Wie würdet ihr versuchen das Vertrauen zurück zu bekommen?

Doch. Gibt es.
Nicht für die Bisexualität, aber für das Verheimlichen.

Inwieweit und ob jemand sein Innerstes in einer Beziehung total entblößen muss, ist eine andere Frage. Solange eine Neigung nicht durch Fremdgehen ausgelebt wird, gehört sie in den Bereich des eigentlich geschützten höchst persönlichen. Zudem gibt es bei Fällen wie diesen in Beziehungen/ Ehen allenfalls ein Scheitern, aber keine Schuld im rechtlichen Sinn.
 
Schade, dass der ältere und angeblich gescheitere Mönch das nicht an-erkannt hat:p

...hat er doch? Er erkennt alles (an), was es zu erkennen gibt, oder nicht?

Der ältere Mönch hat eine Entscheidung getroffen. In Eigenverantwortung gehandelt. Und ist immer mit sich im Reinen.
Der junge ist nicht im Reinen mit sich und voller Vorwürfe. Er trägt diese in sich, obwohl die Situation nicht mehr existiert.
Der Hinweis darauf ist korrekte Wahrnehmung eines Konfliktes der NUR im jungen existent ist. Ebenso Vorwurf und Schuldzuweisung. Nur im jungen.
Der junge ist noch nicht reif genug, um zu erkennen, dass der ältere die Verantwortung für sein Handeln in jeder Sekunde trägt und immer mit sich im Reinen ist.

Wunderschöne Geschichte, @Mitglied #239795, btw.

Bin dann aber auch raus hier... ist nichts für nicht-Buddhisten denk ich mal *ommmm-brummel* :undweg:
 
Solange eine Neigung nicht durch Fremdgehen ausgelebt wird, gehört sie in den Bereich des eigentlich geschützten höchst persönlichen. Zudem gibt es bei Fällen wie diesen in Beziehungen/ Ehen allenfalls ein Scheitern, aber keine Schuld im rechtlichen Sinn.
Es geht mir aber auch nicht um irgendeine Schuld im rechtlichen Sinn. Nicht im Geringsten!!!

Es geht mir eher darum welche Schuld sich in einer Beziehung aufbaut wenn ein Part des Paares gewisse Neigungen konstant unterdrücken muss oder sich ihrer schämt. Wenn man nichtmal zu sich oder seinen Fantasien und Wünschen stehen kann. Ob sich alle davon überschneiden oder alle davon ausgelebt werden können ist ja eine ganz andere Frage!? Aber sich zu schämen offen zu sich, seiner Orientierung oder Fantasien zu stehen halte ich für ein sehr schlechtes Zeichen was die Kommunikationsbasis angeht.

Ein Beispiel von mir: Meine Freundin weiß (nach einer Kommunikation über Pornogeschmack) dass ich mir derzeit immer wieder Natursektpornos ansehe und gewisse passive Natursektfantasien habe. Sie kann damit nichts anfangen und meinte "dazu hab ich keinen erotischen Zugang". Auch OK! Mir sind diese Fantasien bei weitem nicht so wichtig wie ein tolles Sexualleben mit einer unglaublichen Frau. Aber sie weiß zumindest BEscheid. Und ich kann offen mit ihr über solche Dinge reden, sie weiß (hoffe ich) das "Nein danke!" auch immer eine voll akzeptierte Antwort ist wenn ich irgendwas vorschlag.

Das ist worauf ich hinaus will!
Eine Schuld gibt es hier nicht in meinen Augen. Aber Offenheit und Kommunikation... daran könnte oder sollte der TE arbeiten.

Edit: Und wenn seine Frau eine zB. erzkonservative ist die damit ÜBERHAUPT nicht umgehen kann... dann bleiben 2 Optionen: Entweder der TE unterdrückt sich und all seine Bedürfnisse und Fantasien (viel Spaß dabei:kopfklatsch:)...oder "nicht jeder Deckel passt auf jeden Topf", um es freundlich zu sagen:(
 
...ja sicher, wenn das ,,verletzt sein,, eine gewisse Zeit verarbeitet wird, muss das alles raus, jedoch wenn die Retourkutsche immer wieder zu verschiedenen Anlässen kommt, so wird das ein loop der nachträglichen Vergeltung und hat nicht viel mit Verzeihung zu tun.

Zu sich ständig wiederholenden Vorwürfen gehören zwei: Einer, der diese macht und einer, der zulässt, dass sie gemacht werden.
 
...hat er doch? Er erkennt alles (an), was es zu erkennen gibt, oder nicht?

Der ältere Mönch hat eine Entscheidung getroffen. In Eigenverantwortung gehandelt. Und ist immer mit sich im Reinen.
Der junge ist nicht im Reinen mit sich und voller Vorwürfe. Er trägt diese in sich, obwohl die Situation nicht mehr existiert.
Der Hinweis darauf ist korrekte Wahrnehmung eines Konfliktes der NUR im jungen existent ist. Ebenso Vorwurf und Schuldzuweisung. Nur im jungen.
Der junge ist noch nicht reif genug, um zu erkennen, dass der ältere die Verantwortung für sein Handeln in jeder Sekunde trägt und immer mit sich im Reinen ist.
Kann man so sehen, ist bestimmt auch die Message der Geschichte ;)
Aaaaber der Junge bekommt einen inneren Konflikt, weil der Ältere gegen die Regeln verstößt. Ohne jegliche Erklärung. Und ein "das ist schon eine Stunde her, warum beschäftigst du dich damit" ist mMn ein größerer Vorwurf und Schuldzuweisung. Dabei müsste es doch klar sein, dass jemand, der noch "nicht reif genug" ist, auch Struktur braucht und nicht "ist so, akzeptiere das" Weisheit.
 
Kann man so sehen, ist bestimmt auch die Message der Geschichte ;)
Aaaaber der Junge bekommt einen inneren Konflikt, weil der Ältere gegen die Regeln verstößt. Ohne jegliche Erklärung. Und ein "das ist schon eine Stunde her, warum beschäftigst du dich damit" ist mMn ein größerer Vorwurf und Schuldzuweisung. Dabei müsste es doch klar sein, dass jemand, der noch "nicht reif genug" ist, auch Struktur braucht und nicht "ist so, akzeptiere das" Weisheit.

Ja das ist schon richtig, aber das ist eine wichtige Lehre des Lebens. Wir sind immer nur für das verantwortlich, was wir selbst in Eigenverantwortung tun.
Den Verstoß von Regeln zu ahnden und sich "mitschuldig zu fühlen" ist NICHT die Lösung für den Jungen. Und auch nicht seine Aufgabe, oder? ;)

Es ist keine "größere" Schuldzuweisung, wenn jemandes Schuldzuweisung "zurückgewiesen" wird...und zwar in die Eigenverantwortung. Sprich - es ist nicht rechtens, dass Schuld zugewiesen wird, wo eigenverantwortlich gehandelt wurde (es ist ja der Junge, der nicht rechtzeitig in SEINER Verantwortung war - wer keine Haltung einnimmt und mitmacht, handelt "unverantwortlich"... hinterher ist es eben zu spät, Gedankenlesen kann der Alte auch nicht...)

Das ist klassisches 1x1 im Buddhismus. Man nimmt keine Schuld an, niemals, von niemandem! Man prüft, wer in der Eigenverantwortung war/ist. Und stellt sich dieser.

Es ist nicht Aufgabe des Jungen, das Handeln des Alten zu bewerten.
Aus der Wertung entsteht der Konflikt. Aber eben nur im Jungen.
Und wenn er "mitmacht" und nicht VORHER redet ist es gegen das Gewissen handeln. Wieder im Jungen.
Für den Alten war Hilfe wichtiger als Regeln. Leben ist "weich sein", anpassen, Starrheit und Regeln aus Angst vor Strafe oder "schlechtem Gewissen"... auch ein Problem des Jungen...
Usw.
Das geht endlos im Detail und passiert immer im Jungen. Er verhält sich nicht eigenverantwortlich, er schweigt, macht mit, handelt gegen sein Gewissen, ist unsicher, starr, das ärgert ihn, daher Schuldzuweisung...


Wer das im Detail verstehen will, muss selbst den edlen 8-fachen Pfad gehen:
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Wenn man das jahrelang lernt und meditiert, erkennt man, dass ausschließlich das Problem im Jungen ist... und der Weg zum inneren Frieden eben noch weit(er) als beim Alten.
Das läßt sich beim kurz drüberlesen solcher Geschichten aus unserer Denkweise nicht in Minuten oder Stunden erkennen.
Da sitzen Mönche oft wochen- oder monatelang.

Alles was in dieser Geschichte zum Problem wird, hat die Ursache im Fehlverhalten des Jungen.
"Rechtes Reden" "Rechtes Handeln" muss jeder für sich zB leben.
Es ist nicht Aufgabe des Jungen Regeln zu ahnden. Aber er sollte sein Gewissen leben, im Jetzt.
Es wurde sehr vieles nicht erkannt aus Sicht des Jungen.
Wie gesagt, ein langer Weg... alles zu erkennen, was in einem selbst den Ursprung hat.
Für das eigene Versagen ist dann eben der andere NICHT Schuld... wer ihm dies umhängt, erkennt seinen Eigenanteil nicht (an).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja das ist schon richtig, aber das ist eine wichtige Lehre des Lebens. Wir sind immer nur für das verantwortlich, was wir selbst in Eigenverantwortung tun.
Den Verstoß von Regeln zu ahnden und sich "mitschuldig zu fühlen" ist NICHT die Lösung für den Jungen. Und auch nicht seine Aufgabe, oder? ;)

Es ist keine "größere" Schuldzuweisung, wenn jemandes Schuldzuweisung "zurückgewiesen" wird...und zwar in die Eigenverantwortung. Sprich - es ist nicht rechtens, dass Schuld zugewiesen wird, wo eigenverantwortlich gehandelt wurde (es ist ja der Junge, der nicht rechtzeitig in SEINER Verantwortung war - wer keine Haltung einnimmt und mitmacht, handelt "unverantwortlich"... hinterher ist es eben zu spät, Gedankenlesen kann der Alte auch nicht...)

Das ist klassisches 1x1 im Buddhismus. Man nimmt keine Schuld an, niemals, von niemandem! Man prüft, wer in der Eigenverantwortung war/ist. Und stellt sich dieser.

Es ist nicht Aufgabe des Jungen, das Handeln des Alten zu bewerten.
Aus der Wertung entsteht der Konflikt. Aber eben nur im Jungen.
Und wenn er "mitmacht" und nicht VORHER redet ist es gegen das Gewissen handeln. Wieder im Jungen.
Für den Alten war Hilfe wichtiger als Regeln. Leben ist "weich sein", anpassen, Starrheit und Regeln aus Angst vor Strafe oder "schlechtem Gewissen"... auch ein Problem des Jungen...
Usw.
Das geht endlos im Detail und passiert immer im Jungen. Er verhält sich nicht eigenverantwortlich, er schweigt, macht mit, handelt gegen sein Gewissen, ist unsicher, starr, das ärgert ihn, daher Schuldzuweisung...


Wer das im Detail verstehen will, muss selbst den edlen 8-fachen Pfad gehen:
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Wenn man das jahrelang lernt und meditiert, erkennt man, dass ausschließlich das Problem im Jungen ist... und der Weg zum inneren Frieden eben noch weit(er) als beim Alten.
Das läßt sich beim kurz drüberlesen solcher Geschichten aus unserer Denkweise nicht in Minuten oder Stunden erkennen.
Da sitzen Mönche oft wochen- oder monatelang.

Alles was in dieser Geschichte zum Problem wird, hat die Ursache im Fehlverhalten des Jungen.
"Rechtes Reden" "Rechtes Handeln" muss jeder für sich zB leben.
Es ist nicht Aufgabe des Jungen Regeln zu ahnden. Aber er sollte sein Gewissen leben, im Jetzt.
Es wurde sehr vieles nicht erkannt aus Sicht des Jungen.
Wie gesagt, ein langer Weg... alles zu erkennen, was in einem selbst den Ursprung hat.
Für das eigene Versagen ist dann eben der andere NICHT Schuld... wer ihm dies umhängt, erkennt seinen Eigenanteil nicht (an).
Sehr interessanter Beitrag, danke! Ich verstehe wie man zu dieser Einsicht kommt. Aber das Problem bzw. das Fehlverhalten würde ich nicht dem Jungen anheften, schon da unterscheiden sich unsere Blickwinkel - und es ist dann klar, dass wir auch so unterschiedliche Meinungen zu der Geschichte haben.
Wäre die Rede von nur zwei Mönchen, DANN würde ich es eher so wie du sehen. Aber in der Geschichte wird mehrmals das Alter der Mönche betont. Damit wird der Fokus auf die Reife/Lebenserfahrung/Weisheit vs. Unreife/Jugend/Neugierde gerichtet. Soll heißen: der Junge ist ganz klar derjenige der geleitet wird, der von den Älteren noch lernt ... sie in der Vorbildfunktion hat, ähnliche Dynamik wie bei einer Eltern-Kind-Beziehung. Es ist dann auch nicht effizient, wenn man dem Kind nur eine Verhaltensanweisung gibt, aber keine Erklärung dazu - das führt zur Verwirrung und nicht zur Erkenntnis. Der ältere Mönch kann keine Gedanken lesen, aber der junge Mönch auch nicht.

Und die "Kritik" empfinde ich auch nicht als Schuldzuweisung, sondern der Glaube des Jungen kommt ins Wanken - weil er nicht weiß wie er die Situation einzuordnen hat. Eine Verhaltensweise wird gepredigt, eine andere gelebt. Der Ältere hat so gehandelt, weil er eben gelernt hat, dass das Leben nicht starr ist - und das muss der Junge noch lernen. Das Unverständnis des Jungen ist eine natürliche Reaktion, kein Problem bzw. Fehler. Was ich mit der "größere Schuldzuweisung" meinte ist eben die Weisheit in Form von vollendeten Tatsachen und daraus resultierende Erwartungshaltung an den Jungen, dass er nicht in der Vergangenheit verweilen soll, weil die hinter einem liegt. So ungefähr :D

Jetzt musste ich kurz überlegen wie die ganze Diskussion um die Geschichte begann :D ... ja, es ging darum, dass @Mitglied #239795 die Geschichte als Antwort auf meine Behauptung gepostet hat, dass die Partnerin des TE den Vertrauensbruch nicht sofort verarbeiten muss/kann sobald sie ausgesprochen hat, dass sie dem TE vergeben will/wird. Das darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden, dass sie die Vergangenheit noch nicht ganz ruhen lassen kann, weil man die Vergangenheit auch verarbeiten muss - und das braucht Zeit. Ergo: der Vertrauensbruch liegt schon Wochen zurück, warum schleppst es noch mit dir mit?
 
Vertrauen zurück gewinnen... damit habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Das wäre damals auch meine Voraussetzung gewesen, um es mit meinem Ex noch einmal zu probieren. Er hat es nicht geschafft... nur als Info, aber vielleicht war es ihm nicht wichtig genug. War ja „nur“ ein Kind auf dem Spiel. Liebe? Keine Ahnung... wir waren so jung und die Arbeit hat alles aufgefressen was vorher an Gefühlen da war.

Ich kann dir sagen, was ich mir erwartet habe... und dann nicht eintraf. Ich habe mir erwartet, dass sie mich nicht mehr anruft. Dass er bei der Geburt unseres Sohnes erreichbar ist. Ich schätze, es hängt schon sehr davon ab, ob man die Beziehung ernsthaft retten möchte oder nicht.
 
Vertrauen zurück zu gewinnen bedeutet, dass beide daran arbeiten müssen und miteinander kommunizieren, sonst bringt das alles nichts.
Vertrauen ist nicht nur harte Arbeit sondern ein geschenk, dass man sich nicht einfach so verdient. Blind vertrauen werde ich mit meinen Erfahrungen sicher nicht mehr so einfach einer Person, denn dazu habe ich schon zu oft negativer Erfahrungen gemacht.
Ist erst die Basis weg, dann wird es schwierig und womöglich unmöglich das je mals wieder das Vertrauen aufgebaut werden kann.
 
Jetzt musste ich kurz überlegen wie die ganze Diskussion um die Geschichte begann :D ... ja, es ging darum, dass @Mitglied #239795 die Geschichte als Antwort auf meine Behauptung gepostet hat, dass die Partnerin des TE den Vertrauensbruch nicht sofort verarbeiten muss/kann sobald sie ausgesprochen hat, dass sie dem TE vergeben will/wird. Das darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden, dass sie die Vergangenheit noch nicht ganz ruhen lassen kann, weil man die Vergangenheit auch verarbeiten muss - und das braucht Zeit. Ergo: der Vertrauensbruch liegt schon Wochen zurück, warum schleppst es noch mit dir mit?
Der Unterschied zwischen der Geschichte und der Situation des TE ist in meinen Augen eher:

Das Ereigniss mit der Frau am Fluss liegt zurück. Es war einmalig. Der ältere Mönch hat es nicht getan weil er das Bedürfniss hat regelmäßig Frauen zu berühren. Und damit war die Geschichte eigentlich gegessen und zu vergessen.
Aber in der Geschichte wird mehrmals das Alter der Mönche betont. Damit wird der Fokus auf die Reife/Lebenserfahrung/Weisheit vs. Unreife/Jugend/Neugierde gerichtet. Soll heißen: der Junge ist ganz klar derjenige der geleitet wird, der von den Älteren noch lernt ... sie in der Vorbildfunktion hat, ähnliche Dynamik wie bei einer Eltern-Kind-Beziehung. Es ist dann auch nicht effizient, wenn man dem Kind nur eine Verhaltensanweisung gibt, aber keine Erklärung dazu - das führt zur Verwirrung und nicht zur Erkenntnis.
Es gibt längere Versionen der Geschichte wo der Ältere auch Gründe für seine Entscheidung erklärt. Ich hab die kompakte Version die ich auf die schnelle gegoogelt hab gepostet.

Auf diesen Thread bezogen wissen wir nicht genau ob die Sache gegessen ist. Oder ob der TE wirklich eine Lektion aus der Sache gezogen hat. Noch weniger (was ich persönlich stark bezweifel) ob es eine gute Lektion war. "Halt die Hände still und mach nichts was deiner Frau nicht gefällt!" halte ich persönlich nicht für eine gute Reaktion.
In der Geschichte geht es, finde ich, nicht nur um Vergebung. Sondern auch darum dass der Alte sie nicht braucht und der einzige der darunter leidet der Junge ist. Der Alte ist mit sich im Reinen und weiß dass seine eigene Moral und Gründe warum er die Frau über den Fluss getragen hat ihm reichen um sich über Tempelregeln hinwegzusetzen. Und steht zu seinen Handlungen ohne sie zu bereuen.
 
Alles gelöscht und die Schandtat wurde eingestand und vielmals um Verzeihung gebeten (Leugnen wäre sowiso nicht möglich gewesen).
Vielen Dank Aschu für deine harten, aber ehrlichen Worte!

Es ist schwer, danach wieder Vertrauen aufzubauen, da rede ich von 100%,
nicht von 99,9 % :unsicher:

Ich halte es mit dem Spruch,
wer einmal lügt, und die Wahrheit spricht,
dem glaubt man nicht :unsicher:
 
Das darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden, dass sie die Vergangenheit noch nicht ganz ruhen lassen kann, weil man die Vergangenheit auch verarbeiten muss - und das braucht Zeit. Ergo: der Vertrauensbruch liegt schon Wochen zurück, warum schleppst es noch mit dir mit?

Da gebe ich Dir völlig Recht, in diesem Kontext des TE darf das nicht so ausgelegt werden, der andere "dürfe nicht Zeit brauchen, um die Verletzung auszuheilen".
In der Geschichte der Mönche war ja KEIN Fehlverhalten auf der Seite des Alten (die Absicht war rein, die Handlung eigenverantwortlich), beim TE-Thema war Fehlverhalten auf BEIDEN Seiten, beginnend mit dem Fehlverhalten des TE (Absicht war Täuschung, Verletzung des Vertrauens, Handlung "egoistisch" und im Geheimen, usw...die innere Haltung war also "unrein/unrecht").

Darum hinkt die Sache auch etwas, und Dein Blickwinkel auf die "Sache" (also das thread-Thema) ist durchaus korrekt.
Jeder, der verletzt wurde, braucht genau die Zeit die er eben braucht und hat alles Recht der Welt sich darum (um sich) zu kümmern. Hier ist es mit einer simplen Zurückweisung in die Eigenverantwortung nicht getan, weil mehr vorliegt als "Selbst-Verletzung des Egos", im Gegenteil: der TE muss die Eigenverantwortung für sein Tun ANNEHMEN, und das hat er ja mittlerweile getan. Es gibt in der realen thread-Geschichte ja auch einen REALEN Auslöser im Außen für die Verletzung von ihr, aber in der Mönch-Geschichte ist es eben nur das eigene Ego des Jungen, das im Innen seine Verletzung "erfindet" weil die Wahrnehmung und Interpretation des Wahrgenommenen etwas erzeugt, das real aber so nicht im Außen stattfindet.

Im Mönch-Gschichterl... ist es halt auch keine Frage von "Alter" und reif, sondern wie immer eine Ego-Frage... wenn der junge Hitzkopf eben Probleme generiert, EINSEITIG, ist es auch NUR an ihm, sich um sein Ego-Aua zu kümmern. Das "Warum schleppst Du.." war ja kein Vorwurf sondern ein liebevoller Hinweis, eine Aufforderung zur Ein-Sicht, Reflexion. Für uns wirkt das vielleicht nach "Schuld-Streit"... es ist aber ein liebevoller Akt, den der Junge sicher mit "Danke, Meister" o.ä. anerkennen wird, wenn er soweit ist.
Aber das kann man hier nicht anwenden ;)

Wie ich sagte... ist nix für nicht-Buddhisten. Und ein bisserl hinkt der Vergleich eben, da hast Du völlig recht!...weil der Ursprung HIER im thread eben Fehlverhalten beim TE hatte, und dann erst Fehlerverhalten (die Rache/Erziehungs-"Methode") bei "ihr" folgte... unanhängig "vom Recht Vertrauen aufzubauen und Schmerz zu heilen". Ich denke @Mitglied #239795 wollte damit nur zeigen, wie sinnlos "Schuldkonzepte" sind. Wie ich auch immer sage: immer die (Eigen-)Verantwortung annehmen & leben, ist besser als mit Schuldgefühlen um sich zu werfen.

Und jetzt bin ich aber wirklich wirklich hier raus, so gern ich über buddhistischen Quatsch sinniere :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde Vergebung oder Verzeihen ist eine Entscheidung. Entweder man trifft sie oder man trifft sie nicht.

Ich fragte meine Therapeutin in einer meiner Sitzungen: "Was kann ich tun, damit mir mein Mann wieder vertraut?".
Ihre Antwort: "Nichts!" Er muss es von sich aus wollen."

Damals verstand ich es nicht, die Antwort erschien mir nicht hilfreich. Heute verstehe ich.
Vertrauen ist eine Entscheidung, Vertrauen wird sich niemals ausschließlich auf Beweisen gründen lassen.

Wird sich der TE selber vertrauen können, wird er diesen "Ausrutscher", den er jetzt bereut, nie mehr wiederholen, da ihm bewusst wurde, dass er damit seine Frau verletzt, bzw. sie mit dieser Seite ihres Mannes überfordert ist?
Oder kann er nicht darauf verzichten, warum auch immer... oder finden sie gemeinsam einen Weg, diese Sein-Seite seinerseits liebevoll zu integrieren?

Diese Fragen wird der TE selber für sich klären müssen, dies benötigt Ehrlichkeit sich selber und seinem Partner gegenüber und ebenso Zeit.
 
Es heißt nicht umsonst vertrauen musst du dir verdienen bzw ist ein Geschenk
 
Man kann entscheiden etwas nicht fühlen zu wollen, aber man kann nicht entscheiden nicht zu fühlen.

...hervorragend ausgedrückt :klatsch::klatsch:
Gefühle kann man nicht auf Knopfdruck ausschalten und verschwinden lassen. Oder hat jemand ungeahnte Superkräfte:lol:

Wir haben in der Gesellschaft Schuldkonzepte übernommen, zur Abschreckung und zur Erziehung, aber dies ist aus geistiger Sicht nicht wirklich erforderlich und auch nicht zweckmäßig, weil es immer mit einer Verletzung einhergeht.

... ich finde es durchaus zweckmäßig, dass ein Problem in seinen Bestandteilen zerlegt wird, damit es auch sinnvoll behoben werden kann.

Im ganz weiten Sinne ist ohne das Verständnis von Schuld, auch das Konzept von Verantwortung nicht möglich. Somit wäre auch jegliche stabile Form sozialer Interaktion nicht zu realisieren.

Das gilt gleichermaßen für gesellschaftliche Normen, wie auch für Glaubenssysteme, die ein noch ausgeprägter Unterschied zwischen Gut und Schlecht, Recht und Unrecht (rechtes Handeln) vorgeben.

In der konkreten Situation finde ich, dass die Eingeständnis der Schuld (womöglich beideseitig) als Chance zu betrachten ist, die durch Offenheit ihre Beziehung auf andere Ebene erheben könnte.

Zu sich ständig wiederholenden Vorwürfen gehören zwei: Einer, der diese macht und einer, der zulässt, dass sie gemacht werden.

Stimmt wohl! ...deswegen gibt es bei so vielen nicht ausgeglichenen Beziehungen, so wenig Präsenz von Glück:/
 
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