügen leider tatsächlich benachteiligt; nicht einmal zweisprachige Ortstafeln will man ihnen in manchen Regionen zugestehen.... ah, nein stimmt ja gar nicht !!! die gibts ja gar nimmer, sind ja schon lang massakriert worden, warn eh lauter Nazis.

ohne Deutschkenntnisse ist es sehr schwer, im Land zurecht zu kommen.
das is ja wirklich schrecklich! sei so gut und übersetz mir dieses/dein Posting gleich mal auf tschechisch, ungarisch, slovenisch türkisch und kroatisch. Is ja unheimlich wichtig, und ich hab grad ein paar Leute an der Hand die mir bestätigen können ob Du das wirklich beherrscht. Ich denke schon daß Du so multikulturel unterwegs bist und nicht nur große Reden schwingst und über andere herziehst.

Ein Staat Palästina wurde nach dem Krieg von 1948 aber nicht aus Schuld Israels nicht gegründet, sondern weil die arabischen Staaten den UN-Teilungsplan nicht akzeptierten.......
Also: ich komm demnächst rüber zu Dir, zieh bei Dir ein, die halbe Einrichtung beanspruche ich auch für mich, und dann brauchst nur noch unterschreiben wie super Du das findest. Wenn Du das nicht machst sperr ich dir die Küche, WC und Bad zu, bist ja eh ein Dreckskerl. Ist doch eine super Idee nicht wahr?

Beispiele gefällig?

Ich habe in meinem Leben noch nie einen Schwulen gehört der sich über die Verfolgung im 3.Reich beschwert hätte, und noch kaum Zigeuner....

Ein prominentes Beispiel: die ehemaligen Besitzer der derzeitigen Präsidentenvilla. Verkaufen ihre Immobilie im "befreiten" Österreich und wollen 50 Jahre später alles rückgängig machen (sind ja arme Juden) oder hab ich da was mißverstanden? wollen sie diesen Verkauf rückgängig machen weil ihre Großmutter einen Hund besessen hat, Dauerwellen hatte oder vier Kinder großgezogen hat? Na dann möcht ich auch alles rückgängig machen was ich, so alt bin ich ja noch gar nicht, na egal, was meine Familie in den letzten 50 jahren gemacht hat und mir jetzt nicht paßt........

Wieder was gelernt:
keineswegs sind "die Juden" in der ganzen Welt unbeliebt, na dann is ja eh alle in ordnung! Komisch ist nur warum (manche) Juden noch immer herummotzen.

Die Gutmenschen haben ja sooooo recht, mea culpa.
 
damit verschleierst Du die Tatsache daß ohne die dort wohnenden Araber zu fragen ein (jüdischer) Staat gegründet wurde.
Die Gegend war bei weitem nicht so dicht besiedelt, und vor allem war sie bei weitem groß genug für zwei Staaten. Dass die Gründung Palästinas ausgeblieben ist, liegt an der Ablehnung der UN-Pläne durch die arabischen Staaten. Ich nehme an, ich muss nicht davon ausgehen, dass du UN-Resolutionen nur dann akzeptierst, wenn sie sich gegen Israel oder gegen die USA richten.

Geschichte scheint ja nicht gerade deine Stärke zu sein:
Persönliche Beleidigungen auszusprechen ist ein sehr unsauberer Argumentationsstil.

In dem Vielvölkerstaat gab es tatsächlich unzählige Nationalisten.
Genau das ist der Punkt! Und dennoch ist sind auf dessen ehemaligem Territorium zahlreiche Nationalstaaten und nationenübergreifende Staaten entstanden, die im großen und ganzen friedlich miteinander umgehen. Gerade darauf habe ich ja hingewiesen, dass nicht diie vereinten Armeen von Italien, Ungarn, der Schweiz usw. Österreich überfallen haben - oder eben darauf, dass nicht Österreich Südtirols wegen gegen Italien oder eines Zugangs zum Kleinwalsertal Krieg gegen Deutschland führt.

Dass Friedenspläne nicht in einer Weise abgewickelt werden können, dass jeder einzelne mit jedem Punkt zufrieden ist, liegt in der Natur divergenter Interessen. Die Errichtung zweier Staaten -Israel und Palästina- scheint mir nicht der schlechteste aller Pläne gewesen zu sein. Einen der beiden zu errichtenden Staaten herauszugreifen und zu verurteilen lässt sich rational nur schwer begründen. Die Tatsache, dass auf dem Gebiet Israels Palästinenser leben, ist keine ausreichende Begründung gegen die Souveränität Israels, denn in jedem zivilisierten Staat können Minderheiten leben; genauso, wie die Tatsache, dass auf dem Gebiet Palästinas Juden leben, keine Begründung gegen die Gründung Palästinas ist - denn, wie gesagt, in jedem zivilisierten Staat können Minderheiten leben.

So ganz nebenbei: T. Herzl war auch einer von denen!
Theodor Herzl hat die Begründung eines jüdischen Staates angestrebt und die Notwendigkeit dieser Staatsgründung mit dem in Europa grassierenden Antisemitismus begründet. Dass dies ein sehr guter Grund war, hat die Mitte des vorigen Jahrhunderts erneut bewiesen.

Insofern die Forderung nach einem Nationalstaat eine nationalistische ist, hast du schon Recht. Es war das allerdings eine ganz ungewöhnliche Form des Nationalismus: Es ging nicht darum, die eigene Nation zu überhöhen und glorreich zu verwirklichen, sondern vielmehr darum, vor der Überhöhung und glorreichen Verwirklichung der anderen Nationen und der Verfolgung durch sie in Sicherheit zu kommen.

Die nicht in Österrech lebenden Deutschsprachigen sind in weiten Zügen leider tatsächlich benachteiligt
Was genau willst du damit sagen? Dass, wenn eine Partei A Unrecht begeht, eine andere Partei B dann das Recht hat, ebenfalls Unrecht zu begehen? Du meinst also, nur weil du weiter oben mich mangelnder Geschichtskenntnisse geziehen hast, hätte ich das Recht, dich einen bösartigen Dummkopf zu nennen?

ohne Deutschkenntnisse ist es sehr schwer, im Land zurecht zu kommen.
das is ja wirklich schrecklich! sei so gut und übersetz mir dieses/dein Posting gleich mal auf tschechisch, ungarisch, slovenisch türkisch und kroatisch. Is ja unheimlich wichtig
Jetzt kann ich dir nicht mehr folgen. Du hast eingangs gesagt, dass es Palästinensern unzumutbar sei, in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Hebräisch sei. Jetzt hingegen sagst du, es sei einem Ungarn sehr wohl zumutbar, in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Deutsch ist. Das ist ein klarer Widerspruch.

Erkläre mir bitte, warum es zumutbar ist, als -sagen wir- Englischsprechender in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Deutsch ist, nicht aber in einem Staat, dessen Amtssprache Hebräisch ist. Ich bin mir sicher, du willst damit nicht sagen, dass Deutsch die höherwertige Sprache ist.

Ich denke schon daß Du so multikulturel unterwegs bist und nicht nur große Reden schwingst und über andere herziehst.
Was hat unser Thema mit Multikulturalität zu tun? Und warum wirfst du mir wiederholt beleidigende Formulierungen ("große Reden schwingen") entgegen? Und warum bezeichnest du meine Argumente als "über andere Herziehen", deine aber nicht?

Also: ich komm demnächst rüber zu Dir, zieh bei Dir ein, die halbe Einrichtung beanspruche ich auch für mich, und dann brauchst nur noch unterschreiben wie super Du das findest. Wenn Du das nicht machst sperr ich dir die Küche, WC und Bad zu, bist ja eh ein Dreckskerl. Ist doch eine super Idee nicht wahr?
Ich bin mir nicht sicher, ob du dieses Argument provokativ meinst oder ob du wirklich nicht den Unterschied zwischen Zivilrecht, Staatsrecht und Völkerrecht kennst. Ein Staat ist kein Badezimmer, und bei einer Staatengründung wird niemand aus dem WC geworfen.

Sowohl zivil- als auch völkerrechtlich gilt aber natürlich eines: Handlungen können nur im Einklang mit den herrschenden Rechtsnormen gesetzt werden. Eine fremde Wohnung darfst du natürlich nur dann betreten, wenn es eine Rechtsgrundlage dafür gibt. Wenn du der Wohnungsbesitzer bist und ich die Miete nicht bezahle, dann kannst du mich delogieren lassen - musst das aber auf dem rechtsstaatlich vorgeschriebenem Weg durch die Behörden exekutieren lassen und darfst es nicht in Selbstjustiz tun.

Ebenso kann ein Staat nur im Einklang mit dem Völkerrecht gegründet werden. Das war bei Israel der Fall. Wenn du hingegen versuchst, in meine Wohnung einzubrechen, werde ich die Polizei rufen und wirst du im ungünstigsten Fall einige ungemütliche Tage in Untersuchungshaft verbringen.

Ich habe in meinem Leben noch nie einen Schwulen gehört der sich über die Verfolgung im 3.Reich beschwert hätte, und noch kaum Zigeuner....
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Homosexuelle die Ermordung genossen haben. Insoferne kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die Überlebenden nicht beschwert haben.

Eines ist richtig: Homosexualität ist nicht erblich. Insoferne hat der Rest der Familien von Homosexuellen überlebt. Wenn "nur" ein Familienmitglied ermordet wird, dann hinterlässt das in der Familiengeschichte weniger tiefe Spuren als wenn -wie das bei jüdischen Familien der Fall war- von bestenfalls ein oder zweien abgesehen alle getötet wurden. Aber eigentlich ist es doch naheliegend, dass die Wunden von Menschen, deren gesamte Familie ermordet wurde, tiefer sind und erheblich länger wirken.

Übrigens ist es nicht richtig, dass Homosexuelle und "Zigeuner" sich nicht mit der Geschichte ihrer Verfolgung befassen. Die "Zigeunern" sind medial weniger präsent, weil es eine zahlenmäßig kleinere und sozial schlecht gestellte Gruppe ist. Und über die Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit wurde noch sehr lange Zeit nach dem Krieg einfach deshalb nicht gesprochen, weil Homosexualität an sich immer noch als Makel (und lange Zeit auch als Krankheit) betrachtet wurde.

Ein prominentes Beispiel: die ehemaligen Besitzer der derzeitigen Präsidentenvilla.
Zur Sache selbst: Die Präsidentenvilla wurde unmittelbar nach dem Krieg und weit unter dem Zeitwert verkauft. Ist es wirklich so unverständlich, dass man nach Jahren der Verfolgung und Ermordung heilfroh ist, überhaupt zu leben, dass man einfach nur weg will und sich in dieser Situation über den Tisch ziehen lässt? Ist es wirklich so schwer nachvollziehbar, dass die Aufarbeitung derartiger Verbrechen Jahrzehnte dauert und man erst dann in der Lage ist, daran zu denken, dass man auch wirtschaftlich betrogen wurde?

wollen sie diesen Verkauf rückgängig machen weil ihre Großmutter einen Hund besessen hat, Dauerwellen hatte oder vier Kinder großgezogen hat?
Du vertrittst die Ansicht, dass großmütterlicher Hundebesitz die Aufrollung fünfzig Jahre alter Rechtsgeschäfte begründet?

Und übrigens: Restitution erfolgt nicht -wie du behauptest-, weil jemand Jude war, sondern weil jemand verfolgt, ermordet oder enteignet wurde.

Komisch ist nur warum (manche) Juden noch immer herummotzen.
"Manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" zum Beispiel dann herum, wenn jemand sagt, es sei einem Ungarn zumutbar, in einem deutschsprachigen Land zu wohnen, es sei einem Palästinenser aber nicht zumutbar, in einem Hebräischsprachigen Land zu wohnen; "manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" zum Beispiel dann herum, wenn jemand mit einer solchen Aussage (nicht einmal mehr unterschwellig) deutlich macht, dass eine Amtssprache nur dann abzulehnen sei, weil sie von Juden gesprochen wird; "manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" dann herum, wenn jemand innerhalb einer vernünftigen und inhaltlichen Diskussion beleidigend wird; es gibt so viele Gründe, warum "manche Juden" (und viele denkende Menschen) den Drang verspüren, "herumzumotzen"...

Die Gutmenschen haben ja sooooo recht, mea culpa.
Du bist der erste Mensch, den ich das Wort "Gutmensch" äußern höre, deshalb möchte ich dich ehrlich bitten, mir zu erklären, was es bedeutet und was du damit sagen möchtest.

Viele Grüße,
N.N.
 
Gut, dass heute Freitagabend ist und ich ohnedies sehr spät nach Hause gekommen bin...

Ein Israelischer Politiker hat mal gesagt:
"Jeder der gegen Israel ist, ist ein Antisemit!"
In diesem Sinne bin ich ein Antisemit, und bin stolz darauf.
Aus der Motivation des Antisemitismus ist viel passiert. Aus diesem Grund fände ich es pietätvoller, keine Wortspiele mit diesem Begriff zu betreiben. Auch wenn es nicht böse gemeint sein sollte, verstehe ich nicht, warum immer wieder Leute sagen müssen, sie sind stolz darauf, Nazis ("neu - attraktiv - zielstrebig - ideenreich") oder antisemitisch zu sein - warum muss man unbedingt mit Begriffen spielen, die eine ganz eindeutige und sehr schwerwiegende historische Bedeutung haben und ihnen eine neue Bedeutung zuzuordnen suchen?

Ich nehme an (hoffe), du interpretierst die Formulierung "gegen Israel sein" im Sinn von "Kritik an israelischer Politik üben". Wenn der betroffene Politiker das so gemeint haben sollte, dann war das natürlich hochmütiger Unsinn - selbstverständlich darf man israelische Politik kritisieren, und selbstverständlich wird man dadurch nicht zum Antisemiten.

Die Formulierung "gegen etwas sein" heißt aber normalerweise doch eher etwas anderes. Gegen Abtreibung zu sein bedeutet, Abtreibung abschaffen zu wollen. Gegen Ausländerfeindlichkeit zu sein heißt, die Ausländerfeindlichkeit beseitigen zu wollen. Gegen Atomkraft zu sein heißt, die Nutzung der Atomkraft beenden zu wollen. Gegen einen bestimmten Staat zu sein heißt, diesen Staat beseitigen zu wollen.

Und in diesem Sinn gegen Israel zu sein wäre sehr wohl antisemitisch! Für die Auflösung Israels einzutreten, egal ob im Sinne der blutigen Vernichtung, nach der die arabische Welt ruft, oder im Sinne einer Umsiedelung (wohin übrigens?) ist doch eigentlich schon eine ganz extreme Form der Gegnerschaft gegenüber Jüdischem - und genau das ist die Bedeutung des Wortes "Antisemitismus".

Ich werde auch nie in ein faschistoides Land fahren, zB nach Israel.
Wie definierst du "faschistoid", und warum stellst du immer Israel in den Mittelpunkt deiner Ausführungen? Es gibt eine ganze Menge Diktaturen in der Welt (gar nicht wenige übrigens grenzen an Israel und rufen nach dessen Vernichtung), und in Europa läuft ja auch nicht alles ausschließlich rund. Warum regen dich ausgerechnet die Misstände in diesem einen, kleinen, weit entfernten Land so auf...?
 
@ ausgezogen

Die Gegend war bei weitem nicht so dicht besiedelt, und vor allem war sie bei weitem groß genug für zwei Staaten.
aha, so ist das also
Dass die Gründung Palästinas ausgeblieben ist, liegt an der Ablehnung der UN-Pläne durch die arabischen Staaten.
Du verschweigst, daß die Juden die UN-Pläne auch abgelehnt haben. Damit meine ich natürlich nicht alle oder jeden einzelnen, sondern die, die etwas zu sagen hatten.
Ich nehme an, ich muss nicht davon ausgehen, dass du UN-Resolutionen nur dann akzeptierst, wenn sie sich gegen Israel oder gegen die USA richten.
hier gehts nicht um die USA
"UN-Resolutionen gegen Israel" fallen mir jetzt keine ein, gibt ja nicht so viele, abgesehen von der oben genannten, an diese hält sich Israel nicht.
Persönliche Beleidigungen auszusprechen ist ein sehr unsauberer Argumentationsstil.
Meine Bemerkung war als Feststellung gedacht, wenn Du ein Problem damit hast, dann tut es mir leid. Wenn Du mich im Gegenzug mit der Behauptung mein Stil sei "unsauber" beleidigen willst, steht Dir das frei! Manche Zeitgenossen würden sowas als revanchistisch bezeichnen. Ich such mir aber aus von wem ich mich beleidigen lasse.
Und dennoch ist sind auf dessen ehemaligem Territorium zahlreiche Nationalstaaten und nationenübergreifende Staaten entstanden, die im großen und ganzen friedlich miteinander umgehen.
im großen und ganzen
Gerade darauf habe ich ja hingewiesen, dass nicht diie vereinten Armeen von Italien, Ungarn, der Schweiz usw. Österreich überfallen haben
Nunja ich hab in Geographie aufgepaßt, und da grenzen noch Lichtenstein, Deutschland, Tschechien, Slovakei und Slovenien an Österreich. Zwei davon haben zwar nicht gemeinsam aber doch Österreich überfallen. Brauchbare Gebiete wurden ja schon vorher unter die Eigene Kontrolle gebracht, wozu also ein Angriff?
.....dass nicht Österreich Südtirols wegen gegen Italien oder eines Zugangs zum Kleinwalsertal Krieg gegen Deutschland führt.
das is ja schon aufgrund der Größe absurd.
Dass Friedenspläne nicht in einer Weise abgewickelt werden können, dass jeder einzelne mit jedem Punkt zufrieden ist, liegt in der Natur divergenter Interessen.
Der Sieger hat immer recht, man könnte auch Faustrecht dazu sagen.
Die Errichtung zweier Staaten -Israel und Palästina- scheint mir nicht der schlechteste aller Pläne gewesen zu sein.
Dem kann ich mich anschließen, und hab noch nie was anderes behauptet.
Einen der beiden zu errichtenden Staaten herauszugreifen und zu verurteilen lässt sich rational nur schwer begründen.
einerseits wurde nur ein Staat errichtet, andererseits wer hat den noch gar nicht vorhandenen Staat verurteilt?
Die Tatsache, dass auf dem Gebiet Israels Palästinenser leben, ist keine ausreichende Begründung gegen die Souveränität Israels
Die Begründung liegt vielmehr in der illegalen Errichtung, und nicht wer dort lebt.
denn in jedem zivilisierten Staat können Minderheiten leben
na dann waren ja einige Nachbarn Österreichs nicht zivilisiert
genauso, wie die Tatsache, dass auf dem Gebiet Palästinas Juden leben, keine Begründung gegen die Gründung Palästinas ist - denn, wie gesagt, in jedem zivilisierten Staat können Minderheiten leben.
Die Errichtung eines Staates auf dem "Gebiet Palästinas" könnte ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen.
Theodor Herzl ....... ein sehr guter Grund.... eine ganz ungewöhnliche Form des Nationalismus ....
Du argumentierst einseitig. Wieder ein Beispiel: Jude handelt mit "sehr guter Grund" und "ungewöhnlich".
Was genau willst du damit sagen? Dass, wenn eine Partei A Unrecht begeht, eine andere Partei B dann das Recht hat, ebenfalls Unrecht zu begehen?
Du drehst mir das Wort im Mund um. Ich will Dir damit sagen, daß Du die Welt sehr einseitig siehst. Wenn zwei Parteien das gleiche tun dann prangerst Du nur eine Seite an, und wenn Du darauf hingewiesen wirst deutest Du das sofort als Angriff auf Deine Partei.
Du meinst also, nur weil du weiter oben mich mangelnder Geschichtskenntnisse geziehen hast, hätte ich das Recht, dich einen bösartigen Dummkopf zu nennen?
siehe weiter oben
Jetzt kann ich dir nicht mehr folgen.
ja das habe ich bemerkt
Du hast eingangs gesagt, dass es Palästinensern unzumutbar sei, in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Hebräisch sei.
hab ich nicht gesagt
Jetzt hingegen sagst du, es sei einem Ungarn sehr wohl zumutbar, in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Deutsch ist.
hab ich auch nicht gesagt
Das ist ein klarer Widerspruch.
das ist richtig!
Es ist natürlich äußerst unangenehm in einem Staat zu leben dessen Amtssprache man nicht beherrscht, Betonung auf beherrscht. Das hat nix mit Muttersprache zu tun. Bei zwei oder drei Sprachen in einem Staatsgebiet ist es sicher sinnvoll alle diese Sprachen als Amtssprache zu verwenden. Alles was darüber hinausgeht ist praktisch nicht machbar. Bei Deinem Beispiel eines (ich denke, nur-) Ungarisch sprechenden in einem Staat mit deutscher Amtssprache, bin ich der Meinung das das zumutbar ist. Mir ist aber kein Gebiet bekannt wo dieses Beispiel zutrifft.
Erkläre mir bitte, warum es zumutbar ist, als -sagen wir- Englischsprechender in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Deutsch ist, nicht aber in einem Staat, dessen Amtssprache Hebräisch ist.
was zumutbar ist hab ich schon erläutert
wenn ich von mir ausgehe, dann erachte ich es als selbstverständlich, daß ich mich anpasse, falls ich in einen Staat mit anderer Amtssprache übersiedle. Daher kratzt es mich auch nicht, daß mancherorts energisch darauf gedrängt wird die ortsübliche Sprache zu verwenden. Ich möchte mich ja auch mit meinen Mitmenschen unterhalten können.
Ich bin mir sicher, du willst damit nicht sagen, dass Deutsch die höherwertige Sprache ist.
wie kommst Du auf das?
Unter Umständen kann eine Sprache sinnvoller sein als eine andere. In Frankreich ist Italienisch sicher sinnvoller als Englisch.
Nachdem rund um Israel fast überall Arabisch gesprochen wird könnte es ja sinnvoll sein in Israel Arabisch als Amtssprache einzuführen. Immerhin sind wir uns einig daß Häbräisch keine höherwertige Sprache ist.
Was hat unser Thema mit Multikulturalität zu tun?
gar nix, Du hast Dich nur über fehlende Ortsschilder, et c. beklagt und so wollte ich testen ob Du in der Lage bist Deine Forderungen zu erfüllen. Das weiß ich noch immer nicht, hab ich aber auch nicht anders erwartet. Macht nix, ich bin ja auch in Sprachen nicht sehr begabt.
Und warum wirfst du mir wiederholt beleidigende Formulierungen "große Reden schwingen" entgegen? Und warum bezeichnest du meine Argumente als "über andere Herziehen", deine aber nicht?
na weil ich das so sehe
Ich bin mir nicht sicher, ob du dieses Argument provokativ meinst oder ob du wirklich nicht den Unterschied zwischen Zivilrecht, Staatsrecht und Völkerrecht kennst.
ich habe es provokativ gemeint, ich verwende gerne Vergleiche.
Ein Staat ist kein Badezimmer, und bei einer Staatengründung wird niemand aus dem WC geworfen.
Nur aus dem eigenen Haus.
........ Handlungen können nur im Einklang mit den herrschenden Rechtsnormen gesetzt werden.......
ja theoretisch, manchmal wird diese Norm auch nachträglich geändert. Der/die Betroffenen sind dann entweder vorher oder nachher die blöden.
......in meine Wohnung......
wie Du hoffentlich gemerkt hast war das ein Beispiel. Ein realistisches, leider. Andere Länder andere Sitten. Stell Dir vor ich bin von der Polizei, tja dann wirst du im günstigsten Fall einige ungemütliche Tage in Untersuchungshaft verbringen.
....Insoferne kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die Überlebenden nicht beschwert haben.
Ich habe nur ganz wertfrei festgestellt daß ich noch keine Beschwerde vernommen habe.
Übrigens ist es nicht richtig, dass Homosexuelle und "Zigeuner" sich nicht mit der Geschichte ihrer Verfolgung befassen.
hab ich nicht gesagt
Die "Zigeunern" sind medial weniger präsent, weil es eine zahlenmäßig kleinere und sozial schlecht gestellte Gruppe ist.
Du triffst den Nagel auf den Kopf. In Österreich weniger medial präsent, weil sozial schlecht gestellt.
Zur Sache selbst: Die Präsidentenvilla wurde unmittelbar nach dem Krieg und weit unter dem Zeitwert verkauft.
das ist nicht mein Problem, immerwieder werden Dinge über oder unter dem Wert verkauft.
Ist es wirklich so unverständlich, dass man nach Jahren der Verfolgung und Ermordung heilfroh ist, überhaupt zu leben, dass man einfach nur weg will
fast alle waren damals froh überhaupt zu leben (auch ohne Dach über dem Kopf).
und sich in dieser Situation über den Tisch ziehen lässt?
es ist unverständlich, gerade deswegen weil die "Befreier" ja endlich da waren.
Ist es wirklich so schwer nachvollziehbar, dass die Aufarbeitung derartiger Verbrechen Jahrzehnte dauert und man erst dann in der Lage ist, daran zu denken, dass man auch wirtschaftlich betrogen wurde?
die Aufarbeitung mag ja lange dauern, von Betrug zu sprechen halte ich aber für gewagt.
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen wieso ein freiwilliger Verkauf auf einer Rechtsgrundlage nach 59 Jahren rückgängig gemacht werden sollte.
Du vertrittst die Ansicht, dass großmütterlicher Hundebesitz die Aufrollung fünfzig Jahre alter Rechtsgeschäfte begründet?
vieleicht fühle ich mich auch betrogen.
Und übrigens: Restitution erfolgt nicht -wie du behauptest-, weil jemand Jude war, sondern weil jemand verfolgt, ermordet oder enteignet wurde.
hab ich auch nicht behauptet
In diesem Beispiel ist die Restitution ja auch promt erfolgt. Das hast Du in Deinen Erläuterungen vergessen.
Bedauerlicherweise führt ein derartiges Verhalten zu Rechtsunsicherheit. Es bedeutet, daß ein Rechtsgeschäft mit einer Immobilie die einem Verfolgten (in der Regel Juden) gehört hat, nicht sicher ist. Es ist daher nicht sinnvoll ein derartiges Objekt zu kaufen! Das wird wiederum als Antisemitisch angeprangert. Der Wert sinkt. Es wäre auch damals nicht sinnvoll gewesen zu kaufen. Daher war der Zeitwert damals aus heutiger Sicht zu hoch.
"Manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" zum Beispiel dann herum, wenn jemand sagt, es sei einem Ungarn zumutbar, in einem deutschsprachigen Land zu wohnen, es sei einem Palästinenser aber nicht zumutbar, in einem Hebräischsprachigen Land zu wohnen; "manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" zum Beispiel dann herum, wenn jemand mit einer solchen Aussage (nicht einmal mehr unterschwellig) deutlich macht, dass eine Amtssprache nur dann abzulehnen sei, weil sie von Juden gesprochen wird; "manche Juden" (und viele denkende Menschen) "motzen" dann herum, wenn jemand innerhalb einer vernünftigen und inhaltlichen Diskussion beleidigend wird; es gibt so viele Gründe, warum "manche Juden" (und viele denkende Menschen) den Drang verspüren, "herumzumotzen"...
jetzt hast Du aber ganz schön lange "gemotzt". Nun würde mich brennend interessiern wen Du mit "jemand" meinst, ich habe ja derartiges nicht gesagt.
Du bist der erste Mensch, den ich das Wort "Gutmensch" äußern höre, deshalb möchte ich dich ehrlich bitten, mir zu erklären, was es bedeutet und was du damit sagen möchtest.
es verwundert mich zwar das Du das noch nicht gehört hast .....
Ein "Gutmensch" ist jemand, der in missionarischem Eifer "Gutes" verbreitet. Ich hoffe das war eine einleuchtende Erklärung. Missionarisch durchaus in dem Sinne von einseitig und auf einem (egal welches) Auge blind. Normalerweise wird das Wort eher abwertend für linke Spinner verwendet. Ich sehe das aber universeller und für die verschiedensten Richtungen anwendbar.
was ich Dir damit sagen wollte:
daß ich Dich auch für einen solchen Eiferer halte (Du wolltest es wissen)

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Aus der Motivation des Antisemitismus ist viel passiert. Aus diesem Grund fände ich es pietätvoller, keine Wortspiele mit diesem Begriff zu betreiben.
Mit diesem Anliegen solltest Du dich an diverse jüdische Repräsentanten wenden.
Auch wenn es nicht böse gemeint sein sollte, verstehe ich nicht, warum immer wieder Leute sagen müssen, sie sind stolz darauf, Nazis .... zu sein
das verstehe ich auch nicht.
oder antisemitisch zu sein
das kann ich nur für mich beantworten, wenn mich einer blöd anredet (mich also beschuldigt) dann werde ich drauf reagieren. Der genauen Text ist im ursprünglichen Posting.
- warum muss man unbedingt mit Begriffen spielen, die eine ganz eindeutige und sehr schwerwiegende historische Bedeutung haben und ihnen eine neue Bedeutung zuzuordnen suchen?
von eindeutig kann keine Rede sein, da sind sich auch betroffene (Juden) nicht einig. Ich überlasse diesen gerne die Definition.
Ich nehme an (hoffe), du interpretierst die Formulierung "gegen Israel sein" im Sinn von "Kritik an israelischer Politik üben". Wenn der betroffene Politiker das so gemeint haben sollte, dann war das natürlich hochmütiger Unsinn - selbstverständlich darf man israelische Politik kritisieren, und selbstverständlich wird man dadurch nicht zum Antisemiten.
naja, er war halt anderer Ansicht. So gesehen bist Du jetzt auch ein Antisemit (hast ja hiermit Israel kritisiert).
Die Formulierung "gegen etwas sein" heißt aber normalerweise doch eher etwas anderes. Gegen Abtreibung zu sein bedeutet, Abtreibung abschaffen zu wollen. Gegen Ausländerfeindlichkeit zu sein heißt, die Ausländerfeindlichkeit beseitigen zu wollen. Gegen Atomkraft zu sein heißt, die Nutzung der Atomkraft beenden zu wollen. Gegen einen bestimmten Staat zu sein heißt, diesen Staat beseitigen zu wollen.
Die Formulierung "gegen etwas sein" kann vieles bedeuten.
Im konkreten meine ich die Politik Israels.
Und in diesem Sinn gegen Israel zu sein wäre sehr wohl antisemitisch!
jetzt wird es fad, schon wieder diese öde Antisemetismuskeule! Bleiben wir beim "Staat Israel" der ist genauso schnell zu beseitigen wie er gegründet wurde. Das ändert im Augenblick für die Bevölkerung gar nix.
Für die Auflösung Israels einzutreten, egal ob im Sinne der blutigen Vernichtung, nach der die arabische Welt ruft, oder im Sinne einer Umsiedelung (wohin übrigens?) ist doch eigentlich schon eine ganz extreme Form der Gegnerschaft gegenüber Jüdischem - und genau das ist die Bedeutung des Wortes "Antisemitismus".
jetzt ist Dir aber die Phantasie durchgegangen, "blutige Vernichtung" und so, das hat glaub ich zuletzt bei Carthago funktioniert (völlige Auslöschung) alles andere ist eine sicher blutige Kampfhandlung, die solange andauert bis eine Partei aufgibt. Umsiedlungen/Vertreibungen betreiben dort nur die Juden. Wer nun gegen den Istzustand auftritt ist automatisch ein Antisemit. Und da kann ich nur wiederholen, in diesem Sinne bin ich stolz darauf.
Wie definierst du "faschistoid"
faschistoid = sich besser vorkommen als die anderen, und danach handeln
und warum stellst du immer Israel in den Mittelpunkt deiner Ausführungen?
na weil es hier darum geht
Es gibt eine ganze Menge Diktaturen in der Welt (gar nicht wenige übrigens grenzen an Israel und rufen nach dessen Vernichtung), und in Europa läuft ja auch nicht alles ausschließlich rund. Warum regen dich ausgerechnet die Misstände in diesem einen, kleinen, weit entfernten Land so auf...?
das hat nur den Anschein, es regt mich nicht auf. Sie haben sich dort die Suppe eingebrockt, na dann sollen sie sie auch auslöffeln.
Ich werde nur grantig wenn aus dieser Ecke Angriffe kommen die auch mich treffen.

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So, jetzt hab ich viel länger geschrieben als ich ursprünglich wollte. Das Thema ist damit für mich abgehakt.
 
Der Sieger hat immer recht, man könnte auch Faustrecht dazu sagen.
Nein, der Sieger hat nicht immer Recht.
Die Errichtung zweier Staaten -Israel und Palästina- scheint mir nicht der schlechteste aller Pläne gewesen zu sein.
Dem kann ich mich anschließen, und hab noch nie was anderes behauptet.
Du hast die Staatsgründung Israels mit dem anschließenden Überfall der Nachbarstaaten auf Israel verglichen, woraus ich schloss, dass du die Gründung Israels nicht gutheißt. Wenn du sie ohnehin gutheißt, dann verstehe ich den Vergleich nicht.

einerseits wurde nur ein Staat errichtet, andererseits wer hat den noch gar nicht vorhandenen Staat verurteilt?
Wir sprechen aber schon noch von der Zeit der Staatsgründung, also 1948? Israel konnte natürlich nur Israel gründen. Palästina hätte auf den Palästinensergebieten gegründet werden müssen, eine Gründung, die die arabischen Staaten nicht zulassen wollten.

Die Begründung liegt vielmehr in der illegalen Errichtung
Israel wurde nicht illegal errichtet. Am 29. November 1947 beschloss die UNO-Volksversammlung die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Teil, damit der Staat Israel gegründet werden konnte. Dies ist die juristische Grundlage für die Staatsgründung.

Theodor Herzl ....... ein sehr guter Grund.... eine ganz ungewöhnliche Form des Nationalismus ....
Du argumentierst einseitig. Wieder ein Beispiel: Jude handelt mit "sehr guter Grund" und "ungewöhnlich".
Du gehst nicht inhaltlich auf das Argument ein, sondern bezeichnest es als einseitig.

Ich versuche zu wiederholen: Der Antisemitismus war zu der Zeit der Entstehung von Herzls "Judenstaat" in Europa auf dem Vormarsch (vgl. die Dreyfuss-Affäre in Frankreich), und der Gedanke an einen autonomen jüdischen Staat war -so steht es auch in diesem Buch- als Entgegenkommen gegenüber den Antisemiten gedacht, verkürzt: Ihr wollt uns hier nicht, also lasst uns in einen eigenen Staat ziehen.

Bestreitest du den Antisemitismus, oder bestreitest du, dass er ein guter Grund dafür war, Europa den Rücken kehren zu wollen?


Du hast eingangs gesagt, dass es Palästinensern unzumutbar sei, in einem Staat zu leben, dessen Amtssprache Hebräisch sei.
hab ich nicht gesagt
Stimmt, das war Spencer, tut mir leid.

Was hat unser Thema mit Multikulturalität zu tun?
gar nix, Du hast Dich nur über fehlende Ortsschilder, etc. beklagt und so wollte ich testen ob Du in der Lage bist Deine Forderungen zu erfüllen.
Die Klage über fehlende Ortsschilder etc. sollte darauf hinweisen, dass nicht einmal die Benachteiligung einzelner Gruppen zu blutigem Krieg und Terror führen muss. Ich wollte damit sagen, dass man -selbst wenn man einzelne Effekte einzelner politischer Entwicklungen nicht gutheißt- nicht notwendigerweise zur Waffe und zum Terror greifen muss.

Beim Thema der Ortsschilder bin ich mir nicht sicher, ob du mich nicht absichtlich missverstehst. Zweisprachige Ortsschilder sind eine Anerkennung der Minderheiten und sind für diese gedacht, nicht für mich oder die Mehrheit. Es ist völlig gleichgültig, ob ich eine Minderheitssprache spreche oder ob alle Staatsbürger diese sprechen (dann ist es auch keine Minderheitssprache mehr) - zweisprachige Ortsschilder sind für diejenigen da, die die zweite Sprache sprechen.

Noch einmal:
und so wollte ich testen ob Du in der Lage bist Deine Forderungen zu erfüllen
Meine Forderung war die Umsetzung der Minderheitenrechte, z.B. die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln. Für deren Aufstellung zuständig sind die Straßenmeistereien, nicht ich. Ich beherrsche weder die Technik des Emaillierens, noch kann ich besonders schön Schildermalen - abgesehen davon dürfen Privatpersonen gar keine Verkehrszeichen aufstellen. Es ist absurd, von jemandem, der für zweisprachige Ortstafeln eintritt, zu fordern, dass er die Techniken des Emaillierens und des Emaillierens und des Schildermalens beherrscht!

Das weiß ich noch immer nicht, hab ich aber auch nicht anders erwartet. Macht nix, ich bin ja auch in Sprachen nicht sehr begabt.
Willst du damit sagen, dass man nur dann für Minderheitenrechte eintreten darf, wenn man Minderheitensprachen beherrscht? Wieviele Sprachen muss man sprechen, um das zu dürfen? Eine? Zwei? Fünf?


Und warum bezeichnest du meine Argumente als "über andere Herziehen", deine aber nicht?
na weil ich das so sehe
Das habe ich mir fast gedacht. Meine Frage zielte darauf ab, warum du das so siehst.

Du argumentierst gegen die Existenzberechtigung des Staates Israel (zumindest in seiner jetzigen Form); ich argumentiere für seine Existenzberechtigung. Warum sind meine Argumente "Herziehen", deine aber nicht?


Ich bin mir nicht sicher, ob du dieses Argument provokativ meinst oder ob du wirklich nicht den Unterschied zwischen Zivilrecht, Staatsrecht und Völkerrecht kennst.
ich habe es provokativ gemeint, ich verwende gerne Vergleiche.
Okay, dann lass mich auch einem Vergleich bringen, von dem ich aber gleich im voraus sagen möchte, dass ich ihn für eine bestenfalls schlechte Analogie halte - zu unterschiedlich sind Zivil- und Völkerrecht:

Stell dir vor, du stößt auf eine Anzeige, in der preiswert -aber nicht verdächtig preiswert- ein hochwertiges Auto angeboten wird. Stell dir vor, du kratzt all dein Geld zusammen, nimmst noch einen kleinen Kredit auf und kaufst das Auto. Du freust dich Wochen -Monate- daran. Eines Tages klingelt die Polizei an deiner Tür: Das Auto war gestohlen.

Die (Zivil-) Rechtslage ist nun die: Du musst das Auto dem legitimen Besitzer zurückgeben und bekommst keinen Groschen Entschädigung. Du bist dein Vermögen los, hast den Kredit auf dem Hals und hast kein Auto mehr. Natürlich kannst du dich zivilrechtlich beim Dieb schadlos halten - aber nur, wenn dieser jemals ausgeforscht wird und wenn er genug Vermögen besitzt (oder zumindest genug Geld verdient, dass du ihn aufs Existenzminimum pfänden lassen kannst).

In dieser Konstellation gibt es einen Schuldigen: Den Dieb. Und es gibt zwei Opfer: Den rechtmäßigen Autobesitzer (der nun sein Gefährt zurück hat, vielleicht etwas abgenützt und mit Kratzern, aber immerhin). Und dich, der du in gutem Glauben für das Auto bezahlt hast. Wenn du Groll auf den Dieb hegst, ist das verständlich und berechtigt. Wenn du Groll auf den rechtmäßigen Besitzer hegst, der dir das Auto "weggenommen" hat, dann ist das menschlich auch verständlich - aber nicht der Sache nach berechtigt.

Diese Analogie ist in keiner Weise aufs Völkerrecht ausdehnbar, aber eines will ich damit schon sagen: Es gibt rechtliche Konstellationen, in denen es zwei Opfer gibt.


Handlungen können nur im Einklang mit den herrschenden Rechtsnormen gesetzt werden
ja theoretisch, manchmal wird diese Norm auch nachträglich geändert. Der/die Betroffenen sind dann entweder vorher oder nachher die blöden.
Was die Existenz Israels als Staat betrifft: Diese ist schon im Vorhinein legitimiert worden, nicht im Nachhinein. Wenn du sagen willst, dass die Betroffenen alle schuldlos "die Blöden" sind, dann stimme ich dir aber schon voll zu. Genau darauf will ich ja hinaus: Punkt 1: Es ist der Nahostkonflikt kein Konflikt Gut gegen Böse, sondern ein komplizierter, sich historisch aufgeschaukelt habender politischer Prozess. Punkt 2: An der Wurzel der Entwicklung steht nicht rein die illegale Handlung einer Seite (auch wenn der Überfall auf Israel von 1948 illegal war), sondern eine schwierige und von der Welt nicht ausreichend sorgfältig betriebene Politik - und natürlich das Problem, dass die meisten der involvierten Staaten Diktaturen mit sehr aggressiver Außenpolitik und nicht sehr hohem Deeskalationsinteresse waren.

Stell Dir vor ich bin von der Polizei, tja dann wirst du im günstigsten Fall einige ungemütliche Tage in Untersuchungshaft verbringen.
Wenn du von der Polizei bist und in meine Wohnung einbrichst, auch dann wirst du in Haft landen. Das ist in Rechtsstaaten wie Österreich oder Israel so, zumindest vom theoretischen Anspruch.

....Insoferne kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die Überlebenden nicht beschwert haben.
Ich habe nur ganz wertfrei festgestellt daß ich noch keine Beschwerde vernommen habe.
Schon, aber irgendetwas musst du doch mit einer Feststellung aussagen wollen? Denn es muss dir doch bewusst sein, dass du nicht deshalb keine Beschwerden vernommen hast, weil die Verfolgung nicht schlimm war. Die Verfolgung war schlimm, und "Beschwerden" sind mehr als gerechtfertigt!

Die "Zigeunern" sind medial weniger präsent, weil es eine zahlenmäßig kleinere und sozial schlecht gestellte Gruppe ist.
Du triffst den Nagel auf den Kopf. In Österreich weniger medial präsent, weil sozial schlecht gestellt.
Eben. Dass das Bildungsniveau unter jüdischen Österreichern höher ist als unter österreichischen Sinti oder Roma ist aber doch nun wirklich nichts, dass man jüdischen Österreichern zum Vorwurf machen kann.

fast alle waren damals froh überhaupt zu leben (auch ohne Dach über dem Kopf)
Durchaus. Doch die einen waren die Täter, diejenigen, die für den Anschluss gestimmt haben; die sich in der NSDAP engagiert haben; die einen Angriffskrieg gegen die ganze Welt begonnen haben; die sogar außerhalb von Kriegshandlungen Millionen von Menschen ermordet haben. Und die anderen waren die Opfer, die, die angegriffen oder ermordet wurden. Das ist moralisch und juristisch ein sehr großer Unterschied.

Ist es wirklich so unverständlich, dass man nach Jahren der Verfolgung und Ermordung heilfroh ist, überhaupt zu leben, dass man einfach nur weg will und sich in dieser Situation über den Tisch ziehen lässt?
es ist unverständlich, gerade deswegen weil die "Befreier" ja endlich da waren.
Sag einmal, du bist noch nicht oft systematisch verfolgt, deine Eltern sind noch nicht oft ermordet worden...? Glaubst du wirklich, dass die bloße Beendigung eines solchen Zustands dich sofort in einen voll einsatzfähigen, rationalen, handlungsfähigen Zustand versetzt!?!

Und, eines aber wirklich: Warum setzt du das Wort Befreier unter Anführungszeichen???

Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen wieso ein freiwilliger Verkauf auf einer Rechtsgrundlage nach 59 Jahren rückgängig gemacht werden sollte.
Weil er ungerecht war?


Du vertrittst die Ansicht, dass großmütterlicher Hundebesitz die Aufrollung fünfzig Jahre alter Rechtsgeschäfte begründet?
vieleicht fühle ich mich auch betrogen
Wenn du betrogen worden bist, dann kannst du dir meiner vollen Solidarität bei deiner Suche nach Gerechtigkeit sicher sein.

Es ist aber schon ein Unterschied, ob man betrogen wird oder sich betrogen fühlt - im Zweifelsfall wendest du dich am Besten an ein Gericht, um das klären zu lassen.

Und übrigens: Restitution erfolgt nicht -wie du behauptest-, weil jemand Jude war, sondern weil jemand verfolgt, ermordet oder enteignet wurde.
hab ich auch nicht behauptet
In diesem Beispiel ist die Restitution ja auch promt erfolgt. Das hast Du in Deinen Erläuterungen vergessen.
Nein, das habe ich nicht vergessen. Ich war es doch, der ausdrücklich geschrieben hat, dass die Präsidentenvilla dem rechtmäßigen Besitzer weit unter dem Zeitwert abgekauft wurde. Das war Restitution, aber keine sehr gerechte.

Bedauerlicherweise führt ein derartiges Verhalten zu Rechtsunsicherheit. Es bedeutet, daß ein Rechtsgeschäft mit einer Immobilie die einem Verfolgten gehört hat, nicht sicher ist.
Hier passt jetzt mein Beispiel von oben sehr gut, denn da bewegst du dich wirklich rein im Zivilrecht. Also noch einmal: Kein Rechtsgeschäft ist sicher! Österreichisches Recht sieht vor: Wenn du im guten Glauben gestohlenes Gut kaufst (also ohne zu wissen, dass es gestohlen ist), dann musst du es an den rechtmäßigen Besitzer zurückerstatten. Wenn du hingegen gestohlenes Gut kaufst und davon ausgehen können musst, dass es gestohlen ist, dann musst du es nicht nur zurückerstatten, sondern hast du dich auch des Straftatbestands der Hehlerei schuldig gemacht.

Aus diesem Grund ist gerade bei größeren Rechtsgeschäften (Auto, Haus, Kunstwerk...) verdammt wichtig, die Eigentumsverhältnisse genau zu prüfen und belegt zu bekommen.

Es ist daher nicht sinnvoll ein derartiges Objekt zu kaufen! Das wird wiederum als Antisemitisch angeprangert.
Noch einmal: Es ist nicht sinnvoll, irgendein teures Objekt zu kaufen, wenn nicht eindeutig die Besitzverhältnisse nachgewiesen sind. Ich finde es mindestens unfair, diese zivilrechtliche Banalität in irgendeiner Form mit der Religionszugehörigkeit eines Vorbesitzers zu verknüpfen.

Der Wert sinkt. Es wäre auch damals nicht sinnvoll gewesen zu kaufen. Daher war der Zeitwert damals aus heutiger Sicht zu hoch.
Wie bitte? Die damaligen Besitzer mussten das Haus unter dem Zeitwert verkaufen, weil ihre Nachfahren das Rechtsgeschäft anfechten würden? Kausalität... Temporalität...

es verwundert mich zwar das Du das noch nicht gehört hast .....
Das Wort habe ich natürlich schon gehört, aber noch nie persönlich von jemandem, den ich fragen konnte, was es bedeutet.

Ein "Gutmensch" ist jemand, der in missionarischem Eifer "Gutes" verbreitet. Ich hoffe das war eine einleuchtende Erklärung. Missionarisch durchaus in dem Sinne von einseitig und auf einem (egal welches) Auge blind. Normalerweise wird das Wort eher abwertend für linke Spinner verwendet. Ich sehe das aber universeller und für die verschiedensten Richtungen anwendbar.
Das habe ich befürchtet. Es ist also im Wesentlichen rein ein Schimpfwort für Menschen, die eine andere Meinung haben als man selbst...?

Insoweit es um das "missionarisch durchaus in dem Sinne von einseitig und auf einem (egal welches) Auge blind" geht, weiß ich aber nicht, warum du es ausgerechnet auf mich anwendest. Ich habe Israel und jüdische Menschen verteidigt, du hast Israel und "die Juden" angegriffen. Hättest du "die Araber" angegriffen, hätte ich jene verteidigt. Wenn du hingegen nur Israel und "die Juden" kritisierst, bist dann nicht eigentlich du der Gutmensch, der einseitig und auf einem Auge blind "Gutes" verbreitet? Oder ist man nur dann Gutmensch, wenn man verteidigt, und nicht dann, wenn man angreift?

was ich Dir damit sagen wollte:
daß ich Dich auch für einen solchen Eiferer halte (Du wolltest es wissen)
Ja, das wollte ich wissen. Es ist leider recht verbreitet, Menschen, die eine von der eigenen abweichende Meinung vertreten, als Eiferer zu disqualifizieren. Ich finde das menschlich nicht sehr nett, was aber hier nicht das Problem sein soll. Hier schon Problem sein sollte aber, dass das argumentum ad personam natürlich vollkommen unwissenschaftlich und argumentativ völlig nichtig ist. Merke: Wenn du eine These widerlegen möchtest, dann musst du die These widerlegen. Es reicht nicht, Negatives über denjenigen zu äußern, der diese These vertritt.

So gesehen bist Du jetzt auch ein Antisemit (hast ja hiermit Israel kritisiert).
Du hast mich missverstanden und verwendest das Wort "Antisemit" anders, als es von der deutschen Sprachgemeinschaft und der wissenschaftlichen Welt verwendet wird. Noch einmal: Israelische Politik mit inhaltlichen Argumenten zu kritisieren ist kein Antisemitismus.

Wie definierst du "faschistoid"
faschistoid = sich besser vorkommen als die anderen, und danach handeln
Entschuldige bitte, aber besser als andere kommen sich ja nun wirklich ganz viele Menschen vor, vielleicht sogar die meisten. Du zum Beispiel kommst dir besser vor als ich, weil ich -wie du sagst- "einseitig und auf einem Auge blind" argumentiere. Die EU kommt sich besser vor als die Türkei. Der Herr im Anzug kommt sich besser vor als der Obdachlose, der ihn um einen Euro anschnorrt. Nach dieser Definition wäre ja wirklich fast jeder faschistoid - und dürftest du in gar kein Land reisen, auch nicht nach Österreich.

Warum regen dich ausgerechnet die Misstände in diesem einen, kleinen, weit entfernten Land so auf...?
das hat nur den Anschein, es regt mich nicht auf. Sie haben sich dort die Suppe eingebrockt, na dann sollen sie sie auch auslöffeln.
"Sie" haben sich die Suppe eben nicht eingebrockt. Die Bevölkerung Israels ist genauso Opfer der historischen Entwicklung wie die palästinensische Bevölkerung.

Ich werde nur grantig wenn aus dieser Ecke Angriffe kommen die auch mich treffen.
Welche Angriffe treffen denn dich? Kritik am Antisemitismus? Die muss dich nur treffen, wenn du Antisemit bist. Das missverständliche und gegebenenfalls blöde Politikerzitat? Dann tritt dagegen sachlich und inhaltlich auf und sprich nicht gegen "die Juden".

Viele Grüße,
N.N.
 
Durchaus. Doch die einen waren die Täter, diejenigen, die für den Anschluss gestimmt haben; die sich in der NSDAP engagiert haben; die einen Angriffskrieg gegen die ganze Welt begonnen haben; die sogar außerhalb von Kriegshandlungen Millionen von Menschen ermordet haben. Und die anderen waren die Opfer, die, die angegriffen oder ermordet wurden. Das ist moralisch und juristisch ein sehr großer Unterschied.
"Sie" haben sich die Suppe eben nicht eingebrockt. Die Bevölkerung Israels ist genauso Opfer der historischen Entwicklung wie die palästinensische Bevölkerung.
 
alles gut und schön: aber ich wette für einen selbst sind diese "großen fragen" gar nicht so wichtig wie die kleine bescheidene frage, ob man mit dem lieben gott höchstpersönlich im reinen ist oder ihn zuminderst versucht so zu mögen, wie er uns mag.

das mag angesichts dieser großen diskussion banal wirken, ist aber letzendlich nach UNSEREM tod wohl ein wesentlich wichtigeres thema für UNS! :)

jesus hat uns was ganz einfaches geraten, was beim ausprobieren gar nicht so einfach ist und was auch unserem buddhisten gefallen wird:

1) gott von ganzem herzen lieben
2) den nächten genauso mögen wie sich selbst

wer das zumindest versucht kommt viiiiel weiter als mit historischem oder theologischem wissen :)
 
@ausgezogen:
Okay, ich nehme zur Kenntnis: wenn der Sicherheitsrat beschließt, dem bisherigen Mehrheitsvolk eines Landes (noch in den 30er-Jahren waren ca. 80% der Bevölkerung muslimische und christliche Araber, um 1900 [so wie auch schon in den letzten ca. 1800 Jahren davor!] - also bevor die zionistische Einwanderungswelle zu rollen begann - sogar über 90%!!) per Dekret weite Gebiete seines Territoriums wegzunehmen und unter die Souveränität einer Einwandererorganisation zu stellen, ist das eine vollkommen legale und integere Vorgangsweise. Wenn die von dieser faktischen Enteignung Betroffenen etwas dagegen unternehmen, sind sie Terroristen und Verbrecher und überhaupt selber schuld. "Schlechtes Jahr erwischt" pflegt man dazu in Wien zu sagen ...

Wenn jemand diese ganze Aktion für eine Schweinerei hält, ist er ein Antisemit und Nazi.

Ich würd' sagen: beenden wir hier die Diskussion - manchmal hat es einfach keinen Sinn, mit jemandem zu diskutieren.

Spencer
 
Durchaus. Doch die einen waren die Täter, diejenigen, die für den Anschluss gestimmt haben; die sich in der NSDAP engagiert haben; die einen Angriffskrieg gegen die ganze Welt begonnen haben; die sogar außerhalb von Kriegshandlungen Millionen von Menschen ermordet haben. Und die anderen waren die Opfer, die, die angegriffen oder ermordet wurden. Das ist moralisch und juristisch ein sehr großer Unterschied.
"Sie" haben sich die Suppe eben nicht eingebrockt. Die Bevölkerung Israels ist genauso Opfer der historischen Entwicklung wie die palästinensische Bevölkerung.
Da du meine beiden Aussagen kommentarlos wiederholst, ist es schwer, ganz sicher zu sein, was du damit sagen willst. Für mich klingt es so -korrigiere mich, wenn ich dich missverstehe-, als vergleichst du das Führen eines Angriffskriegs gegen die ganze Welt und die systematische Ermordung von Millionen von Menschen mit der Staatsgründung Israels, mit der Politik Israels oder mit der Politik der palästinenschen Regierung oder palästinensischer Gruppen.

Diesen Vergleich halte ich für haarsträubend - und zwar egal,ob du damit das Ausmaß der NS-Verbrechen verharmlosen möchtest oder ob du die Politik Israels oder die Politik der palästinensischen Regierung als systematischen Massenmord und Angriffskrieg gegen den Rest der Welt kriminalisieren möchtest.

Weder die Politik Israels noch die der palästinensischen Regierung zielt auf die Vernichtung irgendeiner Gruppe von Menschen ab. Weder die Politik Israels noch die der palästinensischen Regierung befürwortet Völkermord, Terror oder Angriffskrieg; Zwangsarbeit oder Eugenik; und weder Israel noch die palästinensische Regierung stellen Kriterien dafür auf, welches Leben erhaltenswert sei und welches nicht; umso weniger kommen sie auf die Idee, solche Ideen durch Euthanasie umzusetzen.

In Österreich und in Deutschland hingegen geschah all das. Dein Vergleich ist, wenn man sich seiner vollen Bedeutung bewusst ist, infam.
 
@ausgezogen:
Erlaube mir höflichst darauf hinzuweisen, daß ein leitender Rabbiner Israels vor ein paar Jahren "die Araber" ganz pauschal als "minderwertig" und ihre Vertreibung und Ausrottung als legitim bezeichnete. Gleiches tat übrigens ein Minister der Regierung Sharon (der wegen eines auf ihn verübten Anschlags mittlerweile nicht mehr unter den Lebenden weilt).

Der Mordanschlag auf den Minister ist natürlich ein verbrecherischer Akt. Inwieweit diese Aussagen des Getöteten und des leitenden Rabbiners in Österreich (wären sie an die Adresse von Juden gerichtet gewesen) den Tatbestand der Verhetzung und NS-Wiederbetätigung erfüllen würden, erlaube ich mit dem weisen Ermessen dessen, der das AUSGEZOGEN ist, die Unschuld israelischer Politiker am Schlamassel im Nahen Osten zu beweisen, anheimzustellen ...
 
Okay, ich nehme zur Kenntnis: wenn der Sicherheitsrat (etwas) beschließt (...), ist das eine vollkommen legale und integere Vorgangsweise.
Ad legal: So ist es völkerrechtlich definiert, ja. Das ist genauso wie der Richterspruch vor einem Zivil- oder Strafgericht: Den musst du auch akzeptieren, wenn er durch die Instanzen gehalten hat (und nicht übergeordnetes Recht bricht). Das ist das Wesen der Rechtsstaatlichkeit, die ich im übrigen für eine ziemlich gute Idee halte, weil sie wenigstens von der Konzeption her den Schwachen auch eine Chance gegen die Starken gibt.

Ad integer: Es gibt auch vor Gericht Fehlurteile, und eine inhaltliche Diskussion darüber ist natürlich immer erlaubt. Nicht integer aber wäre es, die Integrität der Richter, der Kläger oder der Beklagten anzugreifen, weil einem selbst das Urteil inhaltlich nicht passt (etwas anderes ist es natürlich, wenn man belegen kann, dass der Richter bestochen wurde odgl.).

Man kann jederzeit darüber diskutieren, ob die Umsetzung der Entscheidung ausreichend durchdacht und ob die Bemühungen der Vereinten Nationen um die Gründung eines palästinensischen Staates ausreichend gut organisiert waren. Ohne sehr gute Beweise sehe ich aber keinerlei Anlass dafür, an Integrität der Staatenvertreter, die diese Entscheidung getroffen haben, an der Integrität der Entscheidung an sich zu zweifeln. Ich habe keinerlei Hinweis darauf, dass die Vertreter der Staaten in der UNO im Jahre 1947 mehrheitlich korrupt gewesen wären, antiarabische Rassisten gewesen wären oder einfach aus Spaß am Chaos oder aus Sadismus eine möglichst ungerechte Entscheidung treffen wollten.

Wenn die von dieser faktischen Enteignung Betroffenen etwas dagegen unternehmen, sind sie Terroristen und Verbrecher und überhaupt selber schuld.
Es war keine Enteignung, sondern eine Staatsgründung. Eine Staatsgründung berührt die zivilrechtlichen Besitzverhältnisse nicht im mindesten.

Ich bitte auch darum, meine Aussagen nicht ins Gegenteil umzukehren. Mein Argument war, dass "die Palästinenser" gerade nicht Terroristen und Verbrecher waren und sind, genauso wie es die jüdischen Bewohner Israels nicht waren und sind.

Es wurde auch den palästinensischen Bewohnern der Gegend kein Staat "weggenommen": Sie hatten keinen und waren in der Geschichte stets die weitgehend rechtlosen Untertanen entfernter Zentralgewalten. Die UN-Entscheidung zielte eben genau darauf ab, diesen Zustand zu ändern, und sowohl den Palästinensern als auch den jüdischen Bewohnern Souveränität zu geben.

Wenn jemand diese ganze Aktion für eine Schweinerei hält, ist er ein Antisemit und Nazi.
Wenn jemand die Einhaltung von Rechtsnormen für eine Schweinerei hält, dann ist er nicht deshalb Antisemit oder Nazi, sondern dann ist er bloß gefährlich für die (Staats- oder Welt-) Gemeinschaft.

Wenn jemand eine rechtmäßig zustande gekommene Entscheidung nicht inhaltlich diskutiert, sondern ihr (und damit den sie Fällenden) die Integrität abspricht, dann ist er ein Demagoge und jedenfalls selber nicht integer (das richtet sich jetzt aber nicht gegen dich, denn ich glaube, so hast du es nicht gemeint).

Ein Nazi oder Antisemit ist man z.B. dann, wenn man ein rechtmäßig zustande gekommenes Urteil oder eine Entscheidung deshalb angreift, weil darin Menschen jüdischen Glaubens Recht(e) zugesprochen wurde:down:. Aber das ist doch eh klar, oder...?

Ich sehe in der bisherigen Diskussion keine starken Hinweise dafür, dass irgendeiner der Teilnehmer von Rassismus im allgemeinen oder Antisemitismus im besonderen motiviert ist; ich sehe aber doch viele Pauschalisierungen ("die Juden", "die Palästinenser") und eine gewisse Einseitigkeit: Die staatliche Existenz Israels und die sie ermöglichende UN-Entscheidung werden als "Schweinerei" bezeichnet, die von derselben Entscheidung vorgesehene Gründung eines palästinensischen Staates wird (das natürlich völlig zu Recht) nicht "Schweinerei" genannt.

Ich unterstelle nicht, dass der Beweggrund für diese (für mich eigentlich ziemlich stark ins Auge springende) Ungleichbehandlung israelischer und palästinensischer Interessen Rassismus ist; aber ich glaube, dass das ständige Vorbringen pauschalisierender Kritik ("die Juden", "die Palästinenser"), das ständige Verwenden unsachlicher und pejorativer Formulierungen ("Schweinerei", "nicht integer") und auch bloß die beständige Konzentration von Kritik gegen nur eine Partei (auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich Dinge wie Terrorismus oder Beteiligte wie Diktaturen) ein sehr hasserfülltes Klima schafft und diesen Hass durchaus gegen nur eine bestimmte Seite sich richten lässt.

Ich würd' sagen: beenden wir hier die Diskussion - manchmal hat es einfach keinen Sinn, mit jemandem zu diskutieren.
Ich glaube, das hängt davon ab, was das Ziel einer solchen Diskussion sein soll. Die meisten Leute wollen in einer Diskussion den Gesprächspartner von ihrer eigenen Meinung überzeugen; zumindest aber wollen sie, dass die Diskussion mit vollständigem Übereinstimmen endet. Bei komplexeren Themen ist das meiner Meinung nach aber schlechthin nicht möglich.

Verständnis für andere Standpunkte und die Argumente anderer zu schaffen, eigene und fremde Argumente zu überprüfen und Schwachpunkte darin aufzuzeigen wäre das, was ich mir von einer Diskussion erhoffe. Im konkreten Fall -das war der Grund, warum ich mich in diese Diskussion eingeschaltet habe- hatte ich die Hoffnung, Pauschalisierungen aufzeigen und ein bisschen sprachliche und gedankliche Mäßigung einzubringen.

Das ist leider ziemlich misslungen; ich habe es bis zum "Gutmenschen" und "linken Spinner" gebracht, und wo anfangs "nur" von "den Juden" die Rede war, sind wir jetzt schon beim Vorwurf der Unintegrität und "Schweinerei" gegen die UN. Mir ist schon klar, dass das hier keine wissenschaftliche Diskussion sein kann und dass man am Stammtisch zu stärkeren Formulierungen neigt, aber wir sind hier nicht am Stammtisch und können dem Gegenüber nicht in die Augen schauen und darin lesen, welche Gefühle er beim Aussprechen von "linker Spinner" oder "Schweinerei" empfindet. Von daher wäre ein bisschen vorsichtigerer und netterer Umgang miteinander -und nett kann in einem rein textlichen Medium nur sprachlich behutsam sein- keine ganz schlechte Idee.

Viele Grüße,
N.N.
 
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