Der Eindruck, der sich mir bei der Diskussion hier aufdrängt, ist der, dass sich viele SC-Experten über die Art und Weise echauffieren, wie dieser Event beworben und durchgeführt wurde. Ich war selbst nicht da und würde zugegebenermaßen aller Voraussicht nach auch nicht hingehen, aber ist es nicht erst mal ein toller Ansatz, dass Neigungen oder Interessen, die früher und vielleichta auch bislang einen erhöhten Rechtfertigungsbedarf hatten, auf diese Weise "normalisiert" werden? Auch wenn das ein oder andere Detail nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt?
Oder liegt es daran, dass das, was "die da" machen falsch ist und nur das, was man selbst macht "richtig"? Ich lese diese Haltung oft auch im BDSM-Kontext ... viele behaupten, dass das, was der eine oder die andere macht, falsch ist, nicht echt ist, oder was auch immer, nur weil es halt anders ist. Die für einen selbst immer wieder zitierte Toleranz steht da leider oft auf einem dünnen Boden.
Wenn ich eine fremde Religionsstätte besuche, bringe ich dem Ort und den Menschen dort Respekte entgegen. Wenn ich einen Meditationsraum besuche ebenso. Wenn ich ein Dojo betrete, ebenso. Aber wenn man selbst mal ausprobieren will, wie es sich anfühlt, mit einem Halsband herumzulaufen - braucht es da die Freigabe des Obsersten Halsbandträgers? Vielleicht sind das aber für manche Menschen Symbole, die sie so wichtig nehmen, dass ein derartiger "Missbrauch" tatsächlich derart gegen den Strich geht?
Wenn jemand erstmals ausprobieren will, wie es sich anfühlt, in Latex-Klamotten auszugehen - Dann sollten sich alle, die auch Spaß daran haben freuen, dass das Thema einer breiteren Masse zugänglich wird. (Oder schwingt da die Angst mit, plötzlich nicht mehr etwas "besonderes" zu tun, zu sein? Wobei das eine böse Unterstellung ist, die jeder natürlich weit von sich weisen wird!)
@Mitglied #160479 ... Du hattest irgendwo weiter oben auch geschrieben, dass kein "Safe Space" vorliegt, wenn die Organisatoren quasi die Regeln vorgeben, sondern dass es dann eine Überwachung sei. Ich habe das Zitat nicht mehr gefunden, aber das sehe ich ähnlich. Insofern ist dies keine "freie" Veranstaltung. Allerdings wurde auch weiter oben gesagt, dass eine solche Kontrolle für Frauen oft nötig ist (weil die Selbstkontrolle der Anwesenden oft nicht funktioniert). Insofern könnte man sagen, dass, wenn die Regeln nicht "selbstgemachte" und vielleicht auch willkürliche Regeln der Organisatoren sind, sondern gesellschaftlich anerkannte Regeln (einfache Benimm-Regeln), dann ist es doch kein überwachter, sondern eben nur kontrollierter Raum.
Danke, das wollte ich eigentlich damit sagen