Wie kann ich Eifersucht ablegen

Danke für deine Antworten!:up: Dieses Thema beschäftigt mich sehr und falls du noch magst, ein paar Fragen;
negative Emotionen sind normal.
wenn sie normal sein sollen und sich nicht gut anfühlen, warum soll Mensch sie dann durch sein Leben tragen? wer oder was zwingt ihn dazu?
Nun, das wär mMn etwas "verlogen". Aus vollem Herzen sich für eine (relativ) fremde Person zu freuen ist zu viel erwartet.
ich kann nicht folgen:
Man kann sich trotzdem für die andere Person freuen, dass diese erfolgreicher, hübscher, etc. als man selbst ist.
wie kann Freude zum Ausdruck gebracht werden, wenn diese nicht ehrlich gemeint ist, gibt es da etwa auch Klassifizierungen?
Weil letztendlich nur die zwei Beziehungspartner die Beziehung gefährden können.
Sie selber haben es in der Hand...
Entweder ist das Problem der Partner, wenn er sich anfällig für Reize von Außen zeigt - und der Grund zur Eifersucht ist hier begründet.
wie ist es ihm möglich dabei entspannt zu sein?
Oder man selbst hat ein Problem mit massiven Verlustängsten und projiziert das auf verschiedenste Situationen und reagiert mit mittlerer/starker Eifersucht, beschuldigt grundlos den Partner.
Eifersucht als Spiegelbild der Schuld...
Menschen projizieren ihre Ängste auf das Gegenüber? wie können sie sich dabei wohlfühlen? Warum glauben sie, dass sie ihre eigenen Ängste einem anderen umhängen können? Glauben sie, dann sind sie diese los bzw. lösen sich diese auf? ist wohlfühlen nicht das, was Menschen anstreben in ihrem Leben um den Zustand des Glücklich- und Zufriedensein erleben zu können?
 
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eifersucht ist m.e. eine kombination aus mehrerem: verlustangst zuallererst (samt angst vor veränderung, beeinträchtigung im beziehungsband und der familie, materielle existenzangst und so weiter) - ein immens starkes gefühl. eine alte bekannte sagte immer, dass angst das gegenteil von liebe ist, nicht hass. und immer mehr kann ich dem ansatz (auch) etwas abgewinnen.

dann kommt ein gehöriger schuss unsicherheit und mangelndes selbstwertgefühl dazu. bei frauen sehr stark aus der körperlichen selbstkritik, dem alterungsprozess etc., bei männern aus schwanzlänge und potenz - oder "es ihr eben nicht gut genug zu besorgen". und da mischt sich auch - mag man sich das eingestehen oder nicht - ein guter teil an bewusstsein mit ein, wo es überall bedarf und sehnsucht des partners geben könnte, dem man eben nicht entspricht oder aber auch gar nicht entsprechen möchte. der/die andere - die konkurrenz also - aber vielleicht sehr wohl.

und schon ist die malaise angerichtet!

dass ja in der eigenen beziehung auch so viel schlummert, weshalb der partner ja bei einem selber ist und nicht woanders tritt in den hintergrund (angst essen seele auf). dass es vielleicht überhaupt nur der reiz des neuen ist, oder einfach wieder von jemandem fremden begehrt zu sein: kommt nicht bis in den kopf. es beginnt die eifersuchts-maschinerie anzulaufen, die alles nur noch viel, viel schlimmer macht. weil auf einmal werden in der eigenen beziehung aus partnern gegner. und man bekämpft in den allermeisten fällen jemanden verbissen, der sowieso keinen bestand hätte - würde man ihn und diese situation nicht derart bekriegen. bis zum bruch der beziehung!
 
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dass angst das gegenteil von liebe ist
ich erlebe das in meinem Leben genau so; ich stieß auf diese Aussage vor ungefähr 10 Jahren zum ersten Mal. Als ich das gelesen habe, habe ich das Buch genommen und in die Ecke geworfen. Das wollte ich nicht annehmen.
Losgelassen hat es mich seit dem nicht mehr.
Eifersucht ist eine Emotion. Emotionen sind Gefühle, die in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit hatten, zum Ausdruck gebracht zu werden. In diesem Fall handelt es sich um eine negative Form. Unser Verstand speichert das genau ab. Wenn äußere Reize-Umstände an den Menschen gelangen, ist diese negative Emotion in unseren Gedanken wieder präsent.
Ich habe noch nie erlebt, dass die Emotion der Eifersucht im Stande ist, in mir ein tiefes Gefühl der Verbundenheit zu generieren.
Deshalb bin ich bei Aussagen wie:
negative Emotionen sind normal
erstaunt.
Ich gehe davon aus, dass sich dieser Prozess unbewusst im Menschen abspielt...
 
Ich habe noch nie erlebt, dass die Emotion der Eifersucht im Stande ist, in mir ein tiefes Gefühl der Verbundenheit zu generieren.

Hingegen sich damit auseinander zu setzen, in Partnerschaft, in einem Konflikt (der ansich nicht negativ ist), gemeinsam zu überwinden, kann andererseits unendlich bereichernd sein. :)

Sich alleine im Kreis zu drehen hingegen, kann sogar tödlich sein. :(
 
Ich habe noch nie erlebt, dass die Emotion der Eifersucht im Stande ist, in mir ein tiefes Gefühl der Verbundenheit zu generieren.
Deshalb bin ich bei Aussagen wie: negative Emotionen sind normal erstaunt.

na ja, "normal" sind sie schon - heißt ja nicht, dass in summe ihrer wirkungen positiv. klar kann einem eifersucht bewusst machen, was einem der partner bedeutet. worin aber schon ein problem liegt, wenn man eifersucht dazu braucht. und die nebenwirkungen überwiegen daraus m.e. bei weitem.
 
Manche mögen es ja, wenn der Partner ein bisserl eifersüchtig ist und werten das als Liebesbeweis. Daher sollte man das nicht unnötig dramatisieren. Ausgeprägte Eifersucht gehört allerdings zu den Angststörungen, ist u.U. selbst- und/oder fremdgefährdend und bedarf professioneller Hilfe.
 
Bin ja selbst nicht unbedingt treu, treffe mich auch mit mehreren Frauen und hab kein Problem damit.
Aber manchmal bin ich doch eifersüchtig, wenn eine Freundin sich mit anderen Männern trifft.
Ich sehe da im Grunde keine Rechtfertigung dafür und möchte diese Eifersucht auch loswerden. Allein schon damit ich mit der einen oder anderen auch mal im Swingerclub mit anderen entspannt Spaß haben kann.
Gibt es da irgendwelche Tipps?

Hi,

tu anderen nicht, was Du nicht willst erleiden...
( stand bereits im "Struwwelpeter", glaub ich )

LG
 
Danke allen, die ihre Gedanken hier geteilt haben!:liebe:

Wenn ein Menschen danach fragt, wie er Eifersucht los wird, gebe ich ihm folgendes mit auf seinem Weg:
"Ich freue mich, dass du erkannt hast, dass du nicht diese Emotion bist!".
"Jetzt ist es dir möglich, diese zu enttarnen und du wirst erfahren, dass sie niemals dein Überleben gefährdet hat."
"Du bist vollständig, so wie du bist!
"Es waren immer nur Glaubensmuster, Haltungen und Einstellungen deines Verstandes, die dich von dieser Wahrheit abgehalten haben."
"Du hast geglaubt daran, du seiest vollständig aber nun wirst du es wissen, dann brauchst du nicht mehr daran zu glauben."

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Danke für deine Antworten!:up: Dieses Thema beschäftigt mich sehr und falls du noch magst, ein paar Fragen;
wenn sie normal sein sollen und sich nicht gut anfühlen, warum soll Mensch sie dann durch sein Leben tragen? wer oder was zwingt ihn dazu?
Wenn überhaupt, kann man eigentlich nur von einem "Was" ausgehen. Damit sind dann Traumata bzw. verstörende, schmerzhafte Erlebnisse gemeint, die in einem sehr starken Ausmaß vorhanden sind und sehr schwer bis (fast) unmöglich vollkommen zu verarbeiten sind. Hier kann man lediglich eine Abschwächung erreichen, aber man wird sie nie wieder los, leider. Aber das ist oft die Realität, deswegen finde ich eine gewisse Akzeptanz der negativen Emotionen sehr wichtig. Wenn man sie annimmt und weiß, dass es vollkommen ok und normal ist, sie zu empfinden - kann man seine Kraft auch produktiver nutzen als gegen einen unbesiegbaren "Feind" zu kämpfen.

ich kann nicht folgen:
wie kann Freude zum Ausdruck gebracht werden, wenn diese nicht ehrlich gemeint ist, gibt es da etwa auch Klassifizierungen?
Ehrlich ja, aber aus "vollem Herzen" klingt (zumindest für mich) etwas übertrieben. Aus vollem Herzen freue ich mich für Menschen, die ich kenne bzw. mit denen ich eine enge(re) Verbindung habe.

wie ist es ihm möglich dabei entspannt zu sein?
Hier bin ich nicht sicher was du genau meinst. Wie er mit der Reaktion seiner Partnerin umgehen soll?

Eifersucht als Spiegelbild der Schuld...
Menschen projizieren ihre Ängste auf das Gegenüber? wie können sie sich dabei wohlfühlen? Warum glauben sie, dass sie ihre eigenen Ängste einem anderen umhängen können? Glauben sie, dann sind sie diese los bzw. lösen sich diese auf? ist wohlfühlen nicht das, was Menschen anstreben in ihrem Leben um den Zustand des Glücklich- und Zufriedensein erleben zu können?
Nein, damit meinte ich nicht das Übertragen der Gefühle auf andere Menschen, sondern auf Situationen. Zum Beispiel bei starker Eifersucht: man meidet Situationen wie z.B. eine Party, wenn man weiß oder sogar nur die Vermutung hat, dass auf dieser Party Personen sein könnten, die der Partner interessant finden könnte - und man reagiert schon im Vorfeld mit einem heftigen Abwehrmechanismus.

Hier ein Beispiel aus meinem Privatleben: mein Ex war (und vermutlich ist er noch) massiv eifersüchtig. Er hat Männer angeschrien, die mich "angeglotzt" haben und war sofort bereit mit einer Schlägerei anzufangen. Mich hat er jedes Mal beim Fortgehen "vorgewarnt", dass ich Ausschau nach Männern halten sollte, die mich attraktiv finden und ich soll nicht zulassen, dass sie sich mir nähern - sondern schon aus der Entfernung schreien soll, dass ich vergeben bin.
Und damit wäre ich schon bei deiner letzten Frage ... er war so eifersüchtig, dass er unfähig war überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er sich falsch verhält - nicht die anderen Personen. Für Menschen mit so starker Eifersucht ist so gut wie immer der Partner das Problem und damit ist auch (aus ihrer Sicht) dieser Partner für die Zufriedenheit des Eifersüchtigen zuständig, nicht der Eifersüchtige selbst.
Deswegen meinte ich auch in einem von meinen vorherigen Beiträgen, dass Menschen mit einem Partner, der an massiver Eifersucht leidet, lieber das Weite suchen sollen.

Deshalb bin ich bei Aussagen wie"negative Emotionen sind normal" erstaunt.
Ich gehe davon aus, dass sich dieser Prozess unbewusst im Menschen abspielt...
MMn ist die negativsten Emotion die Trauer, es gibt keine Emotion die beschissener ist - wenn ich das mal so ausdrücken darf. Trauer kommt, wenn man schon einen Verlust erlitten hat. Es ist eine nie endende Folter und Qual, die ihre Form mit der Zeit verändert - aber immer präsent bleibt.
Nun, findest du Trauer normal? Auch hier (wie bei jeder anderen negativen Emotion) gilt: in welchem Ausmaß sie vorhanden ist.
 
Danke, dass du mich wieder mitgenommen hast!
Hier bin ich nicht sicher was du genau meinst. Wie er mit der Reaktion seiner Partnerin umgehen soll?
Ja. Wie ist es ihm möglich zur Ruhe zu kommen...
Wenn überhaupt, kann man eigentlich nur von einem "Was" ausgehen. Damit sind dann Traumata bzw. verstörende, schmerzhafte Erlebnisse gemeint, die in einem sehr starken Ausmaß vorhanden sind und sehr schwer bis (fast) unmöglich vollkommen zu verarbeiten sind. Hier kann man lediglich eine Abschwächung erreichen, aber man wird sie nie wieder los, leider.
Ja, das verstehe ich sehr gut. Ich finde auch, dass es absolut traurig ist, wenn Mensch das Gefühl hat, es nie wieder loszuwerden.
Aber das ist oft die Realität, deswegen finde ich eine gewisse Akzeptanz der negativen Emotionen sehr wichtig.
Oh ja, ich sehe das auch als Realität, eine Tatsache die ich nicht verleugnen kann, an. Ich meine auch, dass erst durch den Schritt der Akzeptanz im Menschen eine Veränderung stattfinden kann. Das ist ein Prozess der viel Verständnis, Geduld und Aufmerksamkeit erfordert, das fällt nicht vom Himmel.
Wenn man sie annimmt und weiß, dass es vollkommen ok und normal ist, sie zu empfinden
Absolut bei dir. Niemals soll der Mensch das Gefühl vermittelt bekommen, dass seine Gefühle nicht normal wären. Kein Mensch sollte das empfinden müssen! Ich weiß dass er vollkommen ist. So wie auch ich vollkommen bin.
kann man seine Kraft auch produktiver nutzen als gegen einen unbesiegbaren "Feind" zu kämpfen.
Oh ja, dieser Meinung bin ich ebenfalls! Unbedingt soll man seine Kraft produktiv nutzen. Aber hört dieser "Feind" deshalb auf zu klopfen, wenn ich ihm nicht in sein Antlitz sehe?

Was denkst du, hat sich David gedacht, als er Goliath gegenüberstand und die Menschen laut schrien:
"Der ist so groß, das schafft er nie!"

David hat sich gedacht: "Wow, der ist so groß, den kann ich niemals verfehlen!"


In diesem Leben werden uns so viele Worte an den Kopf geschmissen, uns werden so viele Dinge erzählt. Nehme niemals ihre Sprache an, ihre Ausreden. Halte deinen Geist offen, nur für die, die dich stärker machen. Woran möchten wir glauben, das steht uns frei..
Ehrlich ja, aber aus "vollem Herzen" klingt (zumindest für mich) etwas übertrieben.
Das kann ich gut nachvollziehen. Das hört sich unglaublich an. In meinem Leben bin ich immer wieder auf Situationen gestoßen, die in mir eine Frage ausgelöst haben: Wo ist diese Menschlichkeit, nach der so viele Menschen rufen? Warum ist sie (so selten) nicht spürbar, erlebbar? Warum kann ich nur meine mir nächsten Angehörigen, Freunde, Menschen die ich kenne, mit Liebe begegnen? Und nicht einmal in diesen Beziehungen schaffe ich das für mich erfüllend. Wie oft habe ich diese im Geiste verurteilt, weil sie etwas getan oder gesagt haben, was mir nicht gepasst hat.
Wo ist die Verbindung, wenn wir doch alle menschl. Wesen sind, mit unseren Stärken, Schwächen und Fehlern?
Der Power-Moment in meinem Leben war folgende Situation: ich besuchte ein Seminar. Ich stellte dieser Person eine Frage: "Wie ist es ihnen möglich, wenn ein Klient ihre Praxis betritt und sie spüren, dass die Chemie zwischen ihnen nicht stimmig ist? lehnen sie dieser Person die Therapie ab?"

Ihre Antwort: "So etwas gibt es nicht in ihrem Leben, da sie die Menschen unvoreingenommen betrachtet." "Töricht wäre ich, wenn ich das nicht täte, weil jeder Mensch, der mir begegnet, mir etwas für mein Leben wichtiges mitzuteilen hat." Wenn ich voreingenommen bin, ist es mir nicht möglich ihm zuzuhören."
Mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Es herrschte im Raum unter allen Seminar-Teilnehmern Ruhe. Ein Ruhe, in der kein Raum für Zweifel offen war. Jeder wusste, dass es wahr ist.

Nein, damit meinte ich nicht das Übertragen der Gefühle auf andere Menschen, sondern auf Situationen.
Genau das wollte ich damit ausdrücken. Die Ergebnisse dieser Gefühle spiegeln sich dann in den Situationen ihrer Umgebung für andere Menschen sichtbar, erlebbar.
Zum Beispiel bei starker Eifersucht: man meidet Situationen wie z.B. eine Party, wenn man weiß oder sogar nur die Vermutung hat, dass auf dieser Party Personen sein könnten, die der Partner interessant finden könnte - und man reagiert schon im Vorfeld mit einem heftigen Abwehrmechanismus.
Schade. Wer weiß, welchen Menschen man dort begegnet wäre...
Hier ein Beispiel aus meinem Privatleben: mein Ex war (und vermutlich ist er noch) massiv eifersüchtig. Er hat Männer angeschrien, die mich "angeglotzt" haben und war sofort bereit mit einer Schlägerei anzufangen. Mich hat er jedes Mal beim Fortgehen "vorgewarnt", dass ich Ausschau nach Männern halten sollte, die mich attraktiv finden und ich soll nicht zulassen, dass sie sich mir nähern - sondern schon aus der Entfernung schreien soll, dass ich vergeben bin.
Sehr unangenehme Situation. Würdest du meinen, er hat seine eigene Angst/Unsicherheit dir um den Hals gehängt?
Und damit wäre ich schon bei deiner letzten Frage ...
du meinst wenn mich ein Mensch danach fragt, wie er Eifersucht los wird?
er war so eifersüchtig, dass er unfähig war überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er sich falsch verhält - nicht die anderen Personen.
er projizierte seine Angst auf seine Mitmenschen/dich als Partnerin.
Dieser Mensch wird nicht nach Möglichkeiten Ausschau halten. Dieser Mensch, wie du schreibst, ist unfähig dazu, im Moment. Der Schmerz, seine Wut, seine Traumata, wie du geschrieben hast, hindern ihn noch daran. Deshalb kann er im Moment noch nicht anders agieren, als diesen Schmerz an seine Umgebung weiterzugeben. Es erscheint ihn buchstäblich zu gewaltig, er denkt er zerbricht daran. Er hat diesen Menschen mehr geglaubt, anstatt sich seinem Schmerz selber zu stellen und über sich hinauszuwachsen:
Die Menschen in der Arena haben laut geschrieen: "Oh mein Gott, der ist sooooo groß, das schafft er nie!"

Das wird niemals funktionieren. Kein Mensch, außer er selber, ist dafür verantwortlich zu lernen, darauf zu achten, was ihn glücklich macht. Soll ich diesen Menschen deshalb verurteilen? Nein.
Er ist ein vollständiger Mensch in Entfaltung. So wie ich auch.
Deswegen meinte ich auch in einem von meinen vorherigen Beiträgen, dass Menschen mit einem Partner, der an massiver Eifersucht leidet, lieber das Weite suchen sollen.
Wenn Mensch erkennt, dass ihn dieser derzeitige Partner in seinem eigenen Wachstum hemmt, und er keine Möglichkeit erkennt, dass sein Partner nicht die Bereitschaft signalisiert daran gemeinsam aktiv etwas zuändern, verstehe ich es, wenn er das Weite sucht.
Und damit wäre ich schon bei deiner letzten Frage ...
Ist die Eifersucht aus deinem Leben verschwunden, seit du gegangen bist?

MMn ist die negativsten Emotion die Trauer, es gibt keine Emotion die beschissener ist - wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Ja, du darfst. Trauer nimmt uns die Luft zum Atmen, reißt uns den Boden unter den Füßen weg. Macht uns hilflos, ohnmächtig, wütend. Wen können wir beschuldigen, wenn uns dieser Schmerz droht zu zerfressen?
Trauer kommt, wenn man schon einen Verlust erlitten hat.
Sollte Mensch nicht beginnen, davor hinzusehen, bevor es ihn übermannt? Muss erst immer etwas schlimmes passieren, bis er sich mit dem Schmerz auseinander setzt? Wenn er in einer Welt lebt, in der Trauer ein Bestandteil des menschl. Lebens ausmacht, es eine Tatsache ist. Oder hofft er darauf, dass ihm nichts passiert? Warum sehen wir gerne Drama-Aufführungen zu? Was fasziniert uns darin, was glauben wir darin erkennen zu können?
Es ist eine nie endende Folter und Qual, die ihre Form mit der Zeit verändert - aber immer präsent bleibt.
Mein Sohn ist heute mit dem Flugzeug nach Malta auf Sprachreise geflogen. Über diese bevorstehende Reise, weiß ich schon lange Bescheid. Immer wieder hat mich ein Gefühl der Angst beschlichen. Warum? Weil es eine Tatsache ist, das Flugzeuge abstürzen können. Immer wieder tauchte in mir dieses Bild auf, als vor ein paar Jahren, es war groß in den Medien, eine Schulklasse die mit dem Flugzeug unterwegs war, von einem Menschen bewusst in den Tod geflogen wurde.
Ich habe diese Gefühle immer wieder beiseite geschoben, nein wird schon nix passieren usw.
Es tauchte aber in meinen Träumen ebenso auf. Ich sah ein Flugzeug, das ich und mein Sohn bestiegen. Dieses Flugzeug war von außen betrachtet in einem sehr desolaten Zustand. Nicht vertrauenswürdig, hier mitzufliegen. Ich fragte meinen Sohn im Traum: sollen wir hier wirklich einsteigen? Er sagte sicher doch. Dann war der Traum zu Ende.
Die Angst ist nicht weggeflogen. Sie war noch immer bei mir.
Vor ein paar Tagen ist ein Forenmitglied von uns gegangen. Ich habe den Menschen nie von Angesicht zu Angesicht kennenlernen dürfen. Als ich von seinem Tod erfuhr, war ich erschüttert, traurig, ich habe am ganzen Körper gezittert und weinte. Ich habe mich gefragt, wenn dieser Verlust eines Menschen, den ich nicht einmal gesehen habe, solche Gefühle in mir auslöst, dann möchte ich mir erst gar nicht vorstellen, wenn der worst-case eintritt. Wenn ich einen mir nahestehenden Menschen verliere.
Dann habe ich mich daran erinnert, dass dieser Mensch mir eine PN schrieb, in der er seine Dankbarkeit mir gegenüber zum Ausdruck brachte.
Ich habe in einem Fred meine Gedanken zum Thema Tod/Leben geteilt. Das war alles. Das scheint ihn tief berührt zu haben.
Darin lag die Antwort zu meiner Angst bezüglich Schulreise meines Sohnes, auf einmal war sie ganz klar vor mir:
Wenn wir im Stande sind, Menschen zu berühren, die wir nicht mal gesehen haben, warum tun wir es dann nicht öfter? Das hat mir ein Lächeln und eine Ruhe geschenkt.
Als ich meinen Sohn heute früh zur Schule fuhr, weiß ich, es ist nichts Unausgesprochenes zwischen uns. Er weiß, dass Liebe die Verbindung ist, so wie ich es weiß.




 
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@Mitglied #332954: soeben, als ich mein Post fertig geschrieben habe, hat mein Sohn eine Nachricht gesendet, dass er gut angekommen ist;)
Zufall? an so etwas glaube ich nicht mehr. Seit ich diesen Glauben an Zufälle aufgab, erlebe ich sehr viele Wunder und dann weiß ich, dass alles gut ist wie es ist:liebe:
Ich darf dem Leben vertrauen, es wird mir immer genau soviel im Leben zukommen lassen, damit ich gut weitergehen kann.
 
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Wenn man davon ausgeht, dass die Beziehung nicht ewig dauert,
dann gibt es auch keinen Grund für Eifersucht.
 
Danke für deinen Beitrag, habe ich mit viel Interesse gelesen! Im Großen und Ganzen gehe ich konform mit deiner Einstellung, aber bei dieser Aussage hier:
Ja, das verstehe ich sehr gut. Ich finde auch, dass es absolut traurig ist, wenn Mensch das Gefühl hat, es nie wieder loszuwerden.
muss ich betonen, dass es für manche Menschen nicht das Gefühl bzw. ihre Einstellung ist, ein Trauma und daraus resultierenden negativen Emotionen, nicht vollkommen verarbeiten zu können - sondern es ist ein psychologischer (und ja, manchmal auch ein organischer) Fakt. Genauso wie es physische Verletzungen gibt, die nie vollkommen verheilen - genauso gibt es psychische Verletzungen, die nie vollkommen verheilen. Das hat der Wille und die positive Einstellung wenig Wirkung.
Meine beruflichen Erfahrungen haben mir auch wiederholt gezeigt welchen Schaden solche Behauptungen wie z.B. "Du schaffst das, du hast nur das Gefühl, dass du es nicht kannst." bewirken können. Deswegen "reite" ich auch so darauf herum. Der Absender will Mut machen, beim Empfänger kommt (nur) die Schuldzuweisung an.

Ist die Eifersucht aus deinem Leben verschwunden, seit du gegangen bist?
Meine anderen Partner waren normal-eifersüchtig. Der "aggressivste" Ausdruck ihrer Eifersucht war sowas wie: wenn ich mich auf einer Party etwas länger mit einem Mann unterhalten habe, kam mein Partner irgendwann dazu und legt seinen Arm um mich. Solche Sachen eben, aber keine Streitereien, Kontrollen, Verbote, Anschuldigungen, etc.

@Mitglied #332954: soeben, als ich mein Post fertig geschrieben habe, hat mein Sohn eine Nachricht gesendet, dass er gut angekommen ist;)
Zufall? an so etwas glaube ich nicht mehr. Seit ich diesen Glauben an Zufälle aufgab, erlebe ich sehr viele Wunder und dann weiß ich, dass alles gut ist wie es ist:liebe:
Ich darf dem Leben vertrauen, es wird mir immer genau soviel im Leben zukommen lassen, damit ich gut weitergehen kann.
Ich hoffe, er hat eine schöne Zeit und die momentane globale Lage verdirbt ihm nicht die Sprachferien!

In diesem Beitrag sagst du auch etwas ganz essenzielles "ich darf dem Leben vertrauen" - eigentlich ist es letztendlich genau die Ursache des Problems bei manchen Menschen. Ihnen hat das jemand (fast immer in der Kindheit) weggenommen. Dieses Vertrauen ins Leben ist ganz einfach nicht mehr vorhanden - womit ich wieder bei meiner ersten Aussage in diesem Beitrag wäre.
 
Bin ja selbst nicht unbedingt treu, treffe mich auch mit mehreren Frauen und hab kein Problem damit.
Aber manchmal bin ich doch eifersüchtig, wenn eine Freundin sich mit anderen Männern trifft.
Ich sehe da im Grunde keine Rechtfertigung dafür und möchte diese Eifersucht auch loswerden. Allein schon damit ich mit der einen oder anderen auch mal im Swingerclub mit anderen entspannt Spaß haben kann.
Gibt es da irgendwelche Tipps?

Solange Du das Fremdgehen bei Dir duldest, bei Deinen Frauen wo Du triffst aber nicht, solange kannst Du die Eifersucht auch nicht ablegen.

Entweder gehen alle fremd, gegenseitig Eifersuchtsfrei. Oder dann geht niemand fremd, damit gar keine Eifersucht entstehen kann.
 
Solange Du das Fremdgehen bei Dir duldest, bei Deinen Frauen wo Du triffst aber nicht, solange kannst Du die Eifersucht auch nicht ablegen.

Entweder gehen alle fremd, gegenseitig Eifersuchtsfrei. Oder dann geht niemand fremd, damit gar keine Eifersucht entstehen kann.
Dulden würde ich es ja. Und wie ich schon geschrieben hab sind alle frei, es zu tun.
Aber es scheint das eine zu sein, das zuzulassen und für gut zu befinden, und das andere, damit jetzt tatsächlich gut umgehen zu können.
 
das zuzulassen und für gut zu befinden, und das andere, damit jetzt tatsächlich gut umgehen zu können.
und das andere ist: reine Kopfentscheidung, das ist ein Prozess. Der Weg dorthin ist auf mittlerweile 8 Seiten nachzulesen. Viel Spaß beim Ausprobieren und beobachten!
 
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Eifersucht hat immer einen Auslöser. Wie jemand auf einen Auslöser reagiert, ist subjektiv, daher völlig unterschiedlich.
Ob es eine Art "Lernen" gibt, mit Auslösern anders als bisher umzugehen? Darüber ist sich nicht einmal die Wissenschaft einig! Ist auch klar, weil es auf jede Art Auslöser die unterschiedlichsten Reaktionen gibt mit einer Bandbreite beginnend bei Null.
Siehe dazu die mannigfachen Artikel der Literatur.
 
muss ich betonen, dass es für manche Menschen nicht das Gefühl bzw. ihre Einstellung ist, ein Trauma und daraus resultierenden negativen Emotionen, nicht vollkommen verarbeiten zu können - sondern es ist ein psychologischer (und ja, manchmal auch ein organischer) Fakt. Genauso wie es physische Verletzungen gibt, die nie vollkommen verheilen - genauso gibt es psychische Verletzungen, die nie vollkommen verheilen. Das hat der Wille und die positive Einstellung wenig Wirkung.
Danke, dass du mich wieder mitgenommen hast in deine Welt der Erlebnisse. In meiner Welt der Erlebnisse habe ich andere Erfahrungen sammeln dürfen. In dieser Welt ist es möglich, heil zu werden.
"Du schaffst das, du hast nur das Gefühl, dass du es nicht kannst."
Da hast du völlig recht. Das kann exakt in die verkehrte Richtung gehen. Deshalb ist es so wichtig, aktiv zu Zuhören, was das Gegenüber sagt. Da sind bereits alle Botschaften enthalten.
wenn ich mich auf einer Party etwas länger mit einem Mann unterhalten habe, kam mein Partner irgendwann dazu und legt seinen Arm um mich.
Was mich noch dazu interessieren würde, wenn du magst, wie fühlt sich das in der Situation für dich an?
 
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