Im Juli 2001 wird Aisa Gasujewa in die Militärkommandantur von Ursus Martan, südwestlich von Grozny, bestellt. Sie hofft, ihren Mann Alichan mit nach Hause nehmen zu können, der während einer Säuberungsaktion russischer Soldaten festgenommen wurde. Bezirkskommandant Geidar Gadschijew empfängt die junge Tschetschenin. Neben ihm steht Alichan, von zahlreichen Misshandlungen entstellt und kaum noch bei Bewusstsein. Aisa fleht um die Freilassung ihres Mannes, doch Gadschijew klärt den Fall auf seine Weise: Er schlitzt dem Gefangenen den Bauch auf, packt Aisa bei den Haaren und stößt ihren Kopf in dessen Eingeweide. Alichan stirbt vor den Augen seiner Frau.
Unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium der tschetschenischen Republik hat die Moskauer Journalistin Julia Jusik diese grausige Episode in ihrem Buch "Die Bräute Allahs" wiedergegeben. Akribisch hat die 23-Jährige das Leben von mehr als zwei Dutzend tschetschenischen Selbstmordattentäterinnen rekonstruiert. Aisa Gasujewa war eine der ersten so genannten schwarzen Witwen. Vier Monate nach dem Mord an ihrem Mann nahm sie Rache: Am 29. November stürzte sich die mit Sprengstoff beladene Frau auf Geidar Gadschijew. Bei der anschließenden Explosion kamen mehrere Wachleute ums Leben, der gehasste Kommandant starb zwei Tage später im Krankenhaus. Von Aisa blieben nur der Kopf, eine Schulter und ein Finger