So ihr lieben, bevor ich mich wieder dieser interessanten Diskussion zuwende etwas aus einem anderen Thread das es m.E. dringend Wert ist zu zitieren ...
... dass es der Trivialität bedarf, um die Menschen zu erreichen. Nämlich der Gabe, sich in einfachen Worten auszudrücken, welche auch einfach verstanden werden können.
Dieses Zitat steht zwar nicht mit diesem Thread im Zusammenhang, passt aber m. E. bestens hierher. Warum ich das für wichtig erachte und mich in Zukunft bemühen möchte gerade in diesem Thread komplizierte Formulierungen und Phrasen zu vermeiden
(was mir nicht wirklich schwerfallen wird da ich ohnehin in dieser Hinsicht nur ein begrenztes Vokabular besitze) möchte ich im folgenden erklären ...
Einige Situationen in meinem Leben brachten mich zu einem Punkt an dem ich im logischen, rational erklärbaren keine Antworten mehr für mich fand. Wie ich meinem Leben (s)einen entsprechenden Sinn geben kann. Materiell war ich erfolgreich, zwischenmenschlich klappte wenig, innerlich fühlte ich mich leer und teilweise ausgebrannt. Ich war zum damaligen Zeitpunkt zwar ein bekennender Atheist, aber irgendwo tief im inneren spürte ich das es mehr geben muss. Das irgendwo ausserhalb der Welt des logisch erklärbaren Antworten zu finden sind. Da aufgrund meines Umfelds die mir bekannteste Religion die röm. Kath. und das mir bekannteste Werk die Bibel war begann ich diese zu lesen, Und so wie ich damit begann wanderte sie auch wieder in’s Regal wo sie heute noch ungelesen steht. Schwülstig, theatralisch und in einer veralteten Ausdrucksweise die heutzutage kein „normaler“ Mensch mehr verstehen kann. Und das es Sinn meines Lebens sein soll dieses mit „Meditation“ über für mich unverständliche Bibelverse zu verbringen glaubte ich auch nicht wirklich.
Der berühmte „Zufall“ brachte mich dann zu verschiedenen Menschen welche in der Lage waren Glaube derartig einfach darzustellen das ich mich wieder dafür zu interessieren begann. Im weiteren dann zu Büchern in denen verschiedenste Autoren altes Wissen frei von Religion und Konfession in zeitgemässer, einfach verständlicher Weise neu brachten. Viele Bücher, Gespräche mit anderen und Diskussionen so wie auch diese hier halfen mir dabei meinen persönlichen Zugang zum Glauben und dadurch zu einem neuen, besseren und lebenswerteren Leben zu finden. Wäre ich bei der Bibel geblieben oder bei einem klassischen religiösen „Missionar“ gelandet wüsste ich bis heut nicht das es wesentlich mehr gibt. Meine persönliche Erkenntnis daraus brachte mich zu dem Schluss, das letztendlich jeder "richtige" Glaube nur zu einem führen kann. Einem wesentlich besseren eigenen Leben, dadurch zu einem besseren zusammenleben miteinander und dementsprechend zu einer besseren Welt für alle.
Möglicherweise lesen in diesem Thread einige Menschen mit, welche mit Lebensumständen, Krisen etc. kämpfen und denen es genauso ergeht wie es mir ergangen ist, nämlich das sie im logisch verständlichen keine Antworten mehr finden.
Und genau diese Menschen sollten wir nicht mit komplizierten Formulierungen im voraus abschrecken, sondern eher dazu animieren sich dafür zu interessieren.
Ob unsere Welt nun tatsächlich Dual, Relativ oder in Wahrheit eine bunt gesprenkelte Scheibe ist, ist zwar interessant zu diskutieren und ich werde es auch gerne mit interessierten Gesprächspartnern weiterhin tun – ist letztendlich aber eigentlich nebensächlich.
Findet hingegen - angeregt durch diese Diskussion - nur ein einziger Mensch zu seinem persönlichen Glauben der ihm / ihr dabei hilft sein eigenes Leben und damit die Welt zu verbessern, ist m. E. bereits wesentliches erreicht.
Welchen Glauben sich letztendlich jeder selbst zusammenzimmert ist egal. Ob nun der Glaube an das Gute im Menschen, an philosophische Gesetze, an Gott oder was und wem auch immer. Solange dieser letztendlich zu einer besseren Welt, einem besseren gemeinsamen Zusammenleben führt. Und über jedes abtrünnige „Schäfchen“ welches von einer der klassischen scheinheiligen Religionen - welche letztendlich nur dazu existieren um ihr eigenes Machtgefüge und ihren Status der Alleinseeligmachung aufrechtzuerhalten – freue ich mich besonders. Solange es Religionen gibt, welche Freude, Spass, Sex, Homosexualität, wilde Ehe, ein feiern des Lebens und vieles mehr als Sünde bezeichnen und im Gegenzug Scheinheiligkeit, Scheinmoral, Intoleranz und noch schlimmeres predigen, wundert es mich nicht das sich immer mehr Menschen von diesen ab-, und neuem zuwenden.
Salome brachte hier bereits den dafür verwendeten Ausdruck - Esoterik – in dem Zusammenhang das ihr manches „zu esoterisch“ ist. Soll so sein, ich mag diesen Ausdruck auch nicht besonders da er für viele Menschen negativ behaftet ist, sondern sage einfach Spiritualität oder neues Bewusstsein dazu. Letztendlich egal wie man das Kind nennt, gerade die heutige Zeit zeigt, das sich viele Menschen bereits auf die Suche nach diesem „neuen Kind“ gemacht haben ... Gerade unsere heutige Welt benötigt ein neues Bewusstsein und jeder kann dazu beitragen das sich dieses wie ein in’s Wasser geworfener Stein verbreitet ...
Denn ein wesentlicher Punkt in meinem Glaubensverständnis ist, das wir alle in einer ständigen Wechselwirkung als Lehrer und Schüler leben. Der / die „kleinste“ kann vom „grössten“ lernen und umgekehrt. Ich für meinen Teil durfte bereits viele Lehrer kennen lernen und das eine oder andere mal auch zu einem werden. Bei belanglosen Gesprächen welche nur einen einzigen kurzen Satz enthielten der mir oder anderen im Leben weiterhalf genauso, wie in tiefsinnigen Diskussionen wie diesen hier.
Und gerade hier im EF habe ich eine derartige Fülle interessanter Menschen real oder virtuell kennen gelernt. Eigentlich Schade wenn man diese Potential an Wissen und Lebenserfahrung nicht z.B. in einem Thread wie diesen hier nutzt.
Und kurz vorm Schluss noch etwas mir sehr wichtiges ...
Jede Art von Zwangsmissionierung ist mir persönlich ein Gräuel. Ich habe noch nie und werde auch weiterhin niemals jemanden in irgend einer Form einen / meinen Glauben aufzwingen bzw. ihm / ihr den seinigen in Abrede stellen. Was ich jedoch weiterhin hier und im realen Leben tun werde ist jeden „Glauben“ zu kritisieren der andere in ihren Rechten beschneidet bzw. physische oder psychische Gewalt beinhaltet.
So, ich hoffe das ganze war jetzt nicht allzu theatralisch oder missionarisch. Aber da ich am eigenen Leib erfahren durfte, wie allein durch meinen "selbstzusammengebastelten" Glauben aus einen Saulus ein Paulus wurde und wie sich dadurch mein Leben beinahe schlagartig verbesserte, ist es mir Wert mittels "Endlosmonolog" viell. den / die einen oder anderen Interessierten daran teilhaben zu lassen.
Und für diejenigen welche mich nicht kennen - damit kein falsches Bild entsteht - ich bin (glaube ich zumindest) kein abgehobender Apostel sondern steh mit beiden Beinen fest im Leben und kann's ab und zu auch ordentlich "krachen" lassen
Und zu guter letzt an meinen sehr geschätzten C66.
Deine Philosophie ist es m.E mehr als Wert in einfacheren Worten vielen zugänglich gemacht zu werden ...
PS: Falls sich jemand für mehr interessiert ... Tepperwein - "Die geistigen Gesetze" ist z.B. äusserst empfehlenswerte Einstiegsliteratur