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Gast
(Gelöschter Account)
Hi zusammen!
Nachdem in diesem Forum ein breites Spektrum an Zielgruppen (Frauen, Männer, Heteros, Lesben, Kinderlose, Jüngere, Reifere etc.) versammelt ist, lese ich hier sehr gerne mit. Es ist ist wunderbar, wie ihr hier respektvoll miteinander umgeht.
Mich interessiert, wie ihr die Zukunft von Langzeitbeziehungen seht, konkret denke ich natürlich an meine eigene Partnerschaft. Ich bin eine Frau und seit zehn Jahren mit meinem Freund zusammen, wir sind beide 30 und haben theoretisch die selben Vorstellungen von unserer gemeinsamen Zukunft. Wir wollen beide berufstätig und monogam bleiben und irgendwann, wenn es passt, ein Kind bekommen.
Nun zum Punkt: Auch wenn wir beide die gleichen Wünsche haben, so bin ich mit unserem Alltag unzufrieden, v.a. wenn ich an ein potenzielles Kind denke. Mein Freund und ich haben unterschiedliche Stadien durchgemacht (beide in Ausbildung, eine/r in Ausbildung und eine/r berufstätig, beide berufstätig, einer arbeitssuchend) und immer gab es ein Problem: um Haus, Garten und Auto muss ich mich erfahrungsgemäß alleine kümmern. Es gab immer wieder Absprachen darüber, was er bereit ist, verbindlich zu tun, aber in der Praxis hat er sich nie daran gehalten. Wenn er mal Zeit hat, hilft er mir, aber er kann oder will sich nicht konsequent daran halten. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass er einkaufen geht oder daheim etwas erledigt. Wenn es wichtig ist, muss ich es selbst machen. Er findet immer Ausreden: wegen Arbeitssuche sei er antriebsgestört gewesen, wegen Ausbildung sei er zu gestresst, wegen Berufstätigkeit sei er zu müde, um im Haushalt abgesprochene Aufgaben regelmäßig zu erfüllen.
Ich sehe in meinem Umfeld, dass die meisten Frauen in der Familie eine Position haben, die ich auf gar keinen Fall anstrebe: ab der Geburt des ersten Kindes sind viele Mütter alleinerziehend, während sich der Mann um seine Karriere kümmert. Wie bei vielen Männern, ist auch mein Berufsleben ist Teil meiner Identität. Im Moment kriege ich alles sehr gut geregelt, weil ich keine Kinder habe. Aber ich habe einen Kinderwunsch und liebe meine Arbeit. Ohne einen unterstützenden Partner an meiner Seite, werde ich Kind und Karriere nicht miteinander vereinbaren können. Folgt daraus, dass mich eine mögliche Mutterschaft unglücklich machen wird?
Ich kenne lesbische Pärchen mit Kindern und finde deren Arbeitsteilung ganz fantastisch. Ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt, eine Familie zu gründen mit einem Partner, der mit mir 50/50 macht.
Nun frage ich mich folgendes: Liegt es an mir oder an ihm, dass er mich in häuslichen Dingen nicht so unterstützt, wie ich das gerne hätte? Ich bin weder seine Erzieherin noch seine Therapeutin. Ich habe kein Talent dazu, Menschen subtil zu beeinflussen. Ich spreche Probleme klar an. Ich delegiere Aufgaben, aber wenn sie in meinem Privatleben nicht erledigt werden, mache ich es eben selbst. Im Berufsleben ist es für mich leichter: wenn ein Mitarbeiter nicht kooperativ ist, fliegt er. Einen Mitarbeiter kann man schnell ersetzen, aber doch keinen Partner...
Mein Verstand sagt mir: Die Beziehung ist zu kostbar, als dass ich sie wegen eines frustrierenden Alltages beenden möchte; es gab niemals einen Vertrauensbruch, schlimme Lügen, Betrug oder dergl. Der Sex ist großartig. Aber mit der Geburt eines Kindes ändert sich alles: vor den körperlichen Veränderungen habe ich große Angst. Mein Gefühl sagt mir: Ich bin unzufrieden; der Gedanke, irgendwann alleinerziehend mit Mann sein zu müssen macht mich emotional krank. Für meinen Freund wäre ein unerfüllter Kinderwunsch übrigens der einzige Trennungsgrund. Und ich habe einen Kinderwunsch: Aber diesen erfülle ich uns nur zu meinen Bedingungen. Er hat sich noch nicht geändert. Wird das nach zehn Jahren Beziehung noch was?
Liebe Frauen, liebe Männer: Wollt ihr mir einen Impuls geben?
Liebe Grüße
Nachdem in diesem Forum ein breites Spektrum an Zielgruppen (Frauen, Männer, Heteros, Lesben, Kinderlose, Jüngere, Reifere etc.) versammelt ist, lese ich hier sehr gerne mit. Es ist ist wunderbar, wie ihr hier respektvoll miteinander umgeht.
Mich interessiert, wie ihr die Zukunft von Langzeitbeziehungen seht, konkret denke ich natürlich an meine eigene Partnerschaft. Ich bin eine Frau und seit zehn Jahren mit meinem Freund zusammen, wir sind beide 30 und haben theoretisch die selben Vorstellungen von unserer gemeinsamen Zukunft. Wir wollen beide berufstätig und monogam bleiben und irgendwann, wenn es passt, ein Kind bekommen.
Nun zum Punkt: Auch wenn wir beide die gleichen Wünsche haben, so bin ich mit unserem Alltag unzufrieden, v.a. wenn ich an ein potenzielles Kind denke. Mein Freund und ich haben unterschiedliche Stadien durchgemacht (beide in Ausbildung, eine/r in Ausbildung und eine/r berufstätig, beide berufstätig, einer arbeitssuchend) und immer gab es ein Problem: um Haus, Garten und Auto muss ich mich erfahrungsgemäß alleine kümmern. Es gab immer wieder Absprachen darüber, was er bereit ist, verbindlich zu tun, aber in der Praxis hat er sich nie daran gehalten. Wenn er mal Zeit hat, hilft er mir, aber er kann oder will sich nicht konsequent daran halten. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass er einkaufen geht oder daheim etwas erledigt. Wenn es wichtig ist, muss ich es selbst machen. Er findet immer Ausreden: wegen Arbeitssuche sei er antriebsgestört gewesen, wegen Ausbildung sei er zu gestresst, wegen Berufstätigkeit sei er zu müde, um im Haushalt abgesprochene Aufgaben regelmäßig zu erfüllen.
Ich sehe in meinem Umfeld, dass die meisten Frauen in der Familie eine Position haben, die ich auf gar keinen Fall anstrebe: ab der Geburt des ersten Kindes sind viele Mütter alleinerziehend, während sich der Mann um seine Karriere kümmert. Wie bei vielen Männern, ist auch mein Berufsleben ist Teil meiner Identität. Im Moment kriege ich alles sehr gut geregelt, weil ich keine Kinder habe. Aber ich habe einen Kinderwunsch und liebe meine Arbeit. Ohne einen unterstützenden Partner an meiner Seite, werde ich Kind und Karriere nicht miteinander vereinbaren können. Folgt daraus, dass mich eine mögliche Mutterschaft unglücklich machen wird?
Ich kenne lesbische Pärchen mit Kindern und finde deren Arbeitsteilung ganz fantastisch. Ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt, eine Familie zu gründen mit einem Partner, der mit mir 50/50 macht.
Nun frage ich mich folgendes: Liegt es an mir oder an ihm, dass er mich in häuslichen Dingen nicht so unterstützt, wie ich das gerne hätte? Ich bin weder seine Erzieherin noch seine Therapeutin. Ich habe kein Talent dazu, Menschen subtil zu beeinflussen. Ich spreche Probleme klar an. Ich delegiere Aufgaben, aber wenn sie in meinem Privatleben nicht erledigt werden, mache ich es eben selbst. Im Berufsleben ist es für mich leichter: wenn ein Mitarbeiter nicht kooperativ ist, fliegt er. Einen Mitarbeiter kann man schnell ersetzen, aber doch keinen Partner...
Mein Verstand sagt mir: Die Beziehung ist zu kostbar, als dass ich sie wegen eines frustrierenden Alltages beenden möchte; es gab niemals einen Vertrauensbruch, schlimme Lügen, Betrug oder dergl. Der Sex ist großartig. Aber mit der Geburt eines Kindes ändert sich alles: vor den körperlichen Veränderungen habe ich große Angst. Mein Gefühl sagt mir: Ich bin unzufrieden; der Gedanke, irgendwann alleinerziehend mit Mann sein zu müssen macht mich emotional krank. Für meinen Freund wäre ein unerfüllter Kinderwunsch übrigens der einzige Trennungsgrund. Und ich habe einen Kinderwunsch: Aber diesen erfülle ich uns nur zu meinen Bedingungen. Er hat sich noch nicht geändert. Wird das nach zehn Jahren Beziehung noch was?
Liebe Frauen, liebe Männer: Wollt ihr mir einen Impuls geben?
Liebe Grüße