Wien hat gewählt

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Ich finde es ganz allgemein eine enorme Geldverschleuderung, dass es überhaupt in jedem Bundesland Vizes gibt, der Bundesrat ist völlig überflüssig und nur Postenverschaffung für Funktionäre gleich welcher Couleur. Die Kammernwirtschaft detto, es bedürfte DRINGENDST einer umfassenden Verwaltungsreform.

:daumen: wird "erst" seit gefühlten 100 Jahren versprochen ...
 
und du meinst, 15 Parteien im Gemeinderat bringt irgendwem was ?
Schaffen es 15 Parteien überhaupt 1% zu schaffen? Denn das ist letzten Endes die Hürde, weil nach jedem Prozent 1 Mandat kommt.
 
anneliese rohrer - m.m.n. gut auf den punkt gebracht:

Gefahr in Verzug für Wiener SPÖ: Achtung Pappschicht!
Veröffentlicht von Anneliese Rohrer am Montag, 12 Oktober 2015 in Politik

Die Überraschung war nicht von langer Dauer. In einer ersten Stellungnahme zum Ergebnis der Wiener Gemeinderatswahl kommentierte Michael Häupl die 39,5 Prozent für die Wiener SPÖ so: Das sei sicher kein Auftrag, so weiter zu machen wie bisher. Also hat er die Nachricht der Wähler verstanden? Wenig später jedoch wollte Finanzstadträtin Renate Brauner nicht eine Sekunde lang über „Veränderung“ nachdenken, sie wollte sich nur freuen – offenbar dass der Schmerz des erwarteten Debakels gerade nachgelassen hat. Das sei jetzt nicht die Zeit, über Änderungen zu reden. Warum eigentlich nicht? In Brauners Reaktion liegt für die Wiener SPÖ Gefahr im Verzug. Sie zeigt nämlich, dass die sogenannte Pappschicht der SPÖ, also der Großteil der reform-widerständigen Funktionäre, dieses Wahlergebnis gründlich missversteht.

Nehmen wir einmal an Häupl kann sich heute, Montag, noch an das erinnern, was er in der Wahlnacht gesagt hat, und nehmen wir einmal an, sein „Geschwätz von gestern“ geht ihn auch heute noch etwas an, dann hat er just wegen des Ergebnisses und wegen des Ausbleibens des Destasters ein veritables Problem. Nicht nur er, sondern auch die Wiener SPÖ. Weil es eben unerwartete 39,5 Prozent geworden sind, wird der reform- und änderungsresistente Teil der Wiener SPÖ sich darin bestätigt sehen, dass ohnehin alles in Ordnung und an grundlegenden Änderungen im Reich der Rathausroten nicht zu denken sei.

Schon die erste Reaktion von SPÖ-Klubobmann Rudi Schicker ließ Böses ahnen – und da lag die SPÖ in den Umfragen noch weit unter dem endgültigen Resultat: Hauptsache Erster! Alles andere gleichgültig.

Nehmen wir also an, Häupl hat tatsächlich begriffen, dass die Wiener SPÖ nicht so weiter machen kann wie bisher – mit der Vernachlässigung der Arbeitsmarktsituation, mit den Schulden, mit der missachteten Bildungspolitik, mit den fehlenden Integrationsmaßnahmen, mit der post-demokratischen Gleichsetzung von Partei und Stadt, mit den erkauften (oder sollte man sagen: subventionierten?) Berichten am Wiener Boulevard etc. etc. etc. – dann wird er auf massiven Widerstand jener in der SPÖ stoßen, die im Verlust von (nur!) 4.8 Prozent der Wähler eine Bestätigung für sich und alles Bisherige sehen.

Nehmen wir an, Häupl meinte es ernst, dann wird er sein ganzes verbliebenes innerparteiliches Kapital dafür einsetzen müssen, den Pappschichtkameraden klar zu machen, dass das Ergebnis nur mit den „geborgten“ Stimmen vieler Bürgerlicher, die noch nie zuvor in ihrem Leben SPÖ gewählt haben, und vieler Grün-Wähler zustande gekommen ist – und rein gar nichts mit der Qualität der SPÖ zu tun hat. Vielleicht einiges mit Häupls persönlicher Haltung in der Flüchtlingsfrage, aber sicher nichts mit Arbeit, Auftreten und Attitüde des Wiener Parteiapparats. Die Abneigung vieler Wähler vor allem im Nicht-Grünen-Bereich der SPÖ gegenüber war eben geringer als die Abneigung der Wiener FPÖ und Heinz Christian Strache gegenüber.

Darüber sollten sich die Pappschichtkameraden in der Wiener SPÖ, also jene Funktionäre, für die nur der eigene Machtradius und der eigene Posten zählt und die sich nun selbstzufrieden wieder zurück lehnen werden, im Klaren sein.

Mit einem Schock-Wahlergebnis wäre eine Erneuerung der Wiener SPÖ leichter durchzusetzen.

Nehmen wir an, Häupl hat seine erste Reaktion ernst gemeint, dann wird er Selbstgefällige wie Renate Brauner & Co entfernen müssen. Wenn nicht, wird er das Ergebnis von Sonntag noch bereuen. Die dezimierten SPÖ-Wähler und die Gast- oder Fremd-Wähler haben der Wiener Partei noch „ein Leben“ geschenkt. Mehr war nicht an diesem Sonntag.

https://www.fischundfleisch.com/blo...zug-fuer-wiener-spoe-achtung-pappschicht.html
 
m.m.n. gut auf den punkt gebracht
Ja, das trifft's ziemlich genau.
Wobei man leider davon ausgehen wird müssen, dass sich eher ihre Befürchtung als ihre Hoffnung erfüllen wird.
Aber vielleicht kommt's ja auch anders. Wäre schön, mich geirrt zu haben.
 
ich glaube ,das der dr. häupl sicher in einem jahr in pension geht,aber dann wird die spö große augen machen wenn sie keinen richtigen nachfolger für ihn gefunden haben. weil mir fällt keiner ein der ihn folgen könnte.:lehrer:
 
anneliese rohrer - m.m.n. gut auf den punkt gebracht:

Viel besser gehts nicht,ich würde aber darauf wetten,das die"nur kane Welln,die Donau moacht eh gnua",sich durchsetzt.
Allerdings ist das auch die Meinung der Kernschicht der Spö Wähler.
Und dazu eben die Befürchtung das nochmal ordentlich hingelangt wird,punkto Jobs,Auftragsvergabe etc...
 
dann wird die spö große augen machen wenn sie keinen richtigen nachfolger für ihn gefunden haben.

so dumm werden's nicht sein, als dass er sich nicht rechtzeitig einen nachfolger aufbaut. stellt sich eher die frage: wer kann häupl folgen? ich sehe niemand geeigneten welcher häupl das wasser reichen könnte. denn egal wie man zu ihm steht, aber er ist eine charisamtische persönlichkeit oder unikat, wie immer man es auch nennen möchte.

schade finde ich es um juraczka, der hatte m.m.n. durchaus gute inhalte. schlimm hingegen fr. tamandl am sonntag in atv, die anscheinend noch nicht realisiert hat dass der wahlkampf bereits vorbei ist. wenn diese tatsächlich - wie ja kolportiert wird - juraczkas nachfolgerin wird, dann ist das der endgültige todesstoss für die wiener schwarzen.

bei blau habe ich mich wohl wie so viele getäuscht, da dachte ich tatsächlich an ein kopf an kopf rennen mit häupl. aber egal, regierungsfähig wäre blau ohnehin (noch) nicht gewesen und auch wenn ich manchen inhalten selbiger durchaus etwas abgewinnen kann, wenn ich in fb schmökere und sehe was ein teil derer anhänger so von sich gibt, fühle ich mich tatsächlich an die schlägerhorden der SA erinnert ... :shock: jetzt liegt es an den etablierten parteien eine politik zu machen, damit die abgewanderten protestwähler wieder zu ihnen zurückkehren, falls sie nicht einen blauen kanzler spätestens 2018 riskieren möchten.

neo's haben mit meinl-reisinger m.m.n. eine fähige politikerin und damit verdient den einzug in die stadtregierung geschafft!

grün zeigt dass es am system des sesselklebens gefallen gefunden hat und man kann nur hoffen, dass sich häupl besinnt und nicht wieder eine koalition mit ihnen bildet.
 
Zuletzt bearbeitet:
grün zeigt dass es am system des sesselklebens gefallen gefunden hat und man kann nur hoffen, dass sich häupl besinnt und nicht wieder eine koalition mit ihnen bildet.

mit wem sonst ? mit der noch schlechteren övp ?
 
warum nicht, inhaltlich ist schwarz sicher besser als grün.

ausser dir dürften des ned soviele so gesehen haben, sonst hättens mehr stimmen...
mit der ÖVP hätte er um 1 Mandat mehr als die 50....wann einer krank wird, habens keine Mehrheit mehr. mit den grünen hat er immer ein paar mehr.

und immer diese komische Einwand, mit sesselkleben...jede Partei will gewählt werden um zu regieren. und wenn es sich ausgeht, mit Mehrheit ist das auch legitim....im Burgenland wars auch recht, dass die blauen waren und nicht die schwarzen
 
mit der ÖVP hätte er um 1 Mandat mehr als die 50....wann einer krank wird, habens keine Mehrheit mehr.
Komisch. Bei jeder Berichterstattung bis jetzt, hat das jeder angemerkt, "wenn einer krank wird". Keiner bedenkt, dass auch von den anderen Parteien auch wer krank werden kann, das gleicht sich dann aus. :mrgreen:
 
Wirst bei eurer neuen/alten Verkehrsstadträtin eh nit mehr brauchen ! .............. :haha:
:nono: wir wollen nicht den Abend vor dem Tage loben! ;)
..I hätt a altes Waffenrad im Keller, Interesse ? ........... :haha::winke:
:hmm: ..ein solches ist wiederum bei echten Linken und Grünen ein Vermögen wert... ;)

so dumm werden's nicht sein, als dass er sich nicht rechtzeitig einen nachfolger aufbaut. stellt sich eher die frage: wer kann häupl folgen? ich sehe niemand geeigneten welcher häupl das wasser reichen könnte. denn egal wie man zu ihm steht, aber er ist eine charisamtische persönlichkeit oder unikat, wie immer man es auch nennen möchte.....
Herr Häupl gilt als sehr belesener und gebildeter Mann. Ich hätte damals, als er vom Umweltstadtrat zum Spitzenmann aufrückte jede Wette eingegangen, dass er das nicht "derhebt" - ich habe mich mehr als geirrt.
Ich wette, es gibt längst einen Nachfolgeplant. ;) Und der klingt auch keineswegs schlecht.
"Reise nach Jerusalem" wird es nicht sein.
Ich teile jedoch die Vermutung, dass die dicke verfilzte Speckschicht der alten Tante Sozialdemokratien nach ein paar Momenten der Aktivität wieder auf den behäbigen Arsch zurückfallen wird und sich weitere Jahre im Machterhalt üben könnte. Aber - die Zeit läuft gegen sie. Die SPÖ hat ein biologisches Problem: ihre Wählerschaft wird mit jeder Wahl im Durchschnitt älter....

... schade finde ich es um juraczka, der hatte m.m.n. durchaus gute inhalte. schlimm hingegen fr. tamandl am sonntag in atv, die anscheinend noch nicht realisiert hat dass der wahlkampf bereits vorbei ist. wenn diese tatsächlich - wie ja kolportiert wird - juraczkas nachfolgerin wird, dann ist das der endgültige todesstoss für die wiener schwarzen. ....
die ÖVP Wien ist sowieso schon so gut wie aufgelöst. Keine ÖVPWien würde der Bundespartei weniger Probleme bereiten als eine ÖVPWien.....

...bei blau habe ich mich wohl wie so viele getäuscht, da dachte ich tatsächlich an ein kopf an kopf rennen mit häupl. aber egal, regierungsfähig wäre blau ohnehin (noch) nicht gewesen und auch wenn ich manchen inhalten selbiger durchaus etwas abgewinnen kann, wenn ich in fb schmökere und sehe was ein teil derer anhänger so von sich gibt, fühle ich mich tatsächlich an die schlägerhorden der SA erinnert ... .
Die Probleme sind evident und real. Die Interpretionen und Schlussfolgerungen der FPÖ klassisch rechtspopulistische bis nationalliberal bis rechtsextrem.... und sie hat die Herrschaft über die Gefühle vieler Menschen erreicht. Etwas, das zB E. Pröll bis zur perfiden Perfektion in NÖ ebenfalls betreibt.
Ja, Gedanken an Menschen, die mit Zahnbürsten Gehsteige schrubben ist bei den diversen Äußerungen aus der FPÖ ziemlich naheliegend. Nein, nicht weil N...s, sondern weil derselbe miefige mentale Hintergrund so stark hervortritt....
Die Prügelbanden der Nazis hat auch die Mehrheit der Gesellschaft, bürgerlich wie progressiv, mies gefunden. Und? Was hat's gebracht?

neo's haben mit meinl-reisinger m.m.n. eine fähige politikerin und damit verdient den einzug in die stadtregierung geschafft!.
:daumen: ... und weil sie offen oppositionell zum politischen Mainstream aufgetreten sind. Das politische (Kasten-)System in Österreich ist eines der teuersten der Welt... das darf man schon auch einmal wieder erwähnen.

..grün zeigt dass es am system des sesselklebens gefallen gefunden hat ...
Genau genommen haben sie fast nix gezeigt - außer der Erkenntnis, dass ein großer Teil ihrer Wähler_I_nnen und Wähler von der SPÖ nur ausgeborgt sind (und von der ÖVP übrigens noch mehr!).
Ich glaube, Sesselkleben ist zu kurz gegriffen. Die "Zufriedenheit mit Wien" ist bei GrünwählerInnen am höchsten ausgeprägt... also, eher Interesse an "Klientelpolitik"...

.. und man kann nur hoffen, dass sich häupl besinnt und nicht wieder eine koalition mit ihnen bildet.
Ja, wenn man Grün demontieren will....
Wer immer Juniorpartner der SPÖ sein wird, wird in den nächsten Jahren kräftig leiden dürfen.
 
weil mir fällt keiner ein der ihn folgen könnte.:lehrer:

oxonitsch und ludwid wären bei der nächsten geplanten wahl knappe 60 und einen kandidaten für nur eine periode aufzubauen fangt sich die spö sicher ned an. da werdens wieder jemanden nehmen den man 3-4 perioden halten kann.

wenns wirklich kan neuen finden wirds einen von den beiden.
 
Sehe ich nicht als Fehler.
Aber sie übersehen meines Erachtens, dass darüber hinaus noch andere Bevölkerungsgruppen Interessen haben.

Die grüne Stadtboheme in Wien, richtet sich ihr Nest. Aus.
Von der Warte aus, agieren sie nicht anders als vermutlich Blau agieren würde - Politik für die eigenen Leut'.

Und diesen soziologischen Wandel hat die SPÖ verschlafen - und die Blauen eben nicht.
 
Und diesen soziologischen Wandel hat die SPÖ verschlafen - und die Blauen eben nicht.

ich ginge sogar einen schritt weiter, und behaupte sie haben nicht verschlafen, sondern ihre Klientel verraten...zum zwecke der großkoalition, und dachten sich, das regeln eh die Sozialpartner....
 
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