Eat Pray love
Eigentlich hätte ich es ahnen müssen-
stand nicht schon auf der Rückseite geschrieben "....Das Lieblingsbuch der Stars!..."
und genau so war es dann auch- das Buch einer Frau, die keine Probleme hat, und sich voller Verzweiflung darauf stürzt, endlich welche zu haben, um diese dann zu verarbeiten-
Eine Selbstmitleidsorgie einer Ichbezogenen, Geltungs- und Bestätigungssüchtigen, sprunghaften jungen hübschen Frau mit überzogenen Ansprüchen- und ich wurde mit hineingezogen, und hatte immer das Bedürfnis, diesem Kleinkind endlich mal ihre Grenzen aufzuzeigen-
Es liegt nicht an der Thematik an sich. Die eigene Identität, die Zielsuche, Religionssuche etc. ist ein sehr interessantes Thema- nur, wie kann ich einer Frau folgen, die für niemanden, ausser sich selber verantwortlich ist, oder Interesse zeigt und dazu noch über ausreichend Barschaft verfügt, um sich ein "laues Leben" zu machen?
Sie sieht ja gut aus, die Männer liegen ihr gleich im Doppelpack zu Füssen, die Arbeitgeber (Verlage) reissen sich geradezu um ihre Werke, und tolle (und natürlich auch reiche) Freunde hat sie auch in ausreichendem Masse (sie macht/hat ja überall sofort Freunde)- da sie ja immer noch nicht glücklich ist, wird einfach mal die "Depression" (ach, ist es schön, dass es sowas gibt... ich tippe eher auf eine religiöse Psychose) herangezogen, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren. Immer geht sie einfach den Weg des geringsten Widerstandes, um sich dann zu beschweren, dass es nicht ihr Weg war.
Interessant ist, dass sie sich mit Menschen umgibt, denen es nicht so gut geht, wie ihr. Gut, sie hilft der balinesischen Mutter (was irgendwie "nett" war) aber, irgendwie vermisse ich ihre Einsicht, dass sie zu den Privilegierten sorgenfreien Menschen gehört- erschütternd fand ich allerdings, dass nach einer so langen Selbstfindungsphase, die "Lösung" aller ihrer Probleme in einer neuen Liebe lag- Hey, das ist keine Kunst! frisch verliebt ist jeder glücklich.... hat sie aus ihrer Reise irgendetwas gelernt? hat sie überhaupt eine neue Identität, oder war das einfach das Luxusjahr einer, die es sich leisten kann? Ich denke, hier wird die Kultur Italiens, Indiens und Indonesiens mit den Füssen getreten- alle durften diesem Prinzesschen helfen, bis der Prinz sie denn doch am Ende noch errettete...
Eat, Pray, Love ist eine reine Zeit- und Geldverschwendung-
Zusammenfassung:
Liz ist eine junge Frau, die alles hat, aber mit ihrer inneren Unzufriedenheit nicht klar kommt. Ein verzogene Göre, mit einem starken Hang zum Selbstmitleid und zum totalen Egoismus. Als ihr Ehemann mit ihr über die Zukunft und Familienplanung reden will (hey, sie ist 30... nicht vergessen!) fühlt sie sich überfordert, und macht sich nur Gedanken um sich, und ihre Karriere- Selbst bei der von ihr gewollten und forcierten Trennung rettet sie sich in die Arme eines Liebhabers, nicht ohne vorher ihre unendlich langen verheulten Nächte im Bad ihrem Ehemann vorzuwerfen, der nicht bemerkt hat, wie elendig mies sie sich doch fühlt (vielleicht wollte er auch nicht mit einem Kleinkind, sondern einer Frau zusammenleben?)- Lang und breit wird lamentiert, dass ihr Ehemann tatsächlich Forderungen stellt, und selbst der perfekte Liebhaber (bin ich eigentlich die Einzige, die glaubt, dass der schon vor der Trennung da war? *ein Schelm, der Böses dabei denkt") irgendwie perfekt ist, aber nicht so springt, wie sie das gerne hätte.
Nach unendlich vielen Heulattacken auf irgendwelchen verschiedenen Badezimmerböden, einer Depression, und der in Amerika wohl unvermeidlichen Psychologenphase und der entsprechenden Medikamentation beschliesst sie einfach (dank der ihr gegebenen finanziellen Mitteln eine weise Entscheidung) sich selber zu finden-
Herhalten sollen Italien, Indien und Indonesien-
ihr Italienaufenthalt in Rom ist klassisch amerikanisch- und beleidigt diese grossartige Stadt- bei ihr blieben mir zwei Männer, und natürlich sie wieder heulend auf irgendwelchen Fussböden in Erinnerung
Nach Indien hätte sie eigentlich gar nicht gemusst- jede Sekte dieser Welt hätte ihr ähnliches Geben können. Es dreht sich hier vorrangig wieder um sie selbst. Darum, dass sie nicht die Weisheit so schnell bekommt, wie sie sie gerne hätte, und dann was neues versucht, bis es schliesslich irgendwie mit genug Geduld dann kurz klappt (dass sie glücklich ist). Immer nur ganz kurz, und während sie gar nichts tut- (wow, wahrscheinlich bin ich priviligiert, dass ich glücklich sein kann, während ich den Staubsauger schwinge *gg* ist auch billiger). Der einzige Lichtblick in Indien war für mich der "Richard aus Texas"... aber selbst den macht sie mir mies, da sie ihn deutlich abwertet... oh Mann- und hier hatte ich fast gedacht, die Gute hat was begriffen.
Indonesien- war (immerhin!) von den drei Teilen der, der am ehesten für mich verständlich war- gut, dass man seine Zeit mit Menschen verbringt, die einem vorrangig an die Geldbörse wollen, ist mir nicht verständlich- und schon gar nicht, wie sie sich das alles schönredet- aber, dieser Teil war immerhin lesbar. Der edle Ritter der dann zu ihrer endgültigen Rettung ereilte schenkte ihr endlich erfüllenden Sex.... Hey, vielleicht musste sie die ganze Zeit einfach nur mal richtig durchgev...... werden *ups- nein, das habe ich nicht geschrieben, das habe ich nicht geschrieben*
Die Übersetzung war (auch ohne Kenntnis der amerikanischen Ausgabe) absolut mies- mir sind etliche Sinnfehler aufgefallen, die bei einem solchen Buch einfach nicht passieren dürfen- Den Film hierzu werde ich mir in gar keinem Fall antun!.
Für dieses Buch bin ich einfach zu bodenständig. Jammern auf so hohem Niveau, auf 479 Seiten- das muss nicht sein!
Für Menschen mit echten Sorgen, und für Menschen mit Depressionen ist dieses Buch ein Schlag ins Gesicht!