Wie geht ihr mit Schuldgefühlen um?

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Beide verlassenen Partner sind tief verletzt und gekränkt.
Ich persönlich, und das habe ich auch vor Beginn der Beziehung die längst zu einer Lebensbeziehung geworden ist, klar gesagt, dass ich "sexuelle/erotische Verweigerung" (ohne erkennbaren Grund, über längere Zeit etc) als Kränkung und Verletzung empfinde.
(Erfüllende) Sexualität gehört zum Konzept "Gesundheit" und "gesunde Beziehung" dazu.

Offen gesagt: die Kränkung und Verletztheit deiner Partnerin geht dich nichts mehr an. Das ist nun allein ihre Sache. Trennung ist Trennung - nicht nur von Tisch und Bett sondern auch aus der emotionalen Lebenssphäre. Wenn es dich wirklich trifft und beschäftigt, hast du dich vermutlich noch nicht 'frei gestrampelt" (vulgo: emanzipiert).
Und das Seelenleben des vorigen Partners deiner Partnerin ist sowieso irrelevant für dich. Da würde es mich wesentlich und ausschließlich beschäftigen wie es 'ihr' mit ihrer Lebensgeschichte geht.

Das sind keine hohlen Worte - wenn es euch belastet, dann sucht euch Unterstützung beim Entlasten. Von alleine vergeht so etwas nicht - außer ihr könnt es mit den Ex-Partnern auflösen. Aber so liest sich deine Geschichte nicht.
 
Man kann sich auch mit manchen unangenehmen Dingen abfinden. Oft muss man es auch sogar.


So wie du dich durch's Thema druckst (nicht bös gemeint) bist du ziemlich gewöhnt, Gefühle flach zu halten. Das wird auf Dauer nicht funktionieren, da geb ich Calamos Recht. Du versuchst dich damit auseinanderzusetzen, aber du scheinst immer noch die Gefühle deiner Ex für wichtiger zu halten als deine Bedürfnisse.
 
...Betrug (Fremdgehen) ist Betrug, egal wie man das nennt. Die wenigsten werden nicht früher oder später Versuchungen ausgesetzt sein - egal, ob jetzt auf partnerschaftlicher Ebene oder in anderen Bereichen. Daß das nicht in Ordnung ist kriegen wir von klein auf beigebracht. Viele modeln ihre persönliche Moral eben um und deklarieren ihr Fremdgehen als "Nicht-Betrug" - sei es, weil sie Begründungen finden, die sie vor sich selbst als Legitimation ansehen (ist in Wirklichkeit "für" meine Beziehung, ist kein Betrug, weil Mann/Frau vernachlässigt mich, betrügt auch oder was auch immer) oder nennen es eben "Auszeit" oder "alle anderen machen's ja genauso".
Das kann ich nur unterschreiben. Die wenigsten stellen sich hin und sagen "Ich habe das gemacht weil ich es wollte", da kommen immer irgendwelche fadenscheinigen Ausreden, Realitätsverzerrungen und sonstiges was, das dann in etwa kling wie "Eigentlich wollte ich nicht aber sie / er hat (oder eben auch nicht) <irgendwas> gemacht". Und wenn das Ganze einmal auffliegt kommen die Tränen, Schuldgefühle und das "hätte ich doch nicht" Gewäsch.

Ich hatte schon ein paar außereheliche Ausflüge und wurde in einer frühern, sehr abrupt endenden Beziehung auch schon mal erwischt:
War ich schuld: Ja klar, wer sonst?
Hab ich mich geärgert: Sicher, über meine Dummheit mich erwischen zu lassen (btw. so ein "ungeordneter" Rückzug aus einer Wohnung ist nicht das ideale)
Schuldgefühle deshalb: Nein, das haben mein (offensichtlich kleines) Gewissen und ich vorher besprochen
 
Immer wieder gehen Beziehungen auseinander. Oft sind auch kleine Kinder da. Zurück bleibt oft ein tieftrauriger, tief verletzter, vielleicht auch jetzt alleinerziehender Expartner und eben oft kleine Kinder, die einen Elternteil verloren haben.
Wie geht man damit um?

Auch wenn man sich trennt, muss man sich doch im Klaren sein, dass man nicht nur PARTNER, sondern auch ELTERN ist. Leider vergessen das viele Ehepaare, die sich trennen und tragen dann ihre verletzten Gefühle und den verletzten Stolz auf den Schultern und auf den Gefühlen der Kinder (des Kindes) aus.

Ich habe mich getrennt, als unsere Kinder 7 und 9 waren und wir haben zu keiner Zeit ein böses Wort über den anderen Partner fallen gelassen, geschweige denn den Kindern den anderen Elternteil vorenthalten. Auch ohne gerichtlicher Entscheidung und mit gemeinsamem Sorgerecht haben wir unseren Kindern zu keiner Zeit das Gefühl vermittelt, dass sie "den anderen Elternteil verloren haben".

Zum Thread: Hatte niemals Schuldgefühle, denn selbst die Kinder haben nach kurzer Zeit festgestellt, dass jetzt alles "viel lockerer" ist, was wir als Kompliment und richtige Entscheidung gesehen haben.
 
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Immer wieder gehen Beziehungen auseinander. Oft sind auch kleine Kinder da. Zurück bleibt oft ein tieftrauriger, tief verletzter, vielleicht auch jetzt alleinerziehender Expartner und eben oft kleine Kinder, die einen Elternteil verloren haben.
Wie geht man damit um?

Für die Kinder kann man dennoch da sein. Und oft ist es besser, man trennt sich, als dass man eine Beziehung führt, unter der man leidet. Das schlägt sich auch auf die Kinder nieder. Wichtig finde ich, dass beide erwachsen genug sind die Kinder nicht zu instrumentalisieren und wichtig ist, dass sich beide ihrer Verantwortung für die Kinder bewusst sind.

Schuldgefühle sind ungut.
 
Wie geht ihr mit Schuldgefühlen um?

Immer wieder gehen Beziehungen auseinander. Oft sind auch kleine Kinder da. Zurück bleibt oft ein tieftrauriger, tief verletzter, vielleicht auch jetzt alleinerziehender Expartner und eben oft kleine Kinder, die einen Elternteil verloren haben.
Wie geht man damit um?

Schuldgefühle kannst für viele Situationen entwickeln :
dass dauernd gestritten wird , dass Familien auseinandergerissen werden , dass du den Kindern eine Patchworkfamilie zumutest , dass du zuviel arbeitest und zu selten zu Hause bist , dass du zuwenig arbeitest und zuwenig Geld da ist , dass du mit den Kindern in der Stadt wohnt , und sie zuwenig Auslauf haben , dass Du am Land wohnst , und du ihnen nicht die richtige Schule anbieten kannst .....Möglichkeiten für Schuldgefühle gegenüber Kindern ( +/- Partner ) ohne Ende ....
Für mich kommts drauf an , wie ich kommuniziere und wie mein Gegenüber mit mir kommuniziert , denn davon hängt für mich die Schwere der Verletzungen ab , oder auch die Möglichkeit , trotzdem gut mit der betreffenden Situation zurechtzukommen ....
 
ich finde,man sollte den Kindern schon sagen,das man traurig ist,jedoch nicht hysterisch dabei werden
Kinder verkraften die Wahrheit manchmal ganz gut

vor allem sie merken es, und ihnen immer wieder sagen, das sie nicht an dieser Situation schuld sind.
 
Wie geht man damit um
da gibts keine pauschal antworten oder gar patentrezepte, das ist so ziemlich das (sorry), beschissenste was einem im leben passieren kann, ob man diese gefühle jemals aus dem kopf bekommt wage ich zu bezweifeln,
 
Die Frage ist doch die: könnte man ohne das Ausleben eines Fetisch/die Affaire/die Sexworkerin etc glücklich weiterleben oder würde einem etwas fehlen. Schuldgefühle sind völlig in Ordnung. Hättest du diese nicht, was wärst du dann wohl für ein skrupelloser Mensch? Ich weiss nicht, inwiefern der Mensch wirklich für die Monogamie geschaffen ist und wieviele Paare sich wirklich zu 100% treu sind. Treue ist etwas schönes, keine Frage. Aber ich stelle sie einfach etwas in Frage.
 
Zu Schuldgefühlen komme ich nur dann, wenn mir bewusst ist, dass durch mein Handeln ein anderer Mensch oder andere Menschen in ihren Gefühlen oder sonstigen Situationen verletzt oder andersweitig beeinträchtigt werden. Warum sollte ich mir Vorwürfe machen oder Schuldgefühle produzieren, wenn mich meine Frau mit dem besten Freund betrügt? Ich müsste mir Vorwürfe machen und Verständis haben, wenn ich meine Frau über Wochen sexuell vernachlässigt habe, aber Schuldgefühle? Du hast für deine Frau und dein Kind bestmöglichst gehandelt, um ihnen ein angenehmes und sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Ist voll ok. Du hast Fehler gemacht, aber niemand geschadet, weshalb das Wort Schuld aus deinem Wortschatz verschwinden sollte. Auch ich bin ein so ein leichtgläubiger Trottel der der Liebe des Lebens auch voll vertraut hat, als es um Liebesbeteuerungen, um Ehrlichkeit, Vertrauen und Aufrichtigkeit in der Partnerschaft ging. Versteh nicht, wo mein schuldhaftes Verhalten íst, wenn meine Partnerin sich nicht an die Vereinbarungen hält. Du bist in deinem Selbstwertgefühl ziemlich angegriffen und verletzt worden, was auch voll verständlich ist. Es macht dir persönlich schwer zu schaffen, da du nach deiner Beschreibung eindeutig der attraktivere Partner für deine Frau bist, hübscher undbesserer Verdienst, und sie betrügt dich trotzdem. Dies hätte sie dir auf Anfrage sicherlich beantworten können.
 
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