Ich will mir draußen die Diskussionen ersparen. Sonst tät ich dort die gleiche Meinung vertreten wie hier im Forum, dass ich Paysex gut finde, dass es mein Leben bereichert, dass ich unter Prostituierten die nettesten Frauen kennengelernt habe. Also eigentlich Stolz, das Gegenteil von Scham ;-) Es sind 2 verschiedene Welten, das ist nun mal so, selbst hier im Forum sind sie separiert. Den Kampf fange ich mir draußen nicht an, den Nerv und die Energie hab ich nicht, der Kelch geht besser an mir vorbei.
Hallo Leute!
Das ist ein Standpunkt, den ich absolut nachvollziehen kann - und es kann viele Gründe geben, warum man sich entweder in der einen oder in der anderen Welt bewegt (oder eben in beiden gleichzeitig, das muss jeder für sich selbst entscheiden...). Ich persönlich finde es schade, wenn man Menschen mit Etiketten versieht und mit Vorurteilen begegnet, weil sie vielleicht nicht in irgendeine - meistens sowieso verlogene - Schublade passen. Grundsätzlich scheint es sich jedenfalls so zu verhalten: Alles, was ich vielleicht in einer Beziehung vermisse, akzeptiere ich entweder oder hole es mir anderswo (und damit meine ich bei Gott nicht nur Sex)... das ist mit „normalen Standard-2er-Beziehungen” nicht anders und ja auch oft der Grund für Seitensprünge oder Trennungen. In meinem bisherigen Leben war ich sowohl schon in der Täter- wie auch in der Opfer-Rolle - soll heißen:
- Nachdem in meiner Ehe nach relativ kurzer Zeit sexuell die Luft draußen war, weil meine Ex ein Essproblem hatte und nur noch auf sich selbst zentriert war (und in der Folge auch gar nicht in der Lage dazu war), nahm ich vereinzelt die Dienste von SW´s in Anspruch (das finde ich nicht verwerflich, weil ich es erst tat, nachdem klar war, dass die Ehe gelaufen war... ich hätte mir natürlich auch eine „ganz normale” Freundin anlachen können und das tun, was man „zweigleisig fahren” nennt - da weiß ich aber nicht, was ehrlicher ist...)
- Nachdem ich von meiner letzten Lebensgefährtin ganz klassisch verlassen wurde, begann ich in meiner Trauerphase, mich nach sexuellen Alternativen bei SW´s umzusehen (nicht zuletzt deshalb, um Perspektiven die aus dem Lot geraten sind, wieder gerade zu richten - und sicher auch, weil ich zu einer neuen 2er-Beziehung mit einer „normalen” Frau gar nicht fähig war in meinem Schmerz)
Ich bin sicher keineswegs fixiert auf Paysex und offen für vieles (wenngleich nicht für alles...) - aber gegen das Stigma des „Losers” verwehre ich mich entschieden, nur weil ich momentan eher in dieser Welt unterwegs bin... und den Moralaposteln dieses Universums sei ein Beispiel genannt:
Ikkyū Sojun war ein exzentrischer japanischer Zenpriester, der argumentierte, dass seine Erleuchtung durch den Umgang mit Frauen vertieft worden sei. Er betrat Bordelle in seiner schwarzen Robe, da er Geschlechtsverkehr als religiösen Ritus ansah. Einer seiner bekanntesten Aussprüche lautete:
„SOLLTEST DU MICH EINES TAGES SUCHEN, FRAG´NACH MIR AUF DEM FISCHMARKT, IN DER TRINKSTUBE ODER IM PUFF.”
Dem habe ich in seiner Klarheit irgendwie nicht wirklich etwas hinzuzufügen...
LG