Ich hätte nicht aufgehört ihn zu lieben, niemals, aber ganz sicher wäre eine Art Barriere zwischen uns entstanden, ganz einfach weil dieser wesentliche Bestandteil weg gewesen wäre. Selbstverständlich beruht Liebe auf weitaus mehr als nur auf Sex, aber er ist einfach wichtig für eine Partnerschaft, denn sonst unterscheidet es sich ganz einfach nicht mehr von einer guten Freundschaft.
Ich finde sehr schòn wie Du das beschreibst, tatsächlich hätte ich das vor nicht allzu lange Zeit genauso unterschrieben.
Aber spätestens seit ich meine Eltern in ihren letzten gemeinsamen Wochen, quasi erste Reihe Fußfrei beobachten durfte, die Jahre davor und meine Wahrnehmung dazu reflektiert habe, sehe ich das ein wenig anders.
Ich denke, in jedem Leben, in irgendeinem Alter kommt ein Punkt, an dem beide Partner das Sexuelle nicht mehr so sehr brauchen.
Vermutlich, hoffentlich ein Alter das für Dich noch weiter entfernt ist als für mich.
Wenn das dann so ist, man 30 oder mehr Jahre Seite an Seite die Weltmeere befahren hat, durch Stürme und Flauten, entsteht eine Nähe, die mit unserer Lebenserfahrung nicht einfach nachvollziehbar ist.
Diese beiden Menschen, waren sich in ihrem für Außenstehende oberflächlich betrachteten "nebeneinander Herleben" in jeder Sekunde die sie miteinander verbrachten so unglaublich nahe. Auch bereits bevor klar war, dass nur noch wenige Monate bleiben.
Sie mögen keinen Sex mehr miteinander gehabt haben, im beiderseitigem Einverständnis, an körperlicher Nähe hatten sie im Alltag schon mehr, als so manch junges Paar das ich kenne.
Es waren diese ganz kleinen Feinheiten in ihrem Umgang miteinander, die mir zu dieser für mich wichtigen Erkenntnis verhalfen.
Da geht es um ganz andere Dinge, der bloße Kampf um überleben, eine platonische Liebe sind meiner Meinung nach weit weg davon.
Ich denke es gibt einen Punkt an dem man das Gefühl bekommt, alles richtig gemacht zu haben, sie hatten ihn erreicht.
Da will ich auch mal hin...bis dahin folge ich auch meinem Trieb und produziere Bindungshormone durch Sex.