Verlernte Balance zwischen dem Ich und Du

nicht nur das "freude schenken", auch das "freude spüren und annehmen können" ist nicht mehr so leicht. alles geht und vergeht so schnell, dass wir gar nicht mehr viel spüren können, weil immer gleich das nächste drankommmt. :confused: und wer keine freude spüren, weil er nicht die ruhe dazu hat, der kann auch keine freude geben.
 
:mrgreen: Nein ich versteh Deinen langen Post grad nicht, aber ich bin auch einfach gestrickt.

Philo, ich kann nur schreiben wie ich Dich hier wahrnehme und mir kommt halt die Beschreibung Deiner Frau so an wie ich schrieb.

Da ist es egal wenn sie in anderen Dingen knallhart ist und über Leichen geht. In ner Beziehung ist sie eben vollkommen anders.

Und ich gestehe das ich gestern lange über Deinen Beitrag nachgedacht habe, ob für mich das wirklich so bedingungslose Liebe ist, dem Anderen alles zu erlauben, Hauptsache er fühlt sich gut damit.

Vllt bin ich da einfach noch nicht soweit von der Entwicklung der Persönlichkeit, Du könntest mein Vater immerhin sein. ;)

Aber für mich ist das nicht bedingungslose Liebe, sondern irgendwie so unkompliziert wie möglich zu sein für den Partner. Also rein im Punkt Beziehung. So nach dem Motto, wenn Partner alles darf, dann bleibt er, weil er sich alle Defizite in der Beziehung von Aussen befriedigen lassen kann. Weißt was ich meine?

Wie gesagt, ich erfass nur das was ich hier lese, ich kenne Euch nicht und sicherlich wirds anders sein, dass kann ich nicht bewerten.

Vllt formulierst Du für mich auch unverständlich, kann auch sein.

Für mich ist Liebe eben nicht erwartungslos, bedingungslos. Es gibt Dinge die ich vom Partner erwarte und das gilt natürlich auch für meinen Partner, er darf Dinge einfordern.

Für mich ist das kein einschneiden meiner Persönlichkeit, ich seh Liebe immer als WIR und nicht als ICH. Und ein WIR ist immer Arbeit und auch zurückstecken, was aber nicht schlimm ist, weils halt durch die Liebe getragen wird.

Hmmmmm mein Wirrwar dazu. :)

So sehe ich das auch :daumen:
Bedingungslose Liebe schenke ich nur meinem Kind, aber eine Partnerschaft ist nicht bedingungslos und nicht erwartungslos, da gebe ich Lene vollkommen recht. Und wenn ich nur die Erwartung der Liebe des Partners/der Partnerin stelle, so ist es auch eine Forderung.
 
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Wenn zwei sich finden ohne sich gesucht zu haben, können sie sich auch Liebe schenken ohne sie zu fordern ... Liebe ist, weil sie passiert, sie kann nicht sein, weil sie gefordert wird ... das wäre wieder nur was aufgesetztes, um dem anderen gerecht zu werden ... genau darum gehts ...
 
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Bedingungslose Liebe schenke ich nur meinem Kind, aber eine Partnerschaft ist nicht bedingungslos und nicht erwartungslos, da gebe ich Lene vollkommen recht. Und wenn ich nur die Erwartung der Liebe des Partners/der Partnerin stelle, so ist es auch eine Forderung.

Gefällt mir !! :daumen: :bussal:
 
Wenn zwei sich finden ohne sich gesucht zu haben, können sie sich auch Liebe schenken ohne sie zu fordern ... Liebe ist, weil sie passiert, sie kann nicht sein, weil sie gefordert wird ... das wäre wieder nur was aufgesetztes, um dem anderen gerecht zu werden ... genau darum gehts ...

:daumen:
 
Bedingungslose Liebe schenke ich nur meinem Kind, aber eine Partnerschaft ist nicht bedingungslos und nicht erwartungslos, da gebe ich Lene vollkommen recht. Und wenn ich nur die Erwartung der Liebe des Partners/der Partnerin stelle, so ist es auch eine Forderung.
Wenn zwei sich finden ohne sich gesucht zu haben, können sie sich auch Liebe schenken ohne sie zu fordern ... Liebe ist, weil sie passiert, sie kann nicht sein, weil sie gefordert wird ... das wäre wieder nur was aufgesetztes, um dem anderen gerecht zu werden ... genau darum gehts ...

also da bin ich punkto eigener sicht eindeutig beim darkside zu finden. wirkliche liebe fordert nicht. sie sehnt sich bestimmt nach vielem (unglückliche liebe solls ja geben). aber fordern ??? und wenn nicht ist, die liebe aufgekündigt? oder nicht? und ist es dann wirklich eine???

:schulterzuck:
 
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schee langsam wirds ja was....
....

ich glaub, dass uns - geprägt aus dem heraus, was unsere gesellschaft mehr und mehr als verhalten von uns will (beinharte konkurrenz, nur die harten kommen durch, scheiss auf den andern, geiz ist geil, ...) - das "freude schenken" ebenso zu einem großteil abhanden gekommen ist, wie das auf nachhaltigkeit/beständigkeit - also das "möglichst lange" schauen.

zu deinem "scheiss auf die anderen" z.b. ich bin bekannt dafür, dass ich ned mutter teresa bin, dass mir fremde menschen ziemlich am arsch vurbeigehen....ich bin ned der typ der allerwelts liebling sein möchte....ich seh da aber nix negatives dran, denn trotz allem mach ich unterschiede bei "scheiss auf die anderen".... der kleine gstearmel der vor mir bei der supermarktkasse steht und ganz verzweifelt dreinschaut weil der schlecker ned einen euro sondern ein euro zwanzig kostet... den geb ich die 20 cent gerne die erm fehlen... und du wirst es ned glauben ich erwarte mir ned einmal ein danke dafür...
auf der anderen seite (wenn wir bei der fäkalsprache bleiben) scheiss ich auf die bettler die vorm hofer stehen...und da ist mir egal was für ein schicksal sich dahinter verbirgt, aber alleine dieses wagerl hinhalten wollen in der hoffnung den euro zu bekommen, den man fürs wagerl in der hand hält, da möcht ich kotzen....
(wo wir auch bei deinem man schenkt/tut gutes nicht aus freude sondern aus erwartung, etc... wären)


aber is es das was die gesellschaft von uns will bzw. uns diktieren will?? oder is es ned eher ein "wie ich leben will"?

für mich funktioniert ein den anderen eine freude machen erst durch eine gewisse portion egoismus und durch ein "ich tu das was ich will"...
denn meine leute können sich sicher sein... wenn ich ihnen eine freude mache, dass ich es tu weil ich es wirklich will und ned aus einer art verpflichtung heraus oder weil ich mir davon etwas verspreche....
denn will ich ned, tät ichs ned, ganz einfach...

zu "nachhaltig" btw. ein schreckliches modewort, ich nehm lieber beständig... auch das übernimmt ned jeder von der "gesellschaft" sondern sollte jeder aus seinem eigenen "ich" herholen....

wenn ich beim jungen gemüse (ka sorge gibt auch alte deppen die so dämlich sind) auf facebook les: ist in einer beziehung, ist single, ist in einer beziehung... dann frag ich mich ob das ned eher von einem gutmenschdenken herrührt.... nachdem motto: alle sind super, alle sind lieb, und ich hab alle lieb... sonst kann ichs mir nämlich ned erklären...

denn ich kann beständiges nur leben wenn ich ned jeden gleich um den hals fall der auf der nächsten ecke eh scho wieder vergessen is, sondern wenn ich mich mit dem menschen auseinandersetze der mich -in welcher art und weise auch immer - ob ewig oder einen zeitraum durchs leben begleitet...

wären mir aber ned so viele leute einfach wurscht und ich mich bei allen liebkind machen würde, dann hab ich die zeit gar ned dafür... dann ist das "freude machen" wirklich nur mehr ein reinhechten ins nächste geschäft inkl. erwartungs- oder verpflichtungsgedanken...

also beisst sich für mich, dass die "bösen eigenheiten der heutigen gesellschaft" schuld sein sollen an dem "verfall der balance zwischen dem du und ich"

ahh..einen hab ich noch:

..weil wie sollen wir uns als geliebte und angenommene menschen fühlen? wir sind dann bestenfalls emotional-zweckgebundener handelspartner. wie soll sich so einer anders fühlen, als zweckgebunden benötigt statt geliebt?

indem ich mich zuerst mal selber liebe und annehme...und das funktioniert wieder nur mit....genau....einer g'sunden portion egoismus...
mein partner ist ned verantwortlich für mein wohlbefinden, das bin in erster linie ich selber.... und erst wenn ich mich wohl fühle kann ich freude oder liebe auch als das annehmen was es ist... einfach etwas freiwilliges ohne (nach)forderungen
und genauso kann ich freude oder liebe auch geben als das was es sein sollte....frei aus'm herzen raus ohne berechnung.

....ich werd mich ned ändern und in meinem ganzen freundes/familienkreis wirst keinen finden der das anders sieht....

alles nur ausnahmen? oder doch einfach nur eine selbst angeeignete lebenseinstellung. weil mir viel wichtiger ist, dass die balance zwischen meinen leuten und mir stimmt, als zwischen mir und fremden menschen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Sich selbst zu lieben ... sich als Person anzunehmen so wie man ist, das Spiegelbild, dass einem täglich übern Weg läuft anzulächeln ... hat doch bitte nix mit egoismus zu tun ... das ist eine Missinterpretation des Begriffes Liebe ... :nono:
 
wenn, dann musst scho alles lesen und ned dir zamdichten wies dir am besten ins bild passt....


ahso vergessen:

:nono:
 
ahh..einen hab ich noch:


indem ich mich zuerst mal selber liebe und annehme...und das funktioniert wieder nur mit....genau....einer g'sunden portion egoismus...
mein partner ist ned verantwortlich für mein wohlbefinden, das bin in erster linie ich selber.... und erst wenn ich mich wohl fühle kann ich freude oder liebe auch als das annehmen was es ist... einfach etwas freiwilliges ohne (nach)forderungen
und genauso kann ich freude oder liebe auch geben als das was es sein sollte....frei aus'm herzen raus ohne berechnung.

....ich werd mich ned ändern und in meinem ganzen freundes/familienkreis wirst keinen finden der das anders sieht....

alles nur ausnahmen? oder doch einfach nur eine selbst angeeignete lebenseinstellung. weil mir viel wichtiger ist, dass die balance zwischen meinen leuten und mir stimmt, als zwischen mir und fremden menschen....

Ich hab alles gelesen ... und mich auf diese Stelle bezogen in der du das mit der gesunden Portion Egoismus erwähntest ...
 
ok, i hab gewusst, dass mühsam wird wie ich angefangen habe zu tippseln....

genau...einer g'sunden portion egoismus...
mein partner is ned verantwortlich für mein wohlbefinden

nimm des obere g'satzerl no mit...

es is einfach schwachsinn und so menschen gibts genug die sich erwarten, dass der partner fürs wohlbefinden und für die bespassung zuständig ist... nein das bin ich selber, also nehm ich mir das recht raus das zu tun was mir spass macht ....denn dann bin ich zufrieden und ich kann mich aber nur selber lieben wenn ich zufrieden und glücklich bin und ned nonstop frust schieb weil ich mir aus warum auch immer gründen ned erlaube so zu leben wie ich mag....

und das ist für mich eine g'sunde portion egoismus...

denkt einer von beiden ned so und macht sein glück von dem abhängig was der partner für ihn erfüllen kann...dann haben wir das gesudere von wegen "freude" bereiten (müssen), weil.... (sonst die holde spinnert is, sich ungeliebt fühlt, "beliebig einsetz- und erweiterbar)

da is man dann so sehr bemüht den anderen "unter druck" zu beglücken, dass echte aufrichtige freude bereiten, sich freuen oder einfach nur zu lieben gar nimmer möglich ist...

und mit verlaub, da scheiss ich drauf...um aufs scheissen zurückzukommen... :mrgreen:
 
Bei der Verantwortlichkeit für dein Wohlbefinden geh ich auch ganz mit dir d'accord ... ich hab mich nur an dem Wörtchen "Egoismus" gestossen, dass halt bei meiner Definition der Selbstliebe nix verloren hat ... was aber wiederum wohl daran liegt, dass Egoismus von mir fälschlicherweise nur negativ belastet ist ...
Wiewohl ich aber in meiner Definition der Selbstliebe auch alle negativen Gefühle miteinbeziehe ... ich liebe mich auch in melancholischen oder "Frustphasen" ... die gehören zu mir dazu ... ich nehme sie an und schaue dann halt, wie ich mich daraus wiedrr in Richtung meiner Mitte entwickle ...
Das sind wunderbare Gelegenheiten zum Selbststudium und charakterfestigend ...

Ich nehme mir auch die Freiheiten, die ich für mein Wohlbefinden brauche, allerdings beschränke ich mich dabei soweit, dass meine Freiheiten sich dann nicht negativ auf andere auswirken ... zumindest nicht bewusst ;)

Ich reflektiere mein Handrln halt sehr viel, denke also sehr viel über mich, aber wohl bedeutend weniger an mich, als du das tust ... aber jeder nach seiner Fasson ;)
 
ich glaube, dass gerade das selbstbild/selbstbewusstsein/die sicherheit zu sich selbst, bei fehlender (mangelnder) wertschätzung leicht ins wackeln gerät.
vll nicht immer und sofort in jeder situation, aber schleichend.
das betrifft jetzt aber nicht nur eine paarbeziehung, sondern jede...störend bzw auffallend wirds, wenn positive ansprache in mehreren bereichen fehlt.
es verunsichert.

man wünscht sich doch, so angenommen zu werden wie man ist, unverändert - und genau das lebe ich und kommuniziere ich auch so.
immer wieder möchte ich meinen mitmenschen sagen und zeigen, dass ich sie gern habe/sie tolle arbeit leisten/ich sie wahnsinnig schätze und das alles, weil ich es so empfinde, ganz ohne erwartungshaltung, einfach nur, weil ich ein gutes gefühl vermitteln will.

geben und nehmen sollen unabhängig voneinander stattfinden. ehrlich gemeint.
 
eine überaus interessante fortsetzung der debatte. nur bin i heut scho zu müd, um da so teilzunehmen, wie ich es möchte. ist mir zu wichtig. ich trag mich da morgen gern dazu weiter ein. DANKE! :daumen:
 
:mrgreen: Philo, bei Deiner Beschreibung dieser bedingungslosen Liebe wird mir immer klarer, ääääää das ist fad, dass mag ich so nicht haben.

Da bin ich zu ähnlich im Gedankengang der Tant gefangen. :cool:

Ich war baff das das bedingungslose Liebe sein soll, dass Deine Frau im strömenden Regen los läuft nur um Dich nicht zu stören, damit Du basteln kannst.

Öm nö, dass ist nicht bedingungslos, dass ist sonstwas nur nicht bedingungslose Liebe.
 
Jemand der bedingungslos liebt ist entweder ein Hund oder ein Messias, Jesus, Buddha und wie's halt so alle heissen. Allen andern glaub ich's ned, den bedingungslos lieben würde bedeuten sein Ego aufzugeben. Und in meinen nahezu 50 Lenzen hab ich noch keinen Menschen erlebt, der selbiges zustande gebracht hätte. Nicht einmal Mütter sind ihren Kindern gegenüber in der Lage bedingungslos zu lieben!

Und an den TE eine Bitte: Beiträge die man bereits beim ersten mal lesen versteht würden die Diskussion erleichtern ... ;)
 
ch bin bekannt dafür, dass ich ned mutter teresa bin, ....ich bin ned der typ der allerwelts liebling sein möchte....denn trotz allem mach ich unterschiede bei "scheiss auf die anderen".... der kleine gstearmel der vor mir bei der supermarktkasse ... und du wirst es ned glauben ich erwarte mir ned einmal ein danke dafür...
scheiss ich auf die bettler die vorm hofer stehen...(wo wir auch bei deinem man schenkt/tut gutes nicht aus freude sondern aus erwartung, etc... wären)

(hab deinen beitrag auf die mir für die antwort wichtigen teile draus gekürzt)

für mich funktioniert ein den anderen eine freude machen erst durch eine gewisse portion egoismus und durch ein "ich tu das was ich will"...
denn meine leute können sich sicher sein... wenn ich ihnen eine freude mache, dass ich es tu weil ich es wirklich will und ned aus einer art verpflichtung heraus oder weil ich mir davon etwas verspreche....
denn will ich ned, tät ichs ned, ganz einfach...

wir sind ja da in keiner weise auseinander. ich glaub, der unterschied ist, dass du deine eigenständige entscheidung (zu schenken) egoismus nennst (und wohl auch so siehst). weil es sonst ja eine nötigung oder ein tauschgeschäft wäre. und auch da wieder sind wir eigentlich eins. und: SO EINEN egoismus lass ich mir gern gefallen. hach, wäre der schön, wenn er sich verbreitet. mir gehts ja um DEN egoismus, der auch das mädel an der supermarktkasse übersieht. oder der dem bettler nur dann gibt, wenn leut (vor allem aus dem bekanntenkreis) dabei sind. und so weiter.

und eben um die tauschhändler, die du ebenso zum kotzen findest, wie ich. die eben, die beim "das tut man halt so" mehr der not gehorchend als dem eignen triebe zum wohltäter werden. die, die bei der großzügigen licht ins dunkel-spende den namen dazusetzen (und das dann von der steuer absetzen) etc.!

dass mir fremde menschen ziemlich am arsch vurbeigehen....ich bin ned der typ der allerwelts liebling sein möchte.

auch da sind wir grundsätzlich d'accord (v.a. weil das prinzip bei dir ja doch ausnahmen kennt, die ich großartig finde)- aber: für mich fragt sich, wo "fremde menschen" anfängt. es gibt leute (siehe eins weiter oben), bei denen fängt diese fremde schon bei der eigenen haut an. ohne ausnahme. eine umgekehrte ausnahme ist bei mir zusätzlich, um für rechte und gerechtigkeit auch dort zu kämpfen und zivilcourage zu zeigen, wo es vielleicht nicht unbedingt den unmittelbaren eigenen kreis betrifft oder überhaupt die allgemeinheit. aber auch dort (um bei deiner sichtweise zu bleiben) aus einem egoismus heraus: denn aufgrund der maßlosigkeit unseres systems WIRD das auch in absehbarer zeit MICH betreffen - oder meine kinder etc.! aber das ist insgesamt eine andere, weitere dimension der debatte.

aber is es das was die gesellschaft von uns will bzw. uns diktieren will?? oder is es ned eher ein "wie ich leben will"?

so wie DU den egoismus definierst: das wie DU leben willst. das ist in meinen augen, so gelebt, auch kein egoismus - und daher nicht das, wohin uns die egozentrische gier unserer gesellschaft hintrainiert. du gehörst daher so zu den widerstehenden ausnahmen - für die ich sehr dankbar bin. nur meine ich: grad zunehmen tun diese ausnahmen nicht, heutzutage. vielleicht in nächster zeit schon, wenn die not an der basis größer und größer wird. morgen ist revolution, aber heut haben wir noch biedermeier. zumindest hierzulande noch.

zu "nachhaltig" btw. ein schreckliches modewort, ich nehm lieber beständig... auch das übernimmt ned jeder von der "gesellschaft" sondern sollte jeder aus seinem eigenen "ich" herholen.

sollte - und auch da bin ich bei dir. aber was passiert in wirklichkeit? reichen ned schon oberflächliche disfunktionen in einer beziehung (um auf das ausgangsthema zurückzukommen), um in das fatale "bekomm ich nicht, dann geb ich dir auch nicht ..." hineinzufallen? statt ausdiskutiert und in konsens verändert geht man in eine abwärtsspirale, die einem jahre der gegenseitigen freudlosigkeit bescheren (verhalten, sex, ... - sehr beliebt: in quid pro quo-wechselbeziehung zueinander) vielleicht sogar jahrzehnte, ehe es dann doch klescht. oder es kracht nach "der nächste bitte"-praxis gleich. dabei reichert womöglich schon ein einziges ausbrechen und freude schenken (sic.!!!), um den teufelskreis wieder umzukehren. ich frag mich bei solchen situationen immer, ob es wirklich liebe sein kann, wenn die eigenen schatten derart lang werden, über die man springen muss. sieha dazu dein:

wenn ich beim jungen gemüse (ka sorge gibt auch alte deppen die so dämlich sind) auf facebook les: ist in einer beziehung, ist single, ist in einer beziehung... dann frag ich mich ob das ned eher von einem gutmenschdenken herrührt.... nachdem motto: alle sind super, alle sind lieb, und ich hab alle lieb... sonst kann ichs mir nämlich ned erklären...

auch da wieder: da liegen wir gar nicht so auseinander.

ich kann beständiges nur leben wenn ich ned jeden gleich um den hals fall der auf der nächsten ecke eh scho wieder vergessen is, sondern wenn ich mich mit dem menschen auseinandersetze der mich -in welcher art und weise auch immer - ob ewig oder einen zeitraum durchs leben begleitet.

:verneigung:

dann hab ich die zeit gar ned dafür... dann ist das "freude machen" wirklich nur mehr ein reinhechten ins nächste geschäft inkl. erwartungs- oder verpflichtungsgedanken.

ja, die gefahr besteht. sehr sogar. ich kann ganze requiem davon singen.

also beisst sich für mich, dass die "bösen eigenheiten der heutigen gesellschaft" schuld sein sollen an dem "verfall der balance zwischen dem du und ich"

na, für mich immer noch nicht - siehe oben.

indem ich mich zuerst mal selber liebe und annehme...und das funktioniert wieder nur mit....genau....einer g'sunden portion egoismus.

nur: für viele bleibts dabei. die erwarten zwar, auch noch zusätzlich von anderen geliebt, umschwärmt, durchs leben getragen und serviciert zu werden - belassens aber selber beim "hauptsach für mich ist es cool". und das funzt ja so nicht - oder in vielen fällen nur solang, solang materiell oder von der äußerlichkeit her anreize da sind (wenn der andere ein analoger typ ist).

mein partner ist ned verantwortlich für mein wohlbefinden, das bin in erster linie ich selber.

auch da d'accord.

und erst wenn ich mich wohl fühle kann ich freude oder liebe auch als das annehmen was es ist... einfach etwas freiwilliges ohne (nach)forderungen

das seh ich so zwangsläufig nicht. weil das, was ich einfach so geschenkt bekomme wieder zu meiner freude und daher zu meinem wohlbefinden beiträgt. es hilft mir, mich selber als geliebtes und angenommenes wesen wahrzunehmen. da gibts ja sogar aus der klassischen kinderpsychologie genügend belege dazu.

und genauso kann ich freude oder liebe auch geben als das was es sein sollte....frei aus'm herzen raus ohne berechnung.

ich nehme an, du meinst, wenn du dich selber liebst und wohlfühlst, dann kannst du das. womit wir aber bei der henne-ei-frage angelangt sind. und meiner meinung nach geht das nur aus der interaktion heraus wirklich beständig (!! :daumen:).

....ich werd mich ned ändern und in meinem ganzen freundes/familienkreis wirst keinen finden der das anders sieht....

was mich aus der beschreibung heraus eher froh stimmt. war ein kompliment.

alles nur ausnahmen?

dennoch: ich fürchte ja. mehr und mehr.

oder doch einfach nur eine selbst angeeignete lebenseinstellung.

jede lebenseinstellung ist selber angeeignet - fragt sich nur: woraus und wie/von wem/wodurch "anglernt".

weil mir viel wichtiger ist, dass die balance zwischen meinen leuten und mir stimmt, als zwischen mir und fremden menschen.

diese abstufung wirst wohl bei den meisten finden - und sagt über die balance, um die es geht grundsätzlich noch nix aus.
 
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es is einfach schwachsinn und so menschen gibts genug die sich erwarten, dass der partner fürs wohlbefinden und für die bespassung zuständig ist... nein das bin ich selber, also nehm ich mir das recht raus das zu tun was mir spass macht ....denn dann bin ich zufrieden und ich kann mich aber nur selber lieben wenn ich zufrieden und glücklich bin und ned nonstop frust schieb weil ich mir aus warum auch immer gründen ned erlaube so zu leben wie ich mag....

und das ist für mich eine g'sunde portion egoismus...

DAS ist auch eine gesunde portion egoismus - fragt sich, wo da die bedürfnisse des partners bleiben und ob es nach dem motto "wenn sich ein gegenteiliges puzzlestück findet, das mit dem, was ich tu und wie ich lebe, grad zufällig kein problem hat, dann solls ma recht sein" echt irgendwo liebe mit im spiel geben kann. das ist für mich zufällig stimmiges nebeneinander existieren.

denkt einer von beiden ned so und macht sein glück von dem abhängig was der partner für ihn erfüllen kann...dann haben wir das gesudere von wegen "freude" bereiten (müssen), weil.... (sonst die holde spinnert is, sich ungeliebt fühlt, "beliebig einsetz- und erweiterbar)

ned zwangsläufig. die frage ist, wie sehr du - von dir aus, und aus dem gefühl für den partner heraus - dein puzzlestück feilst. um ein (echtes trivial)beispiel zu geben: mir macht es null spaß, den müll runterzutragen. also sollts ja ins puzzlestück des anderen gehören, das auf immer und ewig zu tun. das, wohl mit sicherheit, wirds ned sein. und ich glaub: bei dir ist es auch in wirklichkeit ned so.

da is man dann so sehr bemüht den anderen "unter druck" zu beglücken, dass echte aufrichtige freude bereiten, sich freuen oder einfach nur zu lieben gar nimmer möglich ist...

und mit verlaub, da scheiss ich drauf...um aufs scheissen zurückzukommen...

das seh ich so in dem kontext ned. da beisst sich die katz in den schwaaf.
 
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Ich nehme mir auch die Freiheiten, die ich für mein Wohlbefinden brauche, allerdings beschränke ich mich dabei soweit, dass meine Freiheiten sich dann nicht negativ auf andere auswirken ... zumindest nicht bewusst

genau das ist der punkt, der da mitspielt und in der definition von pickats bei "ich mach, was ich will und wie ich es will" fehlt - wenn ich mich in einer beziehung befinde. da irgendwo spielt die balance zwischen dem ich und dem du eine rolle. alles andere ist zufällig stimmige lebensgemeinschaft seite an seite. kann sein, dass es keine brösel macht. aber wie oft ergibt sich das so - und hält auch?
 
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