Ab wann ist man SMler?

Und mir tun Leute leid die ihre Art zu leben über alles andere stellen und als einzig gültige
Art aktzeptieren. ;)


Mir tun diejenigen leid, die glauben, ihre eigene, kleine Welt oder "Subkultur" wäre um ein Jota sicherer vor Gewalt oder Übergriffen, wenn sie zu Schutzräumen idealisiert werden.

@Rubberinchen, deine Argumentationsweise ist mir sehr vertraut von Frauen, die glauben, "ihre" Gesinnungsgenossinnen wären besser. Das konnte so weit gehen, daß mir im Zusammenhang mit einem Bericht über die Aktion "Aktiv gegen Männergewalt" die Betreiberinnen des einzigen feministischen Frauenhauses in München sehr aggressiv begegnet sind, als ich fragte, wie viele geschlagene Frauen aus lesbischen Beziehungen sie aufnähmen. Es kann ja nicht sein, was nicht sein darf... Abwehrverhalten.

Du irrst dich gewaltig, wenn du glaubst, die BDSM Subkultur sei in irgend einer Form sicherer, weder gesellschaftlich (da hilft's auch nicht, Leute die sich nicht mit dieser Lebensweise identifizieren, auf selbstherrliche Art zu Mitgliedern zu erklären) noch "intern" - die Regeln und codices mögen vorbildlich sein (sind sie wirklich, soweit ich sie kenne) - sie werden jedoch nur von denen befolgt, die sich freiwillig innerhalb dieser Subkultur bewegen, alle anderen fallen eh durch's Raster, nicht? Was machst du mit denen? Augen zu und weg sind sie?

So funktioniert das nicht. Genauso wenig funktioniert eine "Umkehrung" von Gewalt. Darunter verstehe ich auch, anderen die eigene Lebensweise so überzubraten, unabhängig davon, ob sie damit einverstanden sind oder nicht. Im Rahmen einer Session würde ich ein solches Verhalten als Indiz dafür einstufen, daß du eine derjenigen bist, die die Grenzen anderer weder wahrnimmt noch respektiert. Indiskutabel.
 
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Mir tun diejenigen leid, die glauben, ihre eigene, kleine Welt oder "Subkultur" wäre um ein Jota sicherer vor Gewalt oder Übergriffen, wenn sie zu Schutzräumen idealisiert werden.
Du irrst dich gewaltig, wenn du glaubst, die BDSM Subkultur sei in irgend einer Form sicherer, weder gesellschaftlich (da hilft's auch nicht, Leute die sich nicht mit dieser Lebensweise identifizieren, auf selbstherrliche Art zu Mitgliedern zu erklären) noch "intern" - die Regeln und codices mögen vorbildlich sein (sind sie wirklich, soweit ich sie kenne) - sie werden jedoch nur von denen befolgt, die sich freiwillig innerhalb dieser Subkultur bewegen, alle anderen fallen eh durch's Raster, nicht? Was machst du mit denen? Augen zu und weg sind sie?
Da muss ich mal widersprechen. Wenn du der Ansicht bist dass die Regeln und Codices der BDSM Subkultur vorbildlich sind und sie es auch wirklich sind (was ich auch so sehe), dann erzeugt diese Subkultur automatisch einen Schutzraum für diejenigen die sich innerhalb dieser Subkultur bewegen. Das schützt klarerweise NICHT vor Übergriffen von Außerhalb und es gibt natürlich auch keinen perfekten Schutz. Tatsache ist, die Subkultur selbst ist um einiges sicherer als das ungeschützte Environment außerhalb.

Meiner Ansicht nach sind die Schutzräume von Subkulturen (jetzt nicht nur beim BDSM) ein wirksames Mittel um Gewalt zu begegnen. Das hat sich in vielfältiger Hinsicht immer schon bewährt. Was die natürlich nicht können ist auch klar: Fürs ganze Leben schützen, Leute schützen die woanders unterwegs sind, getarnte Psychos mit 100% Sicherheit vorab ausschließen und da kommt sicher noch einiges dazu. Es ändert aber nichts an der Wirksamkeit des Prinzips und an der Erhöhung der Sicherheit. Ich mein, verschlossene Türen halten auch keinen Professionellen Einbrecher ab aber lässt du deswegen deine Tür offen wenn du ausgehst? Würde irgendwer deswegen behaupten eine offene Türe ist genauso sicher wie eine verschlossene?

Deshalb finde ich es gut wenn die Leute die das mögen in der BDSM Szene unterwegs sind. (Ausserdem gibts dann mehr Leute zum spielen :mrgreen:) Wer sich nicht so sieht wird sowieso nicht kommen - ist gut so.

Deine Skepsis gegen Gewaltt und Intoleranz verstehe ich sehr gut und da sag ich auch nix weiter dazu.
 
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Wenn du der Ansicht bist dass die Regeln und Codices der BDSM Subkultur vorbildlich sind und sie es auch wirklich sind (was ich auch so sehe), dann erzeugt diese Subkultur automatisch einen Schutzraum für diejenigen die sich innerhalb dieser Subkultur bewegen.

So sehe ich das auch! :daumen: Diese Codices immer wieder zu diskutieren und eventuell zu erweitern oder einfach nur an geänderte Bedingungen anzupassen, sich ihrer im Klaren zu sein und sie an die "Neulinge" weiterzugeben, in der Bestrebung ihnen zu vermitteln worauf zu achten und was unabdingbar ist, das ist eine der Aufgaben, die jede (Sub)kultur hat.
Gerade beim BDSM denke ich, sind wir diesbezüglich auf einem guten Weg.
Der Zeitgeist hat es mit sich gebracht, dass es viele Trittbrettfahrer gibt; was sein Gutes, aber auch sein Schlechtes hat. Daher kann, meines Erachtens nach, die Diskussion über "Zugehörigkeit" auch keine schlechte sein!
 
... ein hoher Polizeibeamter ist net irgendwer ...

rubberinchen, du willst uns jetzt wirklich weismachen,

-) dass ein hoher polizeibeamter dir gegenüber fakten über sexuelle straftaten nennt, die umfassender sind als das, was über die medien kolportiert wird?
-) dass es teil der arbeit mit opfern von sexueller gewalt ist, ob diese bd oder sm praktizieren?

rubberinchen, wenn das thema nicht so ernst wäre, müsste ich jetzt von ganzem herzen lachen....
 
Da muss ich mal widersprechen. Wenn du der Ansicht bist dass die Regeln und Codices der BDSM Subkultur vorbildlich sind und sie es auch wirklich sind (was ich auch so sehe), dann erzeugt diese Subkultur automatisch einen Schutzraum für diejenigen die sich innerhalb dieser Subkultur bewegen. Das schützt klarerweise NICHT vor Übergriffen von Außerhalb und es gibt natürlich auch keinen perfekten Schutz. Tatsache ist, die Subkultur selbst ist um einiges sicherer als das ungeschützte Environment außerhalb.

Das Problem dabei ist: Damit eine Subkultur einen irgendwie geschützten Ort bilden kann muss sie sich stark von außen abgrenzen. Das heißt eigene Codes, enge soziale Netzwerke, hohe Eintrittshürden von außen, ein harter inner Kern. Damit kriegst du aber auch automatisch eine Hierarchisierung hinein, weil ja irgendwer anzuschaffen hat wie "echte BDSMler" auszusehen und sich zu verhalten haben und das gegenüber den Newcomern und der Außenwelt auch so durchsetzen können. GatekeeperInnen sozusagen ;-)

Zweitens sind das pseudo Schutzräume. Es kann immer was passieren, und gerade BDSM zieht einerseits Leute an die sich gerne in der Opferrolle reinszenieren und das als Sklaventum mißverstehen und andererseits gschissene Macker und Mackerinnen die glauben als Top so richtig die Sau raushängen lassen zu können und bedingungs- und rücksichtslos ihre eigenen Interessen durchsetzen. Lies dir mal so manche Anzeige im Netz durch "Ich werde dein neuer Meister sein, und du hast mir immer einen zu blasen wenn ich will, und ein Bier hätte ich nachher auch noch gerne". Aber auch abseits von diesen Arschlöchern, kannst du nicht davon ausgehen, dass die Leute mit richtigen Ansätzen nicht auch manchmal überfordert sind. Da braucht es dann mittelfristig reale konsequente Hilfe aus dem Umfeld.

Ganz prinzipiell bin ich aber nicht der Meinung, dass du aus Sexuellen Vorlieben, Identitären Labels oder politischen Meinungen ableiten kannst, dass Menschen ausgeglichen, rücksichtsvoll und nicht zu Aggression neigend sind.


Meiner Ansicht nach sind die Schutzräume von Subkulturen (jetzt nicht nur beim BDSM) ein wirksames Mittel um Gewalt zu begegnen. Das hat sich in vielfältiger Hinsicht immer schon bewährt. Was die natürlich nicht können ist auch klar: Fürs ganze Leben schützen, Leute schützen die woanders unterwegs sind, getarnte Psychos mit 100% Sicherheit vorab ausschließen und da kommt sicher noch einiges dazu. Es ändert aber nichts an der Wirksamkeit des Prinzips und an der Erhöhung der Sicherheit. Ich mein, verschlossene Türen halten auch keinen Professionellen Einbrecher ab aber lässt du deswegen deine Tür offen wenn du ausgehst? Würde irgendwer deswegen behaupten eine offene Türe ist genauso sicher wie eine verschlossene?

Wirklich? Was meinst du jetzt damit?

Übrigens finde ich diese "Schutzraum" Diskussion zum kotzen. Das einzige was dich schützt bist du selbst, wenn du auf dich und deine Bedürfnisse aufpasst, und ein funktionierendes soziales Umfeld, das dir im Fall des Falles zur Seite steht. Und bloß weil ich mich in einem "Schutzraum" bewege heißt das noch lange nicht, dass die Menschen die diesen Raum bevölkern mir mit Wertschätzung und Interesse begegnen. Eine gut funktionierende Jungschargruppe, in der es Vertrauen und Kompetenz gibt, kann ein besserer Schutzraum sein als ein SM Beisl wo zwar alle SSC abnicken aber nicht mitkriegen was mit der einen schüchternen ist, die eh keiner richtig mochte, und warum die auf einmal nicht mehr kommt.


Fritzie: Ich versteh von du frustriert von deinen Erlebnissen in Bezug auf Frauenhaus und Gewaltdiskussion bist. Anscheinend sind die Betreiberinnen identitärer Kackscheiße aufgesessen. Ist halt von Statistiken, oder sagen wir mal manchen Statistiken, inspiriertes Kasterldenken. Glaube und hoffe ich wird mittlerweile besser.
 
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........Der Zeitgeist hat es mit sich gebracht, dass es viele Trittbrettfahrer gibt; was sein Gutes, aber auch sein Schlechtes hat. Daher kann, meines Erachtens nach, die Diskussion über "Zugehörigkeit" auch keine schlechte sein!

mit welchem ziel vor augen bist du in diese diskussion gegangen? suchst du deine eigene position in einem universum voller gegensätze? suchst du, deiner position nahestehende menschen, deine nadel im heuhaufen (keine angst, ich denke es gibt jede menge nadeln im heuhaufen)? was bringt es dir persönlich? - ich bin wirklich neugierig, da ich ja eine völlig andere herangehensweise an meine sexualität habe (über die du dich auch schon lächerlich gemacht hast - aber damit kann ich leben). warst du dir der folgen bewusst, dass die ewigen gegenpole wieder aneinandergeraten werden, nur um sich wieder abzustoßen?

wie differenzierst du den zugehörigen vom trittbrettfahrer? durch die alleinige aussage der proponenten? das wäre äußerst einseitig zumal sich wohl niemand freiwillig mit dem zweifelhaften nimbus eines trittbrettfahrers schmücken möchte. bleibt also, die zugehörigen zu suchen, zu ernennen. dazu bedarf es aber widerum eines objektiven bewertungsverfahrens. und siehe da, der kreis schließt sich plötzlich nicht sondern mutiert zur spirale. vorurteile werden auf beiden seiten frisch gestrichen und in den vorgarten getragen. wozu? um dort von den anderen mit schmutz beworfen zu werden. toleranz wirst du auf beiden seiten, wenn du ganz genau hinsiehst keine erkennen. - gäbe es diese, wäre jede diskussion obsolet.

du weißt doch sicher: intelligenz und niveau ist das am gerechtesten verteilte gut auf der erde. jeder behauptet von beidem in ausreichedem maß zu besitzen.

:winke:
 
Fritzie: Ich versteh von du frustriert von deinen Erlebnissen in Bezug auf Frauenhaus und Gewaltdiskussion bist. Anscheinend sind die Betreiberinnen identitärer Kackscheiße aufgesessen. Ist halt von Statistiken, oder sagen wir mal manchen Statistiken, inspiriertes Kasterldenken. Glaube und hoffe ich wird mittlerweile besser.


Bin ich zwar nicht (mehr), aber trotzdem danke. :mrgreen:
 
So sehe ich das auch! :daumen: Diese Codices immer wieder zu diskutieren und eventuell zu erweitern oder einfach nur an geänderte Bedingungen anzupassen, sich ihrer im Klaren zu sein und sie an die "Neulinge" weiterzugeben, in der Bestrebung ihnen zu vermitteln worauf zu achten und was unabdingbar ist, das ist eine der Aufgaben, die jede (Sub)kultur hat.
Gerade beim BDSM denke ich, sind wir diesbezüglich auf einem guten Weg.
Der Zeitgeist hat es mit sich gebracht, dass es viele Trittbrettfahrer gibt; was sein Gutes, aber auch sein Schlechtes hat. Daher kann, meines Erachtens nach, die Diskussion über "Zugehörigkeit" auch keine schlechte sein!

Jetzt misch ich mich doch nochmal ein. Ich glaube wir reden in diesem Thread über verschiedene Dinge.

BDSM ist BDSM, dass kann jeder machen der drauf steht. Ich würde es für mich auch nicht näher als "das bewusste Einsetzen von Macht/Ohnmacht Dynamiken zum wechselseitigen Lustgewinn" siehe hier: http://www.erotikforum.at/fetisch-bizarr-bdsm.19/ab-wann-ist-man-smler.349107-seite15#post3603635

Wobei eigentlich ist mir das ziemlich Wurst. Also mich scherts wenig ob andere meinen BDSM richtig finden, oder ich ihren. Das Label als solches ist ja sowieso viel zu breit als das ich sag "ich mag SM" und du sagst "ich mag auch SM", und wir mögen beide das gleiche und kommen in der Kiste miteinander klar.


Dann redest du von Trittbrettfahrern. Das "softerer SM" Salonfähig und populär geworden ist stimmt bis zu einem gewissen Grad. Wird im Fernsehn mittlerweile als halbwegs normale Spielart präsentiert und Plüschhandschellen gibts in jedem Sexshop und werden auch von vielen Vanillas gekauft.

Wieder einmal: Mir ist es wurst ob Plüschhandschellen Vanille sind oder schon wirklich böser SM. "Trittbrettfahrer" heißt ja eigentlich: Die hängen sich bei mir und meinem wahren BDSM an, wollen mitnaschen und sind aber keine "echten SMler". Wen scherts? Identitäre Kackscheiße deluxe.


Was ich ernst nehme ist der dritte Punkt den ich in deinem Posting wahrnehme: Das ein soziales Netzwerk seine Normen und Standards immer wieder diskutieren, anpassen und durchsetzen muss, wenn es nicht als eine eigenständige Szene untergehen will. Gibts ja auch, Hippies sind ja als vitale Gegenkultur auch weg vom Fenster. Oder zumindest fast.

Jetzt müssen wir uns fragen wozu und weshalb brauchen wir diese Subkultur, und wie soll sie funktionieren, was soll sie erreichen. SpielgefährtInnen suchen? Austausch über Praktiken? Wissen generieren? Öffentlichkeitsarbeit? Ansprechpartner sein in einem Zivilgesellschaftlichem Diskurs?
 
Jetzt müssen wir uns fragen wozu und weshalb brauchen wir diese Subkultur, und wie soll sie funktionieren, was soll sie erreichen. SpielgefährtInnen suchen? Austausch über Praktiken? Wissen generieren? Öffentlichkeitsarbeit? Ansprechpartner sein in einem Zivilgesellschaftlichem Diskurs?
Also eigentlich ist mir ziemlich egal wozu du meinst wozu wir die Subkultur brauchen. Ich mag sie und wenn die irgendwas derartiges macht und ich finde das Sinnvoll werd ich auch dabei sein. Wenn du allerdings meinst die müsste dieses oder jenes sein dann wird dir die Subkultur wohl etwas pfeiffen. :mrgreen:
 
Das Problem dabei ist:
Also mein Problem mit deinem Post ist, dass ich da soviel Zustimmung und Ablehnung auf ziemlich anspruchsvollem Niveau mit der Option auf Fortsetzung habe, dass mir das echt zuviel Aufwand ist. Sorry. Interessanter Post ist es aber allemal.
 
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Also eigentlich ist mir ziemlich egal wozu du meinst wozu wir die Subkultur brauchen. Ich mag sie und wenn die irgendwas derartiges macht und ich finde das Sinnvoll werd ich auch dabei sein. Wenn du allerdings meinst die müsste dieses oder jenes sein dann wird dir die Subkultur wohl etwas pfeiffen. :mrgreen:

Es sei denn, ich und meine Partie hat das sagen, dann kann ich dir was pfeiffen :p

Einmal ernsthaft: Ich habe nicht vor dir oder irgendjemanden etwas anzuschaffen. Aber wenn du BDSM als Subkultur lebst sollte man sich schon Gedanken darüber machen wie sie ausschaut, und wozu sie dienen soll. Erst das ermöglicht Kritik.


Also mein Problem mit deinem Post ist, dass ich da soviel Zustimmung und Ablehnung auf ziemlich anspruchsvollem Niveau mit der Option auf Fortsetzung habe, dass mir das echt zuviel Aufwand ist. Sorry. Interessanter Post ist es aber allemal.

Danke für die Blumen :mrgreen:

Ich habe mich auch gerade an einer ausführlichen Antwort probiert, und dabei verrannt, Fragmente findest du weiter unten. Vielleicht ist es wirklich besser einmal zu schlafen und zusammen zu fassen.

Wenn du magst, und ich finde die Diskussion relativ spannend: Kannst du mir sagen, was für dich ein Schutzraum ist, und wie die Szene für dich diesen Schutzraum garantiert. Du meinst zumindest, es hat sich in der Praxis bewährt. Wie genau?




Einen klaren Punkt hatte ich aber: So wie ich das lese glaubst du, ein Schutzraum kommt durch Normen zustande.

Wenn du der Ansicht bist dass die Regeln und Codices der BDSM Subkultur vorbildlich sind und sie es auch wirklich sind (was ich auch so sehe), dann erzeugt diese Subkultur automatisch einen Schutzraum für diejenigen die sich innerhalb dieser Subkultur bewegen.

Dem würde ich wiedersprechen. Für mich ist es ein Raum in dem ich mich ungestört Bewegen und Entfalten kann. Das geht nur über meine sozialen Beziehungen in diesem Raum auf die ich mich verlassen kann, und die mir und meinen legitimen Interessen wohlwollend gegenüber stehen. Keine Normen sondern Beziehungen.

Ansonsten müsstest du ja auch argumentieren, dass das Strafgesetzbuch, und dein Anspruch auf sexuelle Selbstbestimmung, beides Normen die in der österreichischen Gesellschaft mindestens so unumstritten sind wie SSC in der BDSM Szene, dich ausreichend vor Gewalt schützen.
 
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Wie man merkt das man SMler ist, ist nicht leicht zu beantworten.

Es gibt sehr viele arten von SM und es kommt immer darauf an wie offen man selbst zum thma Sex gegenübersteht.
Das kann sein das du beim Sex eher der aktive oder der pasive part bist.
Man sollte aber alles versuchen und sehen ob der Sex spaß macht oder nicht, so kann man seine grenzen festlegen.
 
Meiner Ansicht nach sind die Schutzräume von Subkulturen (jetzt nicht nur beim BDSM) ein wirksames Mittel um Gewalt zu begegnen.
WTF?????????

Was redest du da für einen Müll? Ich mein seit wann führt zusammengehörigkeit zu mehr schutz?
Ich bekomm langsam echt Kopfweh bei dem was ich hier so lese.
Liebe Countrywoman tut mir echt leid das ich hier soooo weit vom eigentlichen Thema abschweife aber
mich packt jetzt grad die Wut!!!
Solange jeder BDSM- Zugehöriger innerhalb seines Kreises UND NUR DA verkehrt ister also sicher vor Geschlechtsübergreifenden Taten?
Gerade du der so viel weiß müsste es eigentlich besser wissen.
Und ich nehm jetzt auch gern eine Sperre in Kauf weil ich drauf scheiße aber was du da schreibst is ausgemachte SCHEIßE!!!!

Mich macht sowas nur wütend und ich spar mir jedes weitere Wort....

OT:
Ich hatte heute eine sehr nette Unterhaltung mit einer Dame die aus eben den genannten Kreisen kommt
und hab sie einfach mal gefrgat was sie meint wann man in diese Kreise gehört.
Sie meinte dazu nur: In diese Kreise gehört man nicht sondern man lebt sie und damit mit ihnen und in sie hinein.
 
Ich glaub jetzt reichts mir mit dem Thread. Der ist mittlerweile auf einem Grenzwertigen Thema angelangt wos eigentlich nur mehr emotional geladene Meinungen gibt aber keiner einen umfassenden Überblick haben kann weil keiner mehr die volle Information hat.

Meiner Ansicht nach sollte sich in diesem Thread mal JEDER hinterfragen aber besonders diejenigen die nur mehr in Flames schreiben.
 
Das Problem dabei ist: Damit eine Subkultur einen irgendwie geschützten Ort bilden kann muss sie sich stark von außen abgrenzen. Das heißt eigene Codes, enge soziale Netzwerke, hohe Eintrittshürden von außen, ein harter inner Kern. Damit kriegst du aber auch automatisch eine Hierarchisierung hinein, weil ja irgendwer anzuschaffen hat wie "echte BDSMler" auszusehen und sich zu verhalten haben und das gegenüber den Newcomern und der Außenwelt auch so durchsetzen können. GatekeeperInnen sozusagen ;-)

... Das einzige was dich schützt bist du selbst, wenn du auf dich und deine Bedürfnisse aufpasst, und ein funktionierendes soziales Umfeld, das dir im Fall des Falles zur Seite steht. Und bloß weil ich mich in einem "Schutzraum" bewege heißt das noch lange nicht, dass die Menschen die diesen Raum bevölkern mir mit Wertschätzung und Interesse begegnen. Eine gut funktionierende Jungschargruppe, in der es Vertrauen und Kompetenz gibt, kann ein besserer Schutzraum sein als ein SM Beisl wo zwar alle SSC abnicken aber nicht mitkriegen was mit der einen schüchternen ist, die eh keiner richtig mochte, und warum die auf einmal nicht mehr kommt.

Ich seh den Begriff "Subkultur" nicht so eng wie du. Für mich bezeichnet er, auf BDSM bezogen, einfach die Gemeinschaft der Leute, die sich in gewisser Weise outen. Sei es, dass sie an Veranstaltungen teilnehmen, sich in einschlägigen Lokalitäten treffen, in einschlägigen Internetseiten wühlen oder an Diskussionen über Begriffsbestimmungen aktiv teilnehmen. Einige dieser "Treffs" sind ein guter Querschnitt der Bevölkerung. Da wie dort gibt es die Querulanten, die Selbstdarsteller, die Arschlöcher, die Dummen, die Außenseiter usw. Allerdings finden sich in dieser "Subkultur" auch Leute, die hehre Wertvorstellungen umzusetzen versuchen und Qualität in den Köpfen anderer verankern. So wie sich in der Jungschargruppe nicht immer alle an die zehn Gebote halten, wird es auch in der Subkultur sein. Das macht sie aber nicht schlecht!

mit welchem ziel vor augen bist du in diese diskussion gegangen?

Mit dem Ziel die Leute (auch mich!) zum Nachdenken zu bringen.

suchst du deine eigene position in einem universum voller gegensätze? suchst du, deiner position nahestehende menschen, deine nadel im heuhaufen (keine angst, ich denke es gibt jede menge nadeln im heuhaufen)?

Neue Leute "kennenzulernen" und ihre Meinung zu hören, finde ich interessant. Allerdings muss sie sich nicht mit meiner decken.

was bringt es dir persönlich? - ich bin wirklich neugierig, da ich ja eine völlig andere herangehensweise an meine sexualität habe (über die du dich auch schon lächerlich gemacht hast - aber damit kann ich leben). warst du dir der folgen bewusst, dass die ewigen gegenpole wieder aneinandergeraten werden, nur um sich wieder abzustoßen?

Was das bis jetzt mit einer Herangehensweise an Sexualität zu tun haben soll erklär mir bitte, denn ich seh da keinen Zusammenhang. Lächerlich mache ich mich über die Sexualität anderer nicht. Falls du einen meiner Komments tatsächlich so aufgefasst hast, tut es mir leid. Wenn ich Kommentare herablassend oder unnötig empfinde, reagiere ich manchmal emotional, das kann sein. Dass es in einer Diskussion dazu kommt, dass Meinungen aufeinanderprallen ist mir bewusst- danke für den Hinweis.

wie differenzierst du den zugehörigen vom trittbrettfahrer? durch die alleinige aussage der proponenten? das wäre äußerst einseitig zumal sich wohl niemand freiwillig mit dem zweifelhaften nimbus eines trittbrettfahrers schmücken möchte. bleibt also, die zugehörigen zu suchen, zu ernennen. dazu bedarf es aber widerum eines objektiven bewertungsverfahrens. und siehe da, der kreis schließt sich plötzlich nicht sondern mutiert zur spirale. vorurteile werden auf beiden seiten frisch gestrichen und in den vorgarten getragen. wozu? um dort von den anderen mit schmutz beworfen zu werden. toleranz wirst du auf beiden seiten, wenn du ganz genau hinsiehst keine erkennen. - gäbe es diese, wäre jede diskussion obsolet.

Vielleicht habe ich, deiner Meinung nach, den Begriff "Trittbrettfahrer" nicht gut gewählt. Ich habe schlicht den Eindruck, dass es derzeit en vogue ist, sexuell "anders" zu sein. Nur Missionar und Doggy zu "beherrschen" ist heute zu wenig. Blasen, Lecken, Arschficken, Fesseln und Schläge auf den Popo gehören auch schon für Heranwachsende zum Standard Repertoire. Drunter ist man es nicht. SM ist salonfähig geworden, zumindest ein bisschen. Zur Toleranz: Ich habe in dieser Diskussion bisher nicht das Gefühl, dass ich es mit lauter stocksteifen, unbeirrbar an ihrer Meinung festhaltenden Leuten zu tun habe; ganz im Gegenteil. Ich bin für Gedanken dankbar, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Das ist eben für mich einer der Vorteile einer solchen Diskussion. Ich habe eine Meinung, doch bin ich nicht abgeneigt diese Meinung zu hinterfragen, wenn ich auf Schwachstellen hingewiesen werde. Mag sein, dass mich das in deinen Augen degradiert- das ist mir aber gleich. Und dass es keine Diskussion gäbe, wenn alle tolerant wären, ist, denke ich, ein Trugschluss, denn ich führe Diskussionen nicht um andere von meiner Meinung zu überzeugen, sondern um vielleicht von deren Meinung etwas zu lernen.



BDSM ist BDSM, dass kann jeder machen der drauf steht. Ich würde es für mich auch nicht näher als "das bewusste Einsetzen von Macht/Ohnmacht Dynamiken zum wechselseitigen Lustgewinn" siehe hier: http://www.erotikforum.at/fetisch-bizarr-bdsm.19/ab-wann-ist-man-smler.349107-seite15#post3603635

Ich bin ja bei deiner Definition bei dir. :daumen:

Dann redest du von Trittbrettfahrern. Das "softerer SM" Salonfähig und populär geworden ist stimmt bis zu einem gewissen Grad. Wird im Fernsehn mittlerweile als halbwegs normale Spielart präsentiert und Plüschhandschellen gibts in jedem Sexshop und werden auch von vielen Vanillas gekauft.

Wieder einmal: Mir ist es wurst ob Plüschhandschellen Vanille sind oder schon wirklich böser SM. "Trittbrettfahrer" heißt ja eigentlich: Die hängen sich bei mir und meinem wahren BDSM an, wollen mitnaschen und sind aber keine "echten SMler". Wen scherts? Identitäre Kackscheiße deluxe.

Ich lebe BDSM, aber in vielen Bereichen halte ich mich selbst nicht für einen SMler. Der Begriff "Trittbrettfahrer" ist für mich HIER nicht negativ gebraucht.

Was ich ernst nehme ist der dritte Punkt den ich in deinem Posting wahrnehme: Das ein soziales Netzwerk seine Normen und Standards immer wieder diskutieren, anpassen und durchsetzen muss, wenn es nicht als eine eigenständige Szene untergehen will. Gibts ja auch, Hippies sind ja als vitale Gegenkultur auch weg vom Fenster. Oder zumindest fast.

Ob eine Subkultur besteht, zu einem Teil der geduldeten "Kultur" wird oder verschwindet ist von viel mehr Faktoren abhängig. Sich selbst immer wieder zu hinterfragen ist halt, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Punkt JEDER Gesellschaft

Jetzt müssen wir uns fragen wozu und weshalb brauchen wir diese Subkultur, und wie soll sie funktionieren, was soll sie erreichen. SpielgefährtInnen suchen? Austausch über Praktiken? Wissen generieren? Öffentlichkeitsarbeit? Ansprechpartner sein in einem Zivilgesellschaftlichem Diskurs?

Der Bevölkerungsdurchschnitt, der in jeder größeren Subkultur gegeben ist, bewirkt von alleine, dass die Leute ihren Platz finden. All das was du hier ansprichst kommt vor, und noch viel mehr...

Man möge mir verzeihen, dass ich nicht korrekt zitiert habe!
 
Gibts eigentlich einen Humboldt Kurs?
Denn dann kann ich lernen wann ich will, wo ich bin, und mit wem ich will :undweg:

Kenn mi nimma aus- so "easy" war die Frage- so verwirrt bin ich jetzt Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Over and out :cool:
 
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