Danke, dass du mich wieder mitgenommen hast!
Hier bin ich nicht sicher was du genau meinst. Wie er mit der Reaktion seiner Partnerin umgehen soll?
Ja. Wie ist es ihm möglich
zur Ruhe zu kommen...
Wenn überhaupt, kann man eigentlich nur von einem "Was" ausgehen. Damit sind dann Traumata bzw. verstörende, schmerzhafte Erlebnisse gemeint, die in einem sehr starken Ausmaß vorhanden sind und sehr schwer bis (fast) unmöglich vollkommen zu verarbeiten sind. Hier kann man lediglich eine Abschwächung erreichen, aber man wird sie nie wieder los, leider.
Ja, das verstehe ich sehr gut. Ich finde auch, dass es absolut traurig ist, wenn Mensch das Gefühl hat, es nie wieder loszuwerden.
Aber das ist oft die Realität, deswegen finde ich eine gewisse Akzeptanz der negativen Emotionen sehr wichtig.
Oh ja, ich sehe das auch als Realität, eine Tatsache die ich nicht verleugnen kann, an. Ich meine auch, dass erst durch den Schritt der Akzeptanz im Menschen eine Veränderung stattfinden kann. Das ist ein Prozess der viel Verständnis, Geduld und Aufmerksamkeit erfordert, das fällt nicht vom Himmel.
Wenn man sie annimmt und weiß, dass es vollkommen ok und normal ist, sie zu empfinden
Absolut bei dir. Niemals soll der Mensch das Gefühl vermittelt bekommen, dass seine Gefühle nicht normal wären. Kein Mensch sollte das empfinden müssen! Ich weiß dass er vollkommen ist. So wie auch ich vollkommen bin.
kann man seine Kraft auch produktiver nutzen als gegen einen unbesiegbaren "Feind" zu kämpfen.
Oh ja, dieser Meinung bin ich ebenfalls! Unbedingt soll man seine Kraft produktiv nutzen. Aber hört dieser "Feind" deshalb auf zu klopfen, wenn ich ihm nicht in sein Antlitz sehe?
Was denkst du, hat sich David gedacht, als er Goliath gegenüberstand und die Menschen laut schrien:
"Der ist so groß, das schafft er nie!"
David hat sich gedacht: "Wow, der ist so groß, den kann ich niemals verfehlen!"
In diesem Leben werden uns so viele Worte an den Kopf geschmissen, uns werden so viele Dinge erzählt. Nehme niemals ihre Sprache an, ihre Ausreden. Halte deinen Geist offen, nur für die, die dich stärker machen. Woran möchten wir
glauben, das steht uns frei..
Ehrlich ja, aber aus "vollem Herzen" klingt (zumindest für mich) etwas übertrieben.
Das kann ich gut nachvollziehen. Das hört sich
unglaublich an. In meinem Leben bin ich immer wieder auf Situationen gestoßen, die in mir eine Frage ausgelöst haben: Wo ist diese Menschlichkeit, nach der so viele Menschen rufen? Warum ist sie (so selten) nicht spürbar, erlebbar? Warum kann ich nur meine mir nächsten Angehörigen, Freunde, Menschen die ich kenne, mit Liebe begegnen? Und nicht einmal in diesen Beziehungen schaffe ich das für mich erfüllend. Wie oft habe ich diese im Geiste verurteilt, weil sie etwas getan oder gesagt haben, was mir nicht gepasst hat.
Wo ist
die Verbindung, wenn wir doch alle menschl. Wesen sind, mit unseren Stärken, Schwächen und Fehlern?
Der Power-Moment in meinem Leben war folgende Situation: ich besuchte ein Seminar. Ich stellte dieser Person eine Frage: "Wie ist es ihnen möglich, wenn ein Klient ihre Praxis betritt und sie spüren, dass die Chemie zwischen ihnen nicht stimmig ist? lehnen sie dieser Person die Therapie ab?"
Ihre Antwort: "So etwas gibt es nicht in ihrem Leben, da sie die Menschen unvoreingenommen betrachtet." "Töricht wäre ich, wenn ich das nicht täte, weil
jeder Mensch, der mir begegnet, mir etwas für mein Leben wichtiges mitzuteilen hat." Wenn ich voreingenommen bin, ist es mir nicht möglich ihm zuzuhören."
Mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Es herrschte im Raum unter allen Seminar-Teilnehmern Ruhe. Ein Ruhe, in der kein Raum für Zweifel offen war. Jeder wusste, dass es wahr ist.
Nein, damit meinte ich nicht das Übertragen der Gefühle auf andere Menschen, sondern auf Situationen.
Genau das wollte ich damit ausdrücken. Die Ergebnisse dieser Gefühle spiegeln sich dann in den Situationen ihrer Umgebung für andere Menschen sichtbar, erlebbar.
Zum Beispiel bei starker Eifersucht: man meidet Situationen wie z.B. eine Party, wenn man weiß oder sogar nur die Vermutung hat, dass auf dieser Party Personen sein könnten, die der Partner interessant finden könnte - und man reagiert schon im Vorfeld mit einem heftigen Abwehrmechanismus.
Schade.
Wer weiß, welchen Menschen man dort begegnet wäre...
Hier ein Beispiel aus meinem Privatleben: mein Ex war (und vermutlich ist er noch) massiv eifersüchtig. Er hat Männer angeschrien, die mich "angeglotzt" haben und war sofort bereit mit einer Schlägerei anzufangen. Mich hat er jedes Mal beim Fortgehen "vorgewarnt", dass ich Ausschau nach Männern halten sollte, die mich attraktiv finden und ich soll nicht zulassen, dass sie sich mir nähern - sondern schon aus der Entfernung schreien soll, dass ich vergeben bin.
Sehr unangenehme Situation. Würdest du meinen, er hat seine eigene Angst/Unsicherheit dir um den Hals gehängt?
Und damit wäre ich schon bei deiner letzten Frage ...
du meinst wenn mich ein Mensch danach fragt, wie er Eifersucht los wird?
er war so eifersüchtig, dass er unfähig war überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er sich falsch verhält - nicht die anderen Personen.
er projizierte seine Angst auf seine Mitmenschen/dich als Partnerin.
Dieser Mensch wird nicht nach Möglichkeiten Ausschau halten. Dieser Mensch, wie du schreibst, ist unfähig dazu, im Moment. Der Schmerz, seine Wut, seine Traumata, wie du geschrieben hast, hindern ihn noch daran. Deshalb kann er im Moment noch nicht anders agieren, als diesen Schmerz an seine Umgebung weiterzugeben. Es erscheint ihn buchstäblich zu gewaltig, er denkt er zerbricht daran. Er hat diesen Menschen mehr geglaubt, anstatt sich seinem Schmerz selber zu stellen und über sich hinauszuwachsen:
Die Menschen in der Arena haben laut geschrieen: "Oh mein Gott, der ist sooooo groß, das schafft er nie!"
Das wird niemals funktionieren. Kein Mensch, außer er selber, ist dafür verantwortlich zu lernen, darauf zu achten, was ihn glücklich macht. Soll ich diesen Menschen deshalb verurteilen? Nein.
Er ist ein vollständiger Mensch in Entfaltung. So wie ich auch.
Deswegen meinte ich auch in einem von meinen vorherigen Beiträgen, dass Menschen mit einem Partner, der an massiver Eifersucht leidet, lieber das Weite suchen sollen.
Wenn Mensch erkennt, dass ihn dieser derzeitige Partner in seinem eigenen Wachstum hemmt, und er keine Möglichkeit erkennt, dass sein Partner nicht die Bereitschaft signalisiert daran gemeinsam aktiv etwas zuändern, verstehe ich es, wenn er das Weite sucht.
Und damit wäre ich schon bei deiner letzten Frage ...
Ist die Eifersucht aus deinem Leben verschwunden, seit du gegangen bist?
MMn ist die negativsten Emotion die Trauer, es gibt keine Emotion die beschissener ist - wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Ja, du darfst. Trauer nimmt uns die Luft zum Atmen, reißt uns den Boden unter den Füßen weg. Macht uns hilflos, ohnmächtig, wütend. Wen können wir beschuldigen, wenn uns dieser Schmerz droht zu zerfressen?
Trauer kommt, wenn man schon einen Verlust erlitten hat.
Sollte Mensch nicht beginnen, davor hinzusehen, bevor es ihn übermannt? Muss erst immer etwas schlimmes passieren, bis er sich mit dem Schmerz auseinander setzt? Wenn er in einer Welt lebt, in der Trauer ein Bestandteil des menschl. Lebens ausmacht, es eine Tatsache ist. Oder hofft er darauf, dass ihm nichts passiert? Warum sehen wir gerne Drama-Aufführungen zu? Was fasziniert uns darin, was glauben wir darin erkennen zu können?
Es ist eine nie endende Folter und Qual, die ihre Form mit der Zeit verändert - aber immer präsent bleibt.
Mein Sohn ist heute mit dem Flugzeug nach Malta auf Sprachreise geflogen. Über diese bevorstehende Reise, weiß ich schon lange Bescheid. Immer wieder hat mich ein Gefühl der Angst beschlichen. Warum? Weil es eine Tatsache ist, das Flugzeuge abstürzen können. Immer wieder tauchte in mir dieses Bild auf, als vor ein paar Jahren, es war groß in den Medien, eine Schulklasse die mit dem Flugzeug unterwegs war, von einem Menschen bewusst in den Tod geflogen wurde.
Ich habe diese Gefühle immer wieder beiseite geschoben, nein wird schon nix passieren usw.
Es tauchte aber in meinen Träumen ebenso auf. Ich sah ein Flugzeug, das ich und mein Sohn bestiegen. Dieses Flugzeug war von außen betrachtet in einem sehr desolaten Zustand. Nicht vertrauenswürdig, hier mitzufliegen. Ich fragte meinen Sohn im Traum: sollen wir hier wirklich einsteigen? Er sagte sicher doch. Dann war der Traum zu Ende.
Die Angst ist nicht weggeflogen. Sie war noch immer bei mir.
Vor ein paar Tagen ist ein Forenmitglied von uns gegangen. Ich habe den Menschen nie von Angesicht zu Angesicht kennenlernen dürfen. Als ich von seinem Tod erfuhr, war ich erschüttert, traurig, ich habe am ganzen Körper gezittert und weinte. Ich habe mich gefragt, wenn dieser Verlust eines Menschen, den ich nicht einmal gesehen habe, solche Gefühle in mir auslöst, dann möchte ich mir erst gar nicht vorstellen, wenn der worst-case eintritt. Wenn ich einen mir nahestehenden Menschen verliere.
Dann habe ich mich daran erinnert, dass dieser Mensch mir eine PN schrieb, in der er seine Dankbarkeit mir gegenüber zum Ausdruck brachte.
Ich habe in einem Fred meine Gedanken zum Thema Tod/Leben geteilt. Das war alles. Das scheint ihn tief berührt zu haben.
Darin lag die Antwort zu meiner Angst bezüglich Schulreise meines Sohnes, auf einmal war sie ganz klar vor mir:
Wenn wir im Stande sind, Menschen zu berühren, die wir nicht mal gesehen haben, warum tun wir es dann nicht öfter? Das hat mir ein Lächeln
und eine Ruhe geschenkt.
Als ich meinen Sohn heute früh zur Schule fuhr, weiß ich, es ist nichts Unausgesprochenes zwischen uns. Er weiß,
dass Liebe die Verbindung ist, so wie ich es weiß.