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Ich denke, es gibt ein moralisches Grundgerüst, das so unumstritten ist, dass es in Gesetze gegossen wird. Wir fühlen uns einfach wohler, wenn wir in Gesellschaften leben, in denen es verboten ist, jemanden zu töten oder vorsätzlich zu verletzen. Das Selbe gilt für den Schutz des Eigentums.Wahrscheinlich lässt es sich für viele Menschen leichter leben, wenn sie ihre eigenen Moralvorstellungen in Strafgesetzbüchern, fein säuberlich in Paragrafen und Absätze gegliedert, wiederfinden.
In der Bibel ist eines der ersten 5 Gesetze, die man findet, die Notwendigkeit, einen Rechtsstaat zu errichten. Der Grund ist evident (selbsterklärend). Und zu einem Rechtsstaat gehören eben Gesetze.
Interessant ist, welche Gesetze für nötig erachtet werden, und welche nicht. Zum Beispiel war Vergewaltigung immer schon strafbar, aber nur, wenn sie nicht die eigene Ehefrau betroffen hat. Man durfte auch niemanden verprügeln, aber die Frau und die Kinder wurde als legitim und sogar notwendig, tugendhaft, betrachtet. Von dieser Ansicht hat man sich mittlerweile etwas entfernt. In den 1960er bis 70er Jahren war Kindermissbrauch bei Weitem nicht so verpönt, wie heute. Man sagte, es sei besser, ein Kind (Mädchen) lernt von einem Mann, der es tatsächlich kann, als von einem, der es auch zum ersten Mal tut, so kann es mit befriedigenden Erlebnissen in sein sexuelles Leben starten und wird einen freudvollen Umgang mit der Sexualität erleben. Das sieht man heute diametral anders! Man sieht also, dass das, was als notwendiges Grundrecht erachtet wird, sich durchaus zuweilen ändert. Und auch Inzest ist nicht überall strafbar, und auch bei uns ist ja nur vaginaler Geschlechtsverkehr strafbar.