Überwachung der Ausgehbeschränkung - A1 liefert Bewegungsströme von Handynutzern an Regierung

Und ich würde sagen, dass wir Gesetze haben weil wir vernünftig sind. Ich mag es, wenn Regeln aufgestellt werden und ich mir nicht in jeder erdenklichen Situation ausmachen muss, wie wir verfahren. Deshalb fahre ich in Österreich auf der rechten Seite auf die Autobahn, zahle so viel Steuern, wie wir uns auf demokratischem Wege ausgemacht haben und mache nicht alljährlich eine Volksbefragung um herauszufinden, wie viel Steuern ich zahlen soll. Ich find das eigentlich ganz leiwand das Ding mit den Gesetzen.


Die Notwendigkeit für Gesetze besteht ja eh nur, weil wir dazu neigen, sozial unverträglich zu handeln. Wir sind halt keine Ameisen, sondern handeln individuell. Die Vernunft besteht darin, diese "Ausreißer" mittels Gesetzen so zu führen, daß das Ganze im gesellschaftlich verträglichen Rahmen bleibt, so gesehen: natürlich sind Gesetze überwiegend gut. Nur eben nicht immer, auch die werden ja von Menschen gemacht.



Warum nicht? Ich finde den verlinkten Artikel hervorragend. Gerade in Ausnahmezeiten, wie wir sie jetzt erleben, ist die Gefahr, sich auf Maßnahmen von "starken Führern" zu verlassen und diese auch nach der ursprünglichen Notwendigkeit beizubehalten, besonders groß. Je nachdem auch, wie erfolgreich die Maßnahmen tatsächlich waren. Ausnahmezeiten waren immer auch schon Umbruchzeiten, und das darf und muß kritisch beobachtet werden.
 
JA es gibt eine Krise/Ausnahmesituation!
Aber diese Situation soll nicht dazu führen dass elementare Grundrechte ausgehebelt werden bzw. dass deren Aufhebung zeitlich auf die Dauer der Ausnahmesituation(seeeehr dehnbarer Begriff!) bzw. im Verhältnis zur Situation steht.

Der Datenschutz als teil des Grundrechts bzw. Menschenrechts auf Privatsphäre hat so wie alle anderen Grundrechte einen hohen Wert. Natürlich gibt es Situationen wie die aktuelle in Zuge derer Grundrechte vorübergehend(!) eingeschränkt werden müssen um zB wie hier durch Ausgangsbeschränkungen/Versammlungsbeschränkungen die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Das proaktive, nicht rechtlich gedeckte weitergeben sensibler Daten wie in diesem Falle durch A1 ist auch durch eine solche Situation nicht gerechtfertigt und sollte - was leider sehr bezweifelt werden darf - zu rechtlichen und schmerzhaften Konsequenzen für dieses Unternehmen führen.



Und für alle die meinen "Ich habe nix zu verbergen" bzw. "Wer was zu verbergen hat, der muss doch böse/kriminell/etc sein" empfehle ich mal darüber nachzudenken:

  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Bankgeheimnis
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Anwaltsgeheimnis
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Briefgeheimnis
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Wahlgeheimnis
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Beichtgeheimnis
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine ärztliche Schweigepflicht
  • Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Vorhänge

"Zu argumentieren, dass Sie keine Privatsphäre brauchen, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist so, als würden Sie sagen, dass Sie keine Meinungsfreiheit brauchen, weil Sie nichts zu sagen haben."

Zumal durch die heutigen techn. Möglichkeiten Menschen mit laxem/fahrlässigem Umgang mit Ihren Daten auch andere Menschen die dazu nicht zugestimmt haben oder dies nicht wissen/wollen mitreinziehen und dadurch auch gefährden. Beispiel Whatsapp - Alle Kontakte in der Kontaktliste werden an die Whatsapp-Server hochgeladen und Facebook weiß somit die Nummer all meiner Kontakte auch wenn ich nicht bei Whatsapp bin.

Das mag harmlos und unrelevant erscheinen - es ermöglicht jedoch ausgiebige Bewegungsprofile die im "harmlosesten" Fall zu Bombardierung mit personalisierter Werbung und im schlimmsten Fall zu Problemen mit Banken oder Identitätsdiebstählen und anderem führen können.

Datenschutz ist Demokratieschutz und vorallem Schutz auf das grundlegende Recht auf Privatsphäre und somit Teil der digitalen Selbstverteidigung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter Stalin ..… hätte den Kreml diese Epidemie kaum interessiert. Corona Patienten wären erschossen worden (So sie nicht Mitglieder der KP UND Stalins Lieblinge), potentielle Patienten (So sie nicht Mitglieder der KP UND Stalins Lieblinge) hätte man nach Sibirien in den Archipel Gulag deportiert. GPU/ NKWD hätten die Füße hoch gelegt und zugeschaut wie die Leute sterben.


Stimmt zwar auch, ich meinte aber nicht unter Stalin, sondern Der STALIN. ;)
 
Die Notwendigkeit für Gesetze besteht ja eh nur, weil wir dazu neigen, sozial unverträglich zu handeln... ist die Gefahr, sich auf Maßnahmen von "starken Führern" zu verlassen und diese auch nach der ursprünglichen Notwendigkeit beizubehalten, besonders groß. Je nachdem auch, wie erfolgreich die Maßnahmen tatsächlich waren. Ausnahmezeiten waren immer auch schon Umbruchzeiten, und das darf und muß kritisch beobachtet werden.

Madame,
in Krisenzeiten reicht es aber nicht, die Händchen vor dem Hosenanzug zu falten und Floskeln zu murmeln. Auch demokratische Stuhlkreise und Lichtermärsche sind kontraproduktiv. ;)
 
Madame,
in Krisenzeiten reicht es aber nicht, die Händchen vor dem Hosenanzug zu falten und Floskeln zu murmeln. Auch demokratische Stuhlkreise und Lichtermärsche sind kontraproduktiv. ;)


Monsieur (bist heut als feiner Pinkel unterwegs? :D) - die aktuellen Maßnahmen sind bereits weitreichend, wie sinnvoll, vermag ich nicht abzuschätzen. Aber hier geht es um einen klaren Gesetzesbruch, nämlich Daten ohne richterliche Anordnung weitergegeben zu haben. Das darf in einem demokratischen Staat nicht hingenommen werden. Ich bin sehr gespannt, ob und wie darauf reagiert wird.
 
Aber hier geht es um einen klaren Gesetzesbruch, nämlich Daten ohne richterliche Anordnung weitergegeben zu haben.
Geh bitte.
Von Richtern und Gesetzen halten unsere strammen Vaterlandsverteidiger nur dann was, wenn sie für "die Anderen" gelten. Das zieht sich wie ein brauner Faden durch deren Geschichte.
 
Geh bitte.
Von Richtern und Gesetzen halten unsere strammen Vaterlandsverteidiger nur dann was, wenn sie für "die Anderen" gelten. Das zieht sich wie ein brauner Faden durch deren Geschichte.

Kannst du sinngemäss auch für den rotgrünen Block anwenden. Dann wirds aber politisch und das wollen wir doch nicht... ;)
 
Was sagt ihr dazu? A1 wurde von der Regierung nicht mal dazu aufgefordert.
Mobilfunker A1 liefert Bewegungsströme von Handynutzern an Regierung - derStandard.at
solangs anonymisiert ist...wobei keiner beschwert sich z.b. über die ganzen kameras. dort könnte man ohne probleme gesichtserkennungssoftware laufen lassen...und auch damit ein gezieltes bewegungsprofil erstellen;).
keine dvsgo kann "missbrauch" verhindern, nicht in immer digitaler werdenden zeiten. und wenn wir ehrlich sind, machen wir uns ja nur dann gedanken drüber, wenns uns unmittelbar betrifft, ansonsten juckt das nicht wirklich jemanden...siehe auch andere ereignisse;)
 
Also dass A1 das macht, ist wohl nichts neues. Ich glaube jeder Provider macht das.
 
Wenn sich alle Leute an die Maßnahmen halten würden, wär sowas ja gar net nötig
Überwachung gibt es schon immer - auch alses noch keine Handys hast...
auch über alle anderen medien kannst überacht werden - Beispiel Fernseher, Pc und neuere Autos mit Bordcomputer
 
Die Daten werden statistisch ausgewertet. Verstoß wäre es dann, wenn man gezielt bestimmte Personen beobachtet ohne richterlichen Beschluss, oder was immer da notwendig wäre.
Inder jetzigen Phase hat die Regierung alle Rechte und der Datenschutz ist ganz schnell ausgehebelt
 
Ich bin im Moment froh, wenn ich zwei oder drei Mal am Tag kurz rausgeh, von diesem Sch...-EF loszukommen :D

Insofern ist mein Bewegungsprofil VORBILDLICHST!!!
 
Zurück
Oben