In den allermeisten Werbeproduktionen kommt man ungern ohne "Hero Shot" aus -
das Wort steht für "Produkt/DIenstleistung" im ursprünglichen Einsatz.
Benetton verfolgte damals einfach nur den Wunsch, irgendwie Aufmerksamkeit zu erzielen.
"Egal wie, Hauptsache mein Name ist richtige geschrieben!"
Die "sekundäre Berichterstattung" gab unendlich gratis Präsenz für die Marke in den Medien.
Das Setting eines "Hero Shots" kann dann natürlich sehr unterschiedlich sein.
"Sex sells" wurde früher sicher öfter eingesetzt als heute.
Motorsäge mit "Titten" zu verkaufen ist eher 70er/80er.
Bei Dessous sieht das natürlich anders aus:
a) die Zielgruppe ist vorwiegend weiblich. Zumindest nehme ich an, dass mehr Frauen Dessous kaufen als Männer (als Geschenk, etc. )
Beim Dessouskauf kann MANN ja nur verlieren:
Kaufst Größe 36 und passt SIE nicht rein: "... das ist entwürdigend, ich bin keine 20 mehr, ... Du magst also nur schlanke Frauen ..."
Kaufst Größe 40: "Du hältst mich also für soooo fett?"
Im schlimmsten Fall: "Ach, anders gefalle ich DIr nicht mehr?"
Ich frage mich ja beim Palmerssujet "Grauhaarige Dame mit Jeansjacke" ja, wen das Bild ansprechen soll?
Ihr Gesichtsausdruck kann ja kaum "good vibes" verbreiten - weder bei Männern noch bei Frauen.
Bei mir kommt ihr G'schau so an: "jetzt komme ich (Lehrerin) vom Elternsprechtag heim, musste mir 12 Stunden Gesudere anhören,
und Du schaffst es nicht mal, während dieses Scheiß-Fußballspiels den Geschirrspüler auszuräumen?"
Aber vielleicht interpretieren ja die Damen die ja durch dieses Werbeplakat animiert werden sollen, diese Teile zu kaufen, diesen Gesichtsausdruck und die Körperhaltung ganz anders.