Wie Tabu sind vermeintliche Tabuthemen?

Nur der Vollständigkeit halber: Inzucht führt nicht zwangsläufig zu Missbildungen. Allerdings besteht eine 25 % Chance für alle rezessiv vererbbaren Krankheiten. Und davon gibt es sehr viele, beinahe jede Familie trägt welche in sich. Das Selbe gilt aber natürlich auch für Talente. Die können sich mit etwas Glück ganz massiv verstärken.

Damit will ich nicht für Inzucht argumentieren (das liegt mir fern), sondern nur richtig stellen, was offensichtlich nicht allgemein verstanden wurde.
 
Der Verweis aufs StGB greift zu kurz. Das Recht wird weiterentwickelt. Wer will noch die Strafbarkeit der " Unzucht zwischen Männern" (Haft im Zuchthaus für M) oder die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs (vgl Orobleme in US)? Was Erwachsene im Schlafzimmer miteinander machen, geht den Staat nichts an. Mit dem Argument der "Erbgesundheit" wurden genügen Verbrechen gerechtfertigt. Bis in die 70er Jahre konnten in Schweden(!) Geisteskranke zwangssterilisiert werden. Vielle erotische Geschichten zum Thema Inzest Zeugen vom Reiz des Verbotenen
 
Mitglied #225951 schrieb:
Wer will noch die Strafbarkeit der " Unzucht zwischen Männern" (Haft im Zuchthaus für M) oder die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs
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Danke. Das alles kam mir auch sofort in den Sinn.

Ich bin schockiert, dass erwachsene Menschen darüber nicht diskutieren können. Inzest in Missbrauchssituationen ist etwas wirklich grindiges, das steht aber ohnehin außer Frage.

Einvernehmlicher Sex zwischen zwei geistig gesunden Erwachsenen die verwandt sind? Find ich grauslich, aber was geht mich das an? Wenn daraus niemandem ein Schaden entsteht, warum sollte das bestraft werden? Da kann man schon mal drüber nachdenken.

Und ja, keine Verhütungsmethode ist 100% sicher. Aber mit Pille/Gummi und nicht in die Muschi spritzen wird wohl nur der nächste Jesus empfangen. :roll:
 
Mitglied #225951 schrieb:
Der Verweis aufs StGB greift zu kurz. Das Recht wird weiterentwickelt. Wer will noch die Strafbarkeit der " Unzucht zwischen Männern" (Haft im Zuchthaus für M) oder die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs (vgl Orobleme in US)? Was Erwachsene im Schlafzimmer miteinander machen, geht den Staat nichts an. Mit dem Argument der "Erbgesundheit" wurden genügen Verbrechen gerechtfertigt. Bis in die 70er Jahre konnten in Schweden(!) Geisteskranke zwangssterilisiert werden. Vielle erotische Geschichten zum Thema Inzest Zeugen vom Reiz des Verbotenen
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Das mag moralisch relevant sein, für das Forum hier (und seine Existenz) ist es nicht wirklich relevant, da gilt das (Österreichische, denn die Server stehen bei T-Mobile in Gmuend) Strafgesetzbuch. Wobei der gesetzliche Rahmen von Land zu Land unterschiedlich ist. Was bei uns verboten ist, ist in Frankreich z.B. erlaubt.

Ich habe vor einiger Zeit eine Geschichte geschrieben mit dem Ziel, maximale Klicks bei Literotika zu bekommen. Es war natürlich eine Inzestgeschichte, hier durfte sie nicht sein, dort schon. Das Konzept ist sehr gut aufgegangen, ich hatte jede Menge Kommentare, die sich alle mit "Poah, wie geil ist das denn? Der Typ vögelt seine Mami" zusammenfassen lassen. Inzest, überhaupt verbotener Sex, sells. Es scheint jede Menge Leute zu geben, die darauf abfahren. Ich stehe nicht drauf (obwohl es bei meiner Schwester zweimal beinahe dazu gekommen wäre, aber nicht, weil sie meine Schwester ist, sondern aus vollkommen anderen Gründen).
Mitglied #509795 schrieb:
Nein! Ist verboten. Mir ekelts gerade bei dem Gedanken.
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Der Ekel ist Deine Sache, aber bringt die Diskussion nicht weiter. Ähnlich ist die Spielerei mit Fäkalien, da stehen auch einige drauf, andere finden es extrem eklig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #151934 schrieb:
Nur der Vollständigkeit halber: Inzucht führt nicht zwangsläufig zu Missbildungen. Allerdings besteht eine 25 % Chance für alle rezessiv vererbbaren Krankheiten. Und davon gibt es sehr viele, beinahe jede Familie trägt welche in sich. Das Selbe gilt aber natürlich auch für Talente. Die können sich mit etwas Glück ganz massiv verstärken.

Damit will ich nicht für Inzucht argumentieren (das liegt mir fern), sondern nur richtig stellen, was offensichtlich nicht allgemein verstanden wurde.
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Mitglied #649519 schrieb:
Einvernehmlicher Sex zwischen zwei geistig gesunden Erwachsenen die verwandt sind? Find ich grauslich, aber was geht mich das an? Wenn daraus niemandem ein Schaden entsteht, warum sollte das bestraft werden? Da kann man schon mal drüber nachdenken.
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Das gesetzliche Verbot find ich schon nötig / gut, ob aber eine Strafe "nötig" ist? Ohne einer Strafandrohung ist aber gleichsam auch ein Verbot noch Wirkungsloser....
Davon auszugehen, das sich ein mögliches Talent verstärkt statt einer Missbildung....das käme mir schon gar nicht in den Sinn...
Das man einer / dieser Angelegeheit damit nicht zureden möchte wurde ja auch schon von anderer Seite oben klargestellt.
Mich reizt es nicht, weder in diversen Geschichten die es natürlich zu Hauf darüber im Netz gibt, noch im erleben. Ich findes es auch nicht gut, trotzdem gibt es das, und wird es wohl auch weiterhin geben.... wie vieles andere auch....und die Menschheit wird damit leben / umgehen mussen wie mit vielem anderen auch...
 
Mitglied #392092 schrieb:
Davon auszugehen, das sich ein mögliches Talent verstärkt statt einer Missbildung....das käme mir schon gar nicht in den Sinn...
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Ich auch nicht. Aber es besteht die Möglichkeit.

Rezessive Vererbung:

Ein Mensch hat 46 Chromosome. Jedes Einzelne ist eigentlich ein Paar. Die Hälfte hat man von der Mutter, die andere vom Vater. In vielen Fällen ist das so, dass beide Hälften gleichzeitig wirksam sind. Das bedeutet, dass wenn der Vater schwarz, die Mutter weiß war, das Kind irgendwo dazwischen sein wird. Manche mehr weiß, andere mehr schwarz, aber keines schneeweiß oder kohlschwarz. Das gilt aber nicht in jedem Fall. Der Körper ist gut darin, potentiell ungünstige Informationen zu erkennen.

Ein (nur beschränkt taugliches, weil nicht wirklich schädliches) Beispiel wäre negativer Rhesusfaktor. Ich habe auf einer Seite negativen, auf der anderen positiven Rhesusfaktor. Meine Frau ebenfalls. Ganz Exakt haben wir beide 0 +(-). Das heißt, wir haben beide positiven Rhesusfaktor. Wenn so ein Paar viele Kinder bekommt, dann haben statistisch von vier Kindern eines 0+, 2 0+(-) und eines 0-. Das heißt, eines hat positiven Rhesusfaktor und kann nur den weiter geben, zwei haben positiv, können aber negativ vererben, und eines negativ. Das kommt sehr oft vor.

Wie gesagt, negativer Rhesusfaktor ist kein Problem, Lupus erythematodes aber sehr wohl, und das ist eine ebenfalls rezessiv vererbbare Krankheit.

Heiraten nun Geschwister, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass beide die Krankheitsinformation in sich tragen, denn sie stammen ja von den selben Eltern ab. Bei jedem ist die Wahrscheinlichkeit, diese Information mitbekommen zu haben, 50 %. (ab ist Vaterseite, CD ist Mutterseite, A sei krankhaft, dann ergibt sich:

1 AC
2 AD
3 BC
4 BD

Man sieht, die ersten beiden tragen A in sich, aber keines der Kinder wird auch nur im Mindesten krank sein. Bekommen die AC und AD aber gemeinsame Kinder, dann passiert:

1 AA
2 AD
3 CA
4 CD

Wieder gibt es ein genetisch gesundes, zwei potentielle Weitergeber und ein krankes Kind, der Pechvogel, der AA bekommen hat. Jetzt kann man die Wahrscheinlichkeit berechnen, sie liegt bei 12,5 % der Enkel des ersten Paares. Oder 25 % der Kinder des Elternpaares.
 
Mitglied #649519 schrieb:
Warum?

Und ja Missbrauch, Gesundheit der Nachkommenschaft können wir da jetzt einmal weglassen, denn das haben wir ja nun zur Genüge durchgekaut. ;)
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Ich frage mich, ob die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Geschwister miteinander ein krankes Kind zeugen wirklich höher ist, als eine Person mit einer nachgewiesenen Erbkrankheit (mit einer anderen gesunden, nicht verwandten Person)… 🤷🏻‍♀️
 
Mitglied #392092 schrieb:
Nein, weil ja immer ein Kind dabei entstehen kann.
Vielleicht wäre ja "Aufklährung" "richtiger" als "Verbot" ?
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Doch, das hab ich ja nun zur Genüge erläutert. Und ja das zu schützende Rechtsgut ist die Gesundheit der Nachkommenschaft.

Bei gleichgeschlechtlichem Sex, Oralverkehr, Arschficken und noch ganz vielen anderen Gelegenheiten entstehen möglicherweise Geschlechtskrankheiten, aber ganz sicher keine Kinder, außer unser nächster Herr Jesus wird empfangen.
 

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