Sinn des Todes.........??

Das ist keine Einstellung, lediglich Feststellung, Venus. Warum bringt man Kindern bei, daß sie nicht weinen sollen, weil Mutti oben auf 'nem Wolkerl sitzt und runterguckt? Da oben können sie sie nicht brauchen. Warum bringt man Menschen bei, ihre Tränen runterzuschlucken und an Geister zu glauben? Das ergibt keinen Sinn, finde ich, das macht nur, daß man sich zusammenreißt, damit diejenigen, die einen mit solchen Geschichten "trösten" wollen, beruhigt sind.

Gut, dann Feststellung. :)
Vl. ist es überzogen, der Schutzgeist auf dem Wolkerl, aber wer sagt, dass es falsch ist?
 
Das ergibt keinen Sinn, finde ich, das macht nur, daß man sich zusammenreißt, damit diejenigen, die einen mit solchen Geschichten "trösten" wollen, beruhigt sind.

Für mich ergibt es eher umgekehrt keinen Sinn. :confused:
Unsere Erde, wir Menschen, sind doch ein echtes Wunder, oder?
Es wäre doch in dessen Anbetracht viiiel zu banal, wäre das Leben mit dem Tod einfach zu Ende. Der eine stirbt als Säugling oder hat ein Leben in Armut und der andere wird steinalt und hat ein Leben im Reichtum. Wo wäre die Gerechtigkeit?
Kann man sich in Anbetracht dieses Wunder Erde und Mensch vorstellen, dass der Herrgott da so gepfuscht hätte? :)
Es gibt sie, die ausgleichende Gerechtigkeit, wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber wir wissen weder das eine noch das andere. und beides wird nicht ausschlaggebend dafür sein, was tatsächlich sein wird und ist.
Ich halte es für gut, dass wir nicht endgültig wissen können, was uns nach dem Tod erwartet. Das ist ja neben dem Tod selbst das zweite, was alle Menschen gemeinsam haben, unabhängig ob sie irgendwelchen Religionen angehörigen, oder ob sie agnostischen Ideologien anhängen. Auch Atheisten werden wohl schon darüber nachgedacht haben, was wohl nach dem Tod auf sie zukommt.

Ich persönlich gehe eigentlich nur davon aus, dass unsere Verstorbenen nach ihrem Tod vor allem Ruhe und Friede erwartet. Allerdings weiß ich auf der anderen Seite aus eigener Wahrnehmung, dass es - zwar selten, aber doch immer wieder - Momente gibt, in denen man die Anwesenheit auch von schon lange verstorbenen Menschen fast körperlich zu spüren vermeint. Ich gestehe aber, dass ich das im Wesentlichen so nehme, wie es ist, ohne viel darüber nachzudenken. :oops:
 
Das spielt keine Rolle, es ist nicht nachvollziehbar und kein Trost, lediglich Abwiegeln der Trauer.


Eigentlich sind solche Fragen wie in diesem Thread damit folgerichtig, alle tun auf ihre Art, als könnten sie mit Tod umgehen, aber das Eigentliche - die Trauer, die Wut, die Hilflosigkeit - das wird weggequatscht.

Im Grunde ist das aber die eigentliche Frage, die dahintersteckt.
 
Nein, fritzie, ich will die Trauer nicht wegquatschen.
Für mich war sie sehr wichtig, als ich meinen über alles geliebten Vater verloren habe.
Er wurde nur 61 Jahre, hatte Krebs, am Ende im ganzen Körper und mußte so viel leiden.
Und ich habe gelitten, wie ein Hund, als er von uns ging, glaub mir, er war mein Alles.
Aber durch ihn bin ich auf meinen Weg gekommen und dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
 
Warum bringt man Kindern bei, daß sie nicht weinen sollen, weil Mutti oben auf 'nem Wolkerl sitzt und runterguckt? Da oben können sie sie nicht brauchen. Warum bringt man Menschen bei, ihre Tränen runterzuschlucken und an Geister zu glauben? Das ergibt keinen Sinn, finde ich, das macht nur, daß man sich zusammenreißt, damit diejenigen, die einen mit solchen Geschichten "trösten" wollen, beruhigt sind.
Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass den Kindern etwas "beigebracht" werden soll, oder dass man sie an ihrer Trauern hindern möchte. Erstens kann man ohnehin niemanden, und erst recht nicht ein Kind, an Trauer hindern. Ich denke, es ist eher der Versuch, in einer dem Kind verständlichen Form Trost zu spenden.

Zu trösten ist ja deshalb problematisch, weil wir ja großteils in Situationen trösten wollen, die wir aus eigenem Erleben gar nicht kennen. Daher weiß man in aller Regel nicht, wie sich der Trauernde gerade fühlt, und man kann nicht einmal erahnen, mit welchen Worten ihm geholfen wäre. Das führt dann halt in aller Regel dazu, dass man zu Formulierungen greift, von denen man annimmt, dass sie sich bewährt haben.

Zwei der berühmtesten Sätze des "Trostes" sind wohl "Die Zeit heilt alle Wunden" und "Das Leben geht weiter". Es waren jetzt im Mai gerade zehn Jahre, dass ich meine Frau begraben musste, und ich weiß noch sehr gut, dass ich damals jedes Mal, wenn man mir diese Sätze an den Kopf geworfen hat, mir eigentlich nur gedacht habe: wollts ihr mich alle verarschen?
 
Nein, fritzie, ich will die Trauer nicht wegquatschen.
Für mich war sie sehr wichtig, als ich meinen über alles geliebten Vater verloren habe.


Ich glaub dir das, Venus, weil du heute noch voller Liebe an ihn denkst.

Ich glaub dem Steirer, weil er seinen Glauben vertritt, ohne ihn missionarisch anderen um die Ohren zu schlagen.

Ich glaub Jacky nicht, weil sie einem Kind Geschichten vom Engerl erzählt, die sie selbst nicht glaubt, statt ehrlich zu antworten, Kinder sind nicht doof, die spüren das.

Ausschlaggebend für mich sind meine eigenen Erfahrungen, die sind auch nicht allgemeingültig. Ich weiß nicht, was mir früher hätte besser helfen können, vielleicht einfach jemand, der mich hält, wenn ich heule oder wüte, keine Ahnung. Damit hadere ich heute nur noch selten, eigentlich vor allem dann, wenn ich Trost geben will und merke, daß ich das nicht kann. Ich kriege mit, wenn jemand sich von der Vorstellung der "Regenbogenbrücke" trösten läßt, mich würde sie nur aufregen.

Ich denke, so geht's vielen, was dem einen Trost wäre, ist dem anderen Zurückweisung oder Gefasel. Was wieder da hin führt, daß wir letztendlich nicht darum ringen müssen, wer "Recht" hat, sondern wie jeder für sich selbst den besten Weg findet, mit Abschieden und Tod klarzukommen.

Die Sorge um den eigenen Tod finde ich für mich zumindest eher belanglos.
 
Ja, kloanhex, in dem anderen Thread war ich frustriertes altes Schachtel, jetzt wirke einsam, kenn mich nimmer aus

ich hab dich nie als frustrierte alte schachtel tituliert....für meine wahrnehmung sind menschen,die keine gefühle zeigen können,wollen..im herzen einsam...
ich kann dich ja nur nach deinen geschriebenen beurteilen...so kommts bei mir an...wenn ich dich damit beleidigt habe,tuts ma leid..das liegt mir fern
 
Warum bringt man Kindern bei, daß sie nicht weinen sollen, weil Mutti oben auf 'nem Wolkerl sitzt und runterguckt

sowas hab ich aber auch noch ned gehört..im gegnteil..man sagt doch,,wein ruhig..das tut dir gut..lass deinen schmerz raus...oder man weint gemeinsam....
ich hab meiner kleinen den tod meiner oma so erklärt,das sie jetzt keine schmerzn hat,und endlich bei ihrn franzl is,wo sie imma hinwollte..
da hilft halt der glaube,den wir haben, auch viel mit...
 
Ich glaub Jacky nicht, weil sie einem Kind Geschichten vom Engerl erzählt, die sie selbst nicht glaubt, statt ehrlich zu antworten, Kinder sind nicht doof, die spüren das.

Was sollte ich auf schnelle einem Kind sagen? Ich war überrascht von der Gleichgültigkeit des Kindes dem Tod gegenüber. Sollte ich sagen, sie muss weinen und heulen wenn jemand stirbt?

Mein Vater wusste wann er weg gehen wird, meine Schwester genauso. Beide haben Abschied genommen.
Beim Vater war ich 35 und wusste nicht wie ich damit umzugehen habe :roll:

Die viel beschriebene Wahrnehmungen hatte ich auch, meine Mama genauso. Auch Träume und ähnliches. Ich will nicht wieder geben was sich abgespielt hat bevor sie starben. Beim Oma auch :roll:
Der Ex Freund von meiner Schwester kann bis heute nicht loslassen. Was er alles erlebte in letzte Stunden ihres Leben ist auch nicht gewöhnlich. Sind über 1 Jahr und 2 Monaten vergangen und er geht immer noch täglich in der Kirche und am Grab :roll:
Mama genauso, nur das sie gelernt hat nicht nur an die Krankheit und das schlimme Ende zu denken und darüber zu reden, sie beginnt langsam auch an die schöne Zeiten zurück zu blicken...

Ich denke an alle wirklich mit viel Liebe zurück, aber weinen tue ich nicht mehr :roll:

Vielleicht in dem nächsten Leben werden wir Asiaten, werden wir den Todesfall feiern und uns wundern wie manche Völker damit umgehen :roll:

Wut, Hilfslosigkeit, Ohnmacht, alles ist normal, besonders am Anfang. Doch keiner von uns wird ewig leben, wir alle müssen gehen, irgendwann und uns mit dem Tod abfinden :roll:
 
ich hab dich nie als frustrierte alte schachtel tituliert....für meine wahrnehmung sind menschen,die keine gefühle zeigen können,wollen..im herzen einsam...
ich kann dich ja nur nach deinen geschriebenen beurteilen...so kommts bei mir an...wenn ich dich damit beleidigt habe,tuts ma leid..das liegt mir fern

Tja, Deine Tochter halt hat mir den Titel verprasst, ist eh egal.
Nein, beleidigen kann man mich nicht wirklich und ich habe Gefühle auf meine Art und Weise. Im Herzen einsam auch nicht, aber die Menschen wissen es eh immer bescheid wie es um einem steht und wie man ist, ohne den Menschen zu kennen :roll:

So oder so, der Tod ist Anfang von neue Rollen und Aufgaben :roll:
 
Was sollte ich auf schnelle einem Kind sagen? Ich war überrascht von der Gleichgültigkeit des Kindes dem Tod gegenüber. Sollte ich sagen, sie muss weinen und heulen wenn jemand stirbt?

Warum lügst du ihm dann was vor, wenn es gleichgültig war?


@kloanehex: so wie du's beschreibst, isses der Idealfall. Mein Beispiel ist nicht ausgedacht, sondern selbst erlebt, ich war da noch nicht ganz 5 Jahre alt. Kein Einzelfall, ich kenne viele solcher Beispiele. Bis da hin, daß man Kindern den Anblick ihrer lieben Omi "erspart", sobald sie hinfällig wird oder Pflegefall, damit es sie so in Erinnerung behält, wie sie mal war.

Das ist nicht gut, finde ich. Und ich habe den Eindruck, daß man nicht nur die Kinder damit schützen will, sondern vor allem sich selbst.
 
Warum lügst du ihm dann was vor, wenn es gleichgültig war?


@kloanehex: so wie du's beschreibst, isses der Idealfall. Mein Beispiel ist nicht ausgedacht, sondern selbst erlebt, ich war da noch nicht ganz 5 Jahre alt. Kein Einzelfall, ich kenne viele solcher Beispiele. Bis da hin, daß man Kindern den Anblick ihrer lieben Omi "erspart", sobald sie hinfällig wird oder Pflegefall, damit es sie so in Erinnerung behält, wie sie mal war.

Das ist nicht gut, finde ich. Und ich habe den Eindruck, daß man nicht nur die Kinder damit schützen will, sondern vor allem sich selbst.

ja,da machen viele einen fehler..ich hab sie öfters mitgenommen...so wusste sie auch,das sie krank war....ich habs aber immer vermieden,ihr das ganze ausmaß zu erzählen...man muss da abwägen..jedes kind reagiert anders...aber so situationen...wenns den opernball übertragen...den hab i mit meiner oma immer gemeinsam geschaut..da sagt mei tochter jetzt zu mir..gö mama..heut trinkst wieder sekt mit der oma...obwohls nimma lebt...
so,jetzt schreib i nix mehr..sonst heu i den pc nu an:mrgreen:
 
Warum lügst du ihm dann was vor, wenn es gleichgültig war?

Mensch, das ist nicht mein Kind gewesen und sie war 3,5 Jahre alt. Was sollte ich dem Kind erzählen, bitte?
Der Mensch hatte Krebs, hat binnen 8 Monaten fast 80 Kilo verloren, hat um 30 Jahre älter ausgeschaut, trug Pampers, hat Sonde gehabt, funktionierte nicht mehr, hat Chemo bekommen und ist gestorben... Das sollte ich einem 3,5 jährigem Kind erzählen?
 
Stell dich nicht dümmer, als du bist, Jacky, das steht dir nicht. :roll:

:fragezeichen:

Das ist und wäre die Wahrheit gewesen und bitte erzähle mir was sollte ich dem Kind sagen?
Mir ist das in dem Moment eingefallen :roll:

Meine ehrlich, was hätte dem Kind sagen sollen?
 
irgendwie komm ich mit den absolutistischen richtig- und falsch-schubladln grad auf gebieten nicht klar, bei denen wir entweder sowieso null ahnung haben (was nach dem tod sein wird) oder in extremsituationen geraten (einem sterbenden menschen und der übrigen umwelt wie kindern umgehen), wo ich selber - ich sag es offen - null ahnung hätte, was ich konkret in der konkreten situation tun würde. geschweige denn, ob es dann - im nachhinein betrachtet - richtig oder falsch sein würde. so es das überhaupt gibt, weil man sowieso die auswirkungen der alternative in derartigen extremsituationen schwer ermessen kann.

sorry, ich tu mir da echt hart.
 
:fragezeichen:

Das ist und wäre die Wahrheit gewesen und bitte erzähle mir was sollte ich dem Kind sagen?
Mir ist das in dem Moment eingefallen :roll:

Meine ehrlich, was hätte dem Kind sagen sollen?


Na was denn? Es wußte, daß jemand aus deinem nächsten Umfeld gestorben ist, es hat gesagt: "Ja, ich weiß, ist gestorben", richtig? Hat es dich dazu etwas gefragt? Du sagst, es war gleichgültig, damit isses doch gut? Kinder fragen, wenn sie etwas wissen sollen, was ist daran so schwierig?
 
Na was denn? Es wußte, daß jemand aus deinem nächsten Umfeld gestorben ist, es hat gesagt: "Ja, ich weiß, ist gestorben", richtig? Hat es dich dazu etwas gefragt? Du sagst, es war gleichgültig, damit isses doch gut? Kinder fragen, wenn sie etwas wissen sollen, was ist daran so schwierig?

Ich war länger weg, auf der Paliativstation. Wollte an dem Tag zurück nach Villach, nach Hause. Meine Nachbarn haben Schlüssel von mir. Habe die Mama von dem Kindi angerufen, ob alles ok ist (Post, etc...). Habe ihr gesagt dass ich bald komme. Er ist an dem Tag gestorben, bin dort geblieben, am nächsten Tag nach Hause zurück. Da hat sie mir gesagt, das Kindi (wie immer halt): habe dich vermisst. Ich: ja, .......... wie sie mich mit "er ist aber gestorben" angesprochen hat, war ich verblüfft, ich habe sowas gar nicht erwartet... Dann ist mir das mit Gott und Engerl eingefallen...
Schlimm (oder nicht) war das sie danach Zeitlang voll begeistert von dem Tod gesprochen hat. Wir waren beim McD, ihre Oma auch mit. Sie sagte: Oma, du wirst auch sterben, aber voll lässig :kopfklatsch:... Oma ist halb vor Angst schon gestorben, hat geschrien: das darfst nie wieder sagen, wer hat es dir beigebracht :roll:... Ich wars nicht :nono:... Oma hat gemeckert: was hat das Kind, redet nur Blödsinn vom Tod? :roll:
Beim (meine) Schwester hat sie gemeint sie wird Tag und Nacht weinen.... Ihre Schwesterle (wird im September 4, damals war sie 2,5) hat geschrien: macht nichts (das meine Schwester gestorben ist), jetzt hast du mich, hat mich umarmt und gebusserlt :roll:
Da habe nichts drauf gesagt, so sind halt die Kinder :roll:
 
Schreiben auch hier im EF, oder?
Deshalb wissen hier auch manche so genau Bescheid, wie es ist, wenn man tot ist. Das werden wahrscheinlich Tote sein, die immer noch um uns sind und uns begleiten und hier im Forum mitdiskutieren.

der glaube an an ein ewiges postmortales heil, gehört zu den heroischen illusionen der menschheit auf ihren qualvollen entwicklungsprozess. die angst vor dem tod, haben sich ideologien und religionen zunutze gemacht und gezielt - in gesellschaftlichen krisenzeiten verstärkt - zur vertröstung und einschüchterung der massen eingesetzt.
die wahrheit lautet, ohne falsches pathos und ohne zerknirschtes kreaturbewusstsein klar und deutlich formuliert: der tod führt den menschen nicht in ewige qual, nicht in ewige geborgenheit, sondern ins nichts.
der tod beendet das kostbarste was der mensch hat, sein leben und führt zum endgültigen selbstverlust.
sterben heisst: abschied nehmen für immer und von allem. deshalb ist ist der tod schmerzlich. der todesschmerz ist abschiedsschmerz!
 
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