Und nun die Frage, Nimmersatter: warum sollte eine solche Freundschaft nicht funktionieren können? Wenn beide sich über die Gefühle zueinander klar sind und wie erwachsene Personen damit umgehen, kann eine normale Freundschaft Mann/Frau sehr wohl funktionieren.
KANN ja, aber die wahrscheinlichkeit spricht stark dagegen. ich trau mich dazu eine individual-"expertise" aus der eigenen erfahrung heraus - denn schließlich bin ich hier wohl einer der wenigen auf der roten liste der gefährdeten tierarten (
MANN - mit kontaktwunsch
FREUNDSCHAFT ).
wie lebt sich das in der praxis? also dass eine freundschaft von einem mann zu einer sympathischen, attraktiven, reizvollen frau hinüber besteht, ohne dass da nicht ein erotischer reiz, ein prickeln und verlangen
AUCH wäre, das halte ich für allerhöchstwahrscheinlich stark gelogen. ist auch bei mir so. fragt sich also lediglich: wie geht mann damit um. und da täte wohl auch ich mich schwer, wäre da nicht diese einzigartige beziehung zu einer einzigartigen frau, die ich nie und nimmer aufs spiel setzen würde. nicht einmal auch nur im ansatz dazu verletzen wollen. weil gerade sie sich das nicht verdient hätte. aber ohne bereits vorher gemachter ausreichender erfahrungen und entsprechender weisheit des ur-alters, hormoneller abgeklärtheit - wär ich mir vielleicht nicht einmal da so sicher gewesen. also von dieser seite mann ---> frau: freundschaft ohne auch in der kiste landen zu wollen ... jo, es gibt auch schwarze eisbären.
(oder doch ned?
)
umgekehrt frau zu mann, wie schauts da aus? na ja, und da liegt der zweite hase im pfeffer! bei einer ungebundenen, gerade getrennten, so nebenbei auf der suche seienden oder vielleicht (nur mehr) emotional bzw. in teilgebieten des interesses oder der gefühlswelt sehr lose gebundenen frau funktioniert das durchaus. da deckt mann als freund eben das defizit ab, das besteht. ohne kistensprung. weil dort eben anderweitig besetzt - oder aus anderen gründen nicht zur verfügung stehende option (sexuelle treue, moral bzw. ansehen in der gesellschaft, desinteresse am sex - ja, gibt es dem vernehmen nach auch - bzw. eher der sexuellen unattraktivität des freundes). problematisch wird es aber dann, wenn der "mr. right" auftaucht - bzw. eh da war und sich des defizits (auch noch oder wieder) annimmt. dann nämlich rächt sich - für den freund - die m.e. fast 100prozentige emotionale und seelische monogamie des wesens frau: diese verschwindet - wie der berühmte schaaas im wald. manchmal sogar völlig unangekündigt, nachrichtenlos, spurlos, kontaktlos, unverständlich für den zurückgelassenen mann-freund. weil eben das weitere aufrechterhalten der "freundschaft nebenbei" als emotionaler/seelischer treuebruch zum mr. right gefühlt wird. der unterbindet wie die sonne im heliozentrischen system alles an zentrifugalkräften. da IST nichts mehr. ausdiemaus! und der freund schaut stumm um den ganzen tisch herum ... (um den struwwelpeter auch noch zu bemühen). der fühlt sich verraten, verlassen, ... da tut sich die leere zwischen den galaxien auf. wenn sexueller reiz auch noch da war (meist no na), ist eine gewaltige portion an eifersucht und unerfüllter lust auch noch mit im spiel. aus dem können sich dann recht kreative verhaltensweisen ergeben (war auch in meinen frühzeitlichen phasen so, zugegeben - blödsinnig, sinnlos, aber doch ...). und ich muss zugeben: sogar heute, sogar bei rein virtuellen kontakten und "nur suche nach freundschaft" geht einem das ziemlich auf den geist bzw. braucht man ein gerüttelt maß an erfahrung, selbstwertgefühl und verständnis für die mechanismen, um das so zu leben. echt, mir fehlen ein paar, mit denen ein netter freundschaftlicher kontakt da war, wo sich austausch ergeben hat, sich nähe entwickelt hat, man auch den einen oder anderen rat in anspruch genommen hat (durchaus auch wechselseitig). da entsteht leere im tagesbetrieb und gefühlskorsett. und besonders "heiter" wird es dann, wenn die entsprechende dame dann in der nächsten trennung, problemsituation etc. wieder auftaucht. so quasi in einer jojo-freundschaft. die gefahr, sich dann als bloß mannes-notnagel missbraucht zu fühlen, ist groß. wie gesagt: mittlerweile kann ich damit umgehen - es ist teil der (schließlich ja sogar aus freien stücken selbstgewählten) rolle. aber lustig ist anders. und ich glaube, dass der damenwelt diese verhaltensweise und ihre auswirkung auf den mann da vis a vis, der sie als freund begleitet hat, gar nicht so bewusst ist (eben aus dem emotional-seelisch fokussierten tunnelblick auf den mr. right heraus).
wie oben gesagt: mögen ausnahmen die regel bestätigen. vor allem in offenen beziehungen (und schließlich immer mehr davon) mag das anders sein. aber mehr als ausnahmen sind es m.e. immer noch nicht.