"Wien tauscht Häupl gegen HC Strache"
"Volksvertreter statt EU-Verräter"
"Asylbetrug heißt Heimatflug"
"Heimatland braucht Mittelstand"
Im Gegensatz zu roten ("neue Gemeindewohnungen", "leistbare Wohnungen", "mehr Lehrstellen"), grünen ("Geld für Bildung", "Mietobergrenzen", "Gleichberechtigung") oder schwarzen ("keine Schikanen für Autofahrer", "Gymnasium erhalten", "Jobs schaffen") ist bei den Blauen doch praktisch nichts an Aussagen vorhanden, wo man ansetzen könnte, abgesehen von der leidigen Ausländerproblematik.
da könnte man sich nun genauso die frage stellen, warum sich standard, kurier und presse im gegensatz zur krone auflagenmässig in der bedeutungslosigkeit befinden. wer die sprache des volks spricht, wird es auch erreichen! und die wahlwerbung spricht nun mal kurz und prägnant an, was die anliegen der menschen sind die es erreichen soll!
und zu den slogans der anderen parteien: der wähler ist halt nicht mehr so dumm wie früher, dass er auf all die leeren versprechungen wieder und wieder hereinfällt.
Das allein ist mir eigentlich zu wenig - es gibt wenigstens 3 relevante Oppositionsparteien mit durchaus unterschiedlichen Zielrichtungen. Wenn es wirklich so schlimm ist, dass "die da" unbedingt weg müssen (was ist denn nun eigentlich so schlimm?), dann muss es allein deshalb ja noch längst nicht der Strache sein.
naja, benennen wir sie mal richtig, nämlich 3
relevante oppositionsparteien. denn wenn man bedenkt, dass in wien alle drei gerade mal gesamt die wähler von blau haben, ist von relevanz zu sprechen schon etwas übertrieben. und auch wenn ich mich nur wieder mal dem risiko der belehrung aussetze, dass demokratie eben nicht so ist wie ich mir es vorstelle meine ich trotzdem nach wie vor, dass in einer demokratie nicht irgendwelche koalitionen bedeutungsloser minderheiten regieren sollen, sondern eben die mehrheiten.
Das könnte im konkreten Fall schwierig bis unmöglich sein. Jetzt einmal von der ewigen Kampfrhetorik bezüglich Ausgrenzung abgesehen: Wie sollte denn eine rot-blaue Stadtregierung jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Wenn zwei Positionen so weit auseinander sind, dass ein Kompromiss für beide Seiten ein Gesichtsverlust wäre, wird es sehr schwierig.
nicht schwierig, sondern im gegenteil äusserst einfach! in der roten basis mehren sich ohnehin die stimmen einer zusammenarbeit mit blau und auch auf bezirksebene, wo es ja bereits eine zusammenarbeit mit blau gibt herrschen weder mord noch totschlag, sondern es funktioniert. gerade mal häupl, faymann und einige wenige andere rote sehen die veraltete vranitzky ausgrenzungsdoktrin als oberstes gebot und glauben damit den stein der weisen zu besitzen. häupl und ein paar weitere saurier von rot entfernen und einer zusammenarbeit wird kaum was im wege stehen! das problem wird halt leider sein, dass häupl in seiner selbstherrlichkeit auch am wahlabend nicht erkennen wird dass er ein politisches auslaufmodell ist und anstatt zurückzutreten, wien wieder mit irgend einer sinnlosen koalition beglücken wird.
Sagen wir es anders: wenn jemand der Meinung ist, in einer der lebenswertesten Städte der Welt bräuchte es einen radikalen Kurswechsel, dann erwarte ich mir deutlich fundiertere Gründe.
natürlich darf man wien nicht mit gewalt schlechtreden, aber diese lebenswerteste stadt resultiert ja wie man weiß aus einer befragung von topmanagern. und diese werden wohl z.b. eher selten einer schlägerei unter albanern und serben in der ottakringerstrasse beiwohnen oder im gemeindebau logieren.
Wenn es wirklich so schlimm ist, dass "die da" unbedingt weg müssen (was ist denn nun eigentlich so schlimm?), dann muss es allein deshalb ja noch längst nicht der Strache sein.
tja was ist schlimm? viell dass sich der bisherige blau wähler sein leben zwar gerade noch leisten kann, aber für viel mehr kein geld mehr übrig bleibt, während er erfahren muss, wie sich die obrigen unsummen gegenseitig zustecken. wie irgendwelche völlig sinnlosen vereine millionen an förderung bekommen, in der stadt ampelmännchen montiert und radwege grün gestrichen werden, während im gemeindebau die miete erhöht wird und im gegenzug dafür die betriebskosten zu teuer verrechnet werden.
das es in wien viele schulen gibt, in deren klassen nur noch vereinzelt schüler zu finden sind die der deutschen sprache mächtig sind, während der grossteil dem unterricht nicht mehr folgen kann. auch gibt es volkschulen, in denen die ersten 2, 3 jahre keine benotung stattfindet, da die kids keinen tau davon haben was ihnen eigentlich gelehrt wird, während eltern die es sich nur irgendwie leisten können ihre kinder in privatschulen stecken.
dass und noch vieles anderes was sich abseits der hippen bezirke innerhalb des gürtels oder in den gutbürgerlichen wohngegenden in den aussenbezirken abspielt, findet der kleine mann eben schlimm. denn während der eine seine mulitkulti erfahrung am naschmarkt erlebt, indem er/sie dort beim freundlichen türken von nebenan sein fladenbrot erwirbt, erfährt sie der andere am praterstern, indem sein handy unfreiwillig den besitzer wechselt oder sich die beschaffenheit seiner nase ändert, weil er zufällig dem falschen über den weg gelaufen ist.
und zu den bisherigen blau wählern kommen nun eben noch diejenigen, welche ihren unmut über das totalversagen der regierung in der flüchtlingskrise in der wienwahl zum ausdruck bringen.
schon klar, blau wird kaum der heilsbringende messias sein, aber was sollen sie schon grossartig schlechter machen?