Warum-Fragen gleich Angriff?

Ich glaube die Kunst liegt einfach darin, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Niemand sollte sich für den anderen verbiegen oder verstellen, aber nicht auf seinem Ego herumreiten - geritten wird woanders 😅.
Fakt ist, eine miteinander statt ein gegeneinander zu finden.
 
Nachgedacht:
"Warum"-Fragen können sehr nett formulierte aggressive Beleidigungen sein.

Sollte man die Kränkung über die Frage aussprechen, kann noch ein "Warum bist so angerührt, ich hab ja NUR gefragt." zur Antwort kommen.

Nicht alle Fragen sind nett und zur Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses dem Partner entgegen gebracht.
Oft steht eine Erwartungshaltung oder eine Forderung die eigenen Wünsche betreffend im Hintergrund.

Nicht jede Frage ist wirklichem Interesse geschuldet sondern trägt im Kern eine etwas Bitteres.
Viele Kinder kennen: "Warum hast Du nicht rechtzeitig gelernt?", "Warum hast Du das gemacht?" "Warum kannst gerade Du das nicht?" "Warum passiert Dir das jedes Mal?" "Warum wirst Du nicht gscheiter/besser?" "Warum kann ich mich auf Dich nicht verlassen?" "Warum muss man sich immer mit Dir genieren?"
.....große feuchte Augen, Verstummen, stilles Schulterzucken - sich verlassen fühlend ohne Trost zurückziehend.....

Erwachsenenseelen können diese uralten Kränkungen jedesmal, wenn sie dieses "Warum" hören sauer aufstoßen.
Manches fängt schon viel früher an. Schön wenn ein Partner drüber sprechen kann, dann kann der anderer etwas vorsichtiger agieren.

Nur ein Aspekt von vielen. :(
 
Mitglied #565828 schrieb:
Mir geht es nicht darum, dem Partner "Fehler" aufzuzeigen. Ich rede davon, den anderen verstehen zu wollen und kennenzulernen.
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Dazu sind halt „Warum?-Fragen“ ein wenig probates bis ungeeignetes Mittel, da sie eine Wertung oder zumindest eigene Verhaltensinterpretation transportieren.
 
Mitglied #660906 schrieb:
Ich glaube die Kunst liegt einfach darin, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Niemand sollte sich für den anderen verbiegen oder verstellen, aber nicht auf seinem Ego herumreiten - geritten wird woanders 😅.
Fakt ist, eine miteinander statt ein gegeneinander zu finden.
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wir sind wie ne koaltionsregierung, nach aussen hin harmonisch, immer einer meinung, aber wehe wir haben klausur hinter verschlossenen tueren 😳 zu einer guten beziehung gehoert eine ordentliche streitkultur, das kann man schon mal ein wenig in saft gehen 🫣
 
Ich hab bei dem Threadtitel sofort an mich bzw uns gedacht. Mein Mann fragt mir sehr oft nach meinen Beweggründen hinter gewissen Handlungen (warum??) und ich weiß manchmal nicht wirklich, was ich antworten soll. „Keine Ahnung“ „weils halt so ist“ „was weiß ich“. Ich weiß, ist oftmals auch ein Ausweichen, aber oft weiß ich wirklich nicht, wieso ich in gewissen Situationen so oder so reagiere. Weil es halt so ist 😂 vielleicht zu wenig reflektiert in manchen Belangen. Ich arbeite daran. ;)
 
Mitglied #600381 schrieb:
Ich hab bei dem Threadtitel sofort an mich bzw uns gedacht. Mein Mann fragt mir sehr oft nach meinen Beweggründen hinter gewissen Handlungen (warum??) und ich weiß manchmal nicht wirklich, was ich antworten soll. „Keine Ahnung“ „weils halt so ist“ „was weiß ich“. Ich weiß, ist oftmals auch ein Ausweichen, aber oft weiß ich wirklich nicht, wieso ich in gewissen Situationen so oder so reagiere. Weil es halt so ist 😂 vielleicht zu wenig reflektiert in manchen Belangen. Ich arbeite daran. ;)
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ich wuerd nicht daran arbeiten, gibts was schoeneres als wenn ein mensch authentisch ist?
 
Mitglied #565828 schrieb:
Ich habe heute mal ein Diskussionsthema aus dem Bereich der partnerschaftlichen Kommunikation.

Es geht um das Nachfragen, Hinterfragen...das: "warum tust du das so?"/ "warum reagierst du so?" und warum diese Fragen so schnell bei Menschen als Angriff gedeutet/ empfunden werden?
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Ich glaube, es hat damit zu tun, dass solche Fragen Themen berühren, die das Selbstbild in Frage oder auf den Prüfstand stellen. Oder auf einen Punkt hinweisen, mit dem man noch nicht seinen Frieden schließen konnte. Jeder Mensch hat seine wunden Punkte, über die er nicht gerne spricht und die gegebenenfalls eine Abwehrreaktion hervorrufen können. Fragen - vor allem jene, die eine Bewertung des Verhaltens implizieren - stellen die eigene Identität infrage und es kommt immer darauf an, wie und wann sie gestellt werden.

Wenn Fragen auf eine wertschätzende und respektvolle Weise gestellt werden, gibt es keinen Grund, sich angegriffen fühlen zu müssen. Ich habe aber auch schon erlebt, wie Fragen als Deckmantel für Schuldzuweisungen genutzt oder Aggressionen subtil zum Ausdruck gebracht wurden.
 
Mitglied #600381 schrieb:
Naja, es ist prinzipiell schon gut, wenn man die Beweggründe hinter seinen eigenen Handlungen kennt und auch kritisch hinterfragen kann. Bedeutet für mich reflektiert sein. Und das bin ich sicher noch nicht immer genug.
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ich hab mich damit abgefunden, meine frau reagiert zu 80% impulsiv, das aendert sich nicht mehr. sicher nicht. 😅
 
Mitglied #600381 schrieb:
Naja, es ist prinzipiell schon gut, wenn man die Beweggründe hinter seinen eigenen Handlungen kennt und auch kritisch hinterfragen kann. Bedeutet für mich reflektiert sein. Und das bin ich sicher noch nicht immer genug.
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Kann man nicht einfach mal was so machen, weil einem grad danach ist?
Muss man immer für alles eine Begründung abliefern?
 
also 99% der “w” fragen sind dazu da um den anderen vorzufuehren und sein handeln zu hinterfragen weil man meint das er an bloedsinn gemacht hat.
 
Mitglied #612203 schrieb:
Dazu sind halt „Warum?-Fragen“ ein wenig probates bis ungeeignetes Mittel, da sie eine Wertung oder zumindest eigene Verhaltensinterpretation transportieren.
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Warum (🤭) das traurig Emoji @Mitglied #565828?
Ich denke, auch mit der leicht verschobenen Kommunikation mithilfe von Ich-Botschaften, wird man etwas über sein gegenüber erfahren können. Eben ohne Gefahr zu laufen, als wertend wahrgenommen zu werden.
 
Mitglied #583594 schrieb:
Ich glaube, es hat damit zu tun, dass solche Fragen Themen berühren, die das Selbstbild in Frage oder auf den Prüfstand stellen.
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Narzissten fragen gerne.
Das kann ordentlich verunsichern und den anderen in eine Falle locken, sich selbst permanent zu hinterfragen und beginnend an sich selbst zu zweifeln.
Zur gezielten Demontage des "gegnerischen" Selbstbewusstsein ein eher versteckt perfides aber äußerst effizientes Mittel.

Einer von vielen Aspekten.
 

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