L
Gast
(Gelöschter Account)
Soweit ich weiß ist das, was er mir angetan hat nicht die Ursache dafür, jedoch der auslösende Moment für seine Verhaftung.
Ich sollte irgendetwas fühlen. Erleichterung, dass es endlich soweit ist. Oder Stolz, dass ich es war, die dem Staatsanwalt die Informationen gab, die er brauche um zu handeln und ihn so aus den Verkehr zu ziehen, bevor noch Schlimmeres passiert. Dass ich nicht aus Furcht oder Scham oder Angst geschwiegen habe wie seine Exen.
Ich fühle nichts. Ich denke an ihn in seiner vermutlichen 4er Zelle. Was er jetzt wohl denkt. Ob er weiß, wie groß mein Anteil an seiner Verhaftung war. Was seine Strategie für die Verhandlung sein wird.
Meine Psychotherapeutin sagt, solange ich in diesem Gedankenkarussell mich befinde, bin ich seine Mitgefangene.
Meine Anwältin sagt, ich soll umziehen.
Ich bin wie taub. Ich stoße mich an einer Türe und spüre es nicht. Ich schlafe 12-14 Stunden am Tag. Im Job funktioniere ich. Dafür bin ich dankbar.
Wie geht man damit um, dass der Mann, mit dem man 2,5 Jahre Tisch und Bett geteilt hat, im Gefängnis ist? Wie baut man sich wieder ein (soziales) Leben auf? Wie kommt man aus dem Überlebensmodus raus und beginnt wieder zu leben? Wie öffnet man sich wieder, wenn man nur flüchten und sich verstecken will?
Ich sollte irgendetwas fühlen. Erleichterung, dass es endlich soweit ist. Oder Stolz, dass ich es war, die dem Staatsanwalt die Informationen gab, die er brauche um zu handeln und ihn so aus den Verkehr zu ziehen, bevor noch Schlimmeres passiert. Dass ich nicht aus Furcht oder Scham oder Angst geschwiegen habe wie seine Exen.
Ich fühle nichts. Ich denke an ihn in seiner vermutlichen 4er Zelle. Was er jetzt wohl denkt. Ob er weiß, wie groß mein Anteil an seiner Verhaftung war. Was seine Strategie für die Verhandlung sein wird.
Meine Psychotherapeutin sagt, solange ich in diesem Gedankenkarussell mich befinde, bin ich seine Mitgefangene.
Meine Anwältin sagt, ich soll umziehen.
Ich bin wie taub. Ich stoße mich an einer Türe und spüre es nicht. Ich schlafe 12-14 Stunden am Tag. Im Job funktioniere ich. Dafür bin ich dankbar.
Wie geht man damit um, dass der Mann, mit dem man 2,5 Jahre Tisch und Bett geteilt hat, im Gefängnis ist? Wie baut man sich wieder ein (soziales) Leben auf? Wie kommt man aus dem Überlebensmodus raus und beginnt wieder zu leben? Wie öffnet man sich wieder, wenn man nur flüchten und sich verstecken will?