[...] frage ich euch jetzt mal, was ihr für besser haltet
Die Frage nach "besser" ist bei Beziehungskonstrukten witzlos. Wichtig erscheint mir primär, dass beide mit dem, was gelebt wird, einverstanden und zufrieden sind. Daraus ergeben sich aber natürlich ganz zwanglos ein paar Konsequenzen:
1) offene Beziehung (jeder darf alles, nur der andere sollte es wissen)
Das ist - unter den angeführten Voraussetzungen - eine denkbare Variante. Ob der andere alles wissen will oder nicht, kann er ja selbst sagen (ich kenne auch Menschen, die ihrem Partner diesbezüglich Freiheiten einräumen unter der Voraussetzung, dass er
nicht darüber spricht - es gibt nichts, was es nicht gibt).
2) fremdgehen (belügen, betrügen - mit Begründung "ich will ja keine Gefühle verletzen")
Ist für mich absolut inakzeptabel, siehe oben.
3) nichts von beiden (was dann die Folge hat, dass zumindest 1 Partner leidet... wenn nicht sogar beide...)
Ich sehe da schon noch ein paar Varianten mehr... wenn "nichts von 1) oder 2)" zur Folge hat, dass einer der Partner leidet, muss wohl einer der beiden monogam eingestellt sein, der andere hingegen nicht. Um ehrlich zu sein: ich sehe keine besonders grosse Chance, dass sich jemand rein über den Verstand ("mein Partner will das so, und ich möchte doch, dass er glücklich ist") von seiner mongamen Lebenseinstellung verabschiedet, ohne darunter massiv zu leiden. Umgekehrt halte ich es für deutlich einfacher, nicht fremdzugehen (hey, es gibt schließlich genügend Leute, die ohne Partner und ohne Sex leben...).
Ist die letzte Variante für denjenigen nicht denkbar, so sehe ich noch die Option:
4) Trennung, weil in grundlegenden Fragen der persönlichen Lebensgestaltung nicht kompatibel
Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Partner eine offene Beziehung vorschlägt?
Das ist momentan gerade reichlich fiktiv und hängt in der Realität vermutlich sehr von der Gesamtsituation ab. Wenn ich mir eine bislang sehr monogame Frau vorstelle, die mir plötzlich ohne erkennbaren Anlass eine offene Beziehung vorschlägt, dann würde ich zunächst einmal vermuten, dass ich ihr langweilig geworden bin oder jemand anders interessanter ist (weshalb erst jetzt? Steht da schon ein Kandidat im Startloch?). Ergibt sich das aus dem gemeinsamen Sexualleben heraus, oder womöglich sogar gleich von Anfang an, dann sieht die Sache hingegen ganz anders aus.