- Registriert
- 9.4.2008
- Beiträge
- 4.988
- Reaktionen
- 2.491
- Punkte
- 361
- Checks
- 1
Puh, ziemlich komplexes Thema. Und ein Großteil drehte sich im mittleren Teil des Threads dann "natürlich" um die Extreme, dass gleich die Puffn und Macheten ausgepackt werden und die Gedärme in Metern am Boden verstreut liegen... Ja, kanns natürlich auch geben.
Aber ich glaube doch, dass der Threadersteller etwas "kleinere Brötchen" backt. Insofern würde ich als erstes Mal umgekehrt feststellen wollen, dass es nicht nur darum geht, dass Gewalt bzw. Aggression zugenommen hat, sondern die Empathie bzw. Fähigkeit dazu dramatisch (?) abgenommen hat... Ich meine, wie kommt man dazu, wie der Mann im ersten Post, jemanden der eingeschränkt sehfähig ist blöd anzumachen? Oder über den Hund blöd zu "witzeln"?! Eigentlich schwer zu glauben, dass es sowas gibt - oder ich will lieber nicht daran glauben, dass es sowas gibt Führt dann zur Frage, wie würde ich mich verhalten, wenn ich das aktiv mitbekomme? Spontan würde ich zugeben, dass ich mal perplex wäre. Vermutlich auch eher nix sagen, ABER solche Threads oder Posts helfen mir schon mich mit Situationen auseinanderzusetzen! Weil ich darüber schon mal im Vorfeld nachdenken kann, wie ich reagieren kann, reagieren muss! Wenn mich sowas unvorbereitet trifft...mache ich tendentiell eher nichts... Und das ist ein Grundproblem: dass man nicht weiss, wie man reagieren kann, soll, muss! Soweit mal zu den traurigen aber "harmlosen", vor allem zeitlich aber kurzen, vielleicht auch spontanen Fällen!
Wo ich einen Unterschied mache, ist, wenn ein jemand dauerhaft eine andere Person beschimpft oder anmacht, zB rassistisch beschimpfen oder eben der Scheiss bei der Haltestelle mit dem Hund. Bei solchen "längeren" Episoden, wo sich etwas länger abspielt, kann ich mich irgendwie besser "vorbereiten".
Übrigen, manche Frauen hier werden in Wien den "geh ma auf a Bier" Typen kennen? Ich sehe ihn immer wieder mal und das auch in "Aktion". Da frage ich mich schon, ist das nun "harmlos", oder nicht? Über ihn gibt es ja die verschiedensten Meinungen im Netz und das er auch körperlich angegangen wurde/wird... Berechtigt? Nicht? Wie kommen Frauen, die ihn NICHT "kennen", dazu sich nicht verängstigt und/oder eingeschüchtert und/oder bedroht zu fühlen?!? Soll man da nun eingreifen? Ist das Zivilcourage? Oder ein Arschloch, weil man diesen netten, harmlosen Typen angeht...
Ich spinne aber das Rad weiter. Wir sind ja inzwischen in so einem Angstlevel angekommen, wo ich bemerke, dass Frau(en) schlicht und einfach Angst haben, wenn ich hinter ihnen gehe. Es gab mal irgendwo einen Bericht oder Kommentar/Kolumne, dass wir Männer ja so nett sein könnten, den Frauen die Angst zu nehmen, indem wir die Strassenseite wechseln... Was soll ich davon halten? Abgesehen davon, dass mich das schon ärgert, weil meine reine Präsenz Angst verursacht...
Nun aber noch zwei andere Vorfälle, was Courage (?) betrifft. Beim ersten ging es um eine Rangelei, die sich quer gegenüber der Camera, wo in der Nacht eine Würstelbude stand, abspielte. Ich bin da von irgendwo anders gekommen und über die Mahi rauf und habe spontan eingegriffen. Ich würde sagen, dass ich das instinktiv als nicht gefährlich eingestuft hatte (waren eher Jugendliche, jüngere) und es war ja keine fette Schlägerei. Aber nach einigen anderen Posts hier, mache ich mir schon Gedanken, weil anscheinend nur mehr Drogenzombies rumlaufen, die Knarren und Macheten mithaben Wie auch immer, so schnell es angefangen hatte, war es zum Glück auch wieder vorbei, so gesehen also recht harmlos.
Der zweite Fall war in der Westbahnstrasse, unter tags. Das war so ne krasse Aktion, weil es echt wie eine Entführung ausgesehen hatte. Ein Typ, Karre angehalten, ein anderer raus und den anderen in den Schwitzkasten genommen und versucht in die Karre zu zerren, wobei der im Schwitzkasten geschriehen/gerufen hatte. Typischerweise hatte ich genau an diesem Tag mein Handy nicht dabei. Aber ich habe dann einen Passanten (weil e keiner was gemacht hat) um sein Handy gefragt, der es mir bereitwillig gegeben hat. Die Polizei war keine halbe Minute später da, weil die Wache ja gleich bei der Stadthalle ist. Hat mich trotzdem beeindruckt wie schnell die da waren. Der Mann, von dem ich das Handy geliehen hatte, hatte sich dann übrigens bei mir bedankt; er meinte, dass er das auch hätte machen sollen/wollen, aber eben zu perplex. Wie weiter oben bereits geschrieben, so unvorbereitet sein und nicht zu wissen was und wie man machen soll, verhindert, dass man überhaupt was tut! Wie auch immer, bei sowas hätte ich niemals nie selber eingegriffen!
Schlussendlich muss ich aber schon auch sagen, dass es heutzutage echt schwer abzuschätzen ist, ob und wie man eingreifen soll. Es haben ja einige bereits angeführt, dass man als gelackmeierter dasteht, obwohl mal eigentlich helfen wollte... Auch das führt dazu, dass Leute sich lieber raushalten als etwas zu machen; nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass dieser Spruch oft als Ausrede vorgeschoben wird, um das eigene Nicht-Handeln zu entschuldigen.
Aber ich glaube doch, dass der Threadersteller etwas "kleinere Brötchen" backt. Insofern würde ich als erstes Mal umgekehrt feststellen wollen, dass es nicht nur darum geht, dass Gewalt bzw. Aggression zugenommen hat, sondern die Empathie bzw. Fähigkeit dazu dramatisch (?) abgenommen hat... Ich meine, wie kommt man dazu, wie der Mann im ersten Post, jemanden der eingeschränkt sehfähig ist blöd anzumachen? Oder über den Hund blöd zu "witzeln"?! Eigentlich schwer zu glauben, dass es sowas gibt - oder ich will lieber nicht daran glauben, dass es sowas gibt Führt dann zur Frage, wie würde ich mich verhalten, wenn ich das aktiv mitbekomme? Spontan würde ich zugeben, dass ich mal perplex wäre. Vermutlich auch eher nix sagen, ABER solche Threads oder Posts helfen mir schon mich mit Situationen auseinanderzusetzen! Weil ich darüber schon mal im Vorfeld nachdenken kann, wie ich reagieren kann, reagieren muss! Wenn mich sowas unvorbereitet trifft...mache ich tendentiell eher nichts... Und das ist ein Grundproblem: dass man nicht weiss, wie man reagieren kann, soll, muss! Soweit mal zu den traurigen aber "harmlosen", vor allem zeitlich aber kurzen, vielleicht auch spontanen Fällen!
Wo ich einen Unterschied mache, ist, wenn ein jemand dauerhaft eine andere Person beschimpft oder anmacht, zB rassistisch beschimpfen oder eben der Scheiss bei der Haltestelle mit dem Hund. Bei solchen "längeren" Episoden, wo sich etwas länger abspielt, kann ich mich irgendwie besser "vorbereiten".
Übrigen, manche Frauen hier werden in Wien den "geh ma auf a Bier" Typen kennen? Ich sehe ihn immer wieder mal und das auch in "Aktion". Da frage ich mich schon, ist das nun "harmlos", oder nicht? Über ihn gibt es ja die verschiedensten Meinungen im Netz und das er auch körperlich angegangen wurde/wird... Berechtigt? Nicht? Wie kommen Frauen, die ihn NICHT "kennen", dazu sich nicht verängstigt und/oder eingeschüchtert und/oder bedroht zu fühlen?!? Soll man da nun eingreifen? Ist das Zivilcourage? Oder ein Arschloch, weil man diesen netten, harmlosen Typen angeht...
Ich spinne aber das Rad weiter. Wir sind ja inzwischen in so einem Angstlevel angekommen, wo ich bemerke, dass Frau(en) schlicht und einfach Angst haben, wenn ich hinter ihnen gehe. Es gab mal irgendwo einen Bericht oder Kommentar/Kolumne, dass wir Männer ja so nett sein könnten, den Frauen die Angst zu nehmen, indem wir die Strassenseite wechseln... Was soll ich davon halten? Abgesehen davon, dass mich das schon ärgert, weil meine reine Präsenz Angst verursacht...
Nun aber noch zwei andere Vorfälle, was Courage (?) betrifft. Beim ersten ging es um eine Rangelei, die sich quer gegenüber der Camera, wo in der Nacht eine Würstelbude stand, abspielte. Ich bin da von irgendwo anders gekommen und über die Mahi rauf und habe spontan eingegriffen. Ich würde sagen, dass ich das instinktiv als nicht gefährlich eingestuft hatte (waren eher Jugendliche, jüngere) und es war ja keine fette Schlägerei. Aber nach einigen anderen Posts hier, mache ich mir schon Gedanken, weil anscheinend nur mehr Drogenzombies rumlaufen, die Knarren und Macheten mithaben Wie auch immer, so schnell es angefangen hatte, war es zum Glück auch wieder vorbei, so gesehen also recht harmlos.
Der zweite Fall war in der Westbahnstrasse, unter tags. Das war so ne krasse Aktion, weil es echt wie eine Entführung ausgesehen hatte. Ein Typ, Karre angehalten, ein anderer raus und den anderen in den Schwitzkasten genommen und versucht in die Karre zu zerren, wobei der im Schwitzkasten geschriehen/gerufen hatte. Typischerweise hatte ich genau an diesem Tag mein Handy nicht dabei. Aber ich habe dann einen Passanten (weil e keiner was gemacht hat) um sein Handy gefragt, der es mir bereitwillig gegeben hat. Die Polizei war keine halbe Minute später da, weil die Wache ja gleich bei der Stadthalle ist. Hat mich trotzdem beeindruckt wie schnell die da waren. Der Mann, von dem ich das Handy geliehen hatte, hatte sich dann übrigens bei mir bedankt; er meinte, dass er das auch hätte machen sollen/wollen, aber eben zu perplex. Wie weiter oben bereits geschrieben, so unvorbereitet sein und nicht zu wissen was und wie man machen soll, verhindert, dass man überhaupt was tut! Wie auch immer, bei sowas hätte ich niemals nie selber eingegriffen!
Schlussendlich muss ich aber schon auch sagen, dass es heutzutage echt schwer abzuschätzen ist, ob und wie man eingreifen soll. Es haben ja einige bereits angeführt, dass man als gelackmeierter dasteht, obwohl mal eigentlich helfen wollte... Auch das führt dazu, dass Leute sich lieber raushalten als etwas zu machen; nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass dieser Spruch oft als Ausrede vorgeschoben wird, um das eigene Nicht-Handeln zu entschuldigen.